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felt der Deputierte Baudin nach dem Staatsstreich von 1851 auf| Schivanz eines Skorpions, wie es nach dem Gattungsnamen der Fall ber Barrikade, auf der er auch fiel, ausrief: Jezt werdet Ihr sehen, sein sollte, während bei einer andren Art der nämlichen Gattung die wie man für 25 Franks pro Tag stirbt.. Man stirbt nicht mehr Aehnlichkeit mit einer Raupe so täuschend ist, daß die Früchte zu­für diesen Preis; aber man kommt damit auch nicht recht aus. weilen aus Scherz auf Salatblätter gelegt werden, um die Nerven Zwei oder dreimal haben die Deputierten am Schluß der Legislatur von Gästen an der Tafel auf die Probe zu stellen; die letztere perioden schüchtern versucht, eine Erhöhung ihrer Diäten zu ver- Pflanze wird auch geradezu Raupenpflanze genannt. Diese Aehnlich­langen, wobei sie auf die Verteuerung des Lebens und die materiellen feit kann insoweit einen Vorteil für die Pflanze haben, indem Schwierigkeiten des Daseins hinwiesen. Aber man hat ihnen immer insektenfressende Vögel sie übersehen. Einige amerikanische Gräser geantwortet, daß sie genügend bezahlt würden für das, was sie haben außerordentlich stark entwickeltes Gefieder auf ihren Samen, leisteten. Man hat die Diäten sogar noch verringert, denn statt vermöge dessen sie auf weite Strecken durch den Wind befördert der 750 Frank, die sie bekommen sollten, erhalten sie 735 Frank, werden können. Das Stachelschweingras, das in den amerikanischen da 10 Frank auf ihre Eisenbahnkarte und 5 Frank für das Er- Prärien häufig vorkommt, besitzt sogar eine Frucht mit einem langen frischungszimmer abgezogen werden. Für das Schazamt bedeutet Schwanz von 4-8 3oll Länge, der sicher sowohl für die Ausstreuung das allerdings keine Ersparnis, denn es giebt nach wie vor für jeden als für die Anheftung der Samen gute Dienste leistet. Deputierten und Senator 750 Frank aus. Pünktlich begiebt sich an Technisches. jedem Fälligkeitstermin Cornille, der Kassierer des Palais Bourbon , mit zwei Angestellten aufs Schabamt, um die Summe von bei 1700 Grad Celsius und kann daher nur in Gefäßen aus reinem Neues über das Quarzglas. Der Quarz schmilzt 440 250 Frant zu erheben, die für die monatlichen Diäten erforderlich Iridium hergestellt werden. Andererseits darf die Temperatur von ist. Im Kassenzimmer der Kammer wird die Summe in so viele 2000 Grad Celsius nicht überschritten werden, da sonst das Iridium Häufchen geteilt, wie es Deputierte giebt. Für jeden giebt es einen 500 Frank- Schein, zwei 100 Frank- Scheine, ein 20 Frank- Stück, schmilzt. Es ist daher notwendig, dieses Temperaturintervall genau ein 10 Frank- Stück und ein 5 Frank- Stück. Eine Revolution wäre zu regulieren, was durch ein Thermoelement von Iridium und einer nötig, um diese Art der Bezahlung auch nur im geringsten zu ändern; wurde von W. C. Heraeus in Hanau unter Mithilfe der Firma Legierung von Iridium und Rubidium geschieht. Das Verfahren an dieser altehrwürdigen Ueberlieferung wird nicht gerührt. Ebenso wenig wird die Form des Registers geändert, in das die Deputierten, Siebert& Kühn ausgearbeitet. Verschiedene Schwierigkeiten mußten erst überwunden werden. nach Departements geordnet, ihre Unterschrift setzen. An diesem So kann man ganze Stücke von Quarz Tage sind alle Gruppen brüderlich verschmolzen, es ist der einzige molekular verändert. Erst über 1700 Grad wird der Quarz glasig. nicht zum Weichwerden erhitzen, da sich der Quarz bei 570 Grad Ort der Kammer, in dem eine wirkliche Eintracht herrscht. Der Bei dieser Temperatur wird das Quarzglas sehr leicht von Dryden Reihe nach defiliert man an dem Gitterchen des Kassierers vorbei, man übergiebt die traditionelle weiße Karte mit dem Namen des angegriffen, während es gegen reine Metalle vollkommen widerstands­Deputierten, dem Datum und der zu erhebenden Summe, und fähig ist. Man kann zum Beispiel Gold, das bekanntlich stets silber­mittels 10 Centimes für den Stempel erhält man seine Diäten. hältig ist, durch fraktionierte Destillation vom Silber trennen, das Manchmal giebt es ein kleines Hindernis: die Diäten sind mit Bestellung von Gefäßen aus Quarzglas vereinigt sich der Stickstoff Silber destilliert zuerst ab. Bei der hohen Temperatur der Her­schlag belegt, und während andre Sterbliche in solchem Fall auf ½ mit dem Sauerstoff der Luft zu Stickoryden, was durch den charakte ihres Gehalts Anspruch haben, bekommen die Mitglieder des Parla- ristischen Geruch konstatiert wurde. ments nicht einen Centime. Selbst wenn sie Widerspruch erheben, Sogar etwas Siliciumoryd ist eine notarielle Aufhebung des gerichtlichen Beschlags nötig, was ( Kieselerde) verdampft. Der Ausdehnungskoefficient des Quarz­die Formalitäten und Kosten noch erhöht. Für viele sind die Diäten glases ist ein/ von jenem des Platins, also praktisch fast Null. Daher ist es vollkommen unempfindlich gegen Temperatur nur ein Zuschuß zu ihren andren Einnahmen. Das bemerkt man daran, daß ziemlich viel Deputierte nur alle drei oder vier Monate in faltes Wasser tauchen, ohne das es Schaden leidet. Diese Un­schivankungen. Man kann daher ein hellglühendes Quarzglasgefäß ihre Diäten abheben. Es giebt sogar Millionäre, wie früher der empfindlichkeit erlaubt die Verwendung des Quarzglases zu Pro­Herzog von D...., die nur alle vier Jahre nach Schluß der Legis­laturperiode an die Kasse gehen und dann mit einem Male 36 000 eſſen, die bisher jedes Materials gespottet haben. Frant erhalten! Sie müssen das Geld dann von der Depositenkasse holen, da die Diäten nur drei Monate im Palais Bourbon aufgehoben werden. Das kommt übrigens sehr selten vor; die meisten Volks­bertreter stellen sich pünktlich am Ersten jedes Monats ein. Von elf Uhr an ziehen sie ununterbrochen an dem Schalter des Kassierers borüber. Die Rechte wie die Linke, die Mehrheit wie die Minderheit Tegen löblichen Eifer an den Tag, und in noch nicht zwei Tagen haben sich alle eingetragen.-

Humoristisches.

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" Chem. Zeitschrift...

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Harmlos. Das ist doch unerhört, Herr Bürgermeister! Ich hatte mit dem Ochsenwirt eine kleine Differenz haut er mir da gleich ein Paar' runter" Ach, das dürfen Sie dem nicht übelnehmen der denkt sich weiter nichts dabei!" - Berechtigt. Gast: Vierzig Pfennig' fostet die Wurst? Das ist unverschämt!" Wirt: Na, erlauben Sie' mal, die ist auch von einem dressier­ten Schwein, das zwanzig Jahre lang die ganze Welt in Bewunderung gesetzt hat!"

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seine Privatsammlung zeigend):.... Hier meine Damen, sehen Sie -Boshaft. Professor( den Freundinnen seiner Frau die sogenannten Jahresringe. Jedes Jahr seht der Baum einen neuen Sting an, sodaß sich sein Alter genau feststellen läßt!" eingerichtet..!" Frl. Eulalia: Es ist doch von der Natur wunderbar bei den Bäumen der Fall ist?!" Professor:" Sie meinen, daß dies glücklicherweise nur ( Fliegende Blätter ".)

Notizen.

Die Kunst ausstellung der Berliner Se cession wird erst am 31. Juli geschlossen.

ie. Sonderbare Früchte. Die Früchte mancher Pflanzen bilden höchst merkwürdige Erscheinungen in ihrer äußeren Form, die nicht felten eine große Aehnlichkeit mit Tieren annimmt. Der Grund folcher sonderbaren Bildungen ist oftmals in dem Schutz der Früchte oder in der Begünstigung ihrer Ausstreuung zu suchen. Jeder kennt die mit Fiedern versehenen Samen des Löwenzahns oder die ge­flügelten Samen der Ulme, aber es giebt in fernen Ländern, nament lich in den Tropen, noch viel erstaunlichere Dinge dieser Art. Da ist z. B. in Südafrika und auf Madagaskar eine Pflanze der Gattung Harpagophytum, deren Name bereits darauf hinweist, daß ihre Frucht mit besonderen Haftwerkzeugen versehen ist. Die eigentliche Frucht enthält zahlreiche Samenkörner und ist so dicht mit Stacheln und Widerhaken befeßt, daß sie sich fest an die Nase, das Maul oder die Mähne eines schnuppernden Tieres anhängt. Geräth sie dem Tier bei dessen Anstrengungen zu seiner Beseitigung zwischen die Zähne und weiterhin in den Rachen, so verursacht sie zuweilen den Tod. Aeußerlich gleicht sie am ehesten einem Polypen. Noch wunderbarer nimmt sich die Frucht der Pflanzengattung Martynia aus, die einem Fisch gleicht, der mit Ausnahme des Kopfes ganz mit Stacheln besetzt ist und hinten zwei lange Schwänze trägt. Seht man sie auf künstliche Beine, so erinnert sie an einen Vogel mit langem zurückgebogenem Schwanz. Von den tierähnlichen Früchten ist ferner die Büffelkopfnuß, eine Verwandte unsrer Wassernuß, aus China hervorzuheben. Die Aehnlichkeit mit einem Büffelkopf ist geradezu zwingend. Man sieht die Stirn, die Hörner, die Augen, die Nase. Wie unsre Wassernuß lebt auch jene Pflanze im Wasser, und die Früchte haben einen füßen eßbaren Kern. Eine in Kaschmir vor tommende Art dient sogar als Nahrungsmittel. Vielleicht sind die Hörner dazu bestimmt, das Verschlucken der Frucht durch Tiere zu verhindern. Andre Früchte ähneln verschiedenen Insekten. Die Ein Luchsin den Westtiroler Bergen. Schote einer Art aus der Pflanzengattung Bisellura kann bei ober- schreibt der Neuen Freien Presse" aus Südtirol : An der Schweizer flächlicher Betrachtung leicht mit einer Raupe oder einem Tausend- Grenze, in den Bergen von Nauders , fand man dieser Tage nach füzler verwechselt werden, der Same der Castoröl- Pflanze mit einem und nach 50 Schafe, welche von einem Raubtier getötet worden waren. Käfer oder einer Schabe; dasselbe gilt für die Frucht der Jatropha, Anfangs glaubte man, es mit einem Bären zu thun zu haben, allein auf der man sogar die Flügeldecken mit verschiedenen Zierlinien, den bald wurde es flar, daß der Räuber nur ein Luchs sein konnte. Alle abgefeßten Kopf usto. eines Käfers zu unterscheiden vermeint. Die getöteten Schafe zeigten einen furchtbaren Biß im Halse und waren Samenschote einer Leguminose des Mittelmeergebiets, Scopiuris vollständig blutleer. Der Luchs kommt in den Graubündener Bergen subrillosa, gleicht mehr einem Wurm oder einer Schlange als dem noch vor und verirrt sich manchmal nach Tirol. Berantwortlicher Redakteur: Carl Leid in Berlin . Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

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Eine neue Darmstädter Ausstellung für Architektur und Innendekoration wird für den Sommer 1904 vorbereitet. Man beabsichtigt, auf der Mathildenhöhe in der Nähe der Künstlerkolonie drei Häuser zu errichten, die in ihrer baulichen Ausführung und inneren Einrichtung Muster moderner Wohnungen für Bürger- und Beamtenfamilien darstellen sollen. Mit der Ausführung des Projektes, dessen Pläne bereits von Professor Clbrich entworfen sind, ist der ständige Ausschuß der Künstler­kolonie betraut.

-Bei der Konkurrenz zum Bau eines großen Cen= tralbahnhofes in Basel ist der im modernen Stil gehaltene Entwurf Professors Olbrich aus Darmstadt mit einem Preise von 3000 m art ausgezeichnet worden. Man