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Stellen durch eine Unterernährung der Kopfhaut bedingt. Der ge­ringere Haarausfall beim Weibe erklärt sich in der Weise, daß bei demselben der starke Muskelzug entfällt und der Schädel sich lang­samer entroickelt, so daß die Kopfhaut nicht so start angespannt wird.

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Archäologisches.

k. Die Entdeckung einer altägyptischen Toten­st a dt. Sehr ergebnisreiche Ausgrabungen sind von englischen Archäologen während der vergangenen Saison auf der Hügelseite von Beni Hassan gemacht worden. Unter der Galerie, an der diese liegen, ist jetzt eine ausgedehnte Totenstadt entdeckt worden, die wegen der Erhaltung der Geräte in den Gräbern und wegen des reichen Materials zur Erläuterung der Bestattungsbräuche des Mittleren Reiches, als die reine ägyptische Kultur sich ihrem Höhepunkte näherte, bemerkenswert ist. Obgleich die in die Felsen gehauenen bekannten Gräber von der XI. und XII. Dynastie sind, hatte man aus der Zu­sammensetzung der Ortsnamen auf den Wänden und aus andern Gründen angenommen, daß die Gegend schon früher von Bedeutung war. Jetzt sieht man, daß eine Galerie fleinerer Felsengräber auf einem niedrigeren Niveau wahrscheinlich in der VI. Dynastie aus gehauen war. Es sind nach einem Bericht des Professors John Garstang vom University College in Liverpool acht oder zehn Gräber, von denen zwei im Stil und mit den für den Zeitabschnitt charakteristi­schen Namen beschrieben sind. Das Grab eines Höflings Namens Apa( Her- ab- a) ist auch mit Basreliefs und mit Bildern ge­schmückt, die ländliche und andre herkömmliche Scenen darstellen. Das Grab ist später im Mittleren Reich zur Bestattung andrer Personen gebraucht und dann erbrochen und geplündert worden. Aber die Diebe hatten in drei Fällen die ursprünglichen Gräber weiter unten nicht bemerkt, so daß die Alabaster- Basen und andre Grabgeräte un­versehrt blieben. Dieses Grab ist das früheste, das in der Gegend ge­funden wurde; es wird den Besuchern zugänglich gemacht werden. Die andren Gräber waren alle aus dem frühen Mittleren Reich. 492 wurden geöffnet und geprüft. Sie waren auch in den Fels gehauen, aber in der bekannten Art der Schachtgräber, bei denen ein senkrechter Schacht Zutritt zu einer oder mehreren kleinen Grabkammern auf em Grunde gewährt. Ueber 100 waren nie vorher betreten, und ihre Thüren wurden nun seit 4000 Jahren zum erstenmal geöffnet. In einigen Fällen ist der ganze Inhalt, der hauptsächlich aus Holz besteht, von Würmern zerstört, aber es ist genug geblieben, um einzig­rtige Beobachtungen zu ermöglichen.

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und Weidengeflecht, zum Teil gut erhalten, wovon manches ähnlich den Arbeiten ist, wie sie in den Oasen Oberägyptens noch heute ge= macht werden. Architektonisch interessant ist ein lilienförmiges Holz­fapital. Steinvasen in ornamentalen Formen, Perlen aus Amethyst, Karneol und andren Steinen, Scarabäen und Schmucksachen wurden aufgefunden. Aus den Titeln in den Inschriften und dem Grabgerät scheint flar hervorzugehen, daß es eine Totenstadt der Mittelklassen war, der kleineren Beamten und vornehmen Frauenes Ortes während des frühen Mittleren Reiches.

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Geologisches.

- Unfre deutsche Ostseeküste ist in langsamem, aber ununterbrochenem Abbruch begriffen. Jahr für Jahr geht vom Steil­rande, dem Klimt oder Kliff, etwas verloren, und schon im Verlaufe eines Menschenalters erreicht dieser Verlust an vielen Stellen einen sehr merklichen Betrag. Es handelt sich hier um einen Vorgang, der bis in die vorhistorische Zeit zurückreicht, denn während der ganzen Dauer der geschichtlichen Ueberlieferung mußte dort der Mensch gegen die andringende See kämpfen. Professor E. Geiniz in Rostock hat die daselbst seit der quartären Abschmelzperiode stattgefundenen Ber­änderungen genauer untersucht. Er kommt, so schreibt die Kölnische Beitung", zu dem Ergebnis, daß das südwestliche Ostseegebiet nach der allgemeinen Eisbedeckung der Quartärzeit ein Festland und mit Dänemark und Schweden verbunden war. Menschen der Steinzeit bewohnten dasselbe. Dann tauchte es zum Teil unter den Seespiegel hinab, wodurch die Gewässer der Nordsee Zutritt erhielten, bis eine neue Hebung der nördlichen Gebiete das Baltikum auf die gegen­wärtigen Umrisse beschränkte. Von dieser Zeit an setzten dann die Wogen des Meeres ihre zerstörende Thätigkeit bis in die Gegenwart fort und verkleinerten das Land mehr und mehr. Die von der sekularen Senkung verursachten Ereignisse hält Professor Geinik für identisch mit der cimbrischen Flut, von der schon im 4. Jahrhundert v. Chr. sagenhafte Berichte bis nach Griechenland gelangt waren. Natürlich braucht jene Zeit nicht den Anfang der Katastrophe zu be zeichnen, sondern, wie Professor Geinig betont, fällt in diese Epoche vielleicht ein besonderes gewaltsames Vordringen der See, das die Bevölkerung zur Auswanderung veranlaßte. Den Beginn der Senkung kann man nach Geinig etwa auf die Zeit von 700 bis 600 v. Chr. verlegen, jedenfalls handelt es sich, nach diesem Forscher, nicht um eine Epoche, die um viele Jahrtausende hinter uns liegt. Wenn m. Hildebrandt die Dauer der vorgeschichtlichen Zeit Nordeuropas auf 8 bis 14 000 Jahre veranschlagt und die Dauer der gesamten Quartärzeit zu mehr als einer halben Million Jahre berechnet, so sind diese Zeitmaße nach Professor Geiniz entschieden viel zu hoch gegriffen.

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zuziehen."

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Humoristisches.

Schlau. Die kleine Anna: Herr Softhead, meine Schwester May liebt Sie sehr."

In dem Grabe eines Oberarztes Nefer- h sah man auf dem bemalten Sarge und daneben eine Anzahl hölzerner Modelle von Gegenständen und Scenen, die von den Wandmalereien der größeren Gräber bekannt sind. Nächst der Their auf dem Sarge war ein großes Ruderboot; die 20 Ruderer standen und schwangen die Ruder takt­Aus Gendarmerie Anzeigen. ,, Die Eheleute mäßig nach dem Klatschen zweier Figuren, die auf einer erhöhten Plattform in der Mitte saßen. Jenseits davon stand das Modell eines König haben vier Rinder von 24 bis 2 Jahren; das älteste, Kornspeichers mit sechs Abteilungen. Die Männer standen knietief ein Knabe, ist berheiratet." in wirklichem Korn und füllten die Körbe, während ein Schreiber auf Er hat eine nicht gut zu nennende Vorjugend hinter sich dem Dach mit der Feder in der Hand Buch führt. Eine Treppe führt und wird vom Vol smund als leichtsinniger Bursche zu dem durchlöcherten Dach; denn die Thüren sind verschlossen und angesehen." Rubrikat dürfte Hauptsächlich sein rechtes mit Blut bersiegelt, da das Korn durch die Löcher in die Kammern unten ge­schüttet wird. Diese Methode wird noch von den reicheren Land- unterlaufenes Auge dazu benußen, um größere wirten des Landes angewendet. Hinter dem Kornspeicher im Grabe Geldgeschenke herauszuschlagen und bettelnd umher­waren Darstellungen verschiedener Beschäftigungen, auch in Holz­modellen. Ein Mann trägt einen großen Opferfrug; ein Mädchen stützt mit einer Hand den Korb, den sie auf dem Kopfe trägt, und hält mit der andern die Flügel zweier Gänse. Eine Gruppe Frauen bäckt Brot; eine mahlt, die zweite knetet, die dritte schürt das Feuer, in dem kleine Holzkohlen sind. Eite andre gut ausgeführte Gruppe zeigt die Bierbereitung aus Brotgärung in einem ähnlichen Ver­fahren, wie es heute noch in einheimischen Industrie üblich ist. Ein Mann preßt mit seinen Füßen in einem Stübel. Zwei andre tragen Wasser in Krügen, die von einem Tragy z auf den Schultern herab­hängen. Andre arbeiten an Seihern, dit lose auf den Fäffern liegen, und vorn liegt eine Anzahl Fässer in einer Reihe Neben dem Grab war ein Segelboot; die zahlreichen Matrosen nahmen die Stellungen zum Hissen des großen viereckigen Segels ein, vor. dem die Raaen und die Takelung erhalten find. Zwei Männer in charakteristischen Stellungen brauchen fräftig Stangen. Gesteuert wird in alen Fällen mit einem großen Ruder, das am Ende des Schaftes an einen im Boot befestigten Pfahl befestigt ist. Ein kurzer, in dem Schaft in festigter Stock diente dem Steuermann dann als Ruderpinne. Schließ­lich waren die Gräber auf der Innenseite mit neuen Pyramiden­terten" aus der Zeit von Unas beschrieben. Das Gerät dieses Grabes ist charakteristisch und erklärt andre, die zerstört oder weniger gut

erhalten find.

In dem Grabe eines gewissen Mehti- em- hat waren eine An­zahl Kriegsschiffe. Im Bug des einen steht neben dem Ausguck ein Negersoldat mit Bogen und Pfeilen in der Hand. Sechs Matrosen rudern, andre hiffen das erhaltene Segel. Näher dem Heck und teils unter dem Schatten eines Baldachins, der anscheinend durch be schlagenes Leder und Schilde geschützt wird, fizen zwei Männer, die Schach spielen und das Spiel auf einem Tisch zwischen sich zu stehen haben. Ein unter dem Baldachin herabhängendes Bündel Pfeile ist zur Hand. In dem Grab des Höflings Antef hatten die Boote doppelte Steuerrruder. In den Gräbern fand man ferner Musik­instrumente, eine Leier, zwei Flöten und eine Trommel, viel Korb­Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin .

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Mr. Softhead( entzückt): Ach, ist es wahr? O Du süßes Kind! Da hast Du zwanzig Pfennig! Aber jetzt sag' mir auch, wie tommst Du eigentlich dazu, mir zu verraten, daß mich Deine Schwester liebt?"

Die kleine Anna: Weil mir Herr Blinder und Herr Dinker auch dafür zwanzig Pfennig gegeben haben." ( Jugend.")

Notizen.

Professor A. Strigl( Wien ) ist vom Wiener Stadtrat mit der Herstellung einer Auslese aus Abraham a Santa Claras Werken beauftragt. Das Werk, das bei H. Kirsch in Wien er scheint, soll bis hril 1905 abgeschlossen sein. Der broschierte Band vird 2,50 M., de gebundene 3,50 M. kosten.

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Die

ung der Operette Das gewisse Etwas", ... d Leo Stein im Central Theater ist aus fittenpol ent Gründen verboten worden.

bm Victs

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Der

alt, in München gestorben. ungarische Maler Ferencz Eisenhut ist, 46 Jahre Interessante llonfahrtversuche hat nach dem B. T." der englische Aeromut Dr. Knott aus Lee in einer Höhe von 11 700 Fuß angestellt. Er kam dabei zu der Ueber­zeuging, daß die in dieser Höhe vorkommenden Todesfälle und Ohn­machten viel weniger durch die stark verdünnte Luft als durch Aus­strönen giftigen Gases aus dem Ballon verursacht werden. Das gewunliche Pulsverhältnis von vier Salägen zu einer Atmung veräne sich bei 11 000 von fünf zu eins und Herzträgheit trat ein

Die niste Numm Sonntag, del- 1. Junt. Druck und Berlag: Vorwärts Buchdruckerei und

des Unterhaltungsblattes erscheint am Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW