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Aus der Vorzeit.

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- Praktisch. Hühnerstall?"

Humoristisches.

Fremder:" Wofür steht die Weckeruhr im

geben Beispiele von einer solchen weittragenden Geruchskraft. Wie| Löcher, die mit einer leichten Schicht Lava von solcher Glätte bedeckt unendlich fein müssen also die Teilchen sein, die von dem Gegen- waren, daß der Forscher beim Ausgleiten beinahe ein Bein gebrochen stand ausströmen, den die Hunde riechen! Ein Zehntel Körnchen hätte; die ihn begleitenden Schwarzen erlitten auf diesem gefähr von Moschus kann jahrelang ein Zimmer durchduften und doch kann lichen Boden fast sämtlich durch Hinstürzen kleine Verlegungen. Die nicht der geringste Gewichtsverlust am Ende dieser Zeit festgestellt Karawane irrte hier zwei Tage umher und litt furchtbar unter werden. Die Geruchsnerven sind vor allem auch beim Halb- Wilden Hunger und Durst. Die Abhänge des Kirunga sind von dichten außerordentlich scharf. Die Eingeborenen von Beru fönnen in der Wäldern mit dunklem Laub bedeckt. Daelman erwähnt auss dunkelsten Nacht und dem dicksten Walde einen Weißen, einen Neger gezeichnete Himbeeren, die er in einem dieser Wälder gefunden hat. und einen ihrer Stammesgenossen am Geruch erkennen. Die Schwarzen schienen diese Frucht nicht zu kennen und ber schmähten sie trotz ihres Durstes, bis sie sich davon über zeugt hatten, daß ihr Führer gefahrlos davon gegessen hatte. - Die ältesten Menschenspuren an nordischen Die Karte wird durch die Reise Daelmans insofern eine Berichtigung Küsten  . Man schreibt der Frankfurter Zeitung  " aus Göttingen  : erfahren, als der Nutschuru- Fluß, der stärkste südliche Zufluß des Ueber nordische Küstenfunde hat Professor Dr. Verworn folgende Albert Eduard- Sees, nicht am Fuße der Vulkanberge entspringt, Mitteilungen gemacht: In den nordischen Ländern beginnen die sondern in einem öftlich gelegenen Sumpf und zunächst nach Süden frühesten Spuren vom Auftreten des Menschen erst in einer viel fließt, später nach Westen und schließlich nach Norden. An der späteren Zeit, als in Mitteleuropa  . Während hier der Mensch höchst großen Straße, die den Süden des Albert Eduard  - Sees mit dem wahrscheinlich schon zur Tertiär, sicher zur Diluvialzeit lebte, Bosten von Rutschuru verbindet, fanden sich drei Ströme heißen finden wir seine Spuren im Norden erst lange nach dem Wassers, die sich in jenen Fluß ergossen, die Temperatur betrug Abschmelzen des Diluvialeises. Die ältesten Reste sind die be- zwischen 59-68 Grad Celsius. Man traf auch auf einige Sümpfe tannten Muschelhaufen"( Kjötkenmöddinger), die zeitlich in die und Moraste, deren Wasser durch Schwefelgehalt eine gelbliche Uebergangsperiode von der paläolitischen zur neolitischen Färbung besaß. Kultur fallen. Sie enthalten sehr primitive Feuersteinwerkzeuge, die nur geschlagen, nicht geschliffen sind, daneben aber bereits zahlreiche Reste von Keramit. Während diese Muschelhaufen durch die enormen Mengen von Muschelschalen charakterisiert sind, die sich als Abfälle der Nahrung angehäuft haben, fehlen bei einer andren Gruppe von Funden diese Muschelschalen vollständig. Letztere Funde werden, da sie sich ausschließlich an den Küsten finden, schlechthin als Küsten­funde" bezeichnet. Der Inhalt der Küstenfunde an Kulturresten ist, abgesehen von dem Fehlen der Muschelschalen, im wesentlichen derselbe wie der Inhalt der Muschelhaufen. Die Ansiedler an der Küste scheinen sich von den andren lediglich durch die ihnen zur Verfügung stehende Nahrung unterschieden zu haben, indem die Leute der Küstenfunde vorwiegend von Fischnahrung lebten, wie die zahlreichen Fischreste zeigen. Im vorigen Herbst hatte Prof. Verworn Gelegenheit, in der Nähe von Malmö   in Schweden   bei Limhamn mit Prof. Regius und Dr. Wallengren zusammen einen Küstenfundplatz zu besuchen, der insofern Interesse verdient, als in ihm bisher nur immer die allerprimitivsten Formen von Feuersteinwerkzeugen gefunden worden sind und niemals eine Spur von Keramik. Der Fundort ist ein Strandwall aus Sand und Feuersteinen, der heute in einiger Ent fernung vom Strande   liegt. Dieser Wall wird jetzt allmählich abgetragen und an seinen Abstichen findet man eine große Menge einfachster Feuersteinwerkzeuge, vor allem Massen von prismatischen Feuersteinspänen, von abgesplitterten Scherben und roh zu= geschlagenen Feuersteinärten. Dazwischen fand Professor Verworn Fischwirbel, Spuren von Holz und einen Zahn von einem Wieder­fäuer. Der sehr primitive Typus der Feuersteinwerkzeuge und vor allem der gänzliche Mangel an keramischen Resten deuten darauf hin, daß es sich hier um eine Fundstelle handelt, deren Alter min destens in die Zeit der ältesten Muschelhaufen, vermutlich aber in eine noch frühere Zeit hinabreicht und die somit zu den ältesten Fundstellen von Menschenspuren im Norden gehört.­

Geologisches.

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Bauer: Schau'n Sie, der Hahn wird halt schon a bissel alt und damit er morgens pünktlich die Leute weckt, muß er selbst geweckt werden!" Die verunglüdten Touristen. Führer Wastl zum Führer Sepp:" Hörst Du nicht, wie da droben auf der Totenspize jammervoll um Hilfe geschrien wird?" Sepp: Jawohl, ich höre es ganz deutlich, da muß wieder ein großes Unglück geschehen sein."

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Wastl: Es wird von den Touristen herrühren, die heute früh da hinauf aufgebrochen sind."

Sepp:" Ja, es kann nicht anders sein. Jetzt schreien sie noch viel fläglicher. Rasch hinauf, solange noch Rettung möglich ist." ( Die Führer steigen auf. Nach einer Weile): Da oben sind sie! Siehst Du sie? Gleich rechts auf dem Felsvorsprung. Wie sie mit den Armen schwenken.

"

Wasil: Ja, zwei oder drei liegen am Boden, das werden die Berunglückten fein."

Sepp: Sie scheinen uns bemerkt zu haben. Holla!- hoooh! Siehst Du, fie erwidern unsre Signale."

zu

Wastl: Ihre Stimn: en flingen schon ganz heiser vom Schreien." Sepp:" Ja, so markerschütternd habe ich noch niemand rufen hören." Wasil: Schnell, schnell, sie erlahmen schon und sinken ebenfalls Boden."

( Die Führer verdoppeln ihre Anstrengungen und gelangen nach einer Stunde auf die Totenspitze, wo sie eine Gesellschaft von fünf Herren treffen, welche in der fidelsten Laune am Boden ausgestreckt liegen und die mitgebrachten Wurstvorräte verzehren.)

Wastl: Ja, Kruzitürken, Ihr seid ja munter und fidel? Und wir haben geglaubt, Euch sei ein Unglück zugestoßen. Weshalb schriet Ihr denn so mörderisch um Hilfe?"

Einer von den Touristen: Aber erlooben Sie, mei Gutester, mir ham Sie doch bloß gejodelt." ( Meggendorfer Blätter  .")

ie. Der Vultan Kirunga. Eines der interessantesten Gebiete Innerafrikas ist die Gegend des Kiwu- Sees mit seinen thätigen Vulkanen, die als allgemeine Bezeichnung den Namen Kirunga- Gebirge tragen. Zum erstenmal wurde diese Landschaft von den Engländern Sped und Grant besucht, während später deutsche Forscher eine ganz hervorragende Rolle in der Erforschung gespielt haben. 1893 meilte Dr. Stuhlmann dort, 1894 bestieg-Die erste Neuaufführung des Lessing Theaters   in dieser Graf Gözen als erster den Kirunga Vulkan. Nach den Spielzeit ist Otto Ludwigs, Hanns Frei", das einzige Lust­Untersuchungen einiger englischer Expeditionen folgten dann spiel des Dichters. die gemischten Grenzkommissionen Deutschlands   und des Kongostaats.

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Notizen.

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Mascagni arbeitet an vier neuen Opern.

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Die Märchendichtung, Heilfried" von Bodo Wild­Jezt bringt der Brüsseler Mouvement Geographique" neue Nach- berg( Heino v. Dickinson) ist zur Aufführung im Dresdener richten über den Zustand der dortigen Vulkane aus der Feder des Schauspielhaus angenommen worden. belgischen Kommandanten Daelman, der mit der Begründung einer-Friz Lienhardt hat eine Trilogie Die Wart Station des Kongostaates in dieser Gegend betraut gewesen ist. burg  " geschrieben. Nach seinen Mitteilungen raucht der Kirunga fortgesetzt wie der Schornstein eines großen Dampfers. Der Krater ist so groß, daß Die am Sonntag geschlossene Sommerausstellung man 14 Stunden braucht, um ihn zu umgehen. An einzelnen der Berliner Secession   hat einen Ueberschuß von rund Abenden war der Gipfel von einem lebhaften Feuerschein er- 12 000 m. ergeben. hellt. Auch hatte der belgische Kommandant Gelegenheit, Eine große national- amerikanische Kunst. Erdbeben in der Umgebung des Vulkans zu beobachten, die galerie auf Bundeskosten wird in Washington   geplant. vermutlich von letzterem ausgingen. Der Weg, der am Fuß- Die griechische archäologische Gesellschaft will den alten des Kirunga vorübergeht, ist mit Asche bedeckt. In einer eigent Markt( Agora) von Athen   aufdecken. Man hofft auf be­lichen Eruption hat sich der Berg jedoch seit längerer Zeit nicht be- deutende künstlerische Funde. funden, wenigstens kann sich kein Eingeborener einer solchen er­Das schönste Stück unter den Funden von Antikythera. innern. Das Lavafeld, das sich gegen Norden ausdehnt, hat über eine männliche Jünglingsgestalt aus Bronze, wurde bisher für ein 30 Kilometer Länge und 20-25 Kilometer Breite. Daelman über- Werk des Lyfippos oder Stopas gehalten. Nach einem Vortrage des schritt es auf der Reise vom Kiwu- nach dem Albert Eduard- See. Bonner   Professors Löschce ist die Statue wahrscheinlich der An einigen Stellen erhoben sich auf dem Lavastrom Schlackenhügel Paris des forinthischen Meisters Euphranor. bon 10-15 Meter Höhe, die durch einen Druck von unten her- Die philosophische Fakultät der Universität entstanden zu sein schienen, eine als parasitäre Vulkane" bekannte Wien   stellt folgende Preisaufgabe: Die griechischen Erscheinung. Die Lavamasse ist von großen Spalten durchfurcht, die Sklavennamen sollen aus der gesamten Ueberlieferung des Gletscherspalten nicht unähnlich sind und 2-1 Meter Breite er- Altertums( Litteratur, Papyri, Inschriften) gesammelt und nach reichen. Daelman schreibt ihre Entstehung den Erdbeben zu. An ihrer Bedeutung und nach ihrem Verhältnis zu den Namen der andren Punkten traf er auf wenig umfangreiche, aber tiefe Freien untersucht werden." Der Preis beträgt 50 Dutaten. Berantwortl. Redakteur: Julius Kaliski   in Berlin  .

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Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW