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Areuzfpinne gefürchtet. Von den Forschern wird fie aber im all- wenn man sieht, wie sie auch bei andern Tieren, und zwar in gemeinen für ungiftig angesehen, doch hat R. Kobert in seinem Buche geringerer Ausbildung und nicht in dieser Vielfältigkeit vorkommen. Beiträge zur Kenntnis der Giftspinnen"( Stuttgart 1901) wiederum Bei der einen Art tritt dieser, bei der andern jener Instinkt auf, die bor diesem Tiere gewarnt. Allerdings ist die Spinne zu schwach, echten Bienen aber und besonders die Honigbienen vereinigen in sich um große Wunden hervorzubringen und ihr Gift wirksam werden alles, was sonst zerstreut ist. Darum ist der Bienenstaat eine so zu lassen. Aber sie besigt Gift, wie Kobert feststellen konnte, ein komplizierte Organisation, wie sie in der Tierwelt kaum zum Gift, das, als Extraft größeren Tieren eingesprigt, tödlich wirkte. zweitenmal zu finden ist.-
Kleines feuilleton.
Nun ist wohl aber doch ein großer Unterschied vorhanden, ob solches Gift chemisch rein extrahiert in eine Wunde, womöglich direkt in eine Blutader eingespritzt wird oder ob es von dem Tiere selbst beim Biß ausströmt. Der letztere Fall kommt doch für die Praris nur in Betracht, und da ist es denn sicher, daß in den meisten Fällen der Biß vollkommen unschädlich ist. Die zarte n. a. Sommerkolonie. Niedrige, schmucke Häuschen glänzen aus Haut der Kinder kann allerdings das Gift nicht so leicht den kleinen Gärten hervor. Einstöckig meist, mit einer Dachkammer zurückhalten, und deshalb können hier nach Koberts Meinung allenfalls, oft nur zwei oder drei Fenster im ganzen Bau, vor der leichter Vergiftungserscheinungen eintreten, die aber wohl Thür unverhältnismäßig ausgedehnte Holzveranden- so präsentieren nie sehr gefährlich sind. Es ist ja num nach Koberts Versuchen fich die Villen" der Großstadtbewohner, denen Zeit und Geld oder ficher, daß die Kreuzspinne wirklich Gift besigt, aber das besitzt doch auch die Neigung mangelt, kostspielige Kurorte zu besuchen. am Ende die Stechmücke auch. Darum braucht man sich aber vor einer Kreuzspinne nicht mehr zu fürchten als vor einer Mücke. In fremden Ländern dagegen giebt es einige sehr gefährliche Giftspinnen. Zwar die Tarantel Südeuropas ist nicht entfernt so gefährlich, wie sie ihr Ruf darstellt. Dagegen sind die Latrodeftus Arten sehr schlimme Giftspinnen. Zu ihnen gehören besonders die mit dem Namen Malmignatto bezeichneten Spinnen Italiens , die überhaupt in Südeuropa heimisch, ferner in Südrußland und in einer besonders gefährlichen Art auch in Australien vorhanden sind. Besonders zahlreich sind jedenfalls die Giftspinnen nicht.
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Mancher nimmt widerwillig die täglich zweimalige Eisenbahnfahrt nach der Stadt auf sich es ist kein Vergnügen, in den vollgepfropften Coupés eine Stunde und länger zu schmoren-, aber man muß doch auf Sommerwohnung" gewesen sein, will man fich nicht schief ansehen lassen von dem„ besseren Mittelstand". Die meisten freilich treibt der Lufthunger heraus.
Vor wenigen Jahren dehnte sich hier in dunkler Fläche der Kiefernwald. Auch jetzt noch begrenzt er die kleine Kolonie von allen Seiten und ragt mit schmalen Streifen in sie hinein. Kleine Waldinseln mit Farnkraut und buschigem Unterholz unterbrechen zuweilen So lebhaft die Spinnen sind, so nötigen sie uns doch weder die Reihe der gelbsandigen Gärten. Doch wo der moderne Drahtdurch die Schärfe ihrer Sinne noch durch höhere Begabung oder zaun seine scharfen Rechtecke ausschneidet, schnarren auch bald die sociale Instinkte eine besondere Bewunderung ab. Darin stehen sie Sägen, hallen die Aerte; eine neue Lichtung entsteht. Der Maurer kommt, der Zimmermann und der Gärtner. eben doch weit unter den Insekten. Allerdings sind ja auch von Vereinzelte Bäume nur von besonders schönem oder kuriosem diesen die meisten wenig begabte Wesen. Aber diese Tierklasse er- Wuchse entgehen der scharfen Schneide. Ganz merkwürdig nimmt hebt sich z. B. in den Bienen, Termiten, Ameisen zu einer un fichs aus: auf den kleinen, zierlich geordneten Beeten, umrahmt von gewöhnlichen Höhe der Lebensführung. Ueber die geistigen Fähig Nelfen oder Stiefmütterchen, plößlich die knorrigen und verbogenen keiten dieser Tiere besteht ja noch eine große Meinungs- Gestalten der Steineiche und Zwergkiefer. Fremd in ihrer neuartigen, verschiedenheit, über die Mannigfaltigkeit und Bewunderungs- geleckten Umgebung scheinen fie fliehen zu wollen. Als hätten sie würdigkeit ihrer Instinkte sind alle einig. Auch die allmähliche Entstehung der socialen Instinkte kann nach den sich in schmerzlicher Sehnsucht, im trampfhaften Bemühen um einen -melancholisch, Zusammenstellungen H. von Buttel- Reepens, wenigstens für andern Standort gefrümmt, so stehen sie da den Bienenstaat nunmehr als bekannt gelten. Buttel- Reepens geht refigniert, weil die Wurzeln nicht vom Erdreich ließen. Oder der zur Erklärung der socialen Instinkte in seinem jüngst erschienenen schlank aufstrebende Riesenstamm einer einsamen Föhre breitet seine Buche Die stammesgeschichtliche Entstehung des Bienenstaates" dunkle Krone wie einen mächtigen Schirm über das niedrige Dach aus glasierten Ziegeln, auf dem schmale Sonnenstreifen blitzen. ( Leipzig 1903, Thieme) zunächst auf die Lebensgewohnheiten der unDie bequemsten unter den Ansiedlern, gewöhnt an den auf gesellschaftlich lebenden Bienenarten ein. Gewöhnlich baut sich jedes einen leichten Druck fließenden Wasserhahn der Großstadt, verachten einzelne Weibchen ein Nest, das entweder nur aus einer oder aber die kraftfordernde Handpumpe. Auf vier langen eisernen Beinen, aus einer größeren Anzahl von bestimmt angeordneten Zellen besteht. Das Häuschen überragend, erhebt sich ein großer Kasten mit einem Nun kommt es vor, daß viele Tiere derselben Art ihre Nester in unFlügelrade. Der Windmotor pumpt das Wasser hinauf in das mittelbarer Nähe von einander bauen. Allein die einzelnen Individuen kümmern sich nicht umeinander, der Zusammenhang ist also die Bewässerungsanlage des Gartens. Häßlich, wie eine riesige Reservoir. Von dort leiten es Rohre hinab in das Haus und in mehr ein zufälliger, ähnlich demjenigen, der beim Wandern Spinne, nimmt so ein Ding sich aus. der Fische aus dent Meere in die Flüsse eintritt. Ist die Jm Winter liegt die Kolonie fast ganz verlassen: eine tote Zahl der so zufällig vereinten Individuen sehr groß, 10 Stadt mit herabgelassenen Rolljalousien und verrammelten Thüren. scheint, gewissermaßen durch den imposanten Eindruck eines großen Doch auch an den Wochen- Vormittagen im Sommer meldet sich nicht Schwarmes, der Gemeinsinn sich zu regen. Denn wird der Verſuch allzuviel Leben hier. Selten sieht man einen feiernden Menschen; gemacht, ein Tier aus dieser zusammenwohnenden Schar wegzufangen, einen glücklichen Urlauber dann und wann, einen Damenbesuch im fo erfolgt ein gemeinsamer Angriff aller Tiere auf den Feind. Auch übrigen: eine von Vogelgezwitscher erfüllte Idylle. Vater ist im Forel hat bei Ameisen und ein andrer Forscher bei Hornissen einen Dienst, im Laden, bei der Arbeit in der Stadt, die Kinder_befinden volfreichen Stamm viel angriffslustiger gefunden, als eine individuenaußer wenn die selige Zeit der großen Sommerarme Schar. Für das sociale Leben der Bienen war es nun aber sich in der Schule ferien angebrochen und die Frau hat im Haushalte zu thun. unerläßlich, daß ein Teil der Tiere überwinterte. Die solitär lebenden Bienen starben nämlich für gewöhnlich im Herbst ab. Nur, daß sie sich mit ihrem Abwaschkübel oder Frizens zerrissenen Selten sieht man ein Haus Unter günstigen Umständen aber überwintern einzelne Weibchen, die Hosen in die Laube flüchten kann. mädchen, eine Stüße"; es find eben nicht die Reichsten, dann ihre Jungen beffer bewachen und vor Angriffen ſchüßen können. die sich hier niedergelassen. Beamte, Kaufleute, Handwerker, auch Bei vielen Bienen können sich nun die Weibchen ohne Befruchtung als Besiger freilich selten- Arbeiter. Kleine Mietshäuser, für zwei fortpflanzen. Buttel- Reepen meint nun, daß eine solche weibliche und drei Familien finden sich vor, trotz der billigen Miete wahre Sommergeneration, wie sie manche Bienenarten hervorbringen, beim Anblick der im vergangenen Jahre erbauten, jezt aber leeren Nester Paläste im Vergleich zu den Arbeiterkafernen der Großstadt. Am Nachmittage, wenn die Jugend angelangt ist, wird's schon
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einen Anreiz zur Ausübung ihres Füllungs- und Lege- Instinktes ein wenig lauter hier. Doch erst am Abend strömt volles Leben bekommen habe. Fügte es sich, daß ein solches Nest aus vielen in die Adern der Kolonie und bringt Bewegung in die Einsamkeit. Bellen bestand, so waren also mehrere Weibchen in einem Neste vor- Nach jedem Zuge kommt's in Schwärmen vom Bahnhof und verhanden, es war also der Anfang der Koloniebildung. Bei den teilt sich in die Häuschen. Hummeln z. B. überwintert ein einzelnes Weibchen, erst im Sommer Mutter friegt einen Schmaz, die heranströmenden Kinder ebenentstehen weitere weibliche Tiere, welche ohne Befruchtung Eier falls. Dann hängt Vater Rock und Hut an den Nagel und hinaus ablegen. Die Hummeln suchen aber erst im Frühjahre Nahrung geht's in den Garten. Denn das Haus ist Nebensache, nur, daß und legen die Eier darauf, um erst dann Nahrung und ein Dach für die Nacht da ist. Die Frau serviert das Abendbrot. Ei mit einer Zellwand zu umgeben. Im Sommer, wenn das Volk sehr stark geworden ist, legt die Königin ganz allein Eier, In der Laube natürlich. Oder auf der Veranda, wenn's gerade ein während die Hilfsweibchen sich mit der Brutpflege beschäftigen und wenig von oben tröpfelt. Groß ist der Appetit auf allen Seiten. " Das knappe wie bei den Honigbienen die Larven füttern. Hier geht also der Mutter tonstatiert's freudig, und leise seufzend: Wirtschaftsgeld!" Hummelnstaat aus einem niederen Grade in den höheren des Bienen- Bater merkt nichts. Er kennt das Lied und pfeift sich eins. staates über. Bei einigen erotischen Bienenarten haben sich bereits Er pfeift und schweigt. Schwelgt bis tief in den Abend hinein. Arbeiterinnen herausgebildet. Der Forscher hält diese für weniger Bis er auf einige Stunden gestillt ist: der große Heißhunger nach differenziert als die Königinnen, die nach seiner Meinung alle Luft. ursprünglichen Instinkte mit Ausnahme des Lege- Instinktes
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berloren haben. Auch das Auswandern kommt bei diesen k. Ein Tanzfest im Sudan beschreibt C. A. Sykes, der im exotischen Bienenarten vor, es ist also wohl als eine Jahre 1897 nach Uganda gereist war und dort zwei Jahre gelebt Vorstufe des Schwärmens der Honigbiene zu betrachten. Mögen hat, in einem soeben in London erschienenen Buche:" Die Jn nun auch nicht alle einzelnen Instinktäußerungen der letzteren strumente, Trommeln und Hörner verursachten einen entsetzlichen Lärm, durch den Vergleich mit verwandten Tieren schon in ihren Ursachen der auf die Bezeichnung Musik eigentlich feinen Anspruch, wohl aber erklärt sein, so erscheinen sie einem doch nicht mehr so rätselhaft, die Wirkung hatte, daß man sich versammelte: die Frauen, in