-
688
-
"
"
Deffentlichkeit zeigen, wenn der verehrte Herr Trinkrat" oder die Getränkes, also bereits im Jahre 822 aus dem nördlichen Frankehrenwerte Frau" Trinkrätin", so heißen nämlich hier Wirt und reich an die Weser gekommen ist. Aus der Zeit aber, als Bischof Wirtin, die mit ihren Stammgästen in patriarchalischem Verhältnis Erpho von Münster 1090 das Kloster Freckenhorst reformierte, weiß stehen, ihre Namenstage feiern. An Tagen, an welchen Heilige man, daß dort, abgesehen vom Met, bereits drei verschiedene Sorten im Kalender stehen, deren Namen fich großer Popularität er Bier hergestellt wurden. In dem Dommonasterium zu Paderborn freuen, wie z. B. Peter, Wilhelm, Anna, Margarete, Joseph gehörten ferner 12 Krug Bier und Maß Met zu dem Deputat der u. a. füllen sich die Spalten der Lokalblätter mit mehr oder weniger Insassen. Dem Vogte des Klosters Grafschaft mußte, wenn er sein poetischen Glück- und Segenswünschen" für die Namenstagskinder, Placitum hielt, nach dem Stiftungsbriefe des Erzbischofs Anno von wobei nicht selten auch Anspielungen auf das Fäßchen Bier nicht 1072 unter anderm ein Ohm Bier und so viel Met, als von dem fehlen, das die Gratulanten als Aequivalent erwarten. Bei diesen Viertel einer Urne Honig bereitet wurde, dargereicht werden. Das Gelegenheiten kommen dann die drolligsten Vereinsnamen zum Vor- Bier als gewöhnlicher Haustrunk war aber schon früh verbreitet, und schein, welche zeigen, daß im Volke noch ein echter Humor vorhanden der Braukessel fehlte in keiner Wirtschaft. Das erforderliche Malz ist, dem sein Vater selbst zur Zielscheibe dient. Am meisten sind wurde von den Hofeshörigen bereitet, und wie der Ausdruc Lotteriegesellschaften unter den Glückwünschenden vertreten, die ein ein Bier", so bezeichnet auch ein Malz" in den Urkunden eine be oder mehrere preußische Lose zusammenhalten. Einer, dessen Mit- stimmte Zahl Maße oder Seidel. Beides kam als Abgabe vor. Eine glieder jedenfalls das„ Berufen" scheuen, nennt sich„ Mer welle nig" Frau Jmuka, welche ihr Eigen der Paderborner Kirche übergeben ( Wir wollen nichts), ein andrer: Mer warten et aaf"( Wir warten hatte, erhielt vom Bischof Meintvert unter andrem jährlich ein volles es ab), ein dritter Kann mer nit verlange", wieder ein andrer Bier", und in einer andren Urkunde Kaiser Konrads von 1147 führt den Namen„ Pechvögel", ein fünfter charakterisiert sich mit der kommen für das Stift zu Herford vor: 20 Seidel Met , 20 Seidel Bezeichnung Quatschköpp", dagegen will ein andrer offenbar höher gehonigten und 60 ungehonigten Bieres. Namentlich in den Klöstern hinaus, der sich„ Pattwuggel"( Papierdrache) nennt. Die Lotterie- wurde im Frühjahre Märzenbier gebraut, wozu außer Malz auch gesellschaft Ohm Paul" scheint zur Zeit des Boerenkrieges ge- Weizen verwandt wurde. Man trank das Bier aus zinnenen gründet worden zu sein. Auch einen Kölner Stelzenklub" giebt Kannen oder irdenen Krügen, die aus größeren, meist es, der seinen Mitgliedern in seinem Namen den vernünftigen hölzernen Gefäßen, sogenannten Teuten oder Töten gefüllt Rat giebt: Fall nit eraff!" Eine weitere Gesellschaft, deren wurden. Versagte der Haustrant, das eigene Gebräu, so holte man Zweck ich aber nicht ergründen konnte, fagt von sich Mer Bier teutenweise vom Wirt; die Teut faßte 3 Quart, und es kostete halden uns domm", was jedenfalls in vielen Lebenslagen das beste das Quart im Jahre 1517 zwei Heller. In der Herberge schoben die ist, was man thun kann. Auch die Rauchklubs sind zahlreich ver- jungen Leute wie heute Regel, welches Spiel wir schon im treten. Die Blaue Wolke" ist allerdings nichts Driginelleres als 14. Jahrhundert und später erwähnt finden. Für den Bierverschank das„ Gut Holz!" der Kegelflubs und das„ Gut Flug" des Militär- und für die Aus- und Einfuhr wurde eine Bieraccise oder BierBrieftaubenvereins. Der Rauchklub„ Aede Pief"( Frdene Pfeife) pfennig erhoben; auch waren die von einer Stadt abhängigen zeigt dagegen an, daß die Mitglieder noch am bewährten Alten fest- fleinen Orte meistens verpflichtet, das Schenkenbier nur aus der Stadt halten und von der modernen Cigarre oder gar Cigarette nichts zu beziehen. In Brilon führte man 1448 die Biersteuer zur Verhalten. Auf demselben Standpunkt stehen die Mitglieder des Rauch besserung der städtischen Finanzen ein. In Horhufen( Marsberg ) flubs„ Good gestoppt!( Gut gestopft). ( Gut gestopft). Eine andre Gesellschaft mußten die Weiber, welche Bier öffentlich feil hielten, schon im nennt fich gerabewegs Die Ahle" voraus hervorgeht, 12. Jahrhundert dem dortigen Corveyschen Beamten 6 Schillinge daß ihr keine Frauen angehören. Noch schärfer charakterisieren sich entrichten, und nach den städtischen Statuten Brilons aus dem die„ Ahl Grielacher"( Alte Kritikaster, Schalke). Der Rauchklub 13. Jahrhundert durfte der Rat der Stadt nur Bürgern erlauben, " Sorgenfrei", der Wanderklub Ünermüdlich", der Sparverein Bier zu schenken. " Gemütlichkeit" sind ja recht erklärlich, was aber die„ Windhose" mit einem Regelflub zu thun hat, ist mir ziemlich dunkel. Von jungen Leuten gebildet scheint die Gesellschaft der Häzensfümmler" zu sein, denn ihr Zweck ist danach, mit Herzen zu spielen; unklar ist dagegen wieder das„ Knallfötche"( die Peitschenschnur), das sich eine Lotteries gesellschaft als Namen auserforen hat.
"
H
"
ge=
bt. Bakterien als Luftreiniger. Im allgemeinen sind die Batterien, die überall in der Luft verbreiteten Spaltpilze, nicht gerade Freunde des Menschen, sondern gelten um so mehr als fürchtete Feinde, als sie wegen ihrer mikroskopischen Kleinheit sich der unmittelbaren Wahrnehmung entziehen, so daß wir ihrem heimtückischen Angriff fast schutzlos preisgegeben sind. Zwar bewirken die Gärungs- und Fäulniserreger unter ihnen eine beständige Reinigung des Bodens und der Gewässer, die für die Landwirtschaft und die Hygiene von großer Bedeutung sind; aber wir denken bei den Bakterien meist weniger an diese wohlthätigen Mikroben als vielmehr an die zahlreichen Krankheitserreger, Cholerabacillus, Typhusbacillus, Tuberkelbacillus und so viele andre, die beständig unser Leben feindlich bedrohen. Da ist es denn recht angenehm, zu hören, daß auch in der Luft unter der uns umgebenden Welt des Kleinen gute Freunde vorhanden sind. Aus Holland kommt die Nachricht, daß zwei Forscher, Beijerind und van Delden, einen Bacillus entdeckt haben, der aus der atmosphärischen Luft seine Nahrung an Kohlenstoff bezieht. Dieser Bacillus zerfeßt aber nicht, wie man wohl meinen fönnte, die in der Luft stets enthaltene Kohlensäure, wenigstens zeigten eingehende Versuche, daß BacillenKulturen, benen reine Luft und etwas Kohlensäure zugeführt wurde, nicht wuchsen; er entzieht den Kohlenstoff vielmehr einer oder mehreren andern fohlenstoffhaltigen Verbindungen, die nur als Verunreinigungen in der Luft enthalten sein können. Daß solche Verbindungen in der atmosphärischen Luft vorhanden sind, wurde schon vor 40 Jahren bon dem Botaniker Karsten festgestellt und im vorigen Jahre für die Luft der Pariser Boulevards von einigen französischen Forschern aufs neue bestätigt. Auf die Einzelheiten der Ernährung des Bacillus, den seine Entdecker B. oligocarbophilus( d. i. Kohle liebhaber) nennen, fönnen wir nicht eingehen; interessant ist er be sonders dadurch, daß er als„ Luftreiniger" seinen„ luftverpestenden" Verwandten gegenübertritt und uns dadurch den Kampf ums Dasein nicht erschwert, sondern erleichtert.
-
Kulturgeschichtliches.
-
Humoristisches.
Aberglaube. Herr Schröder will eine Gesellschaft zur Bekämpfung des Aberglaubens begründen und hat zu diesem Zweck eine Anzahl geistesstarker Bekannter zu einer konstituierenden Verfammlung eingeladen.
Ein Mitglied:„ Na, mun sind wir ja vollzählig und könnten anfangen; Herr Schröder, übernehmen Sie doch den Vorfiz." Der Einberufer:" Ich warte nur noch auf meinen Bruder, dann beginnen wir."
Das Mitglied( sehr bestürzt): Herrjeh, dann sind wir ja dreizehn!"-
-Vor dem Friedensrichter. Wie famen Sie dazu, den Herrn Bierhuber einen Temperenzler zu schimpfen?" Das hat seinen Grund, über andre Schimpfworte, wie z. B. Ochse und Kamel, ärgerte er sich nämlich nicht!-
-
Notizen.
"
( Lustige Blätter".)
Das Berliner Theater wird als erste Novität der Saison Björnsons Lustspiel Geographie und Liebe" bringen. Tolstojs Auferstehung", in der Dramatisierung von Henri Bataille, wird am 12. September im LessingTheater aufgeführt.
-
"
von Alfred Schmasow ; das Stück wird in diesem Winter an -Ein unpraktischer Arzt" heißt ein neuer Einafter einer Berliner Bühne erstmalig in Scene gehen.
-
- Drei Einatter in schlesischer Mundart von Budwig Sittenfeld find vom Breslauer Lobetheater zur Aufführung angenommen worden.
wird erstmalig im Wiener Burgtheater gegeben werden. Ludwig Fuldas neues Stüd ,, I ,, Novella d'Andrea" ( Bellevuestr. 3) wird am 6. September wieder eröffnet. Die ständige Ausstellung im Künstlerhause Preisausschreiben der Wiener Urania : 1. Eintausend Kronen für den besten Urania- Vortrag aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der Technologie( auch Land- und Forstwirtschaft). 2. Fünfhundert Kronen für den besten Vortrag aus dem Gebiete der Rechtspflege der Gegenwart oder Vergangenheit. 3. Dreihundert Kronen für den Ueber das Bier im Mittelalter entnimmt die besten Vortrag aus dem Gebiete der Technologie oder GewerbeRheinisch- Westfälische Zeitung" dem Buch„ Westfälisches Wirtschafts- technik. Die Vorträge sollen der Dauer von ungefähr einer Leben im Mittelalter" von Georg v. Detten folgende interessante Stunde entsprechen und mit 80-100 Projektionsbildern illustriert Angaben: Die ersten Anfänge der Bierbereitung in Westfalen führen werden. Letzter Einlieferungstermin ist der 2. Januar 1904. auf die Klöster zurück. Schon der Umstand, daß die ältesten Statuten, c. Ein Riesen honorar. Aus New York wird berichtet: welche dem Kloster Corvey an der Weser von dem Mutterkloster an 900 000 m. für 100 Vorlesungen aus Shakespeare und andren der Somme gegeben wurden, bereits das Malz und den Hopfen Dichtern in einer amerikanischen Tournee hat Maurice Grau erwähnen, läßt vermuten, daß nicht bloß der Anbau dieser Artikel, Mme. de Navarro geboten. Die Künstlerin hat das Anerbieten noch sondern auch deren Verwendung zur Herstellung jenes schmackhaften nicht endgültig angenommen.- Berantwortl. Redakteur: Julius Kaliski in Berlin . Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
-
-
-