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Kulturgeschichtliches.

um den Anbau des köstlichen Spargels von Argenteuil  . Endlich löffel. Aber er erfanne fort, daß damit noch lange nicht alles müssen noch als beliebtes japanisches Nationalgericht die Knollen beendet sei; eine Art Aufschwellung in der großen Achse des Magens einer Aracee erwähnt werden, deren Stengel und Blüten giftig sind. schien eine bedeutende metallische Masse zu enthalten. Er schnitt Aus den Knollen wird eine Stärke ausgezogen und zur Bereitung also weiter und holte hintereinander heraus: Mit einem Zuge drei einer sehr nahrhaften Gelee benutzt, die den für unsre Ohren ver- Kaffeelöffel, dann einen nach dem andren wieder drei( macht zu= traut flingenden Namen Konjak führt. sammen acht Kaffeelöffel, von denen drei 14 bis 15 Centimeter lang waren), ferner den hinteren Teil einer Gabel mit drei Zähnen, den zerbrochenen Griff dieser Gabel, einen andren Gabelgriff, den vierten Zahn der oben erwähnten Gabel, einen Schlüsselring, einen 14 Centimeter langen, sehr spißen Nagel, einen zweiten, sieben Centimeter langen Nagel, eine Nähnadel, ein Messerheft, eine Messerklinge von fünf Centimetern, einen Schlüssel von fünf Centi metern, einen Kammzahn aus sehr spißem und hartem Horn und noch einige kleine Eisenfragmente. Das macht im ganzen 25 ver­schiedene Gegenstände, die zusammen 230 Gramm wogen. Dem Operierten geht es ganz vorzüglich. Er erklärte auf die Fragen, was ihn eigentlich zu dieser intensiven Eisenmastkur veranlaßt hätte, er sei von seiner Stiefmutter schlecht behandelt worden und habe sich deshalb das Leben nehmen wollen. Er habe erst einen Staffee­löffel verschluckt und dann in längeren oder kürzeren Zwischen­räumen die andren Gegenstände. Was den Aerzten aber am außerordentlichsten erscheint und den erstaunlichsten Beweis für die ungeheure Widerstandskraft dieses Bauernmagens liefert, ist der riesige spike Eisennagel, mit dem man ein mehrzölliges Brett vor der Versammlung durchschlug.-

Humoristisches.

wenig freuen, Dir mit seiner Jagdgeschichte einen Bären aufgebunden -Schön gesagt. Na, der alte Förster wird sich nicht zu haben!" Ach geh' doch ich glaube gar, Du glaubst, er glaubt, ich glaub's!"

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Gemütlich..... Meine abschlägige Antwort scheint Sie ja gar nicht zu betrüben, mein Herr?"

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Aufrichtig gesagt, nein! Ich hab' nämlich um e' Kistel Cigarren gewettet, daß Sie mich nicht nehmen!" Suh verfaafe?" -Macht der Gewohnheit. No, Du willst wohl Dein' Nan! Ich hab' mein' Knittel nit g'funne, un' da hab' ich de Kuh mitg'numme daß ich was in der Hand hab'!" ( Fliegende Blätter  ".)

Der Bildzauber ist jedenfalls eine der ältesten und sonderlichsten Erscheinungen auf dem Gebiete der vermeintlichen Kunst, durch übernatürliche Mittel wunderbare Wirkungen hervor zubringen. Schon die indischen, chaldäischen, griechischen und römi schen Magier glaubten oder erweckten den Glauben, daß man durch ein gemaltes oder aus Ton, Wachs usw. geformtes Bild einer Person auf diese aus der Ferne wirken könne. Besonders im Mittelalter spielte der Bildzauber eine große Rolle. Man schrieb gewissen Menschen die Kraft zu, im Bunde mit bösen Geistern, d. h. mittels der sogenannten schwarzen Magie die einem solchen Bilde bereiteten Qualen auf die Person, die man sich unter ihm dachte, zu über­tragen und dieser sogar den Tod anzuheren. Zu dem gedachten Zwecke bediente man sich fleiner Wachsbilder, die in Deutschland Apmann, in Frankreich   voult hießen. Ein jüngst von Dr. Cabanès and Dr. Lucien Naß herausgegebenes Wert beschäftigt sich mit den Prozessen, die anläßlich des Bildzaubers seiner Zeit in Paris   statt fanden, und giebt über diesen selbst auf Grund von Aftenstücken genauere Auskunft. Die Kölnische Zeitung  " berichtet darüber: Wer sich des Bildzaubers bedienen wollte, gab zunächst einer kleinen Wachsfigur die Gestalt und die Kleidung der aus der Welt zu schaffenden männlichen oder weiblichen Person. Außerdem wurde der Puppe, soweit wie möglich, ein Kopfpub aus echten Haaren des Opfers angelegt. War der voult soweit fertig, so mußte er feierlich auf den Namen seines Vorbildes getauft werden, worauf unter umständlichen Beschwörungen das Teufelswerk begann. Wurde das Bild nach und nach durch Nadelstiche gepeinigt, so ward sein lebendes Gegenstück von einem langsamen Siechtum befallen; ver­sette man dem voult Messerstiche, so stand dem Opfer der Tod bevor, and schmolz man die Puppe, so trocknete es zur Mumie ein. Uebrigens konnte statt der Wachsfigur auch irgend ein Tier zu der Zauberei benutzt werden; namentlich stand in dieser Hinsicht die Kröte in Ruf. Der Glaube an den Bildzauber war in allen Schichten der Be­völkerung weit verbreitet, doch richteten sich die auf ihm fußenden gerichtlichen Verfolgungen ausschließlich gegen hohe Persönlichkeiten, die dem Königtum verdächtig schienen und deren sich dieses jeden­falls auch auf andre Weise entledigt haben würde, wenn es nicht in dem allmächtigen Aberglauben eine bequemere Waffe gegen sie ge= funden hätte. Der noch nicht völlig aufgeklärte Prozeß gegen die Das im vorigen Winter gegründete Dberhessische Tempelherren, der mit Ausrottung des Ordens und dem Tode von Städtebund- Theater beginnt Ende September seine erste 54 Rittern auf dem Scheiterhaufen endete, hatte die schwarze Magie Spielzeit. Der Vereinigung der Städte Gießen  , Marburg   und Bad als Unterlage und bildete den Anfang zu weiteren Verfolgungen, Nauheim   hat sich auch das Städtchen Friedberg   angeschlossen.- die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckten. So wurde der Bischof Guichard von Troyes auf Befehl seines Vorgesetzten, des Erz bischofs von Sens, plötzlich unter der Beschuldigung verhaftet und eingeferkert, die Königin durch Stiche in das Herz ihres Wachsbildes zunächst frank gemacht und dann durch Schmelzen dieses Bildes im Feuer getötet zu haben. Die zahlreichen Feinde des Bischofs häuften die Beweise gegen ihn. Durch Zufall gelang ihm der Beweis seiner Unschuld, aber die Aufregungen hatten ihn so angegriffen, daß er bald darauf starb. Es geschah dies im Jahre 1308. Ludwigs des Bänkers( 1305-1316) hatten diesem eingeredet, daß jein Ober- Intendant Enguerrand de Marigny   ihm durch Bildzauber nach dem Leben strebe. Als Beweis brachten sie dem König ihm gleichende hermelingeschmückte Puppen, deren Herzgegend mit einem Messer durchstochen war. Außer sich hierüber, überwies Ludwig den Intendanten dem Gericht, das seine Hinrichtung beschloß. Zu der jelben Zeit wurde eine gleiche Anschuldigung gegen den Kardinal Cajetano erhoben. Etwas später flagte man Robert d'Artois   des Bildzaubers gegen den König Johann und dessen Familie an. Um der Verfolgung zu entgehen, floh der Beschuldigte nach England. Unter der Regierung der Valois gewann der Glaube an den Bild­zauber noch an Ausdehnung. Katharina von Medici   trieb bekanntlich alle möglichen Zauberkünste. Heinrich III.   wurde täglich von den Mitgliedern der Liga zu Tode gebert, und Heinrich IV.   ließ Ruggieri in den Sterker werfen, weil er einer kleinen Königsfigur einen Messerstich versetzt hatte.-

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Medizinisches.

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Notizen.

in der ersten Hälfte des August im Neuen Königlichen Operntheater Reinhardts Operette Der liebe Schatz" geht ( Kroll) zum erstenmal in Scene.

- Die Hofopernsängerin Emilie Welti- Herzog ist als erste Gesangsmeisterin an die Akademische Hochschule für Musik in Berlin   berufen worden.

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Der bekannte amerikanische Maler James Whistler   ist

Höflinge in London   gestorben.-

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Der Direttor der städtischenJrrenheilanstalt in Frankfurt   a. M. Dr. Sioli richtet einen Fortbil dungskursus für Aerzte an Jrrenanstalten ein, der am 2. November beginnen und drei Wochen dauern soll. Der Unter­richt soll sich auch auf andere als psychiatrische Disciplinen erstrecken, soweit sie für den Frrenarzt von Interesse sind.

fann.

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darunter circa

Herenglauben in der Schweiz  . In der Schwyzer Beitung" vom 27. Juni ist folgende Erklärung zu lesen: Der Unter zeichnete ist in legter Zeit wiederholt verdächtigt worden, als ob er Künste( Hererei) am Vieh Schaden zugefügt habe. Unterzeichneter dem Balz Fäßler, Plangg Unteriberg( Wang- Balz) durch geheime erklärt alle diese Aussagen als elende gemeine Verleumdung und ist bereit, 50 Frank Belohnung zu verabfolgen demjenigen, der ihm den Urheber dieser Gerüchte so anzeigt, daß er gerichtlich belangt werden Unteriberg  , den 25. Juni 1903. Dominik Aufdermauer." In Littausdorf( Kreis Fischhausen  , Ostpreußen  ) ist ein Depot Ein guter Magen. Aus Paris   wird der Frank- borgeschichtlicher Kriegs- und Hausgeräte aus dem furter Beitung" geschrieber: In der letzten Sitzung der Akademie 6. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben worden:" der Medizin wurde ein junger Bauer vorgestellt, der sich rühmen 70 Bronzeficheln, eine Menge von Bronze- Armbändern, verschiedene tann, einen ganz außergewöhnlichen Magen zu besigen. Er war Bronzelampen, einige Bronzehohlfetten mit Ohr und ein großer im Mai in ein Pariser   Hospital eingetreten und hatte sich dort über Klumpen Bronze. Die Funde sind dem Prussia- Museum in Königs­heftige Schmerzen in der Magengegend beklagt. Der Dr. Lerour, berg überwiesen worden. der ihn behandelte, konnte sich lange Zeit feine Rechenschaft über den Zustand des Patienten ablegen und fand erst 14 Tage später beim Tasten in der Magengegend etwas Hartes, einen offenbar länglichen Gegenstand. Am 25. Juni, über vier Wochen nach dem Eintritt des jungen Bauern ir das Hospital, mußte schließlich die Oeffnung des Magens vorgenommen werden. Beim ersten Eins schnitt stieß der Chirurg auf zwei ganz schwarz angelaufene Staffee­Berantwortl. Redakteur: Julius Kaliski   in Berlin  . Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

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Die höchsten Bäume der Welt besigt Australien  . Es sind zwei neuholländische Eukalypten, von denen Onkel Samuel", der erstere, 122 Meter Höhe und 12,50 Meter Umfang hat und Big Ben  ", der zweite, eine Höhe von 128 Meter und einen Umfang von 17 Meter aufweist. Beide Riesen stehen im Walde von Fernshaw, der sich zwischen Melbourne   und Sidney hinzieht.-

( Nerthus".)