-

800

-

Meteorologisches.

-

Humoristisches.

( Kölnische Zeitung  ".)

und kann daher durch Chemikalien, die den Sauerstoff an sich ziehen, Abschießen entfernt. Die andre Art, den leicht zerstörbaren wie die Pyrogallussäure entfärbt werden.- Deckel durch einen masiven zu ersetzen und diesen mittels eines Klebstoffes, der im Wasser gelöst wird, auf dem Geschoß zu befestigen, ist weniger ratsam, weil die Lösung zu langsam vor sich ss. Das größte Meteor der Erde liegt in feinem geht, und leicht Klemmungen vorkommen, welche die Lüftung des Museum, wenigstens vorläufig nicht, und es dürfte auch noch ge- Deckels verhindern. Im übrigen ist das Geschoß mit einer Draht­raume Zeit vergehen, bis sich jemand dazu bequemt, diese Kleinig- umwicklung versehen, die das Ganze fest zusamenhält. Der Boden feit von 1000 Centner Gewicht an sich zu nehmen. Das ungeheure wird kräftig verstärkt und beschwert, damit sich der Cylinder im Meteor, das vor Jahren in Grönland   entdeckt und durch den Polar- Wasser mit der Ausflußöffnung nach oben aufzustellen und den forscher Peary   auf seiner letzten Reise zu Schiff heimgebracht Inhalt abzugeben vermag. Das Geschoß kann auch zusammen mit wurde, ist jenem Riesen wahrscheinlich nicht ganz ebenbürtig. einer Rafete verschossen werden, damit es der Mannschaft zeigt, ob Letzterer befindet sich an einem Plaz namens Ranchito in der es wirklich an sein Ziel gelangt ist. merikanischen Provinz Sinaloa  . Wann der Eisenkoloß zur Erde niedergestürzt ist, hat fich fich nicht nicht ermitteln lassen. Der wissenschaftlichen Welt wurde sein Vorhandensein vor mehr als einem Vierteljahrhundert durch Professor Barcena bekanntgegeben, Wie ein Philosoph vor Gericht aussagt. Aus und später hat ihn Professor Castillo aufgesucht, um ihn auszumessen. Wien   vom 9. d. M. berichtet das dortige Ertrablatt": Der Ein­Jetzt hat Professor Ward eine Reise dorthin gemacht und in den spännerkutscher Tröstler war gestern vor dem Bezirksgericht Joseph­Verhandlungen der Rochester- Akademie für Wissenschaft eine ganz stadt wegen Gefährdung der förperlichen Sicherheit angeklagt, weit genaue Beschreibung des Meteors nebst vorzüglichen Wiedergaben er in der Währingerstraße an eine Elektrische" angefahren war. Der photographischer Aufnahmen veröffentlicht. Die Reise von Professor damalige Passagier des Angeklagten, der Professor der praktischen Ward ging von der Stadt Bacubirito aus und war äußerst lang- Philosophie an der Wiener   Üniversität, Hofrat Dr. Laurenz Müllner, wierig, beschwerlich und kostspielig. Er fand das Meteor wurde als Zeuge vernommen und erklärte: genau an dem früher beschriebenen Play, aber die Eisenmasse ragte mur mit einem Ende aus dem Erdboden heraus. Professor Ward ver­schaffte sich 28 Arbeiter, um den Boden rund um das Meteor auf­graben zu lassen, damit eine vollständige Besichtigung möglich wurde. Nach zweitägiger Arbeit wurde nicht nur diese Abficht erreicht, sondern der Boden auf einer Seite so weit abgetragen, daß sich die Masse durch ihre eigne Schwere umwälzte. Das Meteor hat eine Länge von fast 4 Meter, eine Breite von fast 2 und eine Dice von über 1 Meter. Die Form und die Oberflächenbeschaffenheit des Blocks ist sehr unregelmäßig. Das Gewicht ist von Professor Ward, wie bereits erwähnt, auf 1000 Centner geschätzt worden. Daß es sich um ein echtes Meteor handelt, kann nicht im mindesten bezweifelt werden, denn erstens hat die Masse unter der Wirkung von Politur und Aegung an einer Stelle deutlich die berühmten Widmannstättenschen Figuren gezeigt, und zweitens hat eine chemische Untersuchung die Zusammensetzung aus Eisen mit etwa 7 Proz. Nickel und Kobalt er wiesen. Wenn dies das größte aller bekannten Meteore und jenes von Grönland   das zweitgrößte ist, so nimmt den dritten Rang das gleichfalls in Merito niedergegangene Meteor von Chupaderos ein, das erst vor kurzem von seinem Fundort nach der Hauptstadt Mexiko   geschafft worden ist, aber auch nur etwas über 300 Centner wiegt.

" Ich kamu meine Aussage nur unter dem Vorbehalt der subjektiven Richtigkeit machen, da ich der Ansicht bin, daß niemand in der Lage ist, einen Vorgang, der sich unvermutet vor ihm ab­spielt, nach Ablauf einiger Zeit mit Sicherheit objektiv richtig dar­zustellen. Es tritt da eine Reihe psychischer Unterströmungen auf. die es bewirkt, daß nur innerliche Gedankenbilder, logische Schlüsse und subjektive Empfindungen mit dem wirklich Erlebten zu einen neuen Bilde vermengt werden, das dem Vorgange objektiv keineswegs genau entspricht. Ich kann daher nur angeben, daß vor dem Pferde des Ein­spänners ein Radfahrer fuhr, daß der Einspänner diesem ausweichen wollte und dabei mit der entgegenkommenden Tramway kollidierte. Ich selbst habe die Stollision vorausgesehen und bereits versucht, die Stoßwirkung abzuschwächen und mein Verhalten so einzurichten, daß ich nicht verletzt werde. Ich hatte den Eindruck, daß der Kutscher im Dilemma, einen Menschen zu überfahren oder an die Tramway zu streifen, von zwei lebeln das geringere gewählt habe." Der Richter sprach auf Grund dieser Aussage den Kutscher frei.

-

-

-

"

Notizen.

"

Uebrigens find gerade in den letzten Monaten noch mehrere be­achtenswerte Veröffentlichungen über Meteore erschienen. Professor Herzmarke" von Philipp Langmann   geht als Liversidge in Sidney hat ein bei Boogaldi in Neu- Südwales ge- eine der nächsten Novitäten im Schauspielhause in Scene. fundenes Meteor beschrieben, das zwar mur mur 4 Pfund wiegt, aber in vielen Beziehungen merkwürdig ist. Zunächst fällt seine Rosen am Wege", ein Schauspiel von Sofie fonderbare birnenförmige Gestalt auf, dann sein hohes specifisches v. Schönwies  , erzielte bei der Erstaufführung im Wiener  Gewicht von 7,8, weiterhin seine eigentümliche Oberflächenbeschaffen- a imund- Theater einen schönen Erfolg. heit. Die Außenseite ist nämlich mit einer Haut von ge­Eduard v. Keyserlings Drama Peter Hawel" schmolzenem Dryd überzogen, das sich während des rasenden fand bei der Premiere im Münchener Schauspielhause Sturzes der Masse wellenförmig nach den beiden Enden hin vielen Beifall. berteilt hat und in dieser Bewegung erstarrt ist. Eine Sonderstellung kann dies australische Meteor außerdem noch dadurch beanspruchen, day es allerdings zum größten Teil aus Eisen, daneben zu 8 Proz. aus Nickel und Kobalt besteht, aber noch fleine Mengen von Arsenik, Gold und Platin enthält. Es ist dies das erste bekannte Beispiel dafür, daß in einem Meteor Gold vom Weltall   auf die Erde niedergekommen ist. Neben den hauptsächlich aus Eisen bestehenden unterscheidet man die eigentlichen Meteor steine, die eine ganz andre Zusammensetzung besißen. Der größte bisher bekannte Meteorstein ist im amerikanischen Staate Ransas gefunden und jetzt von Dr. Farrington beschrieben worden. Sein Gesamtgewicht beträgt 1244 Pfund, jedoch ist er in viele Stüde  zerbrochen aufgefunden worden, die immerhin zu ihrem größten Teil wieder aneinandergefügt werden konnten.-

-

Technisches.

Ein Urteil über die Berliner   Hofoper. Unfre Hofoper, die genug Zeit findet, um Werke wie d'Alberts Impro­visator", ein Gemengsel des ärgsten Dilettantismus, Döbbers " Grille" oder Scholz 1757", ein Wert, das der beiden ersten würdig iſt, aufzuführen, die genug Zeit und Geld hat zum Neueinstudieren, Kostümieren und Aufführen von Brülls Goldenem Kreuz", verschließt ihre Thore fest vor Eindringlingen von der Art eines Smetana  . Das sind keine Kassenerfolge und um etwas andres handelt es sich nicht. Kunst? Das ist Nebensache." Das hat kein böser Kritiker geschrieben, sondern ein Mitglied der Berliner   Hofoper: Fräulein Emmy Destinn.-

"

Die nächste Novität( 31. Oktober) des Central Theaters wird Lehars dreiaftige Operette, Der Rastelbinder  " sein. Eduard Steinberger singt die erste komische Rolle.-

"

N

Im Wiener Karl Theater wurde Hugo Felix  ' Operette, Madame Sherry" sehr freundlich aufgenommen.

-

Das in dieser Woche erscheinende Heft der Münchener Jugend" bringt unter dem Titel, Nummer der Scholle" in farbigen Reproduktionen eine Auswahl von Gemälden, welche dieſe Münchener Künstlervereinigung heuer ausgestellt hat. Die Schollen"-Künstler veröffentlichen ferner in dieser Nummer eine Erklärung, die sich mit ihrer Thätigkeit als Maler und Zeichner beschäftigt.-

"

-

Delgeschosse, die abgefeuert werden, um dort, wo sie Hinfallen, Del abzugeben und die Meereswellen zu glätten, besitzen neben der Del eine Sprengstofffüllung und sind mit Zeitzündern versehen, um in einem vorher festgestellten Augenblick zersprengt zu werden und in Wirksamkeit zu treten. Das Nebeneinanderlagern von Del und Sprengstoff im Geschoß tann aber Gefahren durch vorzeitige Explosion herbeiführen, und die Zeitzünder versagen zuweilen. Dem gegenüber erzeugt man Delgeschosse ohne Sprengladung als cylindrische Gehäuse von Holz, die mit einem leicht zerstörbaren Deckel versehen Aus Zürich   berichtet das Neue Wiener Tagblatt": Die hier find, bei ihrem Aufschlagen auf das Wasser also geöffnet werden und geführte Statistik der touristischen Unglücksfälle, um­ihren Delinhalt austreten lassen. Diese Deckel werden aus undurch- fassend das Gebiet der Alpen   in Italien  , Schweiz  , Tirol, Jura­lässigen Stoffen, am besten aus starkem Papier hergestellt, das zum gebirge sowie Schwarzwald   und Niesengebirge, weist in der ab­Schuße gegen die auflösende Wirkung des Delinhalts mit Leim über- gelaufenen Saison 1903 196 verunglückte Personen auf. Von diesen zogen ist. Beim Eindringen des Geschosses in das Meer zerreißt der haben 136 Personen den Tod infolge Absturzes, Hißschlages oder starte Wasserdruck das Papier, ein übriges thut noch der in heftige durch Erfrieren gefunden. Sechzig Personen haben schwere Ver­Betvegung versetzte flüssige Inhalt des Geschosses und das Del legungen erlitten. Ferner wurden zehn Leichen solcher Touristen tann frei ausfließen. Damit der Papierverschluß nicht schon gefunden, die in früheren Jahren verunglückt sind. Die Zahl der vor dem Gebrauch Schaden nimmit, Schaden nimmt, wird über den Deckel vermißten Touristen beträgt zehnt. Die meisten Unglüdsfälle er­eine metallene Schutzkappe gezogen und erst kurz vor dem eigneten sich im Juli( 37), im August( 44) und September( 30).- Berantwortl. Redakteur: Julius Kaliski   in Berlin  . Drud und Berlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

-