jezt aber scheint die Ebbe in der Stasse für die Agitation ein- 1 getreten zu sein, denn der„ Volksfreund" soll jezt nicht mehr. gratis geliefert werden. Die Gewinnung von Abonnenten für das Blatt würde natürlich nicht leicht sein, deshalb sollen die Lehrer wieder einmal helfend einspringen. An die ersten Lehrer des Kreises Ragnit ist folgendes Cirkular verschickt: pad
Der königl. Kreis: Schulinspektor.
In Hinblick auf den nahenden Winter, welcher mehr freie Zeit und damit ein gesteigertes Bedürfnis nach geistiger Anregung bietet, erscheint es geboten, für die Beschaffung eines guten Lesestoffes durch Verbreitung von geeigneten Volksschriften zu sorgen. Wie Ihnen bekannt, ist mit dem Vertrieb eines passenden Salenders bereits begonnen, daneben ist es aber unerläßlich, eine dauernde Gelegenheit zur Darbietung guten Lesestoffes zu beschaffen. Bisher ist hier im Streise der" Preuß. Voltsfreund", ein christlichmonarchische Anschauungen vertretendes Blatt, wöchentlich einmal von verschiedenen Stellen unentgeltlich verteilt worden. Die unentgeltliche Verteilung soll demnächst eingestellt
an
eniveder eine königliche Meinungsäußerung wird in den oft| unschönen Kampf der Parteien herabgezogen, oder fie bleibt unbeachtet, weil nan den verfassungsmäßigen Grundfas festhält, daß nicht der Fürst, sondern die Minister verantwortliche Träger der Politik sind. In beiden Fällen wird die Stellung der Krone nicht gehoben, fondern sie läuft Gefahr, gemindert zu werden. Weil wir aber eine solche Minderung nicht wünschen, weil wir sie um jeden Preis vermeiden möchten, halten wir es für eine unabweisbare Pflicht, einmal auf diese
Wir selbst werden uns niemals von unserer Gepflogen heit abdrängen lassen, wenn sie auch manchem unter den gegenwärtigen Verhältnissen als eine giftion erscheinen mag. Wenn der Träger der Krone das Bedürfnis empfindet, in irgend welcher Frage seine Meinung kundzugeben, so werden wir diese Kundgebung mit der Ehrfurcht entgegennehmen, die der Stelle gebührt, von der sie ausgeht. Bolemisch auseinandersehen werden wir uns aber niemals mit dem Monarchen, sondern nur mit seinen Ministern. So will's die Verfassung, die unter allen Um " ble unter allen un die ständen zu achten die Pflicht aller ist."
werden, so daß es jetzt geboten erscheint, fefte Abonnenten aider das Zuchthandgefeh. airpl
allen Orten zu gewinnen.
Judem ich eine Nummer des„ Volksfreund" zur Ansicht und ein Exemplar der Bezugsbedingungen beifüge, ersuche ich, in geeigneter Weise für die Gewinnung von Abonnenten zu wirken. So weit nicht Einzelabonnements bei der Post angenommen werden ( 40 Bf., mit Botenlohn 55 Pf.), wird es am billigsten sein, wenn Sie selbst oder eine sonst geeignete Persönlichkeit 10 Exemplare zu 3 M.( einschl. Porto) bestellen und die Unterverteilung übernehmen. Es ist eine dankbare Aufgabe, bei der Verbreitung guter Boltsschriften nicht nur auregend, sondern auch fördernd mitzuwirken, und darf ich daher erwarten, daß Sie mit Lust und Hingabe in der angedeuteten Weise arbeiten werden. Ueber das Er gebnis Ihrer Bemühungen erwarte ich Bericht binnen viergebnis Ihrer Bemühungen erwarte ich Bericht binnen vier zehn Tagen.
An
b. Bultejus.
fämtliche Herren ersten Lehrer i mjum stads des Kreises.
Aber noch mehr!
Das Schreiben des Kreisschulinspektors v. Bultejus nebst dem beigelegten Blatt und den Bezugsbedingungen ist nicht auf Kosten des konservativen Agitationskomitees, sondern auf amtlichem Wege durch das königliche Landratsamt in Ragnit an die Lehrer gesandt worden. Das Couvert trägt außer der Adresse des Lehrers noch den Vermerk: Frei.
WM 1 1 Wh
Telegrami, bag bie Aus Minhen meldet uns ein Privattelegramm, daß die focialdemokratische Fraktion des bayrischen Landtags eine Inter pellation an die Regierung eingebracht hat des Inhalts: Warum hat die Regierung im Bundesrat dem Gesezentwurf betreffend Schutz der Arbeitswilligen" zugestimmt?
od tibist, in nadyan sibis
unwürdig von der Volksvertretung und von öffentlichen Nemtern auszuschließen. Eine Neuwahl Schmidts würde einfach bedeuten, daß dem Gesez ein Schnippchen geschlagen und eine Demonstration gegen das richterliche Urteil in Scene gesetzt wird. Hier besteht also im§ 95 eine unzureichende, zu zweifellosen Unzuträglichkeiten führende Bes stimmung, die bei gegebener Gelegenheit entsprechend ergänzt werden muß."
In einem Augenblick, wo der Gifer, Majestätsbeleidigungs Prozesse zu konstruieren, in der Bevölferung allgemein als ein schweres Uebel empfunden wird, wünscht das Kanonenorgan der Schweinbirger noch eine Verschärfung, für die der Reichstag wohl taum zu haben ist.
151
Ein Kaisertelegramm. Der Kaiser hat an die Gattin des Präsidenten der White Star"-Linie, Mr. Ismoy, das folgende Telegramım gerichtet:
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" Ich bin über die Nachricht von der Erkrankung Ihres Gatten höchlichst betrübt, hoffe und vertraue aber, daß er Ihnen erhalten bleibe, er, der eine der hervorragendsten Persönlichkeiten in der Schiffswelt ist, und den auch ich noch sehr wohl in der Erinnerung binigen habe von dem Besuche her, den der Teutonic" abstattete. Ich erfahre übrigens soeben von einem deutschen Herrit, der ein Passagier auf der„ Oceanic" gewesen, baß diese ein Wunderwert der Wolkommenheit in Bau und Ausstattung und durchaus würdig ist der berühmten Linie und ihres illustren Eigenthümers. Wilhelm, I. R.
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Die englischen Blätter dieſem den Ausdruc besonderer Hochachtung des Kaisers vor den Leistungen der Engländer. Das Telegramm gefällt ihnen, da sie in den Krieg gegen die Boeren gezogen sind, weit besser als jenes andere, darin der Kaiser vor wenigen Jahren dem Präsidenten der Boerenrepublik seine Sympathien bezeugte.
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2110
19 inside is mad Der Bund der Judustriellen und die Zuchthaus- Vorlage. Am Montag und Dienstag find hier in Berlin die Delegierten des Bundes der Industriellen zu einer Generalversammlung vereinigt Kolonialpolitisches. Den Berliner Neuesten Nachrichten" zu gewefen. Der Dienstag brachte die Beratung über die Buchthaus folge follen im Deutschen Kolonialrat Stimmen dafür vorhanden Worlage. Am Abend vorher hatten sich die Delegierten durch ein sein, Samoa gegen gewisse Entschädigungen aufzugeben. Dagegen glänzendes Mahl in den Vier Jahreszeiten" für diese schwere Arbeit habe Graf Bülow in der Sitzung des Kolonialrats hervorgehoben, berichtet über die Umfrage, die der Bund bei seinen Mitgliedern, land die Wahrung unserer alten Stellung auf Samoa allen andern gestärkt. Der Generalsekretär des Bundes, Herr Dr. Wendlandt, daß er in Hebereinstimmung mit der öffentlichen Meinung in Deutschbetreffend die Mittel und Wege für den Schuß Erwägungen voraustellen müsse. der Arbeitswilligen, angestellt hat. Die Ansicht Man scheint auch in folonialen Fragen in unferer Regierung arg des Vorstandes, daß ein gefeßlicher Schuß des gewerb zweierlei Meinung zu sein. lichen Arbeitsverhältnisses nötig sei, sei durch die Umfrage be stätigt worden. 95,5 Proz. aller Antworten sprachen Herr Knaak. Wie die Blätter nunmehr als sicher berichten, fich nämlich für die Notwendigkeit eines Schußes hat der Korrektor der Reichstags Stenogramme, Bureaudirektor ans, zum Teil ganz entschieden und unter allen Umständen. Nur Knaat, um jeine Entlaffung nachgefucht natürlich ausschließlich 4,5 Proz. verneinten die Notwendigkeit eines Schußes, zum Teil aus Gesundheitsrücksichten. unter Hinweis darauf, daß die bestehenden Geseze vollständig aus- Mag auch Herr Snagt gehen, seine Handlung wird dadurch ber reichend wären. Eine weitere Frage ging dahin, ob es nicht unter Kritik des Reichstags nicht entzogen werden. Ausschluß gesetzlichen Schutzes auf dem Wege freier Vereinbarung tmarin napnudistiin dui möglich sei, das Arbeitsverhältnis genügend zu sichern. 77 Proz. oder kurz nach dessen Zusammentritt vorgelegt werden. Das Unfallversicherungs- Gesetz soll dem Reichstag sofort Unter den der Antworten verneinten das rundweg, weil da Vorlagen, die dem Reichstage möglicherweise noch zugehen, befindet pertungeber der 8tg." die Seemannshaupt eine Stärkung der Stellung der Arbeitnehmer herbeigeführt ordnung und bas Privatversicherungs- Gesez. Beibe Die Rückseite zeigt den amtlichen Dienststempel würde. Bu einem wirksamen Schuß ſei vielmehr eine große Entwürfe find fertig gestellt. toplinul Arbeitgeber Vereinigung erforderlich, damit alle Auf- sus sig di noldnet ug non potistan med no jubin? wiegler danernd ferngehalten werden und die Arbeitgeber Die edlen Herren der Kirche. Die Geistlichen der Die Versendung des Cirkulars ist also vom Landratsamt alle Arbeitsnachweise in die Hände bekommen. 35 Prozent Synode Schlochau haben, wie die Kreuz- Beitung" mitteilt, aus erfolgt. Da es aber nicht zu den amtlichen Angelegen- gaben übrigens Fälle an, in denen sie durch streikende Arbeiter für den wegen feiner Abstimmung gegen die Kanalvorlage aug heiten des Landrates gehört, für die Lektüre der oftelbischen schädigt, oder in denen arbeitswillige Arbeiter ihrer Fabrit irgendwie Disposition gestellten Landrat Kersten Gottes Landarbeiter zu sorgen, so liegt zweifelsohne Porto- behindert oder mißhandelt worden find." Die in der Kreuz Beitung" abgebrudte Sinterziehung vor und wir sind neugierig, ob die Poft Koalitionsrechts sprach, war der bekannte Berliner Fabrikant über den Weggang des Landrats und schließt: Möge Gott der Herr Der einzige Redner, der gegen die weitere Einschränkung des Beileidsadresse der Geistlichen spricht das aufrichtigste Bedauern aus behörde jene amtliche Ungesetzlichkeit ungefühnt gewähren lassen weigert, der unter großer Unruhe der versammelten Scharf. Ihnen dafür lohnen und mit seinem Schuß und Segen über Ihnen macher seinen ablehnenden Standpunkt vertrat. In der von ihm Bon ernstester Bedeutung jedoch ist der Verfuch der eingebrachten, später zurüdgezogenen Resolution ift gefagt, daß die und Ihrem Hause walten." emu Islabsamajjade medsi Schulbehörde, die ihr unterstellten Wolfsbildner zu Kolpoffeuren bestehenden gesetzlichen Bestimmungen den Arbeitswilligen aus beste Helferin seiner Politik und erbat ihre fernere Unterstügung. aus. In Straßburg feierte fürzlich der Kaiser die Geistlichkeit als eines reaktionären, die Volksbildung keineswegs fördernden reichenden Schuß gewähren. Nach längerer Diskussion wurde schließ Er wird an den Geistlichen von Schlochau, die mehr zu den rebellischen Blattes herabzuwürdigen. lich nachstehende Resolution gegen 2 Stimmen angenommen Landräten halten, wenig Freude haben.spli solinspo do thi Die Orts. Krankenkassen beginnen den Scharfmachern un heimlich zu werden. Die Berl. N. N." reden in Anknüpfung an den Strantenfassentag in Hannover von einer socialdemokratischen heerfchau" über die eroberten Kassen und sagen dann: anis
Kgl. Br. Landratsamt.
wird.
Wir fordern, daß der preußische Minister für Unterrichtsangelegenheiten gegen diese Beeinträchtigung der Gewissensfreiheit der Lehrer unverzüglich einschreite und Abhilfe schaffe.-
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Deutsches Reich.
Majestätsbeleidigende Agrarier.
"
Auf den Antrag des Staatsanwalts beschloß der Gerichtshof. die Oeffentlichkeit während der Verhandlung auszuschließen, den Die Thatsachen, die der Anklage au Grunde liegen, dürften be tannt sein. In der Korrespondenz, die der Angeklagte herausgiebt, erschien anfangs vorigen Monats eine Serie von Artikeln, welche wegen der ganzen darin zum Ausdruck gebrachten Tendenz eine Majestätsbeleidigung enthalten sollen. Die Artikel befassen sich mit einer ein gehenden Betrachtung der grundsäglichen Stellungnahme des Staatsoberhauptes zur preußischen Verfassung, sowie die daran gelnüpfte Erörterung der staatsrechtlichen Frage, ob in den Vorgängen vor und nach der Abstimmung der Kanalvorlage Beeinflussung von Abgeordneten und deren spätere Maßregelung als Beamte nur eine politisch vielleicht unkluge, aber doch gefeßlich zulässige Handlung, oder ob darin vielmehr ein Verfassungsbruch gegeben sei.
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Die Generalversammlung des Bundes der Industriellen hält auf Grund ihrer Umfrage bei den Mitgliedern des Bundes die völlige Gewährleistung der Willensfreiheit der Arbeitswilligen für unbedingt notwendig. Sie ist der Ansicht, daß die zur Zeit geltenden gesetzlichen Bestimmungen diesen Schuß nicht in aus reichendem Maße bieten. Sie beauftragt daher den Vorstand des maßregeln unter Ablehnung der zu weit gehenden Borschläge der Regierung an zuständiger Stelle ein
zutreten."
0919
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„ Es wird sich nachgerade doch ernstlich fragen müssen, ob die Reichsregierung fernerhin dulden darf, daß unter ihren Augen und gegen ihre anscheinende Ohnmacht die Krankenkassenverbände fich immer mehr zu socialdemokratischen Einrichtungen gestalten und die politische Macht der Umstürzler vermehren helfen."
Ein neues Kampffeld. Aus Oldenburg meldet uns ein Privattelegramm, daß bei der heutigen Wahl zum Landtag unser Parteigenosse ug als einer der vier Vertreter für das Amt Jever gewählt worden ist. Damit tritt zum erstenmale ein Social- Die zuweitgehenden Vorschläge der Regierung" das ist Einstmals dachte das Unternehmertum anders über die Ortsdemokrat in den Landtag des Großherzogtums Oldenburg . Genosse das verheißene 8uchthaus; dem milden Sinn der Unter- fassen. Die Arbeiter hatten sich ihre großen freien Hilfskaffen geHug, der Leiter unseres Partei- Unternehmens in Bant, ein benehmer genügt es, wenn ihre wirtschaftlichen Widersacher in das schaffen. In ihnen fah das Unternehmertum eine Stüße und einen währter Streiter in unseren Reihen, wird unsere Jdeen im olden- Gefängnis wandern. Sie hätten wohl auch nichts gegen das Sammelpunkt der Socialdemokratie. Diefen vermuteten Stützpunkt burgischen Parlament trefflich vertreten. Buchthaus einzuwenden, wenn sie in dieser Bestimmung nicht eine zu untergraben: darauf war das Krankenversicherungs- Gesetz mit Berschlechterung der Aussichten des ganzen Gesezes fürchteten. feinem gwangstaffen- System von vornherein zugeschnitten und nach In der Debatte wurde auch das Intereffanteste aus der ganzen dieser Richtung wurde es immer mehr revidiert. Unter dem VorUmfrage mitgeteilt, nämlich, daß sich von den 4000 Mitwande, Licht und Schatten gleichmäßig zu verteilen, wandte man gliedern des Bundes nur 140 an ihr beteiligt haben. den Ortslassen mehr und mehr Vorteile zu in der SoffDas läßt die Bedeutung der ganzen Veranstaltung recht sehr zu mung, die die großen freien Kassen dadurch zu ruinieren. Der Herausgeber der Deutschen Agrarischen Korfammenschrumpfen. Immerhin wird das direkt aus dem Leben Das ist jamm nicht gelungen, wohl aber haben die respondenz", Edmund Slapper, stand Dienstag vor der gegriffene Material" der Verlegenheit des Herrn von Posa aufgeklärten Arbeiter allmählich den Kampf für die freien gegen die vierten Straffanmer des Landgerichts I unter der Anklage der bow sky vielleicht einige Beit willkommen scheinen. Viele Aus- Ortskaffen aufgegeben, sie sind in Masse in die Ortstassen eingetreten Majestätsbeleidigung. Den Vorsiz führte Landgerichtsrat fchreitungen, die in der Denkschrift schon zweimal gezählt find, und da ist es denn ganz natürlich, daß sie sich von den UnterBraun, die Anklagebehörde vertrat Staatsanwalt Dr. Opper marschieren mun nochmals mit und füllen den Patronensack. nehmern nicht lange gängeln ließen, sondern mit der gewohnten mann, die Berteidigung führten die Rechtsanwälte 8eidler und Nötig hat der Herr Minister die Hilfsleistung; wenn's nur nicht Thatkraft die Leitung der Kassen selbst in die Hand nehmen und Räzell. wieder Plazpatronen find!- E si abit of list sie im Interesse der Versicherten zu leiten suchen. Wenn heute die and did ussid aufgeklärten Arbeiter die Leitung der großen Ortskaffen in der Hand sid sit di haben, so haben sich das die Unternehmer, die sich jest badurch ith 73 Millionen für Ostafrika ! bilot beschwert fühlen, selbst zuzuschreiben. Book en sinds Der Rolonialrat hat sich einstimmig damit einverstanden erklärt, daß das Reich den Bau der oftafrikanischen Centralbahn Oftelbische Gefindesklaveret. Aus Elbing wird uns voni auf eigene Rechnung übernehme, nachdem der Vertreter der Regierung 16. Ottober berichtet: Vor einigen Monaten berichtete der Vorwärts", erklärt hatte, daß infolge der gegenwärtigen Lage des Geldmarktes daß der Lieutenant, Gutsbesizer und Amtsvorsteher Abraham in die Verhandlungen mit dem Konsortium, das die Bahn aus eigenen Neuendorf im Kreise Elbing gegen einen Knecht, der widerrechtlich Mitteln unter Binsbürgschaft des Reichs bauen wollte, ergebnislos den Dienst bei ihm verlassen hatte, mehrere Geld- resp. Haftverlaufen find. Die Rosten der in drei Jahren zu erftrafen festiegen ließ. Der Senecht beklagte sich bei der ersten der Dorfbauenden Strede bis utami sind auf zwölf Millionen ver Strafe schon lebhaft über die Zustände in anschlagt, von welcher Summe im nächstjährigen Etat flause, wo er die Strafe abfizen mußte. Während der zweiten, als erfte Rate vier Millionen gefordert werden sollen. fünf oder fiebentägigen Strafe bekam der Knecht nur eine Schütte Stroh als Nachtlager, feine Dede, so daß er während der ganzen Der Gerichtshof gelangte au einer für den Angeklagten un Dauer der Haft in den Kleidern bleiben mußte. Eine schwere Ergünstigen Auffassung. In den Artikeln werde der Kaiser im Gegenfältung und geschwollene Füße, welche ihn zwangen, mehrere faße zu früheren Herrschern gekennzeichnet. Wie ein roter Faden Tage das Bett zu hüten, glaubte der Knecht mir gehe durch die Artikel die Behauptung, daß der Kaiser den Befehl zur die Haftstrafe zurückführen zu können. Der junge Mann zog nach Maßregelung der Beamten erteilt habe und wie der Angeklagte be Elbing und hat hier Arbeit gefunden. Vor dem Herrn Abraham tone sei er nach reiflicher Ueberlegung und fühlen Stopfes" Ein Voltsurteil. Unser Magdeburger Parteiblatt meldet aus glaubte er Ruhe zu haben, nachdem er zwei Strafen verbüßt hatte. su der Ansicht gelangt, daß ein Verfassungsbruch vorliege. Daß Schönebed: In einer am Sonntagnachmittag abgehaltenen Ber - Er hat sich gewaltig geirrt. Ende September hat er folgenden Straf hierin eine Majestätsbeleidigung zu finden sei, bedürfe teiner Aus fammlung wurde einstimmig der bisherige Bertreter des Kreises, befehl erhalten: führung. Da der Angeklagte im großen Ganzen seine Ansichten in Abg. Albert Schmidt, wiederum als Kandidat aufgestellt. Die Vereiner anständigen Form wiedergegeben habe, fei nicht nach dem An- sammlung war von ca. 2000 Personen besucht und gestaltete sich zu trage des Staatsanwalts auf sechs Monate Gefängnis, fondern auf einer impofanten Rundgebung gegen die Majestätsbeleidigungssechs Monate Festung erkannt worden. Die Beschlagnahme der Prozesse im allgemeinen und gegen den Prozeß Schmidt im be Nummern mit den beanstandeten Artikeln müsse ausgesprochen fonderen. Es war ein erhebender Anblick, als die Vertrauensleute der einzelnen Bezirke die in ihren Kreisen herrschende Stimmung Herr Klapper gehört also zu den glüdlicheren Majestäts- wiedergaben und die Vertreter der Nachbarwahlkreise den Ge beleidigern, die wegen der anständigen Form nur eine Festungs- noffen ihre Unterstützung zusicherten. Es herrschte eine Begeisterung, Strafe verwirken. Socialdemokraten ist es bekanntlich niemals ge- wie wir fie in den legten Reichstagswahlen taum beobachtet haben. geben, in folchen Fällen die Anerkennung einer anständigen Form zu Schmidt erscheint in den nächsten Tagen eine Broschüre.ut aid dig Ueber die Majestätsbeleidigungs Brozeffe gegen Müller und gewinnen. Der Deutschen Tageszeitung" wird es schwül bei der Er- Die Berliner Neuesten Nachrichten empfinden es fahrung, daß selbst tönigstreue Agrarier sich in die Majestäts- als eine Lüde im Gefeß, daß die Aberkemung des Reichstagsbeleidigungs- Baragraphen verstriden tönnten, und sie schwingt sich au mandats nur den Verlust eines bereits vorhandenen, nicht aber eines folgenden Betrachtungen auf: neu übertragenen zur Folge hat:
werden.
-
" Wenn der Träger der Krone nicht nur in großen, ent scheidenden Augenbliden, in wesentlichen Fragen der Reichssicherheit und Staatsautorität, sondern bei gefeggeberischen Einzel. fragen persönlich hervortritt und seine Anschauung ohne minifterielle Dedung tundgiebt, bann liegen zwei Gefahren bor :
Die Teilstrede, für die 12 Millionen gefordert werden, ist 291 Kilometer lang, während die ganze Linie 1778 Kilometer be trägt und mithin wenigstens 78 Millionen foften würde. Wie wird sich der Reichstag zu dieser Millionen Bergeudung stellen?
Der Gedante des Gesetzgebers dürfte indes augenscheinlich gewesen sein, in unserem monarchiſchen Staatswesen denjenigen, welcher sich einer schweren Majestätsbeleidigung schuldig gemacht hat, wegen seiner damit bewiesenen Gesinnung, wenigstens bis das Bergehen gefühnt und die Strafe verbüßt tft, als unfähig oder
auf
Da Sie meiner Verfügung vom 17. Mai 1899 J. Nr. 517 nicht nachgekommen sind und den widerrechtlich verlassenen Dienst bei Ihrem Dienstherrn, dem Gutsbefizer und Lieutenant Herri Abraham in Neuendorf nicht wieder aufgenommen haben, setze ich die Ihnen durch obige Verfügung angedrohte Erefutivstrafe von 60( sechzig) Mart, an deren Stelle, wenn sie unbeitreiblich, eine Saft von 7( Sieben) Tagen tritt, hierdurch gegen Sie fest.
Bugleich fordere ich Sie wiederholt auf, den widerrechtlich berlassenen Dienst bei Ihrem Dienstherrn, Gutsbesizer Abraham in Neuendorf, binnen 24 Stunden nach Empfang dieser Verfügung wieder aufzunehmen und fortzufegen, widrigenfalls eine ErefutivStrafe von 60( sechzig) Mart, an deren Stelle, wenn sie unbeitreiblich, eine Haft von 7( fieben) Tagen tritt und welche Ihnen hierdurch angedroht ist, gegen Sie festgesezt werden wird. sad bro Der Amtsvorsteher.o Winterfelde, den 20. September 1899. Name unleserlich. Der Knecht, der schon zwei Strafen abgeseffen, weil er den Dienst nicht wieder antreten wollte, dentt natürlich nicht baran, jetzt
Amt Drewshof.
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