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trieben werden mußten der Stußbuttenmaa" spielte früher im| Wie zutraulich freilebende Tiere, besonders auch Vögel, dem Erzgebirge und Vogtlande eine gewisse Rolle, ist heuzutage der Ruß ein beachtenswerter Handelsartikel, der sowohl bei den Einfuhr wie Ausfuhrziffern in die Erscheinung tritt.
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Anthropologisches.
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Menschen gegenüber werden können, sobald sie merken, daß man ihnen wohl will, beweisen die Finken und Meisen im Hofgarten zu Würzs burg. Derselbe ist dem Publikum täglich geöffnet, und fall alle älteren privatisierenden Damen und Herren Würzburgs sind dort Stammgäste. Die meisten dieser Besucher machen es sich zu einem besonderen Vergnügen, die den Garten bewohnenden Finken, Meisen usw. zu füttern. Diese Tierchen sind hierdurch allmählich so zahm geworden, daß sie sich auf die ausgestreckte Hand des Spazier gängers sehen und die gereichten Körnchen aufpicken. Viele sind so dreist, dies auch bei solchen Leuten zu thun, die den Garten zum ersten mal betreten. Es macht unendliches Vergnügen, das Treiben dieser kleinen gefiederten Gesellen so ganz in der Nähe zu beobachten, wie z. B. ein dicker Fink dick und fett sind die Vögel dort alle feine erkorene Eheliebste gegen einen aufdringlichen Nebenbuhler verteidigt, oder ein Blaumeifenpärchen im Genuß der Flitterwochen schwelgt, während die zahlreichen Amseln und Drosseln ihr Flötenfonzert aufführen. Bestimmten Stammgästen des Gartens folgen die Vögel auf Schritt und Tritt, oder sie finden sich zu bestimmter Zeit an Lieblingsplätzchen der betreffenden Personen ein. Fast noch merkwürdiger und wohl ganz vereinzelt dastehend ist ein Fall, von dem ich zwar nicht Augenzeuge gewesen bin, der mir aber durch den sehr glaubwürdigen Mund eines alten Naturfreundes während meines Aufenthaltes in Leipzig erzählt wurde. Jm Connewißer Holze steht eine alte Eiche mit einer Bank darunter. Dorthin fam täglich ein einsamer Spaziergänger ein alter Mann um auf der Bank sein Frühstück zu verzehren. Ihr kannten die Eichhörnchen der Umgegend sehr gut und wußten ganz genau, daß beim Frühstück für sie etwas abfiel. Sie kamen deshalb alle auf der Eiche zusammen, kletterten hinab zu dem alten Manne, saßen ihm auf den Schultern und Knien und ließen sich füttern. Bei Annäherung fremder Personen stob die ganze Schar auseinander. Auch von Wildschweinen kann ich etwas Aehnliches berichten. Als Schulknabe feffelte im Fürstl. Schwarzburgischen Wildpark ein gewaltiger Keiler meine Aufmerksamkeit. Derselbe war so zahm, daß er uns Kindern Mais aus der Hand fraß. Die übrigen Tiere bewiesen sich wohl auch zutraulich dem sie fütternden Wärter gegenüber, nicht aber so gegen Fremde wie jener Seiler.
k. Ueber den Menschen der Steinzeit hielt Dr. R. Munro auf der in Southport tagenden Jahresversammlung der British Association" einen interessanten Vortrag, in dem er folgendes ausführte: So lange man glaubte, daß der" homo sapiens" eine besondere Stufe in der organischen Welt einnähme, dachte niemand daran, Beweise für seinen Ursprung und seine Entwicklung in vorgeschichtlicher Zeit zu suchen. Wenn dieser Glaube auch vor 50 Jahren durch die Lehre von der organischen Entwicklung modifiziert wurde, so hatte man doch noch lange keine vernunftgemäße Erklärung darüber, wie der Mensch seine unterscheidender charakteristischen Eigenschaften erwarb, und auch heute noch gehört sein Ursprung und seine Entwicklung zu den dunkelsten Problemen der Anthropologie. Schon 1893 hatte Munro die Hypothese vertreten, daß der Ursprung der höheren geistigen Kundgebungen des Menschen ursprünglich der ErYangung der aufrechten Haltung zu verdanken sei, die ihm die Möglichkeit gewährte, daß in einer neuen Phase des Daseins Intelligenz und mechanische Geschicklichkeit die herrschenden Faktoren wurden. Die Folge war, daß die natürlichen Mittel der Verteidigung und Selbsterhaltung durch Geräte, Waffen und Werkzeuge ersetzt wurden, und von nun an hing die Wohlfahrt dieser neuen Zweifüßer von ihrer Fähigkeit ab, die Gefeße und Kräfte der Natur zu verstehen und nuß bar zu machen. Mit der Zeit erkannten sie den Wert der Urteilsfraft als wahre Quelle der erfinderischen Geschicklichkeit, und dies Hatte wieder eine stetige Zunahme der menschlichen Intelligenz und Gehirnmasse zur Folge. Die Annahme der aufrechten Haltung und die sich daraus ergebende Zunahme der Intelligenz erzeugte sichtbare Wirkungen in der Größe und Form des Schädels und aus mehr oder wenigen mechanischen Gründen auch der Kiefer, Zähne und des Kinnes. So hatte man zwei deutliche Linien, wie die Untersuchungen über die Geschichte der Menschheit in der Vergangenheit zu führen waren; denn wie der menschliche Schädel im Vergleich zu dem des Affen in Form und Rauminhalt auffallenden Veränderungen unterworfen war, ehe er den normalen Typus der modernen civilisierten Rassen erreichte, so zeigten auch die finnreichen Erzeugnisse der Menschenhand eine stetige Verbesserung. In der That war die Spur der Menschheit mit den abgelegten Waffen und Werkzeugen bestreut, die von Zeit zu Zeit andren, wirksameren Platz zu machen hatten. Diese allgemeinen Säße erläuterte Dr. Munro an einigen außergewöhnlich interessanten menschlichen Ueberbleibseln, die in der Hauptsache der späteren paläolithischen Periode in Europa ange= Kellner:„ Na, das ist doch nicht so schlimm, sei froh, daß hören. Sie sind unter den Küchenabfällen einer Jägerrasse gefunden Du's Beefste at nicht an den Kopf gekriegt hast.' worden, die Höhlen und Felsen in Frankreich , in der Schweiz , im Süden von England und in andren Teilen Europas bewohnten. Automobilistischer Seufzer. Es ist schrecklich, 3u den merkwürdigsten Gegenständen, die an diesen Orten gefunden daß Deine Tante jest Automobil fährt, Märchen! wurden, gehören Darstellungen verschiedener Tiere, geschnitzt und Bei ihren früheren Besuchen war man durch den Fahrplan gemeißelt auf Elfenbein, Horn, Knochen und Stein. Die Zeit, die einigermaßen vorbereitet und konnte sich mit Erfolg drücken, aber verfloffen ist, seitdem die paläolithischen Künstler und Jäger lebten, heute ist man keinen Augenblick vor ihr sicher." umfaßt die ganze Dauer des geschichtlichen, Eisen-, Bronze- und neolithischen Zeitalters, und dazu einen Zwischenraum zwischen der neolithischen und paläolithischen Stufe, dessen Länge unbekannt ist. Von den späteren Entdeckungen dieser menschlichen Ueberbleibsel ist das Felsenobdach von Schweizersbild bei Schaffhausen eins der besten Beispiele, da seine Ueberreste zeigen, daß sich hier ständig Scharen umherschwärmender Jäger von der paläolithischen bis zur Bronzezeit einstellten. Der Erforscher dieser Fundstätte, Dr. Nüsch, hat die Meinung vertreten, daß das Alter der ersten menschlichen Ueberreste 20 000 Jahre wäre. Da die hier und in der Höhle von KeßlerLoch gefundenen Ueberreste denen entsprechender Orte in Frankreich sehr ähnlich sind, so könnte diese Schäßung auch auf lettere angewendet werden. Munro stimmt mit Nüsch überein, daß das erste Erscheinen des Menschen in der Nordschweiz etwa 20 000 Jahre zurückliegt.-
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Kulturgeschichtliches.
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Humoristisches.
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- Das Gefährlichere. Kellner: Was weinst Du denn, Friz?"
Piccolo:„ Ach, der Gast da hinten, der vorhin über sein Beefsteak geschimpft hat, daß es so hart sei, hat mir einen Bier= untersaß an den Kopf geworfen."
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Aus der Amtskanzlei. Justizrat: Müller, Sie haben in dem letzten Aftenstück„ Thron" ohne h geschrieben. Wenn Sie sich noch einmal unterstehen, am Throne zu rütteln, können Sie sich wo anders ein Unterkommen suchen."
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Notizen.
„ Der Sturmgeselle Sokrates" von Hermann Sudermann ist die nächste Novität des Lessings Theaters. Diplomatin" wurde bei seiner Erstaufführung im Stasseler - Ein neues Lustspiel von Arthur Pserhofer„ Die oftheater freundlich aufgenommen.
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Die Symphonie Abende der kgl. Kapelle ( Dirigent Felix Weingartner ) find für die kommende Spielzeit folgendermaßen festgesetzt: 9. Oftober, 18. Oftober, 6. November, 20. November, 4. Dezember, 18. Dezember, 8. Januar 1904, 9. März, 20. März, 21. April.
Prähistorische Roggen- Funde. P. Par vermehrt im 80. Jahresbericht der Schles. Ges. f. vaterl. Kultur" die so geringe Zahl prähistorischer Funde des Roggens um einen weiteren, fichergestellten Fall; sie haben das Resultat ergeben, daß annähernd in derselben Periode, in welcher die Bewohner Jütlands Weizen und Gerste bauten, in Schlesien der Roggen bereits bekannt war. An und für sich erscheint diese Thatsache in Verbindung mit den beiden andren Fundstellen vorgeschichtlichen Roggens in Oberitalien und Olmit nicht gerade auffällig, zumal auch andre Thatsachen dafür sprechen, daß die alte römische Handelsstraße wie die Bernsteinßraße, welche über die niedrige Schwelle der mährischen Pforte aus dem DonauIn der Wiener Hofoper geht am 4. Oftober Neb tiefthal ins Oderthal führte, in ihren Anfängen sich zurück verfolgen dals Oper Fauler Hans" erstmalig in Scene. Lassen bis in Perioden, welche weit vor der Zeit historischer Ueber-- Der musikpädagogische Kongres in Berlin ist Lieferungen liegen. Par konnte durch das Mikroskop unzweifelhaft auf den 18., 19., 20. und 21. Oktober verschoben worden. nachweisen, daß verkohlte Getreidekörner, welche bei Camöse im Kreise Neumarkt in einem seinen Ursprung nach etwa in das sechste Jahr Hundert zurückreichenden Funde gemacht wurden, umzweifelhaft dem Roggen angehören.- ( Globus ".)
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Aus dem Tierleben.
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ist gegenwärtig ein neuer Böcklin Römische Maifeier" zu Jm Bödlin- Kabinett der Nationalgalerie
fehen.
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Die Münchener Secession wird in den nächsten Monaten im Künstlerhause eine Ausstellung vers 3utrauliche Tiere. H. Kalbe schreibt in der anstalten; auch eine Sammelausstellung der Luitpoldgruppe steht „ Nerthus"( Altona Ottensen. V Chr. Adolff): bebor.
Wochenschrift
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