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daß ihm nicht die Technik das Wichtige war, sondern daß es ihm wie jedem großen Künstler darauf ankam, was er in dieser aus drücken konnte.
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wählen, der fich nicht verpflichtet, dafür einzutreten, daß alle Hunde gesetzlich verpflichtet werden, tahl zu laufen. Und endlich hat die Genossenschaft gutgefinnter Redakteure es zur unausweislichen Bedingung gemacht, daß seine Kandidaten die Strafbarkeit wahrer Behauptungen erwirken werden.
Nur eine Sorte von Staatsbürgern ist bisher immer noch in bangen Zweifeln befangen gewesen, wer der rechte Mann ihres Herzens sein möchte. Ich meine den geistigen Arbeiter fonservativer Richtung. Endlich ist aber auch ihnen das Heil der Erlösung geworden. Der Freiherr v. d. Bottlenberg- Schirp zu Machtalles versendet soeben einen Wahlaufruf, der jedem geistigen Arbeiter fonservativer Nichtung die Schuppen von den Augen und Haaren fallen lassen wird. Kein Geistiger wird hinfort mehr im Unflaren sein, unter welchen Bedingungen er feine Stimme abgeben wird.
Geistige Mitarbeiter, Deutsche , Konservativen, Brüder, Christen! Der Geift der Zuchtlosigkeit und Respektwidrigkeit schreitet durch die Lande. Es sind Verführer des Voltes aufgestanden, die dem dummen Böbel vorreden, daß nur die Arbeit der schwieligen Faust wirkliche Arbeit sei und Werte der Kultur schaffe. Diese Elenden scheuen sich nicht, gemäftete Agitatoren wie sie sind, die verblendeten Massen aufzuheben gegen ihre geborenen Führer, die Männer von Geburt, Besitz und Bildung zu lügen, daß wir gänzlich überflüssig feien, daß die geistige Arbeit, die wir leisten, ein Richts wäre.
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In einem andren Sinne zeigen die drei großen Alpenbilder des verstorbenen Italieners Giovanni Segantini , wie die Technik nur Mittel des Ausdrucks ist. Segantini hat sich eine völlig selbständige Technik geschaffen, wie er sie zur Darstellung seiner Motive brauchte. Sie beruht auf einer Farbenzerlegung, die die selbe Grundlage hat, wie die Technik der Pointillisten, wenn auch der Auftrag ein andrer ist. Er trägt die Grundfarben in Strähnen mit einem Spachtel auf, während die Pointillisten Farbenflecke neben einandersehen. Die Mischung der Farben vollzieht sich bei beiden Techniken erst auf der Netzhaut des Auges, und es ist unzweifelhaft, daß sie so eine stärkere Leuchtkraft behalten, als wenn die Pigmente auf die Palette gemischt werden. Aber gerade wenn man die Nefultate nebeneinander hält, wird man den Unterschied in der BeDer Aufruf, an dem der Freiherr v. d. Bottlenberg zusammen mit deutung, die die Technik für einen Künstler haben kann, bemerken. dem Professor Adolf v. Wendstern( auf Sumatra , zur Zeit Berlin ) Sieht man pointillistische Werke in dieser Ausstellung z. B. Curt feit Monaten unabläffig Tag und Nacht gearbeitet, gemodelt, geHerrmanns Frühlingsmorgen" so wird man niemals feilt hat, bietet es find auch Exemplare im Berliner Dialett über den Eindruck der Besonderheit dieser Technik hinwegkommen, zu haben in seiner schriftdeutschen Stilifierung den folgenden und erst in zweiter Linie wird man sich darüber Rechenschaft ab- Wortlaut: legen, was der Künstler damit erreicht hat. Ganz anders bei Segantini . Er hat sich diese eigenartige Technik ausgebildet, weil sie in der That die geeignetste schien, die Modellierung der Felsbildungen mit der vollen Kraft des Eindrucks der Wirklichkeit wieder zugeben; aber das Mittel verschwindet als solches in seiner Darstellung völlig. Wenn man in seine Bilder hineinsieht, so bemerkt man gar nicht die Art, wie sie gemalt sind; man sieht nur eine Alpenscenerie in ihrer majestätischen Größe. Keiner hat wie Segantini diese Stimmung wahrhaft gestalten können. Die drei großen Bilder, die einen gewissen inneren Zusammenhang haben, gehören zu dem Besten, was er geschaffen. Auf allen dreien bildet die gewaltige Masse einer hohen Alpenkette mit ihren schneebedeckten emporitarrenden Zacken den Abschluß gegen den Horizont, während sich auf der Hochebene davor die Scene abspielt, die die Stimmung trägt.„ Die Natur" ist das erste Bils betitelt. Die Sonne steht hinter der Felsenkette, deren dunkle, zackige Masse nur Rändern goldig umsäumt ist, und gießt ihren Strahlenglanz über den erglühenden Himmel, ar dem nur ein Wölkchen, in rosiges Licht getaucht, schwimmt. Die weite Hochebene, die Menschen, die das Vieh darüber treiben, sind Schatten; nur ein Hauch vor goldigem Abglanz umspielt die Gestalten. Immer schwingt so bei Segantini eine leise Wehmut über das Menschenschicksal mit, das gegenüber diesem gewaltigen Jubelhymnus der Natur klein und gedrückt er scheint. Sie liegt auch auf dem zweiten Bilde des Triptychons, Das Leben", das sich auf der Ebene abspielt, in dem breiten Schatten einer Bergmasse, die man sich vor der Scenerie zu denken hat. Die Sonnenstrahlen gehen hoch über den Vordergrund hinweg und treffen nur die grell aufleuchtenden Schneespißen der Berge im Hintergrunde, über denen der Himmel in tiefem, flarem Blau strahlt; man glaubt den hohen, kalten Schatten, der über der Scene vorn lagert, zu fühlen. Das ergreifendste der drei Bilder ist das dritte, Der Tod". Diesmal ist die ganze Natur, auch die hochliegende Ebene, in eine tiefe winterliche Schneedecke gehüllt, über die wieder im Vordergrunde bläuliche Schatten laufen, während die Spiken der Berge hinten in der Sonne liegen. Rechts, im Schnee vergraben, ein paar Hütten, die aussehen, als duckten sie sich, um an den Felsabhängen Schuh zu suchen. Aus der vordersten trägt man einen Toten heraus, für den ein Schlitten zur letzten Fahrt bereit steht. Kleine schwarze Gestalten von Leidtragenden heben sich mit unheimlicher Wirkung von der Schneedecke ab. Oben im Blau des Aethers schwimmt ein schwerer, von der Sonne erleuchteter Wolfenballen, auf den Bergen lastend wie das Schicksal, das diese Menschen niederdrückt. Es ist ein Bild grenzenloser Dede und Verlassenheit, das mit einer grandiosen Kraft des Ausdrucks gestaltet ist.
Sonntagsplauderei.
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Dürfen wir das Unwesen länger dulden? Soll die ganze deutsche Kultur, Thron und Altar, unter den Irrlehren dieser von Arbeitergroschen unterhaltenen Hezzer zu Grunde gehen? Sollen wir geistigen Arbeiter bettelnd auf die Straße gehen? konservativer Richtung müssen auf die Schanzen steigen und mit Nein, das darf nimmermehr geschehen. Wir geistigen Arbeiter starkem Gehirn die boshaften Lügner und Verleumder unsrer wahrhaft leitenden Arbeit niederschmettern. Geistige Arbeiter wählt nur geistige Arbeiter, Männer von Ge burt, Besitz und Bildung!
Vor allem gilt es, Geburt und Besitz gegen die rohe, physische Gewalt zu verteidigen, die Klasse des Bolles, deren Mitglieder es durch Fleiß, Tüchtigkeit, Charakter, Intelligenz dahin gebracht haben, daß sie mit einem Areal von mindestens 1000 Hektar geboren worden find mit einem Worte: Alles durch, alles für das Junkertum!
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Wenn das deutsche Volt so hoch und herrlich heute dasteht, wem hat es das zu verdanken? Der geistigen, leitenden Arbeit des Juntertums. Das Junfertum hat das Christentum geschaffen. Das Junkertum hat die Buchdruckerkunft erfunden. Das Junkertum hat die Kompositionen Raphaels und die Gemälde Beethovens erzeugt. Das Junkertum hat Amerika entdeckt und die erste Dampfmaschine gebaut. Ein Junker war es, der die Agrikulturchemie schuf, der den Augenspiegel entdeckte, die antiseptische Methode lehrte. Gab es jemals in der Welt einen größeren General als den Freiherrn v. Goethe ein Junker! Wer hat den dreißigjährigen Krieg siegreich beendet? Der Baron v. Schiller , der, wie er selbst einmal gesagt hat, wie festgemauert auf der Erde stand und vor dem Feinde niemals wich. Oder denkt an die großen deutschen Staatsmänner! Schon Perikles und Julius Cäsar waren echte und rechte Junker. Sie waren es, welche Deutschland aus der Sklaverei der Franzosenherrschaft befreit haben. Wessen geistige Arbeit hat so fieghaft die Verheerungen der Maul- und Klauensenche überwunden? Nur dem Opfermute des Juntertums ist es verdanken. Alle großen Feldherren, Reformatoren, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Maler und Musiker- man dente nur an den unsterblichen Freiherrn Ludolf v. Waldmann, den Schöpfer der herrlichen Kleinen Fischeriu oder den unvergleichlichen Dichter des Weißen Rößl Grafen Blumenthal waren, sind und werden sein: Junker!
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Das Junkertum ist das Palladium deutscher Bildung. Obwohl der Wahltag nahe ist, giebt es immer noch einige Per Bildung ist, wie schon der edle Majoratsherr Tacitus vor mehr als fonen, die nicht wissen, wen sie wählen sollen. Gewisse Gruppen von fünfzig Jahren gesagt hat, neben der Religion und angemessenen Staatsbürgern haben allerdings, um Irrtümer zu vermeiden, Wahlparolen ausgegeben, die keinen Zweifel mehr übrig lassen. Der Getreide- und Viehzöllen die Grundlage aller menschlichen Kultur. Die Junker das sind die geistigen Arbeiter pour ochsochen, Radfahrerbund hat seine Mitglieder angewiesen, nur Kandidaten zu wie der Franzose zu sagen pflegt. wählen, die sich auf die Aufhebung sämtlicher Polizeiverordnungen gegen das Radfahren, für Verwandlung aller Straßen in Vor allem aber haben die geistigen Arbeiter des Junkertums Radfahrwege und für das Verbot des Zu- Fuße- Gehens unermüdlich für die Hebung der niedrigen Bevölkerungsklassen geberpflichten würden. Der Klub der Blau Autler( der sorgt. Wenn die Arbeiter der Hand heute überhaupt Lohn, Nahrung, Majorats- Benzineure) hat seinen hochherrschaftlichen Mit- Autlern zur Kleidung, Wohnung, Freiheit jeder Art haben die geistige Arbeit Pflicht gemacht, mur Männern ihre Stimme zu geben, die dafür ein- des Juntertums hat alles ihnen ermöglicht. treten, daß für aristokratische Autler die Haftpflicht bis zu 12 Toten Weil dem so ist, darum eben ist es höchste Zeit, daß die täglich aufgehoben und der bürgerlichen Sippschaft das Automobil- geistigen Arbeiter konservativer Richtung, diese Pioniere des Junkerfahren untersagt würde. Der Verband der Militärkasino- Pächter tums, mit allem Nachdruck, und wenn es sein muß mit der Schärfe wird nur Kandidaten unterstüßen, welche die Abstinenzbewegung des Schwertes, den Anspruch aufrecht erhalten, daß nur sie, fie allein unter ein Ausnahmegesetz stellen und die Deliriumspflicht unter die berufen sind, das Volk zu regieren. Kriegsartikel aufzunehmen fordern werden. Der Verein der Hausund Grundbefizer hat die Parole ausgegeben: Gebt nur den Männern Eure Stimme, welche das Kahlpfändungsrecht der Vermieter und die staatliche Haftpflicht für leerstehende Wohnungen mit aller Energie durchfezzen wollen. Der Bund der europäischen Hundescherer wird niemanden
In diesem Sinne fordern wir: Erstens: Abschaffung aller Verfassungen, Gesetze, Parteien, Parlamente.
8 weitens: Ersetzung der sogenannten bürgerlichen Rechte und Freiheiten durch die geistigen Verfügungen des Junkertums.