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zählen, die Taufende in ein paar Stunden verschlingen, und ärmlichem I in dem ausgedehntesten pariserischen Sinn zu schaffen. Es wären Hier Daseinsfristen in Sorge, Hunger und Arbeit, oder in Verkommenheit alle Folgen des nur auf den Erwerb gerichteten Sinnes für Charakter und Leichtsinn, dem Absynthgenuß ergeben, die Frau zur Prostitution und Wesen des Mannes anzuführen. Sie sind, wie überall so auch getrieben, die Kinder zu Straßenbettel und Diebstahl verleitet. Man hier, die gleichen. Eines ist hier nur besonders hervorzuheben: die hätte, so allgemein, nichts Besonderes erzählt, und wollte man all dies Verweichlichung, die Schwächung durch den Sybaritismus, die Ents als etwas Besonderes darstellen, so müßte man sich zur Aufgabe kräftung durch das Genußleben, die ganze puppenhafte Veräußermachen, den Arbeiter in Paris , den Lebemann, den Börsianer, den lichung und Verzärtelung das, mehr aufs Aeußere bezogen Heinen Rentner zu zeichnen. Und selbst solche Studien mosaifartig Medische in der Erscheinung des Mannes. Das führt zur Frau zusammengestellt, gäben nicht das, was gemeint ist, wenn von dem zurück. Cherchez la femme! für viele, und besonders hier, nichts " Mann" furzweg die Nede sein soll. Es steckt ein kultureller Sinn, anderes als wie: wo ist der Schmuh?! ,, Aus Mannesadel wächst des ein weiterher wirkendes Entwicklungsmoment darin, ein Etwas, was Weibes Tugend", sagte einmal Dehmel, und ein Wort sagt: die Frau im Einzelnen bestehen bleibt, durch das Einzelne aber und in der ist, was der Mann aus ihr macht; ich verbinde beides und drehe den Einzelerscheinung verändert werden kann. Es ist nach typischen Spieß um und gebe dem Schluß die Folgerung: Der Mann ist, was Eigenschaften und Eigentümlichkeiten gesucht, die ein individueller er aus der Frau macht! Es ist alles damit gesagt. Es ist eine Sinn nicht umstößt. Thatsache konstatiert und ein Urteil ausgesprochen. Man begegnet der Thatsache auf Schritt und Tritt, man begegnet immer wieder und wieder Erscheinungen, die aus ihr resultieren; man findet immer wieder und wieder Beziehungen zu ihr. Das Ewig- Weibliche zieht immer da nur den Mann herab, wo er es herabzieht. Man verachtet und man ist überall rasch damit bei der Hand die Frau; man sollte den Mann verachten. Er ist Knecht, nicht weil sie Herrin ist, sondern weil er den Mann in sich vergessen und sich zum Herrn gemacht hat. Es ist die Macht des Geldes, die ihren Reichtum nur dadurch finden kann, daß sie Armut schafft. Es ist der Zustand er schlaffter Kraft. Es ist der Weg des Niedergangs und Ruins, den alle gesellschaftlichen Vollendetheiten und die Uebertriebenheiten des Lebens, diese ganze hohe Civilisation, nicht verbergen können. beschleunigen nur das Ende. So rauscht ein Vesub über Paris wie einst über Pompeji . Es zehrt noch auf lange vielleicht von seiner Kultur, aber es fällt der Zeit und ihrer fortschreitenden Entwicklung mit Gewißheit zum Opfer, weil ihm die Gesundheit der Manneskraft fehlt, die zeugungsfähig ist. Wilhelm Holzamer .
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Rein äußerlich wirkt der Mann als eine dekorative Erscheinung auf uns. Es ist weniger Uniformierung und Gleichgemachtheit unter der Männerwelt in Paris als in Deutschland .„ Es ist- erreicht" Schnurrbart, Reserveoffizier und preußischer Haarschnitt haben die äußere Erscheinung des Mannes nicht beeinträchtigt. Es trägt sich jeder wie er will höchstens für gewisse Beamten hat sich äußerlich etwas Feststehendes erhalten eine alte, bewahrte Tradition, die ja in Beamten stets fester sigt, als in anderen Berufen, und die als solche doch wieder anders und besonderer wirkt, als der Unteroffizier stempel, der so leicht dem Deutschen und auch dem deutschen Nichtbeamten aufgedrückt ist. Es ist nicht nur etwas Deforatives, es ist direkt etwas Künstlerisches, das der Erscheinung des Mannes durch die freiere Art des Haar und Bartschnittes, der Hutform und der Hutaufsehung, und die Kleidung selbst gegeben ist. Man möchte jeden für eine Persönlichkeit halten, wüßte man nicht, daß das alles mehr äußerlich und oft nur äußerlich ist, wie beim Franzosen alles mehr Form ist als Inhalt und in allem, fast in allem, die Form mehr bedeutet, als der Inhalt. Doch darf man diese negative Seite nicht allein betrachten, und das Positive, was an kultureller Erziehung, an Geschmack, Sicherheit und Selbstverständlichkeit in der Art des äußeren Tragens, Gehabens und Verkehrens enthalten ist, nicht zu gering in Anschlag bringen. Allerdings leitet, es für den Weiterblickenden und Tiefersuchenden darauf hin, was fertig in jeder Beziehung in diesem Volke liegt, das auf dem Boden einer großen
hat
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Kleines feuilleton.
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Sie
Vergangenheit steht und nun aus dem Vergangenen, aus Geſchicht- andre Worte für Honigseim und Honigtrank sind, darüber sind die ge. Der Honig im Altertumt. Daß„ Nektar und Ambrofia" nur lichem und Kulturellem, seine letzte, beste und in vieler Beziehung einzige Dekadenz und Schwäche, Bartheit und Gelehrten einig. Die griechischen Götter tranten also in gleicher Nährkraft zieht. Feminismus, die Unmöglichkeit frischer Triebkraft in einer Weise wie ihre germanischen Vettern Met . Hiermit steht auch im Hyperkultur, deren verderblicher Einfluß ganz besonders in Einklang, daß Dionysos vor der Einführung des Weinbaues in Nach einer uralten sittlicher Beziehung unverkennbar ist, das mag in dem und Hellas und Thracien ein Gott des Metes war. jenem verdeckt sein, verneint erscheinen, es ist, allgemein be- Legende soll Dionysos in Thracien den Genuß des Honigs erfunden trachtet, dennoch vorhanden und hinterläßt seine Zeichen in jeder Be- haben. Das gesamte Altertum fannte teine füßere und lieblichere Er wurde als Speise gegessen und ziehung. Ein Bolt, das vor kaum mehr als hundert Jahren die Speise als den Honig. Revolution gemacht und Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit pro- als Trank getrunken; er erfette unfren Zucker. Auch den flamiert und den Staat zur Anerkennung seiner Rechte gezwungen Juden wurde von Gott ein Land angewiesen, wo Milch Honig " floẞ. der Nach der Vorstellung Dichter verlöscht nicht auf einmal und wenigstens zur Anerkennung und verliert nicht plötzlich seine Straft es bringt immer noch Ge- hatten die Menschen im goldenen Zeitalter der Glückseligkeit nur funde hervor und Thatmenschen und wenn eine außergewöhnliche bon Honig gelebt. Später ist die Vorstellung von einem glücklichen, Erscheinung wie Jean Jaurès als Mann und Mensch auch eine honigreichen Zeitalter in das Märchen vom Schlaraffenland überAußergewöhnlichkeit sein mag, so ist er doch wieder typisch für eine gegangen, bei den Griechen wie bei den Deutschen . Der Honig ausgewählte Minderzahl, typisch aber auch, was Temperament, wurde auch als Reinigungsmittel benutzt, und der Glaube an seine Draufgängertum und rascher Eifer in der Proklamierung und Be- die Gesundheit des Menschen fördernde Kraft war in den ältesten thätigung einer Idee angehen, für eine Allgemeinheit und Zeiten überall verbreitet, ja, hat sich bis heute im Volte noch erhalten. für ein Allgemeines: den Revolutionär, der der Franzose Die Philosophen Demokrit und Pythagoras empfahlen nicht nur ihren von vornherein durch Anlage, Entwicklung und Geschichte Schülern den Genuß von Honig, sondern gingen im Gebrauche des ift. Von den Eigenschaften aus, die den Mann in selben mit gutem Beispiel voran. Der erstere soll auf die Frage, in dieser Beziehung allein auszeichnen, bleibt er immer noch wie man seinen Körper frisch erhalten könne, geantwortet haben: ein Treibendes, Bewegliches und vielfach direkt bewegendes Element, enn man innen Honig, außen Del anwendet." Als Arzneimittel dem nicht leicht Grenzen zu ziehen sind, und dem in technischer Be- war der Honig viel verbreitet, wie biblische Sprüche und zahlreiche Er leistete bei Fieber, ziehung, und gerade in der Technik der Kunst, jedes Versuchen gleich Rezepte griechischer Aerzte bezeugen. ein können wird. In diesem technischen können, das sich auf allge- Schwindsucht und Bruſtfellentzündung vorzügliche Dienste. Vom mein geistigem wie speciell künstlerischem Gebiete so hervorragend zeigt, werden durch Bestreichen mit Honigsalbe geheilt, der trapeSchlage getroffene müssen ihn genießen, Augenentzündungen treffen sich zwei Wege der eine, hier gezeigte, von der Polgegend einer fol nach Aristoteles sogar Epileptische Gesundheit, eines Gesundheitsrestes aus, der andre von der Zone Buntische Honig Aus dem Orient stammt die Anzu heilen vermögen. kultureller Ueberspannung und Fertigseins, und geben den Erzeug- wendung des Honigs zum Einbalsamieren. Auch die Aegypter über nissen der heutigen französischen Kunstdie auch hier das wichtigste die auch hier das wichtigste Dokument des vorhandenen Lebensgehaltes ist dieses Glatte, Ge- 3ogen erst ihre Leichen mit Wachs und dann legten sie sie in Honig. rundete, Vollendete, das Geschmackvolle, Sichere und Geschickte, kurz Als die erste Nahrung göttlicher Kinder wird der Honig betrachtet. das Vorherrschende des Aeußeren, die Zucht der Form, wie es uns im Dem neugeborenen Zeus brachten nach der Sage die Bienen Honig, während nach andrer Ueberlieferung bei seiner Geburt der erste Pariser und hier dürfen alle Klassen und Stände mit eingezogen Honigtau auf die Erde herabgefallen sein soll. Die alten Hebräer werden deutlich entgegentritt. gaben dem Neugeborenen Butter und Honig zu essen, weil sie glaubten, daß die Kinder dadurch verständig und tugendhaft würden. Auch die Christen der ältesten Zeiten gaben den Neugetauften Milch und Honig zu essen. Ein deutsches Kindermärchen weiß von der Bienenkönigin, die sich auf den Mund ihres Günstlings setzt; an wen sie im Schlafe fliegt, der gilt als ein Glückskind.
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Bei der Charakterisierung des Mannes in Paris darf die Rolle, die die Frau für ihn spielt, nicht außer Betracht gelassen, nicht unterschätzt werden. Die Frau ist vielleicht der wichtigste Fattor in seinem Leben. Nur das Geld spielt noch eine ähnliche Rolle. Es äußert überall seinen verderblichen Einfluß. Es ist Gott . Wenn des Engländers: time is money einen Ansporn zur Thätigkeit, die Rastlosigkeit des Arbeitens ausdrückt, so ist des Franzosen: le bon dieu c'est l'argent ganz und gar ein Wort von seinem eignen Sinn und nur in seinem eignen Sinn. Der Gözze Geld, der immer den Charakter verdirbt, beherrscht in ganz besonderer Weise das Sinnen und Trachten des Franzosen . Er treibt wohl auch zur Arbeit an -zur egoistischen Erwerbsthätigkeit, zur Schaffung eines Besizes, um bei den harmloseren Menschen einmal, und möglichst früh, eine fleine Rente haben und sich zur Ruhe setzen zu können bei den andren aber, um die Möglichkeit zu leben", zu genießen"
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Archäologisches.
k. Borgeschichtliche Ausgrabungen in Palästina. Aus London wird berichtet: Die Hauptarbeit des Palestine Er ploration Fund" während des vergangenen Jahres war die teilweise Ausgrabung der Stadt Gezer, die ein wichtiger Ort war, ehe die Jfraeliten über den Jordan gingen. Nur ein Achtel der Gegend ist bloßgelegt worden; aber die Arbeit hat reichere Ergebnisse gezeitigt, als jede frühere Ausgrabung. Eine Uebersicht über die bisherigen Ergebnisse gab Sir Charles Wilson am Montag in der Jahres