» Das heißt mit andren Worten ein Saufgelage. wo, wenn ich fragen darf?"
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,, Ach, unten in der Kajüte von Möllendals Brigg." 200 Soo- 0."
" Wir hatten die Kajütenfenster, noir
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einen Brief, in welchem er
Und einen Brief, in welchem er ihm wegen socialistischer Umtriebe" für jezt und immer feine Kundschaft entzog. Sn. dna mürbe schon ziehen! geuch, morgen für die stoten zu Der würde sich Schn
sampen und Stearinlichte drinnerten verstehen es, fich eine Sache anSigh machen, hier fehlt nur noch die Hafenpolizei. Und was tranfet Ihr denn? na, hm. Ja, und dann trankt Jhr, sofft Euch voll?"
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Wir hatten Konserven und Bier und Käse und spanischen Wein," berichtete Klaus mit einem gewissen Selbstgefühl. " Es hat also scheinbar nicht an Waren gefehlt!" Er folgte dem Bericht mit sichtlichem Verständnis.
Und schließlich gab es Punsch."
„ Bunsch, das ist' ne Schweinerei, Du."- Die Bemerkung fam so vertraulich, gleichsam aus der eignen Erfahrung des Baters, daß Klaus fich bis in die Zehenspitzen geschmeichelt fühlte. dod stidi
" Nun, und dann?"
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" Ja, Bäkkevold hatte uns die gräßlichsten Geschichten er zählt, wie Blytecker, der Rentier, seinem Vater das Fell über die Ohren gezogen habe; und dann machten Abraham und Olsen aus der Prima fich daran, ein Gedicht über ihn zu machen, und Abraham zeichnete lauter Blyteckers dazu, so ähnlich, den einen immer schlimmer als den andren, es war zum Plazen! Und schließlich wollte Abraham,- die Uhr war inzwischen halb eins geworden, daß wir vor Vinteckers Haus ziehen und das Lied singen und ihm eine Serenade bringen follten." motiori 356 sjord" Tagmu ( Fortsetzung folgt.)
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Mit Un Mit Ungeduld harrte Herr Hähnlein des Wahlmorgens. Er hatte eine wüste Nacht gehabt. Er sah seine Equipage umherfansen, Wahllokal befördert wurden, er sah sie strahlenden Angesichts konsah die schmunzelnden Gesichter der Wähler, als sie so vornehm zum fervative Stimmzettel abgeben. Schließlich sah er die Auszählung der Stimmzettel... lauter ordnungsparteiliche Stimmzettel. Und der Gemeindevorstand, der Wahlvorsteher war, schüttelte ihm die Hand: " Mei lieber Herr Hähnlein, das berdanten mir Sie!" Eine halbe Stunde vor Zehn tönte des Fabrikanten Stentor Heinrich war der alte, schwerhörige Knecht, der nun schleunigst stimme über den Hof:" Heinrich, anspannen!" die Gäule ftriegelte, an den Landauer schirrte und vorfuhr.onC ihm einen Baden ordnungsparteilicher Stimmzettel in die Tasche. Herr Hähnlein instruierte den Alten aufs genaueste. Er pfropfte „ S0-0-0. Nun hältst Du bor 'm Wahllokal, vor'm Weißen Hirschen". Un' wenn ich Dir eenen Beddel' nausschide, mit eenen Wählernamen, fo fährschte so schnell wie de fannst hin, giebst den Mann eenen Stimmzeddel un' sprichst: Eenen scheenen Gruß von Herrn Hähnlein, hier schiet er Sie eenen Stimmzeddel,' 3 wär' der Effipafche un' den Jeddel abga 'm. Haste verstanden?" richt'ge. mechten nur einsteigen in'n Herr Hähnlein seine
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wär'sch mir doch merlen können." Heinrich machte ein entrüftetes Gesicht." Nu, was denn? Das
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' s gutt,' s gutt!" Herr Hähnlein ging na dem Wahllokal, in gemessenem Abstande folgte die Equipage.
Wie ein Held betrat der Fabrikant das Wahllokal. Dort hatten sie schivere Sorge über den möglichen Ausfall der Wahl. Aber Herr Hähnlein schlug siegesgewiß mit der flachen Hand aufs Knie. 19 Keine Besorgnisse, meine Herr'n. Was die Socialdemokraten sein, die wer'n heute geschlagen. Ich hab meinen Plan." Und er enthüllte seinen Plan und sie hörten ihm alle wohl= gefällig zu.
" So wird's geh'n. So wird's geh'n."
du fort
Nach zehn Uhr sah man des Fabrikanten Hähnleins Equipage durch das weitverstreute Dorf fahren. Die Leute, die in ihren
Die Wabl- Equipage. bildu dumpfen Stuben für den reichen Fabrikanten Cigarren widelten,
Gisbis satis
no chim bi gudten neugierig durch die Fensterscheiben. Die Equipage fuhr leer Herr Hähnlein, seines Zeichens Cigarrenfabrikantmund und kam leer zurüd. einziger größerer Unternehmer in dem kleinen sächsischen Fabrikdorfe, Während sie im Weißen Hirschen" auf Wähler warteten, ging's fam aus der Bersammlung. Einen Tag vor der Reichstagswahl drunten im Leipziger Fuhrmann" beim Eingang zum Dorfe, hoch war's und die Wogen der politischen Erregung gingen hoch. Auch her. Dort saß der Flichschneider Scheibe und las den Gästen mit Herrn Hähnlein hatte sie gepackt, soweit sein Gemüt neben der Sorge Entrüstung Hähnleins Schreiben vor.
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um den Profit noch andrer Erregung fähig war. Die Versammlung" Da seht' rsch. So machen se's Genen. In der Versammlung hatte drunten vor dem Ort, auf einem Feldgrundstück stattgefunden fonnt' r nich's Maul uffdhun, dazu war' r ze feige. Aber hinterher und der socialdemokratische Kandidat hatte dort gesprochen. An- eenen armen Handwerker um die Arbeet bringen, das versteht so' e fänglich war die Versammlung im Gasthof geplant gewesen, aber großer Fabrikante aus' n ff. Das nennt' r den Middelstand retten". Herr Hähnlein hatte den furchtsamen Wirt' rumgefriegt". Die he wahl m'r ericht recht social'schlund er schlug mit der Faust Versammlung im Freien aber konnte nicht vereitelt werden. Weder auf den Tisch. ließen sich die Nachbargrundbesizer aufbringen, noch fonnten„ Minderjährige" zuhören, noch stand eine alte Scheune in der Nähe, die die Möglichkeit der Feuersgefahr in sich barg. So mußte denn Herr Sähnlein zähneknirschend ſehen, wie der rote Umsturz draußen am Rande des friedlichen Ortes seine Feuergarben aufwarf.
Da fuhr draußen die Equipage vor. Der Kutscher drehte die Schleife zu, warf den Pferden die Bügel über den Rücken, sprang ab, 30g seinen langen Kutscherrod aus und hing ihn nebst der Müze am Bode auf. Dann tam er im Stalltittel herein, in " Ta- a- g," sagte er, ike toll'n m'r erscht emal friehstiden." friehjiider Der Schneider machte einen langen Hals. Nu, mei' Heinrich, hafte schweren Dienst?" 196
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3" machte der Kutscher verdrießlich, was met Herr is', der schickt mich schon den ganzen Morgen, die Leute 3'samm' fahren. Ge foll'ni wählen fomunten. Aber se kommen nich. Erscht war'sch beim wächterer schläft. Denn war'sch beim Fleeschermeeft'r. Bädermeest'r Kluge.. er schläft. Dann war'sch beim Nacht
Fabrikant Hähnlein war selbst in der Versammlung gewesen. Er fürchtete, die Ortsleute, die sich bisher ruhig hatten von ihm ausbeuten lassen, würden ihm in Zukunft auffässig werden, wenn erst das" rote Gift" von ihnen aufgenommen worden sei. Deshalb hatte er in der Versammlung dem Redner entgegentreten wollen. Aber da dieser sich gut beschlagen erwies, war mit jeder Biertelstunde sein Mut gesunten. Zwar seine Arbeiter hatten sich ebenfalls nicht ge=" traut, dem Redner laut zuzustimmen, aus Furcht, die Arbeit zu ber- er is uff Vichkoof. Nu foll' ch zum Bajter aber ericht wird lieren. Aber einverstanden waren sie alle mit ihm, das konnte man gefrichstickt." ihnen ansehen. Und als Herr Hähnlein gar in der Diskussion schwieg, Die Leute licherten und machten ihre Wike über den Fabrikanten ging ein Richern durch die Versammlung. Der Flidschneider Scheibe, und die Schlepparbeit seiner Equipage. Der Schneider aber frug mit der in der Versammlung den Vorsitz führte, hatte ihn direkt apoftro- einem gleichmütigen Geficht:" Was host denn Du für Stimmzeddel?" phiert. Aber dem wollte er's zeigen. Nicht eine Hose friegte der tid tante, se steden in meinem Rode. Der Hähnlein spricht, ich Ich wees nich'," antwortete der Mutscher, der an seinem Früh soll' n Leuten fagen:' s wär'n schon die richt gen" and lup s Sie redeten noch eine Weile, dann empfahl sich der Schneider. Draußen machte er sich an dem Rock des Kutschers zu schaffen. Es war wohl der Schmutz vom Nade, den er abwischte. Hierauf sah man ihn davon gehen.
mehr zu flicken.
Wutschnaubend kam er nach Hause. Da lag ein langes Cirkular, unterzeichnet:" Hauptwahlausschuß der vereinigten Ordnungsparteien". Aufmerksam ging er es Satz für Satz durch. Da wurde appelliert an Vaterlandsliebe und Königstreue aller Ordnungsmänner, die durch vereinte Thätigkeit dazu beitragen müßten, die Socialdemokratie zu vernichten. Jeder müsse in seinem Orte wirken, die ordnungsparteiliche Stimmenzahl zu steigern. Dies sei möglich durch festes energisches Auftreten und, worauf das Hauptgewicht zu legen sei, durch Heranziehung der fäumigen Wähler am Wahltage. Wie oft steht der Wagen leer in der Remise, das Pferd unbenutzt im Stalle. Auf, stellt Pferd und Wagen in den Dienst der Ordnungsfache, zum Kampf gegen den roten Umstutzt" Je länger Herr Hähnlein las, desto mehr packte ihn die Begeisterung. War er nicht auch ein Ordnungsmann? Hatten sie nicht in der Versammlung über ihn getichert? Ha, denen wollte er's' mal zeigen! 3ivar faß er mit im Wahlbureau und konnte daher persönlich nicht thätig sein, aber Pferde, Wagen und Kutscher hatte er, und ordnungsparteiliche Stimmzettel gab's auch. Am morgigen Tage durfte tein roter Zettel abgegeben werden.
Borerst setzte er sich nieder und schrieb dem Flickschneider Scheibe
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Nach der Frühstückspause fuhr der Kutscher wieder die Wähler zusammen. Wie der Fabrikant die Namenzettel herausgab, so fuhr er. Ueberall lud er die Wähler freundlich ein, Platz zu nehmen, überall gab er im Auftrage des Fabrikanten den Stimmzettel hin; Herr Hähnlein ließe sagen, es sei schon der richtige." uslo Und war am Morgen das Schleppgefchäft schlecht gegangen, jetzt ging's um so beffer. Die Leute schmunzelten, als sie den Zettel, betrachtet hatten und beeilten sich, in die Fabrikantenequipage zu steigen. Sie hatten's förmlich eilig, hinter den verhängten Tisch zu fommen, der als" solierraum" diente und sie nickten freundlich dem Fabrikanten zu, wenn der Bettel in der Urne" verschwunden war.
Und der ganze Wahlvorstand strahlte.„ Wenn das so weiter geht," rief Herr Hähnlein begeistert, so kriegt der Socialer nich eene Stimme."