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Medizinisches.
schlingt, große herabhängende Kelchblüten sich wiegen: und alles das lokaler Art gewesen und hätten das ganze Gebiet gleichzeitig ausgeführt mit vollendeter Naturbeobachtung, jedes Blatt, jedes nicht betroffen. ( Globus ".) Staubfädchen einer Blüte der Natur abgelauscht und in feinster Beichnung, lebhaftester Farbengebung hingesetzt. Wenn auch einmal eine Blüte mit Blättern verbunden ist, die in Wirklichkeit zu einer andren Pflanze gehören würden, so ist die Natur doch gesehen, beobachtet, wieder verwendet mit einer solchen Frische und Unmittelbarkeit, daß man vor dieser Kunst des 14. Jahrhunderts vor Christus immer wieder an die Anmut, Farbenfreude und Raumempfindung der Kunst Japans erinnert wird. Naiv geht der fretische Maler auf sein Ziel los, unbekümmert um Schwierigkeiten, die in der Wiedergabe namentlich des Räumlichen ihm seine noch amgenügende Kenntnis der Gesetze der Perspektive und Schatten gebung bereitet. Und ähnlich dem Japaner liebt er es, die Tierwelt in die Darstellung hineinzuziehen. So wiegt sich ein bunter, im leuchtenden Rot hingesetzter Fasan harmlos auf einem Zweige, während hinter dem Busch der runde, wundervoll beobachtete und wiedergegebene Kopf einer Wildkaße mit ihren gierig lauernden großen Augen herborlugt; so schreitet ein großer, dunkler Stier Durchs Gebüsch, die Zweige mit seinen Hörnern auseinanderbiegend so jagt ein Hase dahin über ein Feld voll blühender Blumen und Sprießendem Ephen.
Ein andres Wandstück zeigt in leuchtenden Farben das Bild einer Frau, die auf kunstvollem, breitem Thron sitzt. Die Sonne Homers lacht über dieser Natur; Homers Schilderungen kommen auch in den Sinn, wenn man ein kriegerisches Bild auf sich wirken läßt, das ein us Steatit( Speckstein) geschnitztes Gefäß zeigt, bei dem die Sicherheit der Linienführung, die Klarheit der Reliefbehandlung und die große Selbständigkeit Staunen erregen. Es ist ein langer Bug junger Krieger dargestellt, mit einem Anführer, der alle durch seine Größe überragt. Die Art der Bewaffnung giebt manche neue Aufschlüsse und kann in einzelnen Punkten zur Erklärung Homers beitragen. Eine Unterbrechung erfährt der Zug gerade in der Mitte durch die Militärmusik. Voran geht ein Boran geht ein junger Mann, in ägyptischer Weise die Lenden umgürtet und ebenso ägyptisch das Haupthaar eingebunden; er schwingt ein Sistrum, das ägyptische Lärm- und Kultinstrument, im Taft, hoch vor sich Kein Tambourmajor fönnte es besser! Dazu singt er laut; und so begeisternd wirkt diese Instrumental- und Vokalmusik auf die Mannschaft, daß der letzte Mann der voranziehenden Compagnie ein feiner Zug! ebenfalls wie unwillkürlich den Mund zum Mitfingen öffnet. Auch drei weibliche Mitglieder hat die Kapelle, die in gutem militärischen Eilschritt dahinmarschieren und augenschein lich so laut fingen, als sie nur irgend können, eine Scene von einer Drastit, einem so originellen Realismus, daß man an Meister des Quattrocento erinnert wird. Auch das Thongerät spielt eine wichtige Rolle, in erster Linie die Vasen. In ihren entwickelten Formen, bei denen die ganzen Gefäße mit reichem Schmuck in den Formen der Begetation, namentlich Halmformen, Nantenformen, ephenförmigen Blättern, allen möglichen Algenarten, dann der niederen Fauna des Meeres, Muscheln, Polypen, Tintenfischen, Seeigeln usw. überzogen waren, erinnert diese Keramik wieder an Japan und bildet das nächste Gegenstück zu den erwähnten schönen Wandmalereien.,
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Geographisches.
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- Von den„ Quartalssäufern". Die Frankfurter Beitung" schreibt: Bekannt ist das merkwürdige Krankheitsbild, das die Wissenschaft als" Dipsomanie" bezeichnet. Man versteht darunter die periodische Wiederkehr eines unwiderstehlichen Dranges nach dem Genusse geistiger Getränke und man trifft diese Erscheinung oft bei Menschen, die während der Zwischenzeiten durchaus nüchtern sind und feinen Tropfen geistiger Getränke zu sich nehmen. Der Voltsmund bezeichnet derartige Unglückliche mit der Bezeichnung„ Quartalssäufer"; um unglückliche Stranke handelt es sich dabei, denn gern möchten fie oft dem Triebe zu trinken widerstehen, aber der Trieb ist mächtiger als alle ihre guten Vorsätze. Mit einem Male kommt es über sie, sie werden traurig, verstimmt, und zur Verscheuchung dieser Traurigkeit werden sie veranlaßt, sich im Alkoholgenuß Erleichterung zu verschaffen. Sie vertilgen maßlose Quantitäten geistiger Getränke, vernachlässigen ihre Obliegenheiten und sind in diesem Zustande nicht seiner Zeit die Wiener Peftinfektionen veranlaßte, gehörte zur Klaffe mehr als zurechnungsfähig zu betrachten. Der Spitalwärter, der dieser Quartalssäufer und es ergiebt sich daraus, wie gefährlich es ist, derartige Individuen an verantwortliche Posten zu stellen. Die eigentliche Ursache dieses Krankheitszustandes ist dunkel. Nachdem schon früher von irrenärztlicher Seite die Vermutung ausgesprochen werden, daß man es hier mit einer Aeußerung der Epilepsie zu thun habe, hat neuerdings der Heidelberger Privatdozent Dr. Gaupp in seiner Studie eingehend auf den Zusammenhang zwischen Dipsomanie und Epilepsie hingewiesen. Er hält diese triebartige Krankheit für ein Symptom des vielgestaltigen Krankheitsbildes der Epilepsie. Gaupp nimmt zwischen den beiden Zuständen eine fortlaufende Kette als vorhanden an. An dem einen Ende derselben befindet sich die Epilepsie, bei welcher ja auch periodische Verstimmungen vorkommen, am andren Ende die Dipsomanie. Zwischen beiden Extremen seien Uebergänge möglich.-
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Humoristisches.
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Die erste Ohrfeige hab' ich ihm gegeben, weil er mich beleidigt hatte...!"
wird!"
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Nun, und die zweite?"
Weil ich gewußt habe, daß er mich wegen der ersten verklagen
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Sicherster Beweis.... War denn Ihr seliger Mann bis zum letzten Augenblick bei Besinnung?"
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Vollständig; zwei Stunden vor seinem Tode hat er sogar noch einen Mieter gesteigert!"
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Ueberflüssig. Amtmann( zum Schreiber):„ Soeben erhalte ich die Nachricht, daß der Müller Hannes beim Baden ertrunken ist! Jest soll aber endlich einmal die gefährliche Stelle umzäunt werden!" Gendarm( der eben ins Zimmer tritt):" Nicht nötig, Herr Amtmann... er ist wieder zu sich gekommen!"
Notizen.
Gewisse Erscheinungen an der Westküste der Bretagne haben manche Geographen zu dem Schluß geführt, daß dort das Land im allmählichen Versinken begriffen ist. Als die Hauptsächlichsten Gründe dafür wurden angeführt: Die Trennung der fleinen Inseln südöstlich von Quessant vom Festlande, das Vor-Der dänische Dichter Holger Drachmann mußte wegen Handensein versunkener Wälder bei Treompan, Goulven und an andren Stellen der Nordküste von Léon, und endlich das Vorkommen hochgradiger Nervosität eine Nervenheilanstalt aufsuchen.- angeblich megalithischer Denkmäler unterhalb der Hochwassermarke Louise Dumont tritt in den Verband des Kleinen im Verein mit den Sagen von der früheren Zerstörung einiger und Neuen Theaters ein; sie wird in Wildes" Frau ohne Städte und dem Versinken von Tréoultié- Penmarch um 1530. In Bedeutung" eine Hauptrolle spielen. einer Mitteilung in den„ Annales de Géographie"( 1903) giveifelt- Die musikalisch- litterarischen Jntimen Vorführungen", Professor C. Ballaux die Zuverlässigkeit der Grundlagen jener unter der Leitung des Komponisten August Ludwig, werden in Schlüsse an und meint, daß die Erscheinungen sehr gut als die Folgen mariner Erosion( Bernagung) und verwandter Vorgänge diesem Winter wieder stattfinden.
zu erklären seien. Das ehemalige Plateau, dessen spärliche Ueber
am
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Der Preis der Ersten Michael Beer Stiftung ( 2250 m.) für jüdische Maler und Bildhauer ist wieder ausgeschrieben.
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Fausts Verdammnis " von Berlioz , in der refte heute Molène und die andren Inselchen südöstlich von Quessant Bühnenbearbeitung von Gunsbourg, wird demnächst im Theater. darstellen, sei von Graniten zusammengesetzt gewesen, die in den des Westens aufgeführt werden. Kern der ursprünglichen Léonschicht eingefügt waren; diese Granite aber neigten ganz besonders zur Verwitterung, wie man Grève de Goulven" sehen könne, wo ein Stück von 20 Quadrat filometer ähnlichen Granits vollständig in Sand verwandelt sei. Mit Bezug auf die versunkenen Wälder verzeichnet Vallaur eine Be--Kanäle und Gewitterbildung. Mehrjährige Beob schreibung des sehr sorgfältigen Beobachters La Fruglahe von 1811, achtungen haben das Ergebnis gezeitigt, daß die Wasser des Nordaus der hervorgehe, daß die Bäume in einem feuchten, schwammigen ostsee - Stanals die Gewitter im Holsteinischen start beeinflussen. Die Boden wuchsen, der die Meeresfläche faum überragt habe; eine interessante Thatsache tritt bei dem in diesem Jahre stetig herrschenden Invasion der See hätte in solchen Fällen sehr leicht durch die Erosion Westwinde sehr auffällig zu Tage. Die an der Elbmündung auf einer ehemals bestehenden härteren Barriere oder durch die Land- steigenden Gewitterwolfen folgen auf ihrem Zuge über Land durch einwärtsverlegung eines Dünenwalles bewirkt werden können. Die weg der neuen Wasserstraße. Die auf beiden Seiten des Kanals selbe Erklärung würde für die jetzt verfunkenen Monolithe gelten, entfernter liegenden Landstrecken werden seit der Kanaleröffnung Sofern diese überhaupt echt wären; denn viele von den vermeintlichen weit seltener von Gewittern heimgesucht. Damit haben gleichzeitig Denkmälern dieser Art wären in Wirklichkeit natürliche Bildungen. die oft für den Landmann sehr verderblichen Hagelniederschläge abs Die Sagen von den alten Städten ys und Tolente feien ebenfalls genommen. Namentlich auf dem Gebiete zwischen dem Kanal und nicht sehr glaubwürdig. Vallaur giebt zu, daß gelegentliche Küsten - der Nordsee bis zur Eider hinauf sind die Gewitter eine Seltenheit bewegungen stattgefunden haben mögen, doch wären diese ganz geworden.
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