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zeichnung für ein Produkt, welches sich eben nicht nur beim Elefanten, sondern auch bei andren Tieren vorfindet.
Kleines feuilleton.
Als der Schimmi tant is g'wenn... Unter diesem Titel
Im allgemeinen pflegen wir unter Elfenbein- Surrogaten das „ vegetabilische Elfenbein" und die Elfenbein- Imitationen zu ver- berichtet die Münchener Post" über eine Verhandlung vor dem stehen. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß man sich bei dem Münchener Schöffengericht, die also verlief: Ist es richtig, daß Sie hohen Preise des animalischen Elfenbeins schon seit langer Zeit be- ein Pferd im Werte von 200 m. verkauft haben, trotzdem der Vermüht hat, ein billiges Ersagmittel zu finden, und es sind nach dieser fäufer, Gärtner Finsterwalder in Pasing , sich das Eigentumsrecht Richtung die umfassendsten Versuche angestellt worden, die aber nicht vorbehalten hatte? fragte der Bagatellrichter den vor ihm stehenden zu dem erwünschten Ziele geführt haben. Namentlich hat man Leim Angeklagten Franz Xaver Maier, der schwarze Maier genannt. Dös fabrikate, Erzeugnisse aus gereinigtem Kautschuk und noch mancherlei wor so, Herr Amtsrichta: I hob mit Dar und Schmalz g'handelt; andre Stoffe, die als Fabrikationsgeheimnis behandelt wurden, in do denk i mer, kaafst dir an Gaul. Beim Pferdmezger Maier in den Handel gebracht; diese Surrogate waren von so trauriger Pasing is ma oana barrot'n worn'n. Der hot mer oan zoagt; d'rauf Beschaffenheit, so wenig geeignet, das Elfenbein in irgend welcher hob i g'sagt, wos willst denn mit dem Häuter? Der fallt mer ja Hinsicht zu ersetzen, daß sie nicht als" Imitation" bezeichnet zu am Wag'n um! Dann gehst zu meina Kathl umi, hot der Pferdwerden verdienten. Aber schließlich ist es doch gelungen, in dem mezga g'sagt, die hot an Schimmi. I hob den Schimmi og'feng, Celluloid ein ausgezeichnetes Surrogat zu finden, das zwar nicht so wir ham ausg'handelt 200 M.: 50 M. Anzahlung, 20 M. jeden dauerhaft und fest wie das echte Elfenbein ist, aber sich für eine Monat. Dann hob i g'sagt: Paß auf, wie alt is denn der Schimmi ebenso Reihe von Zwecken ganze gut wie dieses ver eigentlich, hat's g'fogt: 7-8 Johr! I fohr mit'm Roß auf Moaburg, wenden läßt und vor allen Dingen diesem täuschend ähnlich denkes Chana, hom mer drei Tog braucht! A guats Roß laaft's in gemacht werden kann. Das fällt außerordentlich ins Gewicht, oan Tog. Jazz hob i' n Schimmi fünf Tog steh' lass'n und fest weil gerade ein Teil jener Hauptartifel, welche früher g'fuattert, weil i g'moant hob, er friagt 3' weni. Und wia mer wieda bleibt dös ausschließlich, beziv. in sehr umfassender Weise aus Elfen ausg'fahrn fan, Viech glei gor auf der bein gefertigt wurden, heute zum großen Teil aus Celluloid Straß'n steh'n! Denk i mer, dös muaßt do' rauskriag'n, hergestellt werden. Hier sind die Billardfugeln, Messergriffe, Bürsten- wos dem Schimmi fehlt und hob' n in d' Betrinärschul' g'führt. rücken und Kämme zu erwähnen, und zwar wird namentlich eine Schaugens, Herr Professa, der Schimmi is erst 8 Johr alt, aba elfenbeinähnliche Behandlung dieser Gegenstände gewählt, um den lafa mog er nöt. Wenn der Gaul erst 8 Johr alt is, sagt der luguriösen Elfenbeinerzeugnissen eine wirkungsvolle Konkurrenz zu Profeffa zu mir, dann kriach'n Sie erst die Milchzähn'! Der Gaul bereiten. is mindestens 18 bis 20 Johr alt, wenns'n dalass'n, dann errat ich's auf's Monat! Dös is do der reinste Schwindl, hob i mir denkt, und hob den Finsterwalder aufg'fordert, dön Schimmi wieda zu holen. G'holt hätt er'n Gaul scho, aba meine fünfzig Markin wär'n hin g'wen. Hobi' n Schimmi nöt hergeb'n und hob g'sagt, er friagf'n Schimmi, wenn i mei' Geld friag. Dreimal hobi ehm aufg'fordert, mei Geld hob i nöt friagt, und weil mir da Schimmi alle Tag drei Mark g'fress'n hat, hab ich' n um 90 Mark an Dattenthaler vakaft. Amtsrichter: Trotzdem das Eigentumsrecht vorbehalten war. Der Amtsanivalt beantragte wegen Unterschlagung 3 Wochen Gefängnis. Der Angeklagte bat um Freisprechung, weil da Schimmi nöt g'holt worden is und alle Tag 3 Markt g'fress'n hat. Das Urteil lautete auf 14 Tage Gefängnis. Mit diesem Urteil war der schwarze Maier nicht besonders befriedigt, denn er stürmte mit den Worten: Do werd appelliert! zur Thür hinaus.
Vor Einführung des Celluloids war es allein das vegetabilische Elfenbein, welches als Ersazmittel für das echte Produkt Verwendung fand. Das Celluloid vermochte auch das vegetabilische Elfenbein als Erfazmittel feineswegs zu verdrängen, denn die technische Benuzung dieser Stoffe ist eine außerordentlich verschiedene. Ich möchte hier auch betonen, daß das vegetabilische Elfenbein auch wesentlich andre technische Eigenschaften als das animalische besitzt, so daß auch das Verwendungsgebiet nicht das gleiche sein fam.
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Als vegetabilisches Elfenbein werden die beinharten Kerne einiger Palmen und Pandaneen bezeichnet. Diese Samen kommen als Stein, Elfenbein, Tagua-, Korozza- oder Corusconisse von Südamerifa aus in den Handel. Die Elfenbeinpalme, welche im Gebiete des Magdalenenflusses heimisch ist, trägt fopfgroße Früchte, welche sogar sechs bis neun solcher Samen enthält, die als vegetabilisches Elfenbein Verwendung finden. Eine steinharte, spröde, braune Samens - Ein Getreideschädling Persiens . Als Getreideschädling erschale umschließt den gelblichweißen oder bläulichweißen elfenbein weist sich vielfach die über ganz Europa verbreitete Maurerartigen Kern. Das Material läßt sich sehr leicht auf der Drehbank, wanze, welche neben andren Pflanzen auch die Aehren des aber nur sehr schtver mit dem Messer bearbeiten; es besitzt den Weizens angreift, deren noch weiche Störner sie ansticht und aussaugt. Vorzug, daß es Farbstoffe gut aufnimmt, also auch eine farbige, In Vorderasien findet sich ein dieser Art verwandter Halbflügler, der dekorative Behandlung wie das echte Elfenbein gestattet, so daß es zuweilen bei massenhaftem Auftreten großen Schaden verursacht. Der nicht nur zur Imitation desselben, sondern auch zur Herstellung Oberzolldirektor Engels in Teheran sandte dem naturwissenschaftlichen fünstlicher Korallen, Türkise und andrer Stoffe dienen kann. Museum in Brüssel ein Exemplar dieser Schildwanze, das Dr. A. Puton Durch Erweichung der Samenkerne in warmem Wasser als eine Abart der De dwanze( Eurygaster integriceps Puton) fann die Bearbeitung auch etwas erleichtert werden. bestimmte. Ileber dieses Injekt, das für gewisse Gegenden Persiens Wesentlich beeinträchtigt wird der technische Wert der Samen durch Vernichtung der Getreidefelder eine furchtbare Plage bildet, durch Risse, welche beim Trocknen entstehen, weshalb man unterbreitete Engels nähere, in den„ Annalen der Belgischen Enthmit Vorliebe Steinfrüchte mit kleineren Samen verwendet. mologischen Gesellschaft" veröffentlichte Mitteilungen. Man könnte
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Die Tahitinuß von der Größe eines Apfels, bei welcher Trocken sagen, daß diese Insekten ihr Quartier auf den Bergen des risse nicht vorkommen, besist ein gelblichweißes Nährgewebe", Gharadj- dagh haben, wo sie sich in Frühling unter der Erde, welches sich mit dem Messer auch leichter schneiden läßt und unter Feisstücken und Brombeersträuchern verborgen halten. gern zur Nachbildung kleiner Elfenbein- Erzeugnisse verwendet wird. Von dort fliegen sie aus, um in die Ebene hinabzusteigen, Die wertvollste und in größter Menge verbrauchte Steinmuß wo sie über die Weizen- und Gerstenfelder herfallen, wobei sie stammt von mehreren Phytelephasarten des tropischen Süd- eine besondere Vorliebe für den Weizen zeigen. Ein solcher Einfall amerifa. Die fauftgroßen Früchte sind mit spigen polygonalen, findet nicht alljährlich, sondern alle zwei, drei, fünf oder sieben Jahre taffeebraunen Schuppen bedeckt und enthalten je vier bis fünf Fächer, statt. Die Juseften setzen dann festllebende, mohnkornähnliche Eier von denen jedes einen der beinharten Samen umschließt. Abgesehen auf die Getreidehalme ab, verschwinden nach einigen Tagen wieder, von der Schuppenhülle, umgiebt das Innere der Frucht eine Stein indem sie nach irgend einer Richtung sich auf und davon machen. schale von der Stärke eines Millimeters, die aber nicht in dem Nach einer gewissen geit entstehen aus den abgelegten Eiern selben Maße wie die Samenkerne als Elfenbeinsurrogat zu verwenden Larven, die bis zur Aehre hinaufkriechen und sich über die Körner ist. Bei guter Handelsware foll die Steinschale bei einem leichten hermachen. Sie machen in der Mitte des Kornes ein Loch und fressen Schlag mit dem Hammer aufspringen und sich leicht und voll das Junere aus, so daß mir die Schale übrig bleibt, die beim ständig von der Nuß lösen. Abgesehen von den sehr häufigen, leisesten Windstof abfällt. Nach einem strengen Winter findet die absolut unvermeidlichen Trockenriffen, die äußerlich nicht zu erkennen Ginwanderung erst zu vorgerückter Jahreszeit statt. Dann sind die sind und den Wert der Nüsse außerordentlich beeinträchtigen, wird Körner schon zu hart, als daß die ausschlüpfenden Larven die Schale großer Schaden durch Fäulnis und Wurmfraß angerichtet. Durch noch durchbohren könnten, und der Schade ist alsdann gering. Da Fäulnis wird der Kern in eine pulverartige Masse verwandelt und gegen findet nach einem milden Winter der Einfall viel früher statt, verliert dabei soviel an Gewicht, daß man sie selbst bei unversehrter und dann wird die Ernte vernichtet. Der Aufenthalt auf den Feldern Schale leicht herausfinden und ausscheiden kami. dauert nicht über 30 Tage. Wenn das Getreide härter wird, so sondern die Larven eine Flüssigkeit ab, die das Korn erweicht und den Angriff erleichtert. Es ist vorgekommen, daß diese Insekten 10 Jahre lang in ihren Verstecken im Schlafe liegen. Man kennt dort weder die Ursache ihres langen Schlafes, noch ihrer periodischen Wanderungen, die das ganze Land verheeren. Oftmals vernichten diese Schädlinge völlig den Ertrag des einen Ackers, während sie das Nachbarfeld verschonen, das nur durch einige Meter Zwischenraum oder gar nur durch einen einfachen Graben von ersterem getrennt war. Der Distrikt von Weramin in der Nähe des Gharadj- dagh wird häufig heimgesucht, die andren Distrikte blieben oft verschont, ausgenommen im Jahre 1901, in welchem sich die Plage auf ein größeres Gebiet erstreckte. Auch die Umgebungen von Saschan, Kum und Ispahan werden von diesen Insekten befallen; die andren Provinzen bleiben verschont. („ Nerthus".) Drud und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW
Wesentlich für die umfassende Verwendung des vegetabilischen Elfenbeins ist natürlich der Preis. Derselbe ist zwar sehr schwankend und von der Zufuhr abhängig, bleibt aber doch weit unter dem Preise animalischen Elfenbeins geringster Qualität. Während der Preis der Elfenbeinnuß zwischen 5 und 20 M. pro Centner schwankt, erreicht der Preis des echten animalischen Elfenbeins nicht selten die Höhe von 1000 M. pro Centner, wenn auch Elfenbein geringerer Güte, namentlich solches von geringer Zahngröße, erheblich wohl feiler zu haben ist.
Die Steinnuß bildet ein Hauptmaterial der Knopffabrikation, für welche das animalische Elfenbein im allgemeinen viel zu fostspielig ist. Nachbildungen von Elfenbein- Schnitzereien in Steinnuß sind nicht felten, für fünstlerische Werke ist dieses Material aber doch erheblich weniger geeignet, als das echte Material. Arnold Rohde.
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