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Aritit seiner Geschäftsprinzipien duldete. Von dem Tage an wurde und üppig wie in Schilda  , allwo man den Gemeinde- Ochsen mi es schlimmer und schlimmer. Knud hatte nur die Wahl, zu gehorchen Striden heraufzog, damit er's abweiden sollte. oder zu gehen. Wie kommen die Pflanzen aber nach diesem für sie so wenig Er entschied sich für das lettere, einem ausdrücklichen Wunsch passenden Standort? feiner Braut entsprechend. Du mußt wissen, daß dies ein bedeutungs- Die Sache ist einfach genug. Ein Vogel oder auch der Wind boller Schritt war; es bedeutete, daß Knuds Zukunftsaussichten trägt ein Samenkorn dorthin, Regen und Thau befeuchten es, und außerordentlich unsicher wurden, daß die Hochzeit, die in nächster nach einigen Tagen refp. Wochen feimt es. Da nun Staub und Zeit hatte stattfinden sollen, mindestens sechs bis sieben Jahre auf Schmuz schließlich überall liegen, so findet das zarte Pflänzchen geschoben werden mußte. Nicht wahr, Julie, es gehörte viel Ver- auch für's erste die Möglichkeit, um Wurzeln zu schlagen. Es trauen, viel Mut, vor allem sehr viel Liebe dazu? Und was wurde wird zwar nicht hoch und fräftig emporschießen, aber denn eigentlich von ihm verlangt? Er sollte es mit der Ehren- Blätter und selbst ein paar fümmerliche Blüten treibt, es haftigkeit nicht gar so streng nehmen, hier und da einmal ein Auge doch; wenn es genügend Sonnenschein gehabt hat, reift sogar zudrücken. Und dann winkte ihm eine reiche, gesicherte Zukunft, die Samen, der in der Nachbarschaft der mütterlichen Pflanze nieder Erfüllung seiner sehnlichsten Wünsche, die Hochgeit. fällt. Statt einer einzigen steht dann im nächsten Jahre eine ganze Anzahl da.

Er wählte das andere. hd dun du

Er zog in ein fleines, ärmliches Zimmer und lebte unglaublich sparsam. Sein Leben war drei Jahre lang eine Reihe heldenmütiger Entsagungen, die nur der, dessen Dasein unauflöslich an ein großes, alles beherrschendes Gefühl geknüpft ist, zu ertragen vermag. Er wurde ein Wunder in der studierenden Welt. Man lächelte über feinen Fanatismus, aber wenn man ehrlich war, mußte man ihn be­wundern, ja beneiden. Denn er war der glücklichste Mensch, den ich je gesehen habe. Wenn man ihm und seiner Braut begegnete, bekam man einen flüchtigen Einblick in eine Welt, ein Leben, das heller, reiner und beffer ist als das alltägliche.

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Sie arbeitete mit ihm, half ihm Kollegien abschreiben, las ihm vor, wenn er müde war, botanijierte mit ihm. Eines Tages erzählte er mir von ihr; er legte die Arme um meinen Hals und fagte mit Thränen in den Augen: Ich bin bange, daß ich mehr Glück genoffen habe, wie mir zukommt." Und diese Worte, die einfach und schlicht von Herzen kamen, waren beredter als die längsten Lobreden. 3oll für Zoll arbeiteten sie sich vorwärts auf ihrem Wege, dem Ziel entgegen. Jeden Tag fühlten sie, daß sie weiter ge­Tommen waren, fie zählten die Tage, bis der große Examenstag heranrüdte, und unermüdlich machten sie Pläne für die Zukunft. Er war nun so weit, daß der erste Teil des Eramens vor der Thür stand; man wußte, daß er ihn glänzend bestehen würde. Da es war um die Frühjahrszeit wurde sie frant. Ich traf ihn eines Tages auf der Straße, und er erzählte es mir. Aber er lachte dazu, voller Hoffnung und Mut und sagte:" Es hat nichts zu sagen; wir haben uns etwas überanstrengt das ist alles. Etwas Fieber und Mattigkeit, eine richtige Frühjahrskrankheit." Er täuschte sich. Es wurde ein schleichendes Fieber, das lang­fam, aber sicher ihre Lebenskraft verzehrte.

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Nach ihrem Tode schloß er sich ein, wollte niemand sehen; und eines Tages hörte ich, er sei nach Rußland   gereift, wozu und mit welchen Plänen habe ich nicht erfahren.

So verbreitet sich mit jedem Frühling und Sommer das be­grünte Bläßchen, bis am Ende eine förmliche kleine Wiese oder ein buntes Beet daraus entsteht. Natürlich sind es immer anspruchslose Pflanzen, die unter solchen Daseinsbedingungen eriſtieren können- am besten gedeihen unter verschiedenen Gräsern Lippen-, Korb- und Schmetterlingsblütler, außerdem Mauerpfeffer, Lerchensporn, kriechender Günsel, Hahnenfuß, Baumwurzel, Dolden- und Geisblattgewächse. Hier und da kann man auch Rosen auf Mauern wachsen und in voller Blüte stehen sehen. Haben die Wurzeln die Möglichkeit, in der Tiefe einen Halt zu gewinnen, so ist dementsprechend auch die Pflanze oder der Strauch kräftiger. Das beobachtet man bei Steinhaufen, auf denen die Wurzeln zwischen den einzelnen Steinen herunter gehen. Allerdings sammelt sich da auch mehr Erde und Staub an, die wiederum die Feuchtigkeit bewahren. Das Gleiche gilt für Mauerrizen und Dachrinnen.

Häufig gewähren solche vom Zufall geschaffene Beete einen überaus malerischen Anblick. So hat wohl noch jeder, der den Kölner Dom   bewunderte, seine Freude an den Veilchen, Himmels­schlüsseln, Vergißmeinnicht und Rosen gehabt, die darauf in reicher Fülle wachsen. Die Kirche in Friedland in Ostpreußen   trug vor einer Reihe von Jahren mehrere Johannisbeersträucher, die im Sommer ganz mit Früchten wie überschüttet waren. Auf der Ruine Bodenlaube bei Kissingen reiften inmitten förmlicher Vergißmein nicht- Rabatten Erdbeeren, die sonst keineswegs anspruchslos sind. Noch seltsamer freilich erscheint es, daß vor etwa zwei Dezennien die Badegäste in Helgoland auf dem Dach des Dünenrestaurants ein Bäumchen erblickten, das mit Spargelkraut eine verblüffende Aehnlichkeit besaß. Man stellte eine Leiter an und fletterte hinauf und siehe da, es steckten wirklich ein paar Spargel ihre weißen Köpfchen aus der Sandschicht hervor, die der Wind auf das Dach geweht hatte.

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Es waren schwere Zeiten für ihn, schwer, mit der Sorge im Herzen, sich zum Examen vorzubereiten; aber er war gewohnt, sich zusammenzunehmen, bestand das Examen mit Glanz und machte ihr Indessen siedeln sich die Pflanzen auch auf andren Bäumen an. dadurch die letzte Freude. Denn sie starb! Am häufigsten beherbergt die Weide, zumal, wenn sie geföpft iſt, Was das für ihn bedeutete ja, Julie, Du weinst. Du kannst solche ungebetenen Gäste. Sie liefert ihnen dann einen dem es ermessen. Nicht wahr, das muß für ihn ein gänzlicher, inner- Humus des Waldbodens vergleichbaren Nährboden. Zuerst seßen sich licher Zusammenbruch gewesen sein, ein Einsturz aller Begriffe, ein auf dem weichen Holz, das man der Borte beraubt hat, Pilze an, Auflehnen gegen die Kräfte, die unser Leben regieren, und die eine darauf beginnt die Vermoderung, die unter dem Einfluß von Regen so empörende ungerechtigkeit zulassen. Er hat das vielleicht alles und Wärme rasch von statten geht. Meist entstehen Moosschichten, durchmachen müssen; er hat wohl, wie so viele vor ihm, seine Stirne die Staub und Feuchtigkeit festhalten und mit deren Hilfe sich ein blutig geschlagen an den Mauern seines Gefängnisses. Untergrund bildet, der selbst ziemlich anspruchsvollen Pflanzen zu ihrem Gedeihen genügt. Infolge der stetig zunehmenden Ver­moderung spaltet sich fich häufig die Weide und fault in ihrem Innern völlig aus, indeß der Krone noch durch die unteren Rindenschichten Saft zugeleitet wird. Sie füllt sich dann mit der Zeit ganz mit Humus und ist im stande, eine ganze Menge von Gewächsen zu ernähren. Sehr sonderbar sieht es aus, wie diese oftmals in so und sovielen Schichten übereinander wachsen. Keine Pflanze aber sucht sich diesen Standort so gern wie das gelblühende Weidenröschen, dem der Volksmund wohl aus diesem Grunde seinen Namen gegeben hat. In diesen ausgehöhlten Weiden gedeihen mitunter auch Bäume- Birken, Erlen, Fichten, Vogel­beerbäume. Die letzteren, die die Feuchtigkeit ungewöhnlich lange festhalten, eignen sich besonders gut hierzu. Der französische   Gelehrte Magnin sah in Malpas eine Weide, die zwei Bäume trug, eine mehr als sechs Meter hohe Birke und eine drei Meter hohe Fichte. Auf einem ostpreußischen Gut existiert eine Weiden- Allee, bei der buchstäblich aus jedem Stamm ein Bäumchen herauswächst.

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Sein Vater hatte ihm das Anerbieten gemacht, er solle wieder zu ihm zurückkehren aber selbstverständlich hatte er nein gesagt; der Aufenthalt in den gewohnten Umgebungen war ihm unerträglich geworden.

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Du fragtest mich, ob ich jemanden gekannt habe, der gewußt, was wahre Liebe sei. Smut Petersen und seine Braut wußten es. ... Er beugte sich zu ihr herab und füßte sie. Während feiner Erzählung hatte sie fich fest an ihn geschmiegt, er fonnte Beinahe bereute er, ihr die Geschichte erzählt zu haben; er hatte nicht gedacht, daß sie solchen Eindruck auf sie machen würde. Jebt sah sie mit thränenvollen Augen zu ihm auf und fragte: " Hans, sei ehrlich. Sage mir offen, würdest Du Dich wieder trösten können, wenn ich stürbe?" Ihre Augen fuchten die Antwort auf seinen Lippen; und er mußte zur Seite sehen, um ihren Blick zu vermeiden.

Er streichelte liebtosend ihr Haar und erwiderte: Aber, Tiebes Hera  , wie fannst Du nur so etwas fragen...? Wir wollen doch noch viele, viele Jahre mit einander leben, nicht wahr?" foto

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Die Fälle, in denen andre Bäume Eichen, Buchen, Ahorn, 10 Alazien, Erlen, Tannen, Fichten, Kastanien, Platanen, Aepfel, Birnen- und Pflaumenbäume, Eschen, Lärchen und Bappeln ihres gleichen Gastfreundschaft gewähren, sind seltener, indessen kommen fie doch auch vor. In Warniecken bei Elbing   stand bis vor wenigen Jahren eine vom Blik gespaltene Buche, aus der ein mindestens fünf Meter hoher Kirschbaum hervorwuchs. Er war, zumal wenn er in voller Blüte stand, inmitten der ihn wie einen Kranz eine anrahmenden grünen Buchenäfte von ganz eigenartiger Wirkung.- M. Koßat.

Aber kaum hatte er das gesagt, so sant Julie zurück und brach in einen Strom von Thränen aus.

Kleines feuilleton.

Versprengte Pflanzen.( Nachdruck verboten.) Auf Türmen, Dächern, Zäunen, Steinhaufen, Felsen, ja fogar auf Bäumen sieht man allerhand Gewächse, die, ob ihnen gleich die natürlichen Be­dingungen zum Gedeihen zu fehlen scheinen, doch grünen und blühen und zuweilen auch Früchte tragen. Auf vielen alten Mauern wächst das Gras, von Dotterblumen und Lerchensporn untermischt, so dicht

- Die Mosch. Aus Bukarest   wird der Vossischen Zeitung" geschrieben: Die Mosch, das ist der große Jahrmartt, steht jetzt in bollem Flor, und es ist den Fremden hierdurch eine Gelegenheit ge boten, ein hochinteressantes Stüd rumänischen Volkslebens aus uns mittelbarer Nähe kennen zu lernen. Alljährlich um diese Beit findet die Mosch statt, und nur wer diese wirklich ungeheuere Kirmes ge­sehen, bermag fich von ihrer Großartigkeit einen Begriff zu machen. Sie spielt sich auf einem freien Plage vor Bukarest   ab, einem Blake,