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bersammlung der Gesellschaft. Mr. Macalister hat in Gezer sieben| haben ist, giebt es zur Stunde in der Türkei   169 Bergwerksfonzeffionen. Kulturschichten gefunden, die die Geschichte der Gegend bis in Jn Wirklichkeit sind davon aber nur 84 in Verwertung, unter ihnen das fernste Altertum zurüdführen. Die beiden untersten Schichten 23 auf Chrom, 17 auf filberhaltiges Blei, 12 auf Schmirgel, 7 auf gehören dem neolothischen Zeitalter an, als die Menschen noch Mangan, 6 auf Kupfer, 3 auf Antimon, 3 auf Boracit, 3 auf Brauns fein Metall brauchten und in Höhlen oder Gebäuden aus Schlamm tohle und ebensoviele auf Steinkohle. Besonders zu nennen sind ziegeln wohnten. Die Leute waren nicht Eemiten; man fand, daß von diesen im Ausland zum Teil wenig bekannten Unternehmen die sie ihre Toten in einer besonders dazu vorbereiteten Höhle ver Kupferminen von Yardimli, die am Fuße des Rhodope  - Gebirges brannten. Augenscheinlich war der Luftzug in diesem Krematorium an der Eisenbahnlinie von Dedeagatsch   nach Salonifi liegen; auch ungleich, denn einige Knochen waren nur geschwärzt und wurden sie geben vorläufig nur 600 Tonnen Erz im Jahr. Der unweit genau so gefunden, wie sie nach der Einäscherung gelassen waren. gelegene Bezirk von Xanthi   soll eine große Mannigfaltigkeit an Diesen Leuten folgten die Semiten, die in Häusern aus Schlamm wertvollen Mineralien bergen, darunter auch besonders Kupfer. eine und Stein, durch Steinwälle geschützt, wohnten. Sie begruben ihre Ferner hat sich fürzlich anonyme Gesellschaft gebildet, Toten und gebrauchten das Krematorium und eine große Cisterne um Zink und silberhaltiges Blei in Karassu, im Sandschat ihrer Vorgänger zu diesem Zwed. Eine der Ansichten, die von Ismidt, zu gewinnen, wo freilich Mangel an Transports Sir Charles Wilson auf einem Schirm zeigte, illustrierte gelegenheit herrscht. Zink, Blei und Kupfer trifft man auch bei ein merkwürdiges Begräbnis in der Cisterne, dessen Geheimnis Kirazli- Baila im Vilayet von Brussa, und angeblich könnten die noch nicht gelöst worden ist. Die Stelette lagen in verschiedenen dortigen Lager unter normalen Betriebsverhältnissen jährlich Stellungen und rührten alle von Männern her, abgesehen von dem 15 000 Tonnen zu weniger als 60 M. die Tonne liefern. Welt­oberen Teil des Steletts eines Mädchens, dessen Leiche augenschein bekannt sind wenigstens dem Namen nach die Kohlenbergwerke von lich auseinandergerissen war; denn der untere Teil fehlte und ist Heraklea als ein Teil des ungeheuren Kohlenlagers, das sich am auch nicht entdeckt worden. In der dritten und vierten Schicht fand Südüfer des Schwarzen Meeres   bis auf eine Entfernung von etwa man eine Anhöhe"( Opferstätte); diese bestand aus einer Reihe 200 Kilometer von Konstantinopel   erstreckt. Sie werden seit 1853 die aber seit 1895 hat türkische Monolithen, die aufrecht auf einer steinernen Plattform innerhalb unregelmäßig abgebaut, eine französische eines ummauerten, der Luft offenen Geheges standen. Unter dem Admiralität das ihr gehörige Bergwerk an Teil Diese hat Boden fand man eine Anzahl großer irdener Krüge, von denen Gesellschaft zum berpachtet. hat beträchtliche jeder die Ueberreste eines neugeborenen Kindes enthielt, Aufwendungen für den dortigen Bergbau gemacht, immerhin was deutlich auf das Vorherrschen der Kindesopfer hin- beträgt der jährliche Ertrag noch nicht 200 000 Tonnen. Es giebt weist. Die Knochen einiger einiger trugen deutliche Feuerspuren. noch andre Steinkohlen- Bergwerke in der Türkei  , namentlich die von Jede Stadt und jedes Dorf hatte seine eigne Anhöhe"; Keschan. Die dortige Kohle ist von allerbester Beschaffenheit, aber Die Israeliten benutten eine Beitlang diese Gehege als die Lage des Bergwerks ist so ungünstig, daß die Erzeugnisse erst Andachtsstätten. Die fünfte Schicht vom Boden an zeigte eine Lüde eine lange Reise auf Kamelrücken machen müssen, ehe sie einen in der Besignahme des Drtes an, die anscheinend mit dem Kommen Hafen erreichen. Petroleumquellen sind in Myriofito und Hora an der Israeliten zusammenfällt. In den Resten fand man Lampen der Nordküste des Marmara- Meeres erbohrt worden, aber auch hier feine und Schalenlager unter den Fundamenten der Gebäude; Macalister hat noch Eine nennenswerte Benutzung begonnen. weist darauf hin, daß sie vielleicht mit einem den Juden eigentüm- französische Gesellschaft bearbeitet die Asphaltminen von lichen Ceremoniell zusammenhängen. Die sechste Schicht in auf- Semeniza im Vilayet von Janina, deren Produkt zu 80 Prozent steigender Reihe fann mit Sicherheit der Periode der jüdischen aus reinem Asphalt besteht und als ganz vorzüglich zu bezeichnen Monarchie zugewiesen werden. Die Lampen und Schalen- ist. Hier aber wie überall wirkt der Mangel an Verkehrsmitteln Lager find fortgesetzt, und die Größe der Stadt war sehr lähmend auf die Entwicklung der Unternehmungen. Das Vilayet vermindert. Als Salomo   den Ort wieder erbaute, wurde von Brussa ist ganz hervorragend reich an Mineralien und Erzen er auf den westlichen Teil des Berges beschränkt. Die aller Art; es finden sich dort Gold, Kupfer, Antimon, Zinkblende, Siebente Schicht bezeichnete eine völlige Unterbrechung in der Ge- Binnober, Chromerze, Schmirgel, Manganerze, Schwefelties, Blei­schichte. Die Geräte aus Feuerstein   sowie die Lampen und Schalen- glanz, Galmei, Graphit, Roteiſenſtein, Blaueisenstein, Steinkohle, lager verschwanden, Eisen war allgemein gebräuchlich, und Bronze- Asphalt, Salz, Gips, Asbest, Phosphate, Glimmer, Marmor von gegenstände dienten nur zur Zierde. Das Mauerwerk der Häuser jeder Farbe, Lapis lazuli  , Granit, Porphyr, Alabaster und die Typen der Thonwaren ähnelten denen, die man in der diese Reichtümer liegen ganz ungehoben und, man kann sagen, vor­ptolemäischen Stadt Marisa gefunden hat; außerdem wurde eine läufig unverwertbar. Dazu kommen noch Ablagerungen von Walker­furze ägyptische Inschrift des vierten Jahrhunderts v. Chr. in den erde in großer Ausdehnung, auf ebenso mächtigen Lagern von Meer­Trümmern gefunden. Da noch sieben Achtel des Feldes auszugraben schaum ruhend, von denen letztere freilich schon einer wichtigen In­find, hofft man, eine vollständige Sammlung charakteristischer Gegen- dustrie die Entstehung gegeben haben. Zu den ziemlich erfolgreichen stände von der Steinzeit bis zur Bronze- und Eisenzeit und viel Unternehmungen gehören auch die großen Bergwerke von Kutahia, leicht bis auf moderne Zeiten zu erhalten. die jährlich fast 15 000 Tonnen ergeben. Auch hier belaufen sich je­doch die Transportkosten bis zum nächsten Hafen auf 40 M. für jede Tonne, obgleich sogar noch ein Teil des Weges auf einer Eisen­bahn zurückgelegt werden kann.

Physiologisches.

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Humoristisches.

u. Ein Irrtum bei der Wertschäzung der Nahrungsmittel. Es ist allgemein bekannt, daß die Speisen, die wir zu uns nehmen, um so leichter verdaut werden, je mehr sie vorher zerkleinert waren; wir wissen auch, daß die Bedeutung der Zerkleinerung der Speisen so groß ist, daß Leute, welche sehr hastig essen und sich dabei nicht die Zeit nehmen, die Speisen gehörig in fleine Stücke zu zerschneiden und die einzelnen Bissen genügend zu zerfauen, ihrem Magen eine solche Mehrarbeit dadurch zu- daß er mich erlöst!" wimmerte sie. weisen, daß selten schwere Magenkrankheiten

B

nicht gar

und

Aus dem Eheleben. Du hast mir mein Dasein ver­giftet", fagte sie. Lieber gar nicht weiter leben, als so", sagte er. Wenn es nur schon zu End' wär'! Alle Tage bitte ich Gott  , Ein stilles Grab ist der einzige Wunsch, den ich noch habe!"

( Jugend.")

die unangenehme Folge davon sind. Der Würzburger brüllte er. Nahrungsmittel Physiolog K. B. Lehmann, der die leichtere Darauf liefen sie wütend auseinander: Sie zur Modistin, ob oder weniger leichte Verdaulichkeit der Speisen genauer studiert, hat denn der bestellte Federhut noch immer nicht fertig sei; er ins Café­auch der Bedeutung der Zerkleinerung für die Verdaulichfeit seine haus, um nach Zeitungskritiken über sein jüngstes humoristisches Aufmerksamkeit zugewendet, und er hat gefunden, daß diese Be- Buch zu fahnden.- deutung fogar noch weit über das Maß dessen hinausgeht, was wir - Neuer Börsen Fluch. Cohn( im Streite mit einem ihr so im allgemeinen zutrauen. Dabei hat Lehmann aber noch Konkurrenten):" König sollste werden in einem Balkan. eine interessante Thatsache feſtgestellt. Manche Nahrungsmittel it aat." werden bon den Konsumenten nach dem subjektiven Em­pfinden für viel nahrhafter gehalten, als andre, zum Bei­Spiel grobes Schrotbrot erscheint uns nahrhafter als feines Brot. Lehmanns Untersuchungen erwiesen aber, daß lezteres dem ersteren an Nahrstoffgehalt durchaus nicht nachsteht; aber es ist uns sekretariats der Deutschen Goethe- Bünde ist schwerer, das Grobbrot mit den Zähnen so fein zu zermalmen wie 3. Wiegand- Bremen   ernannt worden. Feinbrot, das Grobbrot ist infolgedessen viel weniger leicht ver­Saulich und es bleibt deshalb viel länger im Magen liegen als das andre; dadurch läßt die grobe Rost viel länger das Gefühl der Sättigung bei uns andauern und gerade deshalb wird sie in ihrem Nährwert vielfach überschätzt.-

Bergbau.

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Notizen.

des - Zum Leiter

neugegründeten

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General

- Hermann Sudermanns neues Drama, Sofrates der Sturmgesell" geht am 3. Oktober erstmalig im Lessing  . Theater in Scene.-

- Verdis Dper Falstaff" geht anfangs der nächsten Saison neueinstudiert im Opernhause in Scene. Bachmann wird die Titelpartie singen.

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Waldemar von Baußnern   hat ein neues dreiaktiges es. Die Mineralschäge der Türkei  . Der Boden der Musikdrama Der Bundschuh"( Dichtung von Otto Erler  ) ge Titelei besitzt beträchtliche Reichtümer, die noch fast ganz unaus- schrieben. Die historische Grundlage des Dramas bildet der süd­gebeutet sind, einerseits wegen der Beschränkungen durch die Gesetz deutsche   Bauernaufstand des Jahres 1525.­gebung von 1887, andrerseits als Folge des primitiven Zustandes, in dem das ganze Land sich noch befindet. Nach den statistischen Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Erhebungen, deren Richtigkeit allerdings nicht über jeden Zweifel er- Sonntag, den 28. Juni. Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid   in Berlin  .

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Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW