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Musik.
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in ein stro". Bei der Wendung:" Auf dem Damme sein", sphäre der Erde ( die einem hypothetischen Mondbewohner während einer bei der das gefährliche Gegenteil immer in Gedanken Finsternis wie ein mattleuchtender Reif die schwarze Erdscheibe zu ummit vorschwebt, wird daran erinnert, daß Damm und schweben scheint) so stark gebrochen werden, daß sie ins Innere des Sumpf in dem altniederdeutschen Kampfesleben entscheidende Schattentegels gelangen, allerdings sehr stark gedämpft durch die Gegensäge sind: drunten im Luch ist es übel fechten, oben auf dem absorbierende Kraft der Luftschichten. Man nahm früher wohl an, Damm aber gut. Zur Erklärung der Nedensart Haare auf daß, wenn Wolfenmassen in jenen Teilen der Erdatmosphäre den Zähnen haben" wird die Mythologie der Germanen her schwebten, welche diese streifenden Sonnenstrahlen zu passieren hätten, angezogen, weil alle bisherigen Deutungen nicht befriedigen. Mogt alles Sonnenlicht abgefangen würde und der Mond dann ganz fagt in seiner„ Germanischen Mythologie" in dem Abschnitt über schwarz erschiene. Indessen ist es wenig wahrscheinlich, daß auf dem den Werwolf: In vielen Gegenden kennt man die Sage, man ganzen Umkreis der Erde, für den der Mond gerade im erkenne den Menschen, der Werwolfsgestalt annehmen kann, an Fasern Horizont stände, Wolfenmassen lagern sollen, wo es doch zwischen den Zähnen." Es ist nun charakteristisch, daß die Redens- bekannt ist, wie stark der Himmelszustand sich von Ort zu art von Menschen gebraucht wird, mit denen schlecht anbinden ist, Drt ändert. Johnson weist nun darauf hin, daß die denen man im Kampfe grimmige, bissige Verteidigung zutraut, von wenigen Mondfinsternisse, von denen ein völliges Verschwinden des Leuten, die man nicht reizen( reißend machen") soll; der alte, tief Mondes im Erdschatten berichtet wird, immer ein bis zwei Jahre eingewurzelte und weit verbreitete Werwolfglaube liegt also wirklich nach starken vulkanischen Ausbrüchen auf der Erde stattgefunden nahe. Mit jemand noch ein Hühnchen zu rupfen haben. So ging der Mondfinsternis vom 11. April 1902 der Aus haben", ist ein Bild, dem die zum Teil mundartlich beschränkten bruch des Pelée vorher. Die Mondfinsternis vom 1. Oktober 1884, Wendungen ich habe noch einen Apfel mit ihm zu schälen", ich während der der Mond ebenfalls verschwand, folgte auf den behan met dem noch e Nößche ze krachen" entsprechen.fannten Ausbruch des Krakatoa 1888, und bei einer 1885 beobachteten Mondfinsternis kann der schwarze Mond ebenfalls auf diesen Ausbruch zurückgeführt werden. Man muß nach Johnson bis 1816 Die Sommeropern sind so sehr aus Risiko und Not zusammen zurückgehen, um eine weitere Finsternis mit unsichtbarem Monde zu gesetzt, daß man gegen ihr ewiges Wiederholen bekanntester Stücke finden. Zwei Jahre vorher, 1814, fand der gewaltige Ausbruch des in Aufführungen bekanntester Qualität weit nachsichtiger fein muß, Mahon auf den Philippinen statt. 1761 fand Wargentin in Stoc als gegen das nicht viel bessere Verhalten einer gefestigten Jahres holm am 18. Mai teine Spur von dem verfinsterten Monde. Am oper. Endlich hat sich die Morwis Oper wenigstens zu einer 28. und 29. September 1759 aber entstand in Mexiko der Vulkan Ausgrabung entschlossen und hat uns vorgestern( Freitag) die Jorullo, infolge einer der heftigsten Ratastrophen, welche die Rinde Oper„ Der Heideschacht" vorgeführt. Der Dichterkomponist, unsres Planeten jemals durchgemacht hat. In erheblicher Entfernung Franz von Holstein ( 1826-1878), hatte in einem ver- von jenem thätigen Vulkan erhoben sich damals viele feuerspeiende hältnismäßig kurzen Leben und beschränkten Schaffen sich ehren- Strater und dazwischen stiegen plötzlich sechs Berge in die Höhe von voll, doch ohne dauernde Erfolge seiner Produktion bethätigt. Neben 400 bis 500 Meter Höhe. Der größte von ihnen, der Vulkan zahlreichen lyrischen Stücken schrieb er mehrere Opern; an erster Jorullo, setzte seine Thätigkeit bis Februar 1760 fort. Wir wissen, Stelle fam 1868 zu Dresden und dann an andren Orten Der daß die bei starken vulkanischen Ausbrüchen emporgeschleuderten Heideschacht" in die Oeffentlichkeit. Eine Neigung zu romantischen Aschenmengen noch sehr lange in den höchsten Schichten der Atmosphäre Stoffen in der Art Webers und Marschners und zu den Schicksalen verweilen und sich, von den Winden getragen, dabei allmählich über einer Bergbevölkerung ist ihm ganz besonders eigen. Aus seinem die Luftschicht der ganzen Erde verbreiten und dann die wunderText zum vorliegenden Werk würden andre vielleicht das Dreifache schönen Dämmerungserscheinungen hervorrufen, die wir voriges Jahr gemacht haben. Jedenfalls ist diese Jneinanderwicklung von Berg wieder bemerkt haben. Solch fein verteilter Aschenstaub würde trob mannssorge und Bergmannsleid, von Schuld und Reinheit, von der Winzigkeit der einzelnen Teilchen in seiner Gesamtheit einen viel furchtbaren Erinnerungen und graufigen Irrungen usw. nur schiver wirksameren Schirm gegen die durch Brechung noch auf den Mond auseinanderzuwickeln. Weniger kompliziert, aber nicht weniger gelangenden Sonnenstrahlen bilden, als wolkenmassen, die uninhaltreich zieht sich die Musik über das Ganze hin, als eine gut möglich lückenlos sein können. Die Mondfinsternis vom 6. Oktober geschlossene dramatische Leistung, bei der doch die Stärke des Kom- dieses Jahres wird ein weiteres Erempel für diese Theorie abgeben, ponisten für schlichte, innige Lyrik und seine geringere Produktivität da sie noch unter dem Einfluß des Ausbruchs des Pelée stehen im Darstellen der dramatischen Wucht nicht zu verkennen sind. Alles müßte, also keine roten Farbentöne auf dem verfinsterten Teil des eine ernste, strenge Arbeit, eine Erschwerung des Erfolges durch Mondes zeigen dürfte. Leider ist diese Finsternis in Europa kaum das Stellen subtiler Aufgaben in den häufigen und langen sichtbar. Ensembles und eine meisterhafte Bewältigung dieser Aufgaben in vielseitigen Feinheiten!
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Humoristisches.
- Das Schwierigste. Parvenüsgattin( zu ihrer Freundin):„ Merkwürdig, wie rasch mein Mann sich die vornehmen Manieren angeeignet hat, seit wir die Erbschaft gemacht haben nur an die Schnupftüchel kann er sich noch nicht recht gewöhnen!".
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Sturz: ein so entschieden künstlerisches Wert, daß man sich an ihm von vielem andren erholen konnte. Sein Gewicht scheint denn auch der Grund gewesen zu sein, daß die Aufführung reich an gewissenhaften Anstrengungen und im ganzen auch an thatsächlich guten Eindrücken war. Daß mehr in gröberen Hauptzügen als in feinerem Detail gearbeitet wurde; daß die Orchesterleitung hinter aus einem Geschäft hinauserpediert wurde):„ Sie entschuldigen, Herr - Neugierig. Reisender( zu einem andern, der soeben Der Gestaltungskraft mancher von den Sängern zurückblieb; daß Kollega , in welchem Artikel sind Sie hinausgeworfen der Tenor Joseph Horwit bei aller anerkennenswerten Be- worden?" gabung und Schulung der Stimme ordinär blieb; und daß Margarete König neben den zahlreichen hochdramatischen Immer höflich. Der Lederer- Seppl fängt eine Rauferei Effektstellen, die ihr hier zu ihrem Vorteil beschieden sind, auch ein an. Es entsteht ein Höllenspektakel und ein fürchterliches Durch Vielerlei an minderwertigen Lönen brachte: das alles konnte nicht einander. Da taucht mitten in dem Trubel der schmächtige, dünn überraschen. Der Baryton Willy Langefeld fiel durch seinen stimmige Dorfpolizist auf, der sich auf den Seppl zu durcharbeitet temperamentvollen Ausdruck auf: er spielt Reichmann", doch ohne und dabei immer ruft:" Ich bitt' um's Wort! Ich bitt' um's Wort: dessen Stimmbegabung und künstlerisches Maß, vielmehr mit un- Sie sind verhaftet!" ( Fliegende Blätter .") nötig viel Provinz". Aehnlich, nur flangvoller, war der Baß Paul Jugel. Für die Durchführung einer Knabenrolle gebührt Margarete och und noch mehr für die der schweren Rolle einer Frrsinnigen gebührt Martha Schereschews ty ein erster Preis.
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Astronomisches.
SZ,
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Notizen.
Eine Volksausgabe von Magim Gorkis Werken ( 66 Wochenhefte a 25 f.) veranstaltet der Verlag Bruno Cassirer in Berlin . Gerhart Hauptmanns Armer Heinrich" geht heute im Deutschen Theater als Nachmittagsvor stellung in Scene.
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-Karl Sohnreys Volksstück„ Die Dorfmusikanten" gelangt im November bei roll zur Aufführung.
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Ein neues Drama von Brieur" An der Wiege", wird in der nächsten Spielzeit im Wiener Volkstheater gegeben
Die Mondfinsternisse und die Asche der Vulkane. Der Frankfurter Beitung" wird geschrieben: Die Mondfinsternis in der Osternacht, die vielfach in Deutschland beobachtet wurde, war insofern merkwürdig, als der Mond zu 97/100 im Erdschatten verschwunden war, dort nahezu ganz unsichtbar blieb, im Gegensatz zu andern Finsternissen, wo der Mond im Erdschatten in verschiedener Abtömung der roten Farbe entweder ganz oder mehr auf einer Seite sichtbar geblieben ist, und zwar stellenweise so deutlich, werden. daß man die Hauptkrater auch während der Finsternis erkennen Eine große allgemeine Kunst- Ausstellung fonnte. Man könnte nun zwar diesmal den Kontrast des filberhellen wird im Sommer 1904 in Dresden veranstaltet werden; sie zerKleinen Stücks des Mondes, welches auch in der Mitte der Finsternis fällt in eine moderne nationale und in eine internationale, die aus oben noch sichtbar blieb, gegen das matte Rot der verfinsterten Teile ländische Kunstwerke des 18. und 19. Jahrhunderts vereinigen wird. zu der Erklärung heranziehen, daß durch diesen Kontrast für das Der für die Ausstellung nötige Fonds von 100 000 Mart ist bereits unbewaffnete Auge der schwächere Farbenton verschwunden sei. Doch gezeichnet.- auch im Fernrohr ist keine Farbenspur wahrgenommen worden. Die neuen Funde aus den Ausgrabungen an der Somit erscheint eine von dem Engländer Johnson in Bridport ge- Pyramide des Königs Ne- woser re bei Abusir sind gebene Erklärung der Erscheinung jedenfalls der Beachtung wert. im Lichthof der ägyptischen Abteilung des Neuen Die schwache Aufhellung der Mondpartien im Innern des Erdschatten- Museums gesondert ausgestellt. Die Grabungen wurden von tegels fann nur durch Sonnenstrahlen verursacht sein, die in der Atmo- der Deutschen Orient- Gesellschaft veranstaltet.
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Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
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