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Aus dem Pflanzenleben.
fourden. Ein näheres Studium zeigte, daß die so gelegentlich zu-| Es galt der Mann, der Pfeil und Bogen gab, nicht nur als sammengebrachte Sammlung alte indische Handschriften aus den der Vater des bald nachher geborenen Kindes, sondern auch aller ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung und chinesischen folgenden Kinder. bis ein andrer Mann die wesentliche Ceremonie Dokumente aus dem achten Jahrhundert enthielt. Die Lösung des vollzog. Die Vaterschaft wurde auf diese Weise so unbedingt beRätsels ihres Ursprungs ist in erster Reihe den Forschungen stimmt, daß ein Mann, der mehrere Jahre tot tvar, als Vater aller Dr. M. A. Steine zu danken, der im Jahre 1900 eine Expedition von seiner Witwe geborenen Kinder angesehen wurde, wenn kein in diese Gegenden unternahm. Seine Forschungen begannen in der andrer Mann ihr Bogen und Pfeil gegeben hatte. Zweifellos war die Shotan- Dafe, 250 Meilen südöstlich von Kaschgar . Er konnte viele Vielmännerei der Todas früher mit dem weiblichen Kindesmord verbuddhistische Kapellen feststellen, die von dem chinesischen Pilger Hiuen bunden, und wahrscheinlich besteht dieser Brauch noch in gewissem Tjiang, der im 7. Jahrhundert seine denkwürdige Reise nach Indien Grade, wenn er auch abgeleugnet wird. Man hat Ursache zu glauben, machte, beschrieben sind. Sie werden jetzt ebenso heilig gehalten, als daß es jetzt mehr Frauen als früher giebt, aber sie sind immer noch Gräber mohammedanischer Heiliger. Als Dr. Stein im Mai 1901 in der Minderheit. Die Zunahme der Zahl der Frauen scheint jedoch seine Untersuchungen beendet hatte, kam er nach England und brachte nicht zu einer erheblichen Abnahme der polhandrischen Ehen geführt seine Funde im Britischen Museum unter. Durch seine Entdeckungen zu haben; wohl aber war die Vielmännerei oft mit Vielweiberei verist ein neues Kapitel in der Geschichte der orientalischen Kunst er bunden. Zwei oder mehr Brüder konnten zwei oder mehr Frauen öffnet worden. Man bekommt einen Begriff von der Macht der gemeinsam haben. Bei solchen Heiraten schien sich jedoch immer buddhistischen Religion über die wilden Rassen Centralasiens, und mehr der Brauch einzubürgern, daß ein Bruder der einen Frau auch davon, wie tief die indische Kunst der damaligen Zeit sich als das Pfeil und Bogen und der andre sie einer andren gab. Es scheint buddhistische Ideal eingeprägt hatte. Nicht nur in streng religiösen möglich, daß die Todas von der Polyandrie zur Monogamie überSkulpturen wird die Aehnlichkeit gefunden. Selbst in dem geschnitzten gehen, und zwar gerade durch die Zwischenstufe von gemischter VielBlattwerk auf turkestanischen Möbeln ist die Aehnlichkeit mit den männerei und Vielweiberei. Holzschnitzereien an der Nordwestgrenze gleich bemerkbar. Diese Thatsache sowie der ständige Gebrauch einer indischen Sprache in einem so großen Teil der Manuskripte bestätigt die Geschichte Hiuen Tsiangs, daß diese Gegend um 200 v. Chr. von einem indischen Heer bom Bandschab erobert wurde. Am interessantesten war die Erforschung von Niya am gleichnamigen Fluß, am Ostende der Taklamatan- Wüste. Dieses Gebiet war mehr oder weniger mit im Sand vergrabenen Ruinen bedeckt; es war etwa elf Meilen lang und vier Meilen breit. Wegen ihrer Entfernung von Khotan war diese Gegend überdies nicht von Schahjägern geplündert worden und über Erwarten reich an Altertümern. Dr. Stein fand eine Menge beschriebener Täfelchen in den Sanddünen und in den ausgegrabenen Häusern. Die außergewöhnliche Trockenheit des Sandes und Klimas hat als vortreffliches Erhaltungsmittel gewirkt; obwohl die Schrift aus Tinte und die Siegel aus Thon sind, sind die erstere deutlich und die letztere ausgezeichnet erhalten. Die Schrift auf den Tafelchen ist in Kharoshthi, einer Schrift, die in den Jahrhunderten der chriftlichen Zeitrechnung in Nordwestindien üblich war. Das Mittel, den vertraulichen Charakter der Briefe zu sichern, ist gleichzeitig einfach und wirksam. Die Schrift befindet sich auf den Flächen zweier glatter länglicher Bretter, von denen eins in der Mitte dicker als an den Enden ist; der dickere Teil enthält einen Hohlraum zur Aufnahme des Thonsiegels. Die beiden beschriebenen Flächen werden zusammengelegt, Schnüre über die Bretter gebunden und durch Schliße auf den Rändern in ihrer Lage gehalten. Ein Stück Thon wirt dann über den Schnüren in die Höhlung gelegt und hierauf wird das Siegel gedrückt. Das merkwürdigste an diesen Manuskripten ist aber die Thatsache, daß die gebrauchten Siegel in vielen Fällen gute griechische Arbeit sind und so diese in andrer Hinsicht völlig orientalischen Ueberreste in die Sphäre der abendländischen Archäologen rücken. Wer die Münzen der alten griechischen Kunst studiert, darf die schönen Münzen aus Battrien nicht vernachlässigen; hier finden sich nim die Grenzen derselben Kunst Hunderte von Meilen in den Sandocean weiter fort: geführt. Eine so unerwartete archäologische Entdeckung an einem so entfernten Treffpunkt sehr verschiedener Rassen und Glaubensbekennt Sie Ihre Ferien auswärts zugebracht?" - Der goldene Mittelweg. Nun, Herr Huber, haben nisse zwingt dazu, Anschauungen zu revidieren, die man lange für endgültige gehalten hat. Man hat die verschiedensten Vermutungen und an die Riviera; aber weil loans nachgeb'n hat, haben wir " Dös glaub'n S'. Mei' Frau hat positiv nach Ostende woll'n aufgestellt, um den Gebrauch des griechischen Ornaments in China uns geeint und fan auf a paar Wochen nach Ramersdorf und im alten Merifo zu erklären. Hier zeigt sich ein Weg, auf dem es nach dem fernen Often gekommen sein kann. Dr. Stein hat auch chinesische Manuskripte auf Papier mit dynastischen Daten vom Ende des 8. Jahrhunderts, deren Schrift noch dieselbe wie die heutige ist, und Münzen gefunden.
Völkerkunde.
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den Worten Pflanzenleben im Winter" einen unlöslichen Wideru. Pflanzenleben im Winter. Man ist versucht, in spruch zu sehen, denn ein Hauptmerkzeichen für den Winter sehen wir im allgemeinen, neben der Winterkälte, im Fehlen jedes vegetativen Lebens. Die Pflanzenwelt scheint uns im Winter tot. Aber sie er= scheint nur so, daß sie nicht in der That gestorben ist, beweist, wenn nichts andres, ihr Wiedererwachen im Frühling. Denn wie in der Tierwelt, so ist auch in der Pflanzenwelt das, was wirklich und definitiv gestorben ist, feiner Wiederbelebung fähig. Thatsächlich sind also die Pflanzen während des Winters nur in eine Art Winterschlaf verfallen, und wie zu dieser Erscheinung ein Gegenstück im bekannt ist ja der Winterschlaf z. B. Tierreich vorhanden ist der Murmeltiere, fo existieren auch sonst noch zwischen den be= fonderen Eigenschaften der im Winterschlaf befindlichen Tiere und Pflanzen deutliche Aehnlichkeiten. Auch im Winterschlaf gehen einzelne Lebensthätigkeiten weiter, und zu ihnen gehören in erster Reihe solche, zu denen die Tiere und Pflanzen der Nahrungsmittel bedienen. on außen werden ihnen solche aber während dieser Zeit nicht zugeführt, sie müssen also von dem leben, was sie in besseren Zeiten angeschafft haben. Daher erscheinen die im Herbst recht feften Murmeltiere im Frühling sehr abgemagert, sie haben im Winterschlaf von ihrem eignen Fett gelebt. Aehnlich ergeht es den Pflanzen, nur daß diese kein Fett verbrauchen, sondern Zucker. Der Franzose Leclerc du Sablon hat dies nachgewiesen. Der Zuckergehalt des Baumholzes nimmt vom Herbst an regelmäßig ab, bis zum Mai, wo Von da an ist deutlich ein er seinen tiefsten Stand erreicht hat. Aufsteigen des Zuckergehalts zu konstatieren, und zwar haben die Pflanzen von da an mehr Zucker in sich, als für den Augenblick notwendig ist, sie fangen gleichsam an zu sparen für die Zeit der Not, in der sie im Winterschlaf von diesen Vorräten leben.
Humoristisches.
g'fahr'n, da war's aa net übi."
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Vorbereitung. Ja, Mare, bist denn Du krank, weilst alle Tag Sunnabäder nimmst?" Koa Spur, dös thua i bloß, damit i braun wer'; i bin fürs Oktoberfest als Indianer engagiert." („ Jugend.")
I
Trianon Theaters.
Notizen.
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Pierre Wolffs Komödie Biscotte", in der Bearbeitung von Benno Jacobson, ist die nächste Novität des münchener Schauspielhause feinen rechten Erfolg. Björnsons Drama Der König" hatte im Münchener Schauspielhause keinen rechten Erfolg. Oskar Straus hat eine neue einattige Oper, Colom bine" komponiert.-
k. Seltsame Eheverhältnisse herrschen bei den Todas, die in einer ziemlich unzugänglichen Gegend im NilgiriGebirge im südlichen Vorder- Indien leben. In einem Vortrage, den Dr. Rivers über die außerordentlich verwickelten Verwandtschafts-PaulPauli vom Schiller- Theater ist Oberregisseur am beziehungen in diesem Stamme auf der in Southport tagenden elle Alliance Theater geworden. Jahresversammlung der„ Britisch Association" hielt, führte er über „ Eine Doppelgänger Komödie", Drama von diefen Punkt folgendes aus: Die Todas sind seit langem als Adolf Paul, ist vom Kleinen und Neuen Theater zur polyandrisches Volk bekannt, und die Vielmännerei ist bei ihnen noch Aufführung angenommen worden. üblich. Wenn ein Mädchen die Frau eines jungen Mannes wurde, so war es selbstverständlich, daß sie auch die Frau seiner Brüder wurde. Fast in jedem Fall waren jetzt und früher die Männer einer Frau Brüder. In wenigen Fällen waren sie zwar nicht Brüder, dann aber von demselben Clan; sehr selten gehörten sie verschiedenen Am interessantesten war bei der Vielmännerei der Todas die Methode, durch die festgestellt wurde, wer als der Vater eines Kindes angesehen werden sollte. Bei allen socialen und rechtlichen Entschlüssen galt als der Vater eines Kindes der Mann, der etwa im jiebenten Monat der Schwangerschaft eine bestimmte Ceremonie ausführte, bei der der Frau ein nachgemachter Bogen und Pfeil gegeben wurden. Waren die Männer Brüder, so gab gewöhnlich der ältefte Bogen und Pfeil und war der Vater des Kindes; aber auch die andren Brüder wurden als Vater angesehen, solange sie zusammenlebten. In Fällen, in denen die Ehemänner nicht Brüder Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am waren, hatte die Ceremonie oft eine wirkliche sociale Bedeutung. Sonntag, den 20. September.
Clans an.
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Zu einem Schneckenpart" ist, der„ Kölnischen Volkss zeitung" zufolge, ein Grundstück in der Gemarkung von Geisleden eingerichtet worden. Nach zweckmäßiger Aufbereitung des Bodens und Einhegung ist das Areal mit der sogenannten Weinbergschnecke besetzt worden. Junge Mädchen haben für regelmäßige Fütterung lodern, welche den Schnecken als Unterschlupf dient. der Schnecken zu sorgen und an sonnigen Tagen die Moosdecke zu
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