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Das Italiener- Huhn legt jährlich bis zu 170 Eiern, die bei jungen Tieren 50, bei älteren 65 Gramm wiegen. Die Küken werden sehr bald legereif, meist schon im Alter von fünf Monaten. Wenn nun das Italiener- Huhn bei dieser gewaltigen Fruchtbarkeit wenig Fleisch giebt, so ist das kein Fehler. Hervorragende Eierproduktion verträgt sich eben nicht mit großer Fleischergiebigkeit. Dagegen haben die Italiener allerdings einige unangenehme Eigenschaften. Sie sind sehr unzuverlässig im Brüten. Man thut daher gut, die Eier durch Hennen andrer, zumal schwerer Rassen oder durch Puten ausbrüten zu lassen. Ein Fehler ist es auch, daß die Italiener- Hühner nie Sie sind immer aufgeregt und furchtsam, sie recht zahm werden. legen dem Menschen gegenüber ihre Wildheit nie ganz ab. Immer hin sind die Fehler nicht so groß, daß sie die Bedeutung dieser vorzüglichen Rasse nennenswert herabsehen könnten. Humoristisches.
Begreiflich.
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Sind Sie sprachenkundig, mein Herr?" „ Gewiß ich kenne die Schimpfworte diler Nationen der Erde ich bin nämlich Automobilist!"- Hausmittel. Aber, Mosbauer, ich habe Ihnen doch sch wit en verordnet und Sie sitzen hier vor einer Schüssel voll Knödel?!"
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Das eine ist das Bakschisch, das andre das Haschisch. Beide haben| vollkommnet. Das Jtaliener- Huhn hat im allgemeinen die bekannte inhaltlich gar nichts mit einander zu thun, denn Haschisch ist eine Art Landhuhn- Form, es ist aber ziemlich groß. Die Ohrscheiben sind rein Es weiß, die Beine gelb und unbefiedert. Es giebt recht verschiedene von Betäubungsmittel, das aus indischem Hanf bereitet wird. spielt im Orient eine ähnliche gewichtige und gefährliche Rolle wie Farbenschläge: weiße, schwarze, gelbe, silberfarbige, rebhuhnfarbige, das Morphium in Europa oder das Opium in China . Namentlich gefperberte. in Aegypten fordert das Haschisch unzählige Opfer, da es zu Wahnfinn und Verbrechen treibt. Eine gründliche Untersuchung von Dr. Warnock, dem Leiter des ägyptischen Krankenhauses für Jrrfinnige in Kairo , erbringt hierfür einen entsprechenden Beleg. Vermutlich war ein arabischer Arzt Namens Ibn Beitar der Erste, der ( im Jahre 1235) das Haschisch als eine Ursache von Wahnsinn er fannte, jedoch war Haschisch wahrscheinlich schon seit viel längerer Zeit in Gebrauch. Gegenwärtig wird es in Aegypten in großen Mengen genossen, obgleich seine Einfuhr gesetzlich verboten ist. Die Thatsache, daß während des Jahres 1901 in Aegypten 320 Centner Haschisch beschlagnahmt wurden, giebt eine Vorstellung von der Ausdehnung seines Gebrauchs. Meist wird das Zeug im Gozek, der ägyptischen Pfeife, und in Cigaretten geraucht, aber eine beträchtliche Menge wird auch in Pillen und in Süßigkeiten aller Art gegessen. Der gewöhnliche Grund, der von Kranken für das Genießen des Haschisch angegeben wird, ist ein allgemeines Gefühl des Vergnügens und der Zufriedenheit. Jedenfalls scheint es in Pillen und Süßigfeiten hauptsächlich aus Näscherei genommen zu werden. Der Haschisch- Wahnsinn gehört zu den Vergiftungen, ähnlich den Wahnfinnserscheinungen infolge übermäßigen Genusses von Alfohol, Opium und Cocain . Dr. Warnock giebt eine ausführliche Beschreibung von den verschiedenen Folgen des Haschisch. Zuerst stellt sich eine vorübergehende Vergiftung ein, die von heiterer und scheinbar harmLoser Ausgelassenheit begleitet ist. Angenehme halbwache Träume, " Ja, wissen S', Herr Doktor, i' ess' halt, bis i' schwih'!" nicht unähnlich denen des Opiumessers, beschäftigen den Geist, aber besondere Erregung wie bei der Alkoholvergiftung ist selten. Dem„ Wenn ich - Nicht abzuschütteln. Hausherr: nächst tritt ein Delirium ein, das mit Sinnestäuschungen des Auges, nicht ein viel zu gutmütiger Mensch wäre, würde ich Sie des Ohres, des Geschmacks und des Geruchs verbunden ist. Große famt Ihrem Kram hinauswerfen!" Aufregung, Ruhe und Schlaflosigkeit sind auffallende Erscheinungen Hausierer: Vielleicht Buch gefällig:" Wie werde ich dieses Zustandes, jedoch fehlt das Zittern und die körperliche Er- energisch?"" schöpfung, die beim alkoholischen Delirium auftreten. Die dritte Art ist eine heftigere Form der Erregung mit Sinnestäuschungen, unzusammenhängender Geistesthätigkeit, Zerstörungswahn, Unanständigkeit und Neigung zur Gewaltthätigkeit. Furcht vor Vergiftung oder Verfolgung sind in diesem Zustande gewöhnlich. Außerdem Von Thomas Mann's Noman Buddenbrooks" tönnen Niedergeschlagenheit und Angst mit Aufregung abwechseln.( Berlin . S. Fischer) ist eine neue, wohlfeile Ausgabe( geh. 5 M., Diese geistigen Störungen werden dann allmählich chronisch. GeTegentlich folgt ihnen ein völliger Wahnsinn mit Verlust des Gedächtnisses, Teilnahmslosigkeit und schmußigen Gewohnheiten, der bald zum Tode führt. Eine vierte Klasse macht sich durch unnüße Lebensgewohnheiten bemerkbar, durch Betteln und Stehlen und sittlichen Verfall. In den Anstalten machen sich diese Leute durch Arbeitsschen, falsche Anschuldigungen und ewige Klagen auf das äußerste lästig. Unüberwindliches Verlangen nach dem geliebten Gift ist beim Haschisch scheinbar nicht so start wie bei der Trunksucht oder Morphiumsucht. In den früheren Stadien begehen die HaschischStranken gewohnheitsmäßig Verbrechen und wandern gewöhnlich in's Gefängnis. Uebrigens ist Dr. Warnock der Meinung, daß die Unterschiede zwischen den Folgen der Trunksucht und des Haschischgebrauchs im wesentlichen auf den Verschiedenheiten der Rassen beruhen. Jedoch glaubt dieser erfahrene Arzt, daß das Haschisch für die Aegypter eine noch schwerere Plage bedeutet, als der Alkohol für die meisten Länder Europas .
Aus dem Tierleben.
tz. Italiener Hühner. Von allen Hühnerrassen haben fich die Ztaliener in neuerer Zeit die größte Berühmtheit errungen. Ja, sie sind sogar die einzige Rasse, die wirklich verbreitet ist und die man auch da kennt und hält, wo man von Hühnerrassen im übrigen nichts weiß. Wer in der Hühnerzucht soweit gediehen ist, daß er Rassen unterscheidet, der wird möglicherweise zu der Ueberzeugung kommen, daß schwere Hühner, wie z. B. die Wyandottes, für ihn vor teilhafter sind, weil sie nicht nur zur Eierproduktion, sondern auch zur Fleischproduktion in hervorragendem Maße zu verwenden sind. Trozdem haben die Italiener ihren guten Ruf behalten, sie sind eben die besten Legehühner, die wir haben. Sie stammen, wie ihr Name fagt, aus Italien . Hierher sind sie wohl aus Asien schon in alter Zeit gelangt. In Italien fanden sie ausgezeichnete Lebensbedingungen, sie erwiesen sich hier als äußerst nützliche Tiere. Eine Folge davon war, daß die Bevölkerung sich sehr eifrig mit der Hühnerhaltung beschäftigte, und dies um so mehr, als die Nachfrage nach italienischen Hühnern in den Nachbarländern immer reger wurde. Es entstand ein blühender Handel, der noch heute besteht. In Italien züchtet man aber die Hühner nicht nach bestimmten Regeln, die Tiere sind daher in Form und Farbe sehr verschieden. Was wir dagegen jetzt als Italiener bezeichnen, das ist eine scharfumgrenzte Rasse, deren ursprüngliches Material zwar aus Italien stammt, die aber in Amerika und England herangezüchtet worden ist. Im Jahre 1835 begann die Zucht italienischer Hühner in Nordamerita. Hier hatten sie sich bereits zu einer schönen, wegen ihrer reichen Eierproduktion begehrten Rasse entwickelt, als sie im Jahre 1870 nach England gelangten. Unter der Hand der englischen Geflügelzüchter bekamen die Italiener oder Leghorns, wie sie nach der Stadt Livorno ( englisch Leghorn ) genannt wurden, eine noch weitere Durchbildung. Bald gelangten nun die Italiener auch nach Deutsch land und auch hier wurde die Rasse mit großem Eifer stetig verVerantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag:
geb. 6 M.) erschienen.
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Notizen.
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Karl Sauermann, früher am Deutschen Theater, ist für das Neue und Kleine Theater engagiert worden. John Lehmanns Komödie„ Mayerchen" ist die nächste Novität des Bunten Theaters.
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ein dreiaftiges
In Rothenburg a. d. Tauber gelangt das historische Festspiel" Der Meistertrunk"( mit darauffolgendem Festzug und Feldlager) am Pfingstmontag zur Aufführung. Chinesische Flitterwochen", Operetten- Vaudeville von Talbot, gelangt am 25. d. Mets. im Central- Theater zur ersten deutschen Aufführung. Das Liederspielhaus bei Kroll übernimmt für diesen Sommer Karl Jahnke; es werden daselbst von Mitte Mai an kleine Liederspiele und Idyllen aufgeführt werden.
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Sousa wird mit seiner amerikanischen Kapelle im Mai in Philharmonie mehrere Konzerte geben.
43 in München lebende sächsische Maler, darunter Th. Th. Heine , Frizz v. Uhde u. a., haben ihre Beteiligung an der Dresdener sächsischen Kunstausstellung abgesagt. Grund ihrer wiederholten Bitte um eigne Räume unter eigner Jury ist nicht entsprochen worden.
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- Die gut erhaltenen Ruinen einer bis jetzt ganz unbekannten antiten Stadt im alten Pamphylien hat eine von der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft und Kunst und Litteratur in Böhmen ausgerüstete Forschungsexpedition entdeckt.
t. Ein, Botanisches Wüsten Laboratorium" wird in der Nähe der Stadt Tuscon errichtet werden. Man will namentlich die Wüstenpflanzen aus den Gattingen Cereus, Opuntia, Echinofaktus 2c. beobachten, die in den Staaten Texas , Neu Meriko, Arizona , Kalifornien und in den angrenzenden nierikanischen Provinzen Sonora und Chihuabua vorkommnen.
In der Treptow Sternwarte beginnt heute( vormittags 11 Uhr) Direktor Archenhold einen Vortragscyklus Weltanschauung und Himmelskunde", den er im Auftrage der Freien Hochschule hält. Die Vorträge finden an fünf Sonntagen statt.
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c. Die kleinste Universität der Welt befindet sich in Sierra- Leone , der britischen Kolonie an der Westküste Afrikas . Die Universität wurde vor drei Jahren in Foura- Bey, nicht weit von Freetown , der Hauptstadt von Sierra Leone , gegründet. Ihrem Aeußeren nach würde man sie eher für eine bescheidene Dorfschule als für einen Palast der Wissenschaften halten, wie wir sie in Europa zu sehen gewohnt sind. Sie ist trotzdem ziemlich gut eingerichtet und enthält Vortragssäle, ein Laboratorium, ein naturgeschichtliches Schüler. Museum und eine Bibliothek. Es fehlen ihr nur Gegenwärtig sind es neunzehn, die die Kurse besuchen. Dafür hat die Universität von Foura Bey fünf Professoren, so daß also auf jeden fast vier Schüler kommen.
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