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Leuchtende Farben gekleidet und mit Federn geschmückt, trugen große| linge nahm sie anfangs nicht an; als man aber Stöcke in den Händen, die Männer waren nur leicht bekleidet. Einer kleine Spanner der Art Larentia dubitata L. mit ihr zusammen der Haupttänze bestand darin, daß Männer und Frauen fraßen- unter eine Glasglocke brachte, fand man nach einer Stunde, daß ste schneidend sich um die Musikanten drehten, den Körper in jede nur die Schmetterlinge alle verzehrt und nur die Flügel und Beine übrig mögliche Stellung verrenkend. Der Aufwand an Geschicklichkeit war gelassen hatte. Später gewöhnte man sie auf folgende Weise an ein so geringer, daß Umstehende dem Tanze einfach beitreten konnten, Mehlwürmer. Es wurde einem Mehlwurm ein Stück Fügel eines der bis ins Unendliche fortgesetzt wurde. Sobald einer der Spanners angeklebt und diese Larbe der Fledermau vorgesetzt. Musikanten erschöpft nachließ, nahm sogleich ein andrer seine Stelle Sofort fuhr diese zu und verschlang die Larve, seit Zeit nahm ein. Der Vorteil dieser Instrumente war eben, daß jeder sie hand- sie die Mehlwürmer ohne weiteres an, holte sie auch zwischen den haben konnte. Große Krüge mit Bier standen bei den Musikanten, Fingern ihres Pflegers hervor. Der Appetit der Fledermaus war die ihnen fleißig zusprachen; hier und da mußte auch ein Aermster ein sehr großer; nachdem sie am Abend noch sieben Mehlwürmer erein Solo ausführen, während die übrigen ihren Durst löschten.... halten hatte, fraß sie am nächsten Morgen vor 8 Uhr wieder acht Die Männer sahen anmutig aus, wahre Wunder an Kraft und Mehlwürmer, eine große Spinne und sechs Nachtschmetterlinge. Zum Behendigkeit. Manche waren in der That auch vortreffliche Tänzer, Schlafen hing sie sich an den Beinen auf oder sie legte sich platt in ihren Bewegungen leicht und geräuschlos. Einer vor allen schwebt auf den Boden; der Schlaf war immer sehr tief. mir vor als der beste Tänzer, den ich je gesehen. Die Frauen können dagegen keinen Anspruch auf Anmut machen. Sie sollen Füße und Knie nahe an einander schließen und thun das unter diesen Umständen Mögliche. Jeder schien einen eignen Tanz gelernt zu haben, den er allein tanzte. Es war, als hätten sie ihn selbst erfunden; jeder fand für sich den Stil, der ihm am besten gefiel."
Medizinisches.
Technisches.
Neues Versilberungsgemisch. Ein Verfahren zur Bersilberung durch Eintauchen oder Anreiben, das kein Chantalium und keine das zu überziehende Metall angreifenden Stoffe wie Duecksilber und Salmiakgeist benutzt, hat sich Dr. Chr. Göttig in Wilmersdorf patentieren lassen. Wenn für Chlorsilber Kochsalz als Lösungsmittel verwendet wird, so büßt das Gemisch wesentlich mit ie. Haare im Magen. Von einer Reihe von Tieren ist der Zeit ein, weil das Chlorsilber nur im weißen un es bekannt, daß sich in ihrem Magen oft ganze Kugeln von Haaren veränderten Zustande sich in diesen Salzen nennenswert aufbilden. Gewöhnlich kommen sie bei Rindern vor. Die Tiere löst. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, sollen nach Angabe pflegen sich gelegentlich an der Haut zu lecken, und dabei geraten des Erfinders durch Zusatz von Chlor abgebenden Substanzen, Haare auf die Zunge und weiterhin in den Magen, wo sie sich der wie Eisenchlorid, Kupferchlorid, Zinnchlorid oder deren Verbindungen, art ansammeln können, daß, wie gesagt, ganze Ballen daraus welche das Chlorsilber unverändert erhalten, mit und ohne Beientstehen. Dazu wirkt in hohem Grade die Eigenschaft dieser mengung von Putzmitteln( Schlemmkreide, Thon, Ammoniak usw.) Haare mit, sich zu verfilzen, sodaß die Haarkugeln im Rinder- wirksame und haltbare Versilberungsgemische hergestellt werden. magen schließlich völlig feste runde Körper bilden, die im Zum Beweise obengenannter Wirkung kann man frisches Chlorsilber Querschnitt eine Schichtung zeigen, wie sie der Ablagerung einerseits mit Kochsalzlösung, andrerseits mit einem Gemisch dieser der Haare nacheinander entspricht. Beim Menschen findet Lösung mit den erwähnten Chloriden übergießen; die erste Probe sich das Verschlucken von Haaren seltener; er hat erstens verändert sich schnell, die zweite bleibt unverändert. nicht mehr die vollständige lange Behaarung auf dem ( ,, Technische Rundschau".) ganzen Körper wie die Tiere, und dann pflegt er auch für feine Zunge andre Beschäftigungen zu haben als die geschilderte. Trotzdem sind einige merkwürdige Fälle bekannt, die in ihren Folgen ganz ähnlich, aber noch weit gefährlicher sind als bei den Tieren. Trost. Sie:„ Es ist meine Pflicht; Dir zu sagen, daß Bei den meisten Personen, die gewohnheitsmäßig Haare verschlucken, mein Vater sein ganzes Vermögen verloren hat." läßt sich eine Geschichte erblicher Geisteskrankheit nachweisen. Jedoch Er( ihr Verlobter): Sei nicht traurig deshalb, ich finde schon findet sich die Gewohnheit gelegentlich auch ohne jedes Anzeichen eine andre mit Geld, die mich heiratet." geistiger Störung. In der Mehrzahl tritt die Krankheit bei Frauen auf, aber sie verläuft anders als beim Tier, weil das Menschenhaar mur wenig zum Verfilzen neigt infolge seiner verhältnißmäßig glatten Außenfläche. Daher bilden sich im menschlichen Magen nicht solche Haarkugeln, sondern die Haare bleiben gewöhnlich in ziemlich losen Massen liegen, die sich in der äußeren Form mehr oder weniger der Gestalt des Magens anpassen. Das Gewicht der im Magen entEin plattdeutsches Ensemble beginnt am 17. Juni haltenen Haare kann zuweilen ein sehr bedeutendes sein. Lose im Theater an der Wien ein längeres Gastspiel. Zur AufHaarballen im Gewicht von 12 Pfund sind verschiedentlich führung gelangen" Onkel Bräfig"," Hanne Nüte" und„ Ut de beobachtet worden. Dr. Russell beschrieb einen Fall, in dem die Franzosentid".
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Humoristisches.
Notizen.
( Jugend.")
Haarmasse etwa 44 Pfund wog, und bei einem von Swain be--Die Verlorenen", ein fünfaktiges Schauspiel von handelten Kranten erreichte das Gewicht sogar den Betrag von über Wallsee , wurde bei der Erstaufführung im Deutschen 5 Bfund. Es ist nicht zu verwundern, daß Fremdkörper von solcher Schauspielhause zu Hamburg beifällig aufgenommen. Menge und so eigentümlicher Beschaffenheit zu sehr schweren-Gelegentlich der hundertjährigen Gründungsfeier des Kantons Störungen führen können und müssen, und gewöhnlich veranlassen St. Gallen wird in St. Gallen noch in diesem Monat ein Festsie einen frühzeitigen Tod, wenn die Ursache nicht zufällig erkannt spiel„ Walthari" von M. Bühler und G. Luck aufgeführt wird; alsdann kann durch Aufschneiden des Magens noch Hilfe ge- werden. schaffen werden. Vor allem sind die Frauen davor zu warnen, beim Frisieren oder sonst aus Spielerei die Spigen ihrer Böpfe abzubeißen, welche Unfitte wohl die häufigste Veranlassung der gefähr lichen Krankheit ist.-
Aus dem Tierfeben.
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Paul Cassirer , der der Berliner Secession seit ihrer Gründung als Sekretär angehörte, scheidet mit dent 1. Oftober aus dieser Künstlervereinigung aus.
Schulze- Naumburg hat seine Kunstschule von Berlin nach Saaled bei Kösen ( Thüringen ) verlegt; mit dieser Kunstschule sind auch Schülerwerkstätten verbunden. Ferner beabsichtigt Schulze- Naumburg in Saated eine Gemeinschaft gleichgesinnter Menschen" zu gründen.
-Schönheits- Ideal in Neu- Guine a. Wahrscheinlich nirgendwo sonst der auf Erde, schreibt ein Mitarbeiter der Kölnischen Beitung", dürfte man solche Wespen- Taillen finden, wie bei manchen schwarzen Stutzern im Innern Neu- Guineas. In jungen Jahren Hungern die Leute wochenlang, um sich, wenn sie recht mager ge worden sind, nicht etwa bloß einen Gürtel anlegen, sondern vielmehr einen breiten Gurt um den Leib flechten zu lassen, der ohne Durchschneiden mit dem Messer gar nicht entfernt werden kann. Werden die Leute dann wieder fetter, so quillt, was als besonders schön gilt, ober- und unterhalb des Gurtes in dicken Wulsten das Fleisch hervor. Der Verfasser dieser Zeilen hat persönlich manche derartige Gürtel abgeschnitten, die für die Taille selbst sehr schlanker europäischer Damen zu eng sein würden.
ge. Fledermäuse in der Gefangenschaft zu halten ist sehr schwierig. Charles Oldham aus Sale in England ist es mehrfach geglückt, die Bartfledermaus mehrere Wochen am Leben zu erhalten, wie er im Zoologist" mitteilt. Am ersten Tage ihrer Gefangenschaft war die Fledermaus ziemlich wild und biß um sich, nach einigen Tagen aber zeigte sie sich schon sanft und zahm. Sie flog anscheinend nicht gern, höchstens durchflatterte sie ein- bis zwei mal die Stube. Ließ sie sich an einer senkrechten Wand nieder, so sezte sie sich zuerst so, daß sie den Kopf nach oben gerichtet hielt, bald aber drehte sie den Körper um, indem sie sich mit den Krallen festklammerte, so daß sie mit dem Kopf nach unten sah; in dieser Stellung konnte sie leicht wieder abfliegen, am liebsten troch sie auf dem Tische umher; das Licht der Lampe infommodierte sie nicht weiter, und wenn sie gern in die Hohle Hand oder in den Aermel ihres Herrn froch, so war es ihr wohl mehr um die Wärme als um die Dunkelheit zu thun. Ihr Ein weiblicher Schüße. Das„ Luzerner Tageblatt" Gesicht war schwach, sie erkannte ihre Nahrung erst auf 2-3 Centi- berichtet: Auf dem Schießplatz des bündnerischen Dorfes Jgis machte meter Entfernung; auch das Gehör schien nicht scharf zu sein, sich eine Kellnerin über einen Schützen lustig, der nur Einer und wenigstens reagierte sie nicht auf ein plößliches Geräusch, wie Zweier geschossen hatte. Der Schüße drehte die Sache um und Schnippen mit dem Finger oder Zuklappen der Uhrkapsel. Sehr sagte: So mach' es besser!" Ohne weiteres nahm das Mädchen gern trank/ die Fledermaus Wasser oder Milch, sie trant die Flüssig das geladene Ordonnanzgewehr, tniete ruhig nieder und gab den keit aus der hingehaltenen hohlen Hand oder leckte sie von einem Schuß funstgerecht ab: Ein Vierer! Dreimal senkte sich das Fähn dargereichten Pinsel. Als Nahrung wurden ihr zunächst Mehl- lein vor der Schweizer Kellnerin, die so wacker zu schießen verstand. würmer dargeboten, die sie aber verschmähte. Auch Schmetter- Sie erhielt für ihre Leistung einen Lorbeerkranz. Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
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