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Bei jeder Bewegung, die sie machte, rauschte es von Seide oder blitte es von Perlen, und die übrigen Wartenden starrten sie an, als wäre sie ein kostbares Schmuckstück in dem Schaufenster eines Juwelierladens, in den sie immer mur von draußen hineinblicken durften.
Eine alte Frau mit triefenden, roten Augen und zahnIosem Mund widmete dem jungen Mädchen ein lebhaftes Interesse. Sie hatte sich auf einen niedrigen Stuhl niedergelassen und saß nun vornübergebeugt, den Kopf in die Hand gestützt, und guckte unverwandt ihre Nachbarin an.
Es waren noch viele andre da, aber der Doktor schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit, sondern versenkte fich von neuem in seinen Kummer, seines Lebens Nichtigkeit, da jeder Tag zu einem nutlosen Schrot wurde, das sich nicht umarbeiten ließ.
Endlich kam die Reihe an ihn. Sich verbeugend stand er vor dem Redakteur.
Guten Tag, Herr Lejer. Bitte, nehmen Sie Play!" sagte dieser in seiner kurzen, doch nicht unfreundlichen Art. ... Er selbst behielt Platz in seinem hochlehnigen, lederüberzogenen Lehnstuhl und vollendete einen Brief, indem er darauf wartete, daß der andre sein Vorliegen anbringen sollte.
Der Doktor griff in die Brusttasche und zog das Manuskript hervor.
Die Basken.
( Nachdruck verboten.)
Das Land der Basten, dieses uralten und eigentümlichen Bolts stammes, erstreckt sich vom östlichen Teil Nordspaniens über die Pyrenäen hinweg ein gutes Stück nach Frankreich hinein. Als eigentliches Bastenland werden indessen die Landschaften Biscaya , Guipuzcoa und Allava , oder die fehigen Provinzen Bilbao , St. Sebastian und Vitoria bezeichnet.
Mit Ausnahme von Alava , der südlichsten, ganz im Binnenlande gelegenen Provinz, die zum größten Teil aus einer Hochebene be= steht, der Fortsetzung des alttastilianischen Tafellandes, von dem diefelbe nur durch die Thalfurche des Ebro geschieden wird, ist dieses Bastenland überaus gebirgig; es wird gänzlich von der östlichen Hälfte der Cantabrischen Kette und ihren Verzweigungen bedeckt. Troßdem ist das Land vortrefflich angebaut, reich an Wasser, Wald quellen, im Besitz von guten Häfen längs der meist von Felsen umund Fruchtbäumen, Wiesen und Weiden, Erzgängen und Mineralgürteten Küste und einer vortrefflichen Kommunikation im Innern des Landes und mit den angrenzenden Ländern, die hier schon lange vor dem Eisenbahnbau bestanden hat. Besonders Guipuzcoa und Biscaya gehören nicht nur zu den landſchaftlich schönsten, sondern Gegenden Spaniens ; sie stechen deshalb von den meisten übrigen auch troß vieler sehr primitiven Einrichtungen zu den fultiviertesten Provinzen dieses Landes sehr vorteilhaft ab. In den größeren Thälern erheben sich längs der Flüsse und Bäche Fabriken, welche oft gleichzeitig mit Wasser- und Dampfkraft arbeiten; Thalgründe und Abhänge sind auf das sorgfältigste angebaut; höher hinauf find die meist bewaldet, in der unteren Region mit Eichen, in der oberen mit malerischen Bergketten mit Ausnahme der nackten Felsenhäupter Edelfastanien und Rotbuchen. In Guipuzcoa und Biscaya bildet die fultur. Der Grundbesitz ist hier sehr zersplittert, jeder Grundbefizer hat im Mittelpunkt des Grundstückes sein Haus gebaut, das von Gemüse- und Obstgärten, besonders von Baumanpflanzungen umgeben ist. Daher gleichen die herrlichen Thäler jener beiden Provinzen mit ihren zahllosen in ihrer Thalsohle und an den Bergabhängen liegenden Gehöften einem großen, zusammenhängenden Garten. Nicht selten bildet ein ganzes Thal eine einzige aus lauter Gehöften( Caserios) bestehende Landschaft und Ortschaft. Eigentliche Dörfer giebt es daher neben den Städten kaum; wohl aber pflegen losen und im Innern meist geschmadlos verzierten Kirchen einzelne in der Nähe der meist sehr stattlichen, wenn auch architektonisch wertsugrößere Häusergruppen( Anteiglesias) zu liegen. Hin und wieder Ho macht sich auch wohl ein halbverfallenes, von einem bieredigen Turm Der Redakteur hörte nicht, welche Erregung in diesen überragtes Feudalschloß bemerkbar, eine Casa- Sola, deren zer beiden Buchstaben lag, verstand nicht das aufreibende Ringen, bröckelnde Mauern vor Ephen und Farnkräutern überwuchert sind. das in diesem bleichen, gebeugten Manne vor sich ging, dem Troß der ungeheuren Terrainschwierigkeiten innerhalb der wilden es nicht eher gelang, zu dem Festmahl des Geistes vor- Gebirge ist das ganze Land von vortrefflich gebauten und gut unterzudringen, als bis das Tischtuch befleckt und alle Weingläser haltenen Fahrstraßen durchzogen; auch findet der Reisende fast ausgetrunken waren, da hatten seine zitternden Hände überall gute Herbergen, ja in den an den Hauptstraßen gelegenen Brojamen und halbwelfe Blumen, zerknitterte Menus und Städten sogar vorzügliche Gasthöfe. Die Provinzen Guipuzcoa und liegengebliebene Tüllrosetten zusammengerafft, und diese pyrenäische Halbinsel" richtig bemerkt, einen mehr europäischen als Biscaya haben daher, wie Willkomm in seinem Werke über„ Die Trümmer waren es, welche er zum Schreiben benutzte, und spanischen Charakter, der durch die vollkommen mitteleuropäische, an mit denen er sich durchbetteln mußte. manche Gegenden Süddeutschlands , noch mehr an die Bretagne und Normandie erinnernde Vegetation der Wiesen und Felder, Wälder und Berghänge noch gesteigert wird. Das Klima ist mild, gesund, Sommer und Winter, grün. nur etwas feucht. Aber eben deshalb ist das Land ununterbrochen,
" Ich habe hier ein paar Erzählungen, die ich Ihnen anbieten möchte!" sagte er mit jener gezwungenen Nonchalance, welche der Stimme einen schnarrenden, heiseren Beilaut ver- Zucht des Apfelbaumes einen hervorragenden Zweig der Boden leiht. Es ist, als suche man lang in ein ungestimmtes, straffgespanntes Instrument zu bekommen.
" Ja, wir werden sehen!" sagte der Redakteur flingelte, um seinen Brief besorgen zu lassen. ,, Danke! Hm... Hm...
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Nein, Gustav Lejer konnte nicht für seine Sache reden, als wäre er ein Agent in Wichse oder dergleichen. Hastig erhob er sich und fragte kurz:
Wann darf ich mir Antwort holen?" and 960 ist es eilig?" sind fitomis
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" Ja, laffen Sie uns also um eine Woche jagen, Herr Lejer. Wie war Ihre Adresse doch?" Upplandsgatan Nr. 44. Aber eine Woche, das ist lange. Jch... ich könnte wohl nicht gleich Antwort betommen?"
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Die bastischen Provinzen haben bis auf die neueste Zeit, too Brovinzen vollkommen gleichgestellt worden sind, eine politische fie nach Aufhebung ihrer Privilegien oder Fueros" den übrigen Sonderstellung bewahrt. Sie hatten früher ihre eigne Verfassung, Gerichtsbarkeit, Verwaltung. waren frei von allen föniglichen Steuern und Zöllen, vom Waffendienst usw. Bis zum Tode nur als Herren, nicht als Könige anerkannt, und zwar erst dann, Nachden. aber die Basken ihrer Mehrzahl nach sich für Don Carlos nachdem sie geschworen hatten, die Fueros aufrecht zu erhalten. erhoben hatten, wurde ihnen nach Beendigung des durch sie am hartyounädigsten geführten Bürgerkrieges ein Teil ihrer Fueros entzogen. Wenn sie sich für den Prätendenten erklärten, jo lag ihnen übrigens der Gedanke fern, in ihm die Prinzipien des Absolutismus zu unterstüßen: fie fochten für ihr eignes Interesse, für das Recht ihrer Freiheit, nicht für den Bourbonenkönig. Immerhin behielten sie
Aber, mein bester Herr, ich habe ja die Erzählungen noch gar nicht gelesen!" lachte der Redakteur gutmütig. end„ Ich bin fein Anfänger." msdaten fotot hi Nein, versteht sich, versteht sich, aber wer garantiert mir dafür, daß sie gerade für meine Zeitung passen!" Ferdinands VII. wurden die Könige von Spanien von den Basten Sie sind wie geschaffen dafür."
" Ja, ja, das sagen sie alle. Es ist wegen des Honorars, denke ich mir."
Za."
sthi
1906
is Hm! Ich will gern so entgegenkommend sein wie möglich. Wir können ja eine kleine Interimsquittung für vierzig Kronen so lange schreiben." 2011Danke, das ist.
Ja, weiter fann ich Ihnen nicht entgegenkommen. Sind damals noch die Befreiung von der Quinta, oder Refrutentonitription, Sie damit zufrieden, Herr Lejer?"
Ja, danke!" or
vom Salz und Tabaksmonopol, sowie ihre alte republikanische Ver fassung und selbständige Verwaltung. Diese Verivaltung, die auf den Gesamtstaat von feinem politischen Einfluß ist, hat man den Basten auch gelassen. Dagegen sind sie aller übrigen Fueros infolge Comptoir des zweiten Carliſtenkrieges 1872-76 verlustig gegangen. zu sein Widerwille gegen den Soldatendienst treibt die bastische Jugend Kupfer- maffenhaft über das Meer, besonders nach Südamerika . Kupfer- massenhaft
Er erhielt seinen vielsagenden, gelben Zettel mit den Hieroglyphen des Redakteurs und tauschte ihn im gegen vier schmutzige Scheine um, die es gewohnt schienen, in abgenutzten Portemonnaies neben pfennigen zu logieren.
nob
Der
Die Sprache der Basken ist von den übrigen Sprachen Europas total verschieden und unstreitig die älteste derselben. Da sich in der bastischen Sprache die Ethymologien der meisten ältesten Stadt- und ( Fortsetzung folgt.); Flußnamen der Halbinsel finden, so muß sie in grauer Vorzeit auf
der ganzen Halbinsel gesprochen worden, wahrscheinlich also die Sprache der Ureinwohner dieses Landes gewesen sein. Seltsam