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In der angenehmen Erwartung, bald mit Ihren geschätzten

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Heilgehilfe, Hotelportier und zuletzt Naturheilarzt ohne Approb. Anm. Also in einer Wüste mitten in Europa ! Bfeifend nahm ich d. Verf.), sind wir in die angenehme Lage versetzt, die billigsten Be- Hut und Stock. Konnte ich mich nicht äußerlich befeuchten, so wollte zugsquellen zu kennen und wird es uns ein Vergnügen sein, Sie ich es doch wenigstens innerlich thun. Und das gelang mir ver­an den sicher zu erzielenden, horrenden Vorteilen participieren zu hältnismäßig bald. Versöhnlicher gestimmt, trat ich meinen Heim­Lassen. weg an. Der Stock flog in die Ecke, der Hut auf den Kleiderhaken, der In diesem Augenblicke ging die Thür und ein gigerlmäßig Rock aufs Bett. Da Inurrte etwas vom Bett herüber. Ganz herausstaffierter Mensch trat ein. wie ein Hund knurrt. Vorsichtig schlich ich näher. Richtig: ein aus gewachsener, brauner Dackel lag auf meinem Bett. Die frummen Beine hatte er an den Leib gezogen, den Rücken ein wenig gefrümmt anscheinend fühlte er sich recht behaglich und mollig. Sollte ich mich geirrt haben? Ich öffnete die Thür und sah nach der Ziffer des Zimmers. Es war Nr. 4. Nr. 4 hatte ich ge­mietet und keine Hundehütte.

Gegenseitige Verbeugung a la Corpsstudent. Das Personal wird schleunigst abgeschoben und die beiden Herren lassen sich vor dem Schreibtisch nieder.

Nun, wie haben Sie sich die Sache überlegt," spricht liebens­würdig der Herr Chef.

Der andre, ein verwöhntes Muttersöhnchen, das durch un­glückliches Spiel gezwungen ist, sich nach einer lukrativen Be­schäftigung" umzusehen und nicht abgeneigt erscheint, mit einer be­scheidenen Einlage Associé der Vereinigten Berliner Warenläger, offene Handelsgesellschaft" zu werden, putzt verlegen die Gläser seines Kneifers.

" Ja schon aber ein Anteil von nur 35 Proz. am Gewinn, bei einer Einlage von 10 000 M., die der Ihren also gleich ist, scheint mir doch zu niedrig," sagte er endlich.

Aber werter Herr, ich muß doch etwas mehr bekommen als Sie, da ich ungeheuere Opfer an Geld, Zeit und Arbeit bringen mußte, um das Unternehmen soweit zu fördern. Sie werden sehen, wir machen ein Bombengeschäft."

Glaub's schon, aber 35 Broz. ist mir zu wenig."

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Man sprach hin und her; schließlich rief der Herr Chef mit einem Ausdruck in Miene und Stimme, als mache er ein königliches Geschenk:

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" Na, um die Sache zu Rand zu bringen, will ich Ihnen noch weiter entgegenkommen: Anstatt 10 000 legt jeder 7500 Mark ein. Sie erhalten 50 Proz. des Reingewinns und geben mir als Ent schädigung für meine bisherigen Auslagen die von mir auf­gewandte Arbeitskraft will ich nicht weiter anrechnen die so er sparten 2500 Mart. Das ist mein letztes Wort." Damit erhob er sich. Das Muttertalb glaubte einen wirklichen Sieg errungen und sich dem geriebenen Kaufmann da weit überlegen gezeigt zu haben und ging auf den Handel ein.

Am andern Morgen wurden die Berträge notariell aufgenommen und die vereinbarten 2500 Mark Entschädigung bar ausbezahlt. Die Einlagen sollten am selben Tage noch bei der Nationalbank für Deutschland deponiert werden und am nächsten Tage sollte der zum simplen Associé degradierte Herr Chef seine Tour antreten. Er 30g es jedoch vor, schon um 12 Uhr 33 Minuten via Köln - Brüssel nach London abzudampfen und drei Tage später hatte das Welthaus " Vereinigte Berliner Warenläger, offene Handelsgesellschaft" auf gehört zu sein.-

Kleines feuilleton.

S. S.

1. Da drunten. Manche Leute halten schon die Seife für einen Lurusartikel. Wasser allein thut's auch, meinen sie. Und für den Teint soll ja lauwarmes Waffer ohne Seife, nach Aussprüchen be­rühmter Kosmetiker, das einzig Richtige sein. Manchmal hapert's aber auch mit dem Wasser. Und die Leute leben darum auch, traßen sich nur etwas mehr, als man's bei uns zu Lande ge­wohnt ist.

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Wieder bearbeitete ich die elektrische Klingel. Diesmal fam der Oberkellner. Es war etwas andres, als Romplimente, was ich dem Mann da vorbetete. Der blieb aber ganz fühl. Der Dackel pflegte immer auf Nr. 4 sein Nachmittags­schläfchen zu halten. Es wäre ein sehr sauberes Tier. Der Herr hätte absolut nichts zu befürchten 2c. 2c."

" Nanu wird's aber Tag, Männefen!" Jch fing an, mich mit dem Herrn Ober berlinisch" zu unterhalten. Das Ende war, daß ich nach einer fleinen halben Stunde nach Nummer 6 übersiedelte, und daß Oberfellner und Piccolo mich verwundert anglotten, so oft sie mich zu Gesicht bekamen.

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Und der Tag ging zur Neige und die Nacht fündete sich mit ihren arabischen Wohlgerüchen alias Häuferausdünstungen an. Mir war ganz beklommen und meiner Haut ganz flebrig zu Mute. Doch nun sollte ja die Erlösung kommen. Und sie kam in Gestalt eines mit einer bräunlichen Flüssigkeit gefüllten Rännchens, das etwa zwei Tassenköpfe Wasser halten mochte. Das war das Waschwasser, mit dem ich eine große Reinigung vornehmen wollte! Sogar mein Geldbeutel hat mir selten so große Kopfschmerzen verursacht, wie dieses Wasserminimum. Man lernt nie aus selbst nicht in der Sparsamkeit. Und sparsam war ich, weiß der Teufel! Vorsichtig goß ich etwa ein Drittel von dem kostbaren Naß in das Waschbecken, nahm das hochelegante Gefichtshandtuch, tupfte einen Zipfel in die Feuchtigkeit und begann damit meine waschbedürftige Haut zu reiben. Eine Reinigung war's nicht, aber doch immerhin eine Erfrischung. So falbte ich mit dem angefeuchteten Handtuchs zipfel vier Tage lang meine nach Wasser lechzende Haut. -

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Ein Held. Der Wiener Neuen Freien Bresse" wird aus 3ermatt im Wallis geschrieben: Ein Herr aus Dublin , Namens Fizgerald, hatte dieser Tage, von der Margherita- Hütte auf dem Monte Rosa ausgehend, mit dem erprobten Führer Ulrich Alner und dessen Sohn den Abstieg in Val Anzasca über den gefährlichen Crestone Perazzi unternommen. Trop wiederholter Ermahnungen, ja recht vorsichtig zu sein, machte Fizgerald plöglich einen unsicheren Tritt und stürzte ab, wobei er den jungen Alner mit sich riß. Aber der alte Alner hielt dem furchtbaren Ruce stand und rettete die beiden, die über einem schauerlichen Abgrunde hingen. Es war ein entsetzlicher Moment, dann rief der junge Alner aus der Tiefe herauf:

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Vater, mir ist nichts geschehen, aber der Tourist blutet; fein rechtes Bein ist zerschmettert und er scheint betäubt zu sein." Kannst Du herauf?" scholl es von oben zurück.

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Nein Aber ich kann hinunter zum Gletscher und auf der andern Seite hinauf zur Margherita- Hütte." So geh!"

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Und der junge Mann ging: er haftete vorwärts, er sprang von Fels zu Fels und glitt durch die Kamine hinunter, bis er den Das ist da unten bei den Hammeldieben", wo die Albanesen Gletscher erreicht hatte, und dann eilte er weiter über Eis und rumoren und die Bosniaken und Montenegriner mit einem langen Schnee und troch und kletterte den Hang der Signalfuppe( 4561 Messer im Gürtel herumlaufen. Da ist der Wein billiger als das Meter) empor, wo die Margherita Hütte liegt. Von da wollte er Waffer, das oben auf den kahlen, grauen Bergen in Cisternen ge- Hilfe holen. Unterdessen stand der alte Alner unbeweglich auf sammelt wird. Wer aus einer wafferreichen Gegend in diesen Land- seinem Blaze und hielt das Seil an, an welchem schwer der Touriſt strich kommt, dem läuft's zuerst wie ein Gruseln den Rücken hin- hing. Dieser teilte dem Führer mit, daß er sich an einem Fels­unter. Aber der Mensch gewöhnt sich an alles, und zwar sehr rasch. zacen das rechte Schienbein zerschmettert habe und vor Schmerzen Zuerst freilich schüttelte ich den Kopf, als ich mein Hotelzimmer fast gelähmt sei. Der Führer entgegnete, er werde festhalten. betrat. Ein hocheleganter Waschtisch, eine Riesenwaschschüssel, zwei bis ihn das Seil in die Tiefe reiße. Dann schwiegen beide und piekfeine Handtücher mit Fransen, eins für das Gesicht und eins warteten auf Rettung. Aber es verstrichen sechsundeinhalb für die Hände eine geschliffene Miniaturkaraffe mit Glas usw. fürchterliche Stunden, bis ein Ruf von einem entfernten Grat Aber, zum Teufel, wo war nur das Wasser? Ich suchte wohl eine turme die Ankunft der Hilfsexpedition verkündete. Der alte halbe Stunde lang, konnte aber beim besten Willen nichts entdecken. Alner war schon ganz erstarrt, als man ihn aus seiner schrecklichen Da kam mir die Wut. Wozu war auch eine elektrische Klingel da? Lage befreite. Nachdem die Retter, es waren der junge Alner Tipp... Tipp... Tieppp. und drei andre Führer den Touristen heraufgeseilt und verbunden hatten, erkannten sie, daß für den Transport desselben mindestens sechs Mann erforderlich seien. Man mußte daher noch von der Guifetti­Hütte Hilfe holen und mit dem Verwundeten im Freien übernachten. Bum Glück war der Zustand desselben verhältnismäßig gut. Am nächsten Tage wurde der Transport bewerkstelligt.

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Das gellte durch das ganze Haus, als sollte die Feuerwehr alarmiert werden. Da stürmte es auch schon die Treppe herauf, feuchte atemlos und pochte an die Thür. Ich öffnete. Was denn der Herr wünschte? Wasser", brüllte ich dem dienstbaren Geist ins Gesicht. Wasser? Wozu denn Wasser? Zum Waschen?"

Selten habe ich ein verduzteres Gesicht gesehen. Schweigend betrachtete ich ein paar Sekunden die braune Kruste am Halse meines vis- a- vis. Mir ging ein Seifensieder auf.

Milder gestimmt wiederholte ich meine Bitte um Wasser. Ohne Antwort retierierte der Gefragte polternd die Treppe hinunter.

Sollte der mich für verrückt halten? Aber da kam auch schon die Dame des Hauses, die mir unter vielen Entschuldigungen flar machte, daß Wasser nur einmal am Tage, und zwar vor dem Zu­Bett- gehen verabreicht werden könne. Es wäre ihr ja unendlich un­angenehm, aber die teuren Wasserpreise 2c. 2c.

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gc. Echtes Flang Jlang. Die Javanerinnen sind große Lieb haberinnen von Parfüm. Die Gewächse der Tropen liefern ihnen, wie wir Dr. Breyers soeben erschienenem Werke Indo- Malahische Streifzüge"( Leipzig , Griebens Verlag) entnehmen, herrliche Düfte: Haar, Gewänder und Bett erfüllen sie mit Wohlgerüchen. Die Blüten der Plumiera, der Gewürznelfen, verschiedener Citrusarten, des indischen Jasmins, dann die Wurzel des Lemongrases dazu Sandelholz, werden sowohl in natura berwendet, als auch zur Dars stellung ätherischer Dele benutzt. Aus den Delen wird unter Zusatz des