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Gesundheitspflege.
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Austrasien ausgesehen haben wie jeht in Griechenland , wo man mur ausnahmsweise fährt, für gewöhnlich reitet und kaum mit dem Pferde ie. Herz und Lunge bei Kindern. Der Verein für durchkommt. Doch werden in Belgien die Chemins Brunehand" Gesundheitspflege in Wien hatte unlängst die Anregung gegeben, auf Kunststraßen der Königin Brunhilde zurückgeführt. Karl der den Gesundheitszustand der Schulkinder genauer festzustellen, uament Große, der ebenfalls große Heerstraßen ausgebessert und neue angelich mit Rücksicht auf die Atmungsorgane, durch deren Erkrankung legt haben soll, konnte die Entwicklung dieses wichtigen Verkehrs in Wien und wohl auch in vielen andern Großstädten die meisten mittels, was man heutzutage ein Straßennek nennt, noch nicht ahnen. Todesfälle unter der Schuljugend veranlagt werden. Demzufolge Erst im 13. Jahrhundert finden sich die Spuren eines geregelten hat Dr. Julius Zappert ein ziemlich umfangreiches Material an Straßenbaues. Die ersten Reichsstraßen, das heißt vom Deutschen Untersuchungen gesammelt und in der Wiener Klinischen WochenReiche unterhaltene Straßen, die unmittelbares Reichseigentum schrift" verarbeitet. Es hat sich bei den Knaben das Vorhandensein waren, mögen damals angelegt worden sein. von Erkrankungen der Atmungsorgane in durchschnittlich 9, bei den Mädchen in 10 Proz. ergeben, und zwar für die aufeinander folgenden Jahre auffallend gleichbleibend. Allerdings ist dabei in Rücksicht zu ziehen, daß die untersuchten Kinder hauptsächlich den ärmeren Klassen angehörten. Im Alter von 7-10 Jahren sind derartige Krankheiten unzweifelhaft noch viel häufiger als im Alter von 10-14 Jahren, und zwar scheinen wiederum die Mädchen noch etivas mehr von ihnen heimgesucht zu werden als die Knaben. In den ersten zipei Jahren des Schulbesuches pflegen die Erkrankungen der Atmungsorgane am stärksten aufzutreten, dann abzunehmen, in den letzten zwei Jahren aber( 12-13) wieder anzusteigen. Man kann daraus schließen, daß an den Krankheiten während der ersten Schuljahre die mangelhafte Gewöhnung an das frühe Aufstehen und Ausgehen, an die Ertragung der wechselnden Witterung, an die Temperaturgegensäze zwischen der Schulstube und der Außenluft. twohl auch der Einfluß des Staubes in den Schulzimmern die Schuld tragen. Immerhin sind die dadurch herbeigeführten Erkrankunigen gewöhnlich leichterer Natur, während sich nach dem 12. Lebensjahre ernſtere Erkrankungen der Lunge einstellen, die mehr mit der Veranlagung des Einzelnen, namentlich zur Tuberkulose, zusammenhängen. Um einen frühzeitigen Schuß gegen die Schwvindsucht zu erzielen, wäre die Austellung von Schulärzten nach Dr. Zapperts Meinung unerläßlich, wobei die stärkere Hinneigung der Mädchen zur Lungenkrankheit besonders zu beachten wäre. Herzkrankheiten scheinen bei den Schulkindern mit dem Lebensalter zuzunehmen und wiederum bei den Mädchen nicht unbeträchtlich häufiger zu sein. Humoristisches.
Die meisten Hindernisse zur Entwicklung des Straßenneßes boten der Stapel- und der Straßenzwang, sowie die Unsicherheit auf den Straßen. Eine ganze Reihe von Städten sicherte sich nämlich auch besondere Vorrechte dadurch, daß bestimmte Waren nur in ihnen feilgeboten werden durften. So mußten nach dem magdeburgischen Stapelrecht Waren, die die Elbe passierten, in Magdeburg ausgeladen und feilgeboten werden, ja sie mußten sogar von magdeburgischen Schiffern an den Ort ihrer Bestimmung gebracht werden. Aehnliche Vorrechte besaßen zahlreiche an den Straßen liegende Pläge; manche besaßen den Straßenzwang, d. h. Transporte zwischen Magdeburg und Böhmen , um ein Beispiel zu wählen, mußten über Leipzig gehen. Ferner bekam ein Weg erst den Charakter, einer Landstraße, wenn er dreißig bis vierzig Jahre und mehr" mit Wissen und Willen der Obrigkeit öffentlich zu Handel und Wandel gebraucht war. Da nun so viele verschiedene Obrigkeiten und diese nie einig waren, so war das Eintreten jenes Falles cine Art Wunder zu nennen. Am schlimmsten war jedoch die Unsicherheit. Es nötigt uns ein Lächeln ab, wenn wir lesen, daß im fränkischen Reich die zur Aufsicht bestellten Beamten schwören mußten, wie sie selbst einen Straßenraub weder begehen noch daran Anteil nehmen wollten, und daß den Straßenräubern ausdrücklich verboten wurde, öffentliche Fuhriverte oder Marktschiffe zu unterhalten. In der Regel konnten die Kaufleute weder durch den Gottesfrieden noch durch den Königs bann, in vielen Fällen selbst nicht durch das schwer bezahlte Geleits recht volle Sicherheit erlangen. Sie zogen deshalb mit bewaffnetem Gefolge einher, verloren aber um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts diese Befugnis, da die Territorialherren das Geleitsrecht geltend machten. Hatte man nun den salvus conductus an der Grenze bezahlt und ebenso die Bölle entrichtet, so durfte man sich gleichwohl der Sicherheit nicht erfreuen, da bei den fortwährenden Fehden der Großen leicht der Feind des Geleitsherrn einbrechen und den Zug überfallen konnte. Strauchelte ein Saumtier oder zerbrach ein Wagen und berührte einer der Warenballen den Grund und Boden, so war derselbe vermöge des Grundruhrechts dem Territorial: herren verfallen und mußte erst durch Geldzahlung eingelöst werden, wenn der Gewalthaber nicht vorzog, ihn in natura zu behalten.
-Anzüglich. Sausierer( im Restaurant zit einer sportmäßig angezogenen Dame):„ Kaufen Sie vielleicht Näh- oder Stopfnadeln, oder einen Fingerhut?"
Dame: Kann ich alles nicht gebrauchen!" Hausierer:„ Vielleicht der Herr Gemahl?"
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Abgewunken. Sagen Sie,' mal, wo is denn hier det vielgerühmte Hofbräuhaus?"
Dees fönnt' i Ghana scho' sagen, obgleich sich's ja net lohnt. Troß alledem waren die Landstraßen keineswegs verödet. Bumit so an'n windigen Bauch da bi' geb'."
nächst gab es ihrer nur wenig, dann aber war jeder, der ein Geschäft außerhalb hatte, meist genötigt, es in Person wahrzunehmen, und schließlich sind die speciellen Kulturerscheinungen und Gebräuche des Mittelalters in Betracht zu ziehen. Da zogen die Fähnlein der Ritter zum Geleit, zur Wegelagerung oder zur Fchde, häufig auch zum Turney", wobei dann die Damen auf ihren Zeltern nicht fehlten; die Rotten der städtischen und ritterschaftlichen Landsknechte, um zu der für einen Römer oder Türkenzug aufgebotenen Reichsarmee zu stoßen, oft von Weib und Kind gefolgt; die Scharen der waffentlirrenden Kreuzfahrer, der singenden Pilger; die Zigeuner und Landläufer, die Wagen der Gronbauern mit Baumaterial zu den stets sich vermehrenden Burgen und Schlössern; die Starawanen der Kaufleute mit den Waren der Levante und Benedigs, den heimischen Tuche, den Weinfässern vom Rhein und Main, die zum Teil in die Ratsteller und Herrenschlösser wanderten, mit einem bewaffneten Gefolge, nicht selten auch von Gauklern," Stocknarren" und Musikanten begleitet, oder ausländische Tiere mit sich führend, um die Edelherren und Edeldamen, die sich auf ihrer Burg lang= weilten, bei guter Laune zu erhalten, fowie auch, um auf dem Jahr markt, der zugleich die Zeit der Volksluftbarkeiten zu sein pflegte, die Aufmerksamkeit der Stäufer anzuziehen. Man begegnete wandernden Handwerksgesellen, umherziehenden Rautenspielern mit " Weiblein", fahrenden Schülern, erwerbsuchenden Charlatanen und Doftoren, Handwerfern, die, wie Glaser, Maurer, Wagner und Bimmerfeute, ihr Handwerk im Umherziehen betrieben, Metzgern hoch zu Roß und zu Wagen.
Nachdem man in Frankreich in der zweiten Hälfte des sicb zehnten Jahrhunderts planmäßig zu bauen und die Hauptstädte und die Festungen durch schöne und dauerhafte Straßen zu verbinden begonnen hatte, ahmte man auch in Deutschland allmählich dieses Bei spiel nach, verbreiterte eine große Anzahl von Straßen, verbesserte sie durch regelrechte Chauſsierung mit Steinfundament und mit einer aus geschlagenen Steinen bestehenden Eindeckung, die erste ordent liche Chaussee ist angeblich erst im Jahre 1753 in Schwaben , zwischen den Städten Nördlingen und Dettingen, gebaut worden. Das neun zehnte Jahrhundert, das sich ja durch die größte Rührigkeit auf dem Gebiete des Verkehrswesens auszeichnet und auf ihm die gewaltigsten Errungenschaften gezeitigt hat, hat auch das jebige Straßensystem in fast allen civilisierten Ländern zu einer ungeahnten Ausdehnung und Vollkommenheit gelangen sehen. Dr. J. Sauerland. Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin .
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Notizen.
Theater( Direktion Brahm) engagiert worden. - Else Lehmann ist ab Herbst 1904 für das Lessing Der Schlachtenlenker" fand bei der ersten deutschen Aufführung in Frant Bernhard Shaws Komödie furt a. M. nur geringen Beifall.
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Shakespeares Othello" ging dieser Tage mit großem Erfolge, als erstes europäisches Bühnenwert, im Meijada Theater in Tokio ( Japan ) in Scene. Sada atto spielte die Desdemona. werden Ende Mai vom Leiter des Operntheaters in Monaco im -Aufführungen von Berlioz Damnation de Faust" Leffing- Theater geplant.
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bei der Erstaufführung an der Darmstädter Hofbühne eine Goldmarks Oper Göß von Berlichingen" fand freundliche Aufnahme.--
Eine Vereinigung für angewandte Stunst hat sich in München gebildet. Die Vereinigung bezweckt die Förde rung der angewandten Stunft in fortschrittlichem Sinne und die solibeiten. Dem Borstand gehören an die Architekten Dülfer und darische Stellungnahme zu den einschlägigen öffentlichen Angelegen Berlepsch, die Maler Erler, Hoch, Bruno Paul und der Bildhauer Obrist.
c. Der französische Maler Georges Bertrand hat das im Jahre 1895 bei ihm vom Staat( für die geschichtliche Galerie in Versailles ) bestellte Bild„ Die Beiseyung M. Carnots" vollendet. Das Bild ist das größte moderne Gemälde: es mißt 150 Quadratfuß.
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Sie hawwe zu hawwe. Der Frankfurter Zeitung " wird geschrieben: Ein Schüler einer hessischen höheren Schule brachte einst einen Thukydides in einer andren als der vorgeschriebenen Ausgabe mit. Als der Lehrer ihn darob zur Rede stellte, entschuldigte sich der Getadelte mit der Bemerkung, er habe das Buch noch von seinem älteren Bruder. Wiitend schnaubte ihn da der gestrenge Professor_an:„ Sie hawwe net zu hawwe, was Se hawwe, Sie hawwe zu hawwe, was Se zu hawwe hawo to e!"
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