Zur Stadtverordnetenwahl.
48. Kommunal- Wahlbezirk umfaßt die Häuser:
Badftraße 16-67. Buttmannstraße. Bellermannstr. 2-18 und 83-99. Biesenthalerstraße. Christianiastraße. Kolbergerstraße. Freienwalderstraße ( zwischen Stettiner- u. Wriezenerstraße). Gropiusstraße. Hochstraße. Pant ftraße 7-47. Prinzen- Allee. Stettinerſtraße. Solbinerstr. 2-15, 27, 28 u. 87-112. Turneyfferstraße. Völkerstraße. Wiesenstr. 1-19a, 21-27 und 55-66. Wriezenerstraße.
Im sechsten Reichstags- Wahlkreise finden am Montag, den 6. November, vormittags von 9 bis abends 8 Uhr, in 33., 38., 40., 43., 44., 45., 46., 47. und 48. Kommunal- Wahlbezirk Neuwahlen der dritten Abteilung zur StadtverordnetenWahllotal: Marienbad , Badstr . 35/36. versammlung statt. Die Wählerlisten liegen schon jetzt zu jederKandidat: Reichstags- Abgeordneter W. Pfannkuch. manns Einsicht öffentlich in den unten bei jedem Wahlbezirk an-. Abendroth, Badstr . 32/43. Daselbst liegen auch von heute an die Das socialdemokratische Wahlfomitee tagt am Tage der Wahl bei gegebenen Lokalen aus. Zur Orientierung der Wähler veröffent- Wählerlisten zu jedermanns Einsicht aus. lichen wir hiermit das für den Wahlkreis in Betracht kommende Wahltableau.
Um die Wähler am Wahltage vor Zeitverlust zu bewahren, machen wir darauf aufmerksam, daß das Wahlrecht in dem Bezirk auszuüben ist, wo der Wähler bei Aufstellung der Wählerlisten, also im Anfang Mai d. J., seine Wohnung inne hatte.
Der Wähler wählt in seinem Wahllofal an dem Tisch, an welchem die Farbe des ausgehängten Plakats mit der Farbe seiner ihm vom Magistrat zugesandten Einladung übereinstimmt. Sollte einem Wähler keine Einladung vom Magistrat zugesandt sein, so fann er, sofern er in die Wählerliste eingetragen ist, von den im fann er, sofern er in die Wählerliste eingetragen ist, von den im Wahllokal von nachmittags 5 Uhr anwesenden zwei Magistratsbeamten eine solche ausgestellt erhalten. Jedoch muß sich jeder Wähler mit ausreichender Legitimation Steuerzettel, Mietsversehen.
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33. Kommunal- Wahlbezirk, umfaßt die Häuser:
Belforterstraße, Chorinerstr. 21-64, Colmarerstraße, Danzigerstr. 1, Diedenhofenerstraße, Eberswalderstr. 24, Franſeckistr. 1-8, Heinersdorfer ſtraße 1-2 u. 32, Immanuelkirchstr. 39, Staſtanien- Allee 1-35 u. 71-104, Marienburgerstr. 1, Mühlhausenerstraße, Oderbergerstr. 1-8 u. 50-62, Brenzlauer- Allee 17-40 u. 215-238, pfeſtr. 1-11 u. 49–59, Schönhauser:
Aflee 19-45 u. 145-172 a, Straßburgerstr. 24-35, Trescowstr. 16-40, Weißenburgerstr. 8-31 u. 62-84, Wörtherstraße.
Wahllokal: Berliner Prater, Kastanien- Allee 7/9. Kandidat: Karl Koblenzer.
Das socialdemokratische Wohlkomitee tagt am Tage der Wahl bei R. Augustin, Kastanien- Allee 11. Die Wählerlisten liegen von heut an bei Schmidt, Trescow- u. Diedenhofenerstraßen- Ecke zu jedermanns Einsicht aus. 38. Kommunal- Wahlbezirk, umfaßt die Häuser:
Aderstr. 71-116, Brunnenstr. 66-122, Feldstr. 10-17, Gartenplay 1-7, Gartenstr. 59-95, Gerichtstr. 1-9a u. 79-86, Grenzstr. 1-21, Serms: dorferstraße 1-12, Hochstr. 5-19, Suffitenstr. 13-63, Jasmunderstraße. Liesenstr. 6-15, Lorgingstr. 1 u. 43, Usedomstraße, Ramlerstr. 1 u. 38, Rügenerstr. 1 u. 27, Scheringstr. 1-28, Stralsunderstr. 14-59, Strelitzerftraße 37-38, Voltastraße, Wattstraße.
Wahllokal: Gesellschaftshaus( Saal 1 Tr.), Swine= münderstraße 42. Kandidat: Gastwirt Franz Gleinert. Das socialdemokratische Wahlfomitee tagt am Tage der Wahl bei Lorenz, Boltastr. 43. Daselbst liegen auch die Wählerlisten von heut an zu jedermanns Einsicht aus.
40. Kommunal- Wahlbezirk,
umfaßt die Häuser:
Bohenstr. 1-46, Chausseestr. 57-81, Dalldorferstr. 1-41, Fennstr. 1-61, Gerichtsstr. 10-16, 58 u. 71-78, Hessischestraße, Hochstr. 47-49, In validenſtr. 38-49 u. 84-110, Stielerstr. 1-24, Riefenſtr. 1-5a u. 16-20, Lindowerstraße, Müllerstr. 1-11 u. 169-185, Neue Hochstr. 1-56, Platz am neuen Thor, Ravenéstraße, Reinidendorferstr. 1-8 u. 62-70, Scharn horststr. 1-41, Schulzendorferstr. 1-27, Sellerstr. 1-35, Tegelerstr. 1-7 u. 55 u. 56. Wahllokal: Norddeutsche Brauerei, Chausseestraße 58 Kandidat: Dr. Curt Freudenberg.
( großer Saal).
Das socialdemokratische Wahlkomitee tagt am Tage der Wahl bei K. Gennrich, Boyenstr. 38. Daselbst liegen auch die Wählerlisten von heut an zu jedermanns Einsicht aus.
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43. Kommunal- Wahlbezirk umfaßt die Häuser Alt- Moabit 35-79, Beußelstraße, Gozkowskystraße, Huttenstraße, Jagow: straße, Ottostraße, Rostockerstraße, Sidingenstraße, Siemensstr. 1-10, Turm ftraße 56-65, Waldstraße, Wittstockerstraße, Zwinglistraße. Wahllokal: Kronenbrauerei, Alt- Moabit 47-49. Kandidat: Gastwirt Ferd. Ewald. Das socialdemokratische Wahlkomitee tagt am Tage der Wahl in der Kronenbrauerei. Die Wählerlisten liegen von heute ab bei Fischer, Beuffel straße 9, zu jedermanns Einsicht aus.
44. Kommunal- Wahlbezirk umfaßt die Häuser:
Birkenstr. 18-28, 31-49 und 51-59. Bredowstr. 2-49. Bremer ftraße 1-17 und 41-75. Bugenhagenstr. 9. Emdenerstr. 1-54. Savel bergerstr. 2-9 und 30-40. Jonasstr. 2-7. Lübeckerstr. 2-51, Berle bergerstr. 32, 34-36 und 41. Butligstr. 1-10. Quizomstr. 79-82. Salzwedelerstr. 2-16. Siemensstr. 12-42. Stephanstr. 27-45. Stromstr. 17 bis 62. Turmstr. 21-54 und 67-85. Waldenserstr. 2-20 und 25-42. Wiclefftr. 8-11, 21 und 34. Wilhelmshafenerstr. 1-5, 10-31, 44 u. 53-59. Wahllokal: Ahrens' Brauerei, Thurm str. 25/26. Kandidat: Rudolf Millarg.
Das socialdemokratische Wahlkomitee tagt am Tage der Wahl bei Ahrens', Turmftr. 25/26( fleiner Saal). Die Wählerlisten liegen von heut an bei Joh. Pfarr, Butligstr. 10, zu jedermanns Einsicht aus.
45. Kommunal- Wahlbezirk
umfaßt die Häuser:
Bandelftr. 12-31. Birkenstr. 1-16, 66-69 und 72-77. Felbzeug meisterstr. 2-9. Haideftr. 21 u. 31-73. Havelbergerstr. 10-17 u. 23-28. Invalidenstr. 50-56. Struppstr. 2-8. Lehrterstr. 1-57. Berlebergerstr. 1 bis 18, 20-31, 43-50 u. 52-61. Quizowftr. 9-28, 50-63, 110-118, 129-131 und 135-140. Rathenowerstr. 1-68. Seidligstr. 14 und 15. Stendalerstr. 1-9 u. 12-23. Stephanstr. 2-26, 47-54 11. 56-64. SüdUfer 1-4 u. 34/36. Torfftr. 32 u. 34. Wilsnackerstr. 18-56.
Wahllotal: Artus of", Perleberger str. 26. Kandidat: Expedient Theodor Gloce.
bei
Das socialdemokratische Wahlkomitee tagt am Tage der Wahl bei 8. Rees , Perlebergerſtr. 43. Die Wählerlisten liegen von heute an Joh. Pfarr, Butligstr. 10, zu jedermanns Einsicht aus. 46. Kommunal- Wahlbezirk
umfaßt die Häufer:
Tokales.
dieser ungeheuerlichen Tollheit vor ihm zu brüsten, mit Peitschenhieben aus seiner Nähe treiben."
Inzwischen schlägt Kasperle weiter Burzelbäume, ohne daß einer seiner Redaktionskollegen in der Deutschen Tageszeitung" den Mut findet, ihm das Handwerk zulegen. In der Nummer vom Dienstagabend läßt er sich folgendermaßen aus:
Die Haupt- und Residenzstadt Berlin hat durch die Bewertung des kaiserlichen Geschenkes mit 500 M. gezeigt, daß ihren Vertretern das rechte Empfinden für Geschehnisse abgeht, die in jedem königstreuen Manne hellen Zorn auflodern lassen. Sie hat sich der sie auszeichnenden Gabe ihres ersten Ehrenbürgers und Landesherrn unwert gezeigt. Deshalb fordern wir nichts mehr und nichts weniger, als daß die verstümmelten Bildwerke in ihrem Zustande belassen werden: als brennendes Mal und Kainszeichen für alle Zeit!"
Einfach pyramidal! Da nun aber jede solche Leistung ihr Socialdemokratischer Wahlverein für den 4. Reichstage: Seitenstüd haben muß, so hat ein Professor Meyer von der Wahlkreis( Often). Die Generalversammlung ist in Rücksicht Akademie der Künste zu einem Mitarbeiter der Berliner Zeitung ", darauf, daß die Kommunalwahlen die Kräfte der Mitglieder völlig wie dies Blatt mitteilt, sich dahin geäußert, daß man in Künstlerin Anspruch nehmen, bis auf weiteres verschoben worden. In freisen den Urheber der Verstümmelung unter den deutschen folgenden Zahlstellen des Vereins werden Beiträge entgegen- Steinmetzarbeitern vermutet. Die Ausführung der Standgenommen und neue Mitglieder aufgenommen: Jonas, Elbinger- bilder in Marmor wurde bekanntlich seiner Beit italienischen traße 9; Zabel, Frankfurter Allee 90; E. Böhl, Frankfurter Arbeitern, u. a. dem Bildhauer Casali, in Auftrag gegeben. Es Lock, Baumgarten, Königsbergerstr. 7; Grüner Allee 74; Baumgarten, besteht nun in Künstlerkreisen die Ansicht, daß deutsche Arbeiter die A. Böhl,' Rüdersdorferstr. 8; Scheere, Blumenstr. 38; Urban, lich zugefügte Benachteiligung zu rächen. Beg 46; Wilfe, Andreasstr. 26; Stöpnid, Schillingstr. 30a; Berstümmelungen begangen haben, um sich für die ihnen vermeintFriedrichsbergerstr. 11; Spät, Weinstr. 28; Gorn, Markusstr. 23; Die hiesigen Steinmegen werden die Antwort auf diese Ber Mühle, Koppenstr. 41; Jauer, Fruchtstr. 52; Strauß, Stralauer dächtigung nicht schuldig bleiben. Chaussee 17b; Butschke, Krautstr. 36; Haseloff, Landsbergerstr. 8; Thielte, Pallisadenstr. 52; Kobus, Nigaerstr. 127; Richter, Stralauer Blaz 15a; Schuhmann, Tilsiterstraße 85; Bodtke, Tilsiterstraße 48; Schulz, Blumenstr. 14; O. Frante, Ballisadenstr. 9.
Achtung, 6. Wahlkreis! Genossen und Genossinnen, welche gewillt sind, sich an der heute, Mittwoch, stattfindenden Verbreitung von Versammlungs- Anzeigen für den 40. Kommunal Wahlbezirk zu beteiligen, werden gebeten, sich heute 8 Uhr bei Krause, Müllerstraße 7a, einzufinden. Das Wahlkomitee.
Den Vichhofs- und Schlachthofs Arbeitern widmet der vom Direktor Hausburg erstattete Jahresbericht über den städtischen Bich- und Schlachthof diesmal einen eigenen Abschnitt. Eine gänzlich ungewohnte Ehre! Ist es vielleicht die wachsende Unzufriedenheit der Arbeitergruppe, die die Direktion veranlaßt hat, sich in ihrem Bericht auch einmal ein wenig mit ihren Arbeitern zu beschäftigen? Es scheint so.
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Seltsam nimmt es sich aus, daß die reaktionäre Presse den magistrat von Berlin dafür verantwortlich macht, daß die Statuen auf dem fiskalischen Terrain der neuen Markgrafenstraße nicht genügend bewacht werden, den Magistrat, der in sicherheitspolizeilichen Dingen auch nicht das geringste zu sagen hat. Hier liegt die Schuld, wenn von einer solchen mun einmal geredet werden soll, ausschließlich auf seiten der Polizei, die zwar zur Bewachung von Arbeiter Versammlungen und Unternehmer- und Streitbrecherschutz immer Beamte zur Verfügung stellt, jedoch nicht für genügende Bewachung der Standbilder zu sorgen vermochte.
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Bemerkt sei noch, daß ein Zeitungsreporter über eine Unterredung mit Bürgermeister Kirschner folgendes berichtet:
Auf eine Bemerkung unseres Mitarbeiters bezüglich der Höhe der ausgesetzten Belohnung erklärte der Bürgermeister, daß er eine solche von 1000 M. in Vorschlag gebracht habe. Es sei ihm aberund wie ihm scheine mit einer gewissen Berechtigung entgegen gehalten worden, daß eine Prämie in solcher Höhe die Polizei mur dann aussetze, wenn ein Menschenleben durch Mörderhand zertrümmert worden sei. Hier aber handle es sich, wie unerhört und empörend dieser Vandalismus auch wäre, doch nur um die Zerstörung toten Marmors."
Wie sie das thut, das ist freilich recht bezeichnend. Daß die Agitation in der Lohnfrage", heißt es da zunächst, allmählich auch in den Reihen unserer Reinigungs- und FourageArbeiter eine organisierte Vertretung finden würde, war nicht überNun müßte Kasperle sich konsequenterweise an der Polizei raschend." Aber ärgerlich war es was?! Zur Frage des Arbeitsmaßes und der Arbeitsdauer heißt es dann weiter:„ Der austoben. Nach dem„ Berl. Tagebl." sollen die beteiligten Künstler bom stark wechselnde Auftrieb ergiebt auch ein wechselndes Arbeitsmaß, einmal mit Anspannung aller Arbeitskraft und Verlängerung der Kultusministerium beauftragt worden sein, die Beschädigungen„ sofort Arbeitszeit, ein anderes Mal Verringerung der Ansprüche. Eine zu beseitigen." augenblickliche Aushilfe durch fremde Arbeiter ist nicht immer zu Die Harmlosen wieder komplett. Eine sensationelle Nach haben und bei der Art unserer Arbeit auch nicht zu empfehlen." Der richt kommt aus Moabit . Heute vormittag um 11/2 Uhr hat sich Normalarbeitstag" sei ant Vichhof 9 Stunden, am Schlachthof mit der in letter Zeit so vielgenannte Spieler Wolff in Begleitung seinem regelmäßigen Betriebe, wo teine Accordarbeiten vorkommen, 10 Stunden. 9 Stunden seien am Viehhof für schwachen Auftrieb seines Rechtsbeistandes, Rechtsanwalts Wronker, dem Untersuchungsgenügend, nach starken Auftrieben bei weitem nicht. richter, Landgerichtsrat Herr, aus freien Stücken gestellt und um Soll diese Darstellung die Lage der Arbeiter des Vieh- und Aufnahme im Untersuchungsgefängnisse gebeten. Es hat somit die Schlachthofes in günstigem Lichte erscheinen lassen? Das ist Erklärung, die Rechtsanwalt Brouter als Zeuge im Spielerprozesse abwohl die Absicht, aber die Wirkung auf den Leser ist eine ganz gegeben hat, nämlich, daß er felsenfest überzeugt sei, Wolf würde sich entgegengesette. Fast wie Hohn flingt es, wenn der Bericht nach Fällung des Urteils unverzüglich stellen, sich sehr schnell verwirküber die Frage des Stücklohns, zu dessen Einführung für einige licht. Auch Dr. Kornblum soll einer Korrespondenz zufolge Arbeitergruppen die Direktion sich schon vor 17 Jahren genötigt wieder in Berlin aufgetaucht sein. Sobald Herr Wolff wieder losgesehen habe, bemerkt:„ Natürlich hat das Stücklohn- System auch gelassen ist, kann das Jeu also auf geläuterter Grundlage von neuem eine Schattenseite, indem der Verdienst wechselt und den Empfänger. losgehen. leider oft vergeblich zur Wirtschaftlichkeit auffordert.
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Und wie hoch ist dieser Verdienst? Für die Arbeiter betrug der Tagelohn im Jahre 1898/99 nach Angabe des Berichts 2,75-3,50 M. ( Die ständigen Handwerker und ihre Gehilfen verdienten das ganze Jahr hindurch bei dauernder Beschäftigung am Schlachthof 4,10 W., am Viehhof der längeren Arbeitszeit entsprechend 4,40 M.) Der durchschnittliche Jahresverdienst stellte sich bei den Viehhofsarbeitern auf 1097,40 M., bei den Schlachthofsarbeitern auf 1023 M. Nach Herrn Hausburgs Versicherung entsprachen diese Beträge dem geleisteten Maß der Arbeit". Wie aber die Arbeiter bei einem solchen Einkommen( im Wochendurchschnitt 21,10 M. und 19,67 M.) auch noch wirtschaftlich" sein, d. h. sparen sollen, das macht ihnen Herr Direktor Hausburg vielleicht einmal selber vor.
Liebesdrama. Im Hause Weydingerstraße 9 hat sich gestern ein Liebesdrama abgespielt. Dort wohnte in einer kleinen Wohnung die unverehelichte Blätterin Therese Rück stieß. Gestern früh um 51/2 Uhr hörte der Nachbar der Rückstieß, der Posthilfsarbeiter Pelikan, in ihrer Wohnung einen Schuß fallen. Er wedt den Hausverwalter und holte die Polizei. Drei Schußleute, die alsbald erschienen, konnten nicht ohne weiteres in die Wohnung gelangen, da deren Schlüssel, der im Schloß steden geblieben war, mit einem starten Draht umwickelt war. Während die Beamten sich daran machten, die Thür zu öffnen, fiel in der Küche noch ein Schuß, und da man mun mit Gewalt sich Eingang verschaffte, fand man die Blätterin mit ihrem Geliebten, dem verheirateten Schlosser August Dröse aus der Schulstraße, in ihrem Blute schwimmen. Das Mädchen lag in einem schwarzen Kleide mit dem Gesicht nach unten auf dem Fußboden; es hatte eine Schußwunde in der rechten Schläfe und war tot. Dröse lebte noch; er lag, nur mit den BeinKleidern, Hemd und Strümpfen bekleidet, noch schwach röchelnd im Bette. Ein Arzt der Unfallstation X leistete ihm die erste Hilfe und Die öffentliche Bibliothek und Lesehalle, welche zu unent- ließ ihn dann in das Krankenhaus am Friedrichshain bringen, wäh geltlicher Benutzung für jedermann im Gartenhaus des Grundstücks rend die Leiche des Mädchens später nach dem Schauhaufe abgeholt wurde. Auf dem Tische lag ein Zettel an den Meister Dröses:„ Wir Alexandrinenstr. 26 errichtet worden ist, wird am Donnerstag, den teilen Ihnen ergebenst mit, daß wir gemeinschaftlich in den Tod ge26. ds. Mts., der Benutzung übergeben werden. Die Lesehalle wird gangen find". Ein Brief, der gestern abend aufgegeben war, bean Wochentagen abends von 5/2 bis 10 Uhr, an Sonn- und Fest- nachrichtigte heute morgen mit der ersten Post Frau Dröße von der tagen von 9 bis 1 und 3 bis 6 Uhr geöffnet sein. Die Bibliothek Katastrophe. Dröse bittet seine geliebte Marie, ihm den lezten Schritt wird dem Publikum zum Entleihen der Bücher an den Wochentagen zu verzeihen, da er von seiner Geliebten nicht habe lassen können. abends von 51/2 bis 92 Uhr, an Sonn- und Festtagen von 9-1 Uhr Für sie und sein Fränzchen schicke er 45 W., 7 M. habe er auf der Arbeitsstelle noch zu fordern. Einen Brief, den Dröse an einen offen stehen. Bruder richtete, hatte er nicht abgesandt.
Der städtischen Schuldeputation sind für die bevorstehende Neuordnung des Berliner Gemeindeschulwesens vom Vorstande des Vereins Berliner Volksschullehrerinnen ausführlich begründete Aenderungsvorschläge für den Geschichts- und Geographie- Unterricht
unterbreitet worden.
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Wegen Einziehung von Armenpflege- Kosten, die im Ver waltungs Zwangsverfahren nicht beitreibbar waren, gingen im Jahre 1898/99 bei der städtischen Kommission für Requisitionssachen 4285 Requisitionen ein. In 3673 Fällen wurde mit den Personen, von denen die Kosten eingezogen werden sollten, verhandelt und meistens auch noch die Prüfung der Verhältnisse hinsichtlich der Gerichtstr. 17-57 u. 60-70, Stöslinerstr. 1-11, Lynarstraße, Kunfelstraße genommen. Hierbei ergab sich, daß nur eine verhältnismäßig geringe Abolfftr. 1-27a, Antonstr. 1-49, Burgsdorfstraße, Courbièreplak, Bahlungsfähigkeit durch die betreffenden Bezirksvorsteher vorvon Ravenéstraße bis Gerichtstraße, Marstr. 1-12 u. 15-22, Müllerstr. 12 Anzahl der Verpflichteten überhaupt zahlungsfähig war. Der fleinere bis 25a u. 152-168, Nordufer von der Ringbahn bis zur Torfstraße, Teil der Bahlungsfähigen ließ sich zur Zahlung der Schuld in einer Banfftr. 1-6 u. 48-56, Basewalterstraße, Plantagenstr. 1-44, Brinz Eugen Summe bereit finden, der größere fonnte nur zur ratenweisen Abstraße, Ruheplasstraße, Reinickendorferstraße 8a- 29 u. 42-61, Schulstr. 40, tragung veranlaßt werden. Straße 16 u. 17 von Triftstraße bis Straße 13, Straße 54, Sparrplay, Sparrstraße, Sprengelstraße, Tegelerstraße 8-54, Torfstr. 15-17b, TriftStraße von Müllerstraße bis Torfstraße, Weddingstr. 1-9, Wiesenstr. 28-43, Wildenowstraße.
Wahllotal: Rösliner Hof( großer Saal), Röslinerstr. 8. Kandidat: Kaufmann August Hinte . Das socialdemokratische Wahlkomitee tagt am Tage der Wahl bei Fritz Bergemann, Basewalkerstr. 3. Daselbst liegen auch von heute an die Wählerlisten zu jedermanns Einsicht aus.
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Inter zahlreicher Beteiligung wurde gestern nachmittag Frau Rosalie Ernst, die verstorbene Gattin des Theaterdirektors Adolf Ernst, auf dem neuen jüdischen Friedhofe in Weißenfee zur legen Ruhe bestattet. Zu der Trauerfeier hatten fast alle Theater Vertreter entsandt.
Brandstiftern heimgesucht worden. Sonntagabend wurde der Das Grundstück Frobenstr. 27 ist gestern abermals von gesamte Dachstuhl des fünfstödigen Vorderhauses total eingeäschert und nunmehr ist dasselbe mit demjenigen des linken Seitenflügels geschehen. In beiden Fällen hat der Befund Brandstiftung ergeben. Merkwürdig erscheint, daß diesmal das Feuer denselben Ausgangspunkt hatte, wie am Sonntag, nur daß damals das Element sich nach dem Vorderhause, diesmal nach dem Seitenflügel zog. Noch merkwürdiger aber ist die Thatsache, daß der Hauseingang, der Zu der Denkmals- Verstümmelung in der Sieges- Allee ist jahrelang von kurz nach 5 Uhr früh an geöffnet blieb, gestern früh zu berichten, daß von den Thätern noch nichts entdeckt worden ist. 6 Uhr beim Ausbruch des Feuers fest verschlossen war. Dabei ist Die Polizei foll eine bestimmte Spur" verfolgen, über die gemeldet festgestellt, daß das Haus wenige Minuten vorher noch geöffnet war. wird:" Ein patrouillierender Schuhmann sah in der Nacht vom Das Feuer wurde von der Straße aus zuerst bemerkt, und als dann Sonntag zum Montag eine Gesellschaft von zehn bis zwölf Personen, die Wehr erschien, mußte der Dachstuhl preisgegeben werden, da derdie lärmend, fingend und johlend vom Plaz an der Siegessäule felbe bereits vollständig in Flammen stand und die Hauptaufgabe tamen und die Sieges- Allee himuntergingen. Der Beamte. konnte darin bestehen mußte, das Element auf seinen Herd zu beschränken. Soloniestr. 1-48, 66, 89/ 90-151. Drontheimerstr. 1-21. Grerzier: des dichten Nebels wegen nicht sehen, ob diese Leute, die angetrunken ftraße 1-26. Grundstück der Berliner Pferdebahn- Gesellschaft. Hennigsdorferstr. 3-6 und 23-28. Hochstetterstr. 5 und 20-30. Liebenwalder waren, sich an den Denkmälern vergriffen haben; man vermutet ftraße 1-60. Malplaquetstr. 11-17. Warstr. 13a und 14. Müllerstr. 26 jedoch, daß in dieser Gesellschaft die Thäter gesucht werden müßten. bis 83 und 109-151. Ofnerstr. 94 und 95. Oudenarderstr. 6 und 34 und Die Hanswurstiade der Deutschen Tageszeitung 43-45. Reinickendorferstr. 31-41. Schöningstr. 55, Schulstr. 1-77 und die wir gestern nach Gebühr behandelt haben, wird von Blättern Schwedenstr. 1-19. Seeftr. 1-2, 16-40 und 60. Soldiner der verschiedensten Parteirichtungen gebrandmarkt. Die" Volks= traße 36-41. Torfstr. 30 und Krankenhaus. Uferstr. 1-18. Utrechterstr. 58 eitung" schreibt, daß mit demselben Rechte, wie Kasperle die and 6. Zechlinerftr. 1-2 und 30. Socialdemokratie verdächtigt, von unserer Seite aus die mit Wahllokal: Wedding Kasino, Schul str. 29. Kandidat: Gastwirt Richard Augustin. dem Kaiser brüstierten Kanalgegner agrarischer Couleur als Das socialdemokratische Wahlkomitee tagt am Tage der Wahl bei Franz Denkmalsschänder hingestellt werden können, und sogar das„ Kleine Gleinert, Schulstr. 29( Garten- Saal). Daselbst liegen auch von heut an die Journal" meint: Selbst der blutigste Socialdemokrat würde Wählerlisten zu jedermanns Einsicht aus. die feigen Buben, die den herostratischen Mut befäßen, sich etwa
91-117.
47. Kommunal- Wahlbezirk umfaßt die Häuser:
Der bereits angekündigte Vortrag des Herrn Geheimrat Professor Dr. G. Fritsch, Ueber Transvaal" findet am Mittwoch, den 25. d3. Mts., abends 8 Uhr, im großen Theatersaal der Urania statt; doch sei, um Mfßverständnissen vorzubeugen, gefagt, daß diese Veranstaltung nicht zu den „ Centenar- Borträgen" gehört.
Ein internationales Centralkomitee der Presse ist gegens wärtig in Berlin versammelt. Das Komitee hat folgende Beschlüsse gefaßt: 1. ein ständiges Organ für die internationale Preßunion zu begründen; 2. eine Uebersicht der Preßgesetzgebungen aller Länder herauszugeben; 3. eine Jdentitätskarte für alle Mitglieder der der Union angehörigen Preßvereine zu schaffen; 4, ein internationales