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bemerken können. Es ist einfach unglaublich, wie schlimm die Musif neben andren litterarisch vertretenen Gebieten auf Biblinth kommt, und wie so gar nichts gethan mos um die heute immer beliebter werdenden Bolkahotyeken auch musikalisch auszugestalten. Dr. At geht mit seinen Vorschlägen so bescheiden und fahr: uur, wie es von einem staatlichen Beamten dieses sports zu erwarten ist. Er thut ja in seiner Weise gut daran, und die Thatsachen, die er vorführt, sprechen immer noch lebendig genug. Dem Staate jedoch und den an seiner Seite wirkenden Faktoren dürfen wir am allerwenigsten den Vorwurf erfparen, daß hier die schwersten Bersäumnisse vorliegen, und daß jene es wahrlich nicht nötig gehabt hätten, die Dinge so weit kommen zu lassen. Die An= gelegenheit ist unscheinbar und geht doch in der That tiefer als man glaubt.
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Kleines feuilleton.
SZ.
unfres Dantes unter allen Umständen ficher. Es war eine Freude zu sehen, wie ein Mann von der künstlerischen Größe nicht nur, sondern auch von der pädagogischen Bedeutung eines Xaver Schar wenta seine Persönlichkeit einsekte, um das Schifflein des Kongresses durch mancherlei Erregungen hindurch zu leiten. Es war erfreulich, die würdige Erscheinung des Herrn Musikdirektors C. Mengewein überall aufklärend und ausgleichend eingreifen zu sehen. Es war eine Bestätigung dessen, was wir schon mehrmals über den weit der Beitschrift Der Klavierlehrer" gesagt haben, dos tejes Blatt und seine Redakteurin, Fräulein A. Morsch mit aller Zähigkeit an dem fest halten, was ihnen hier das Ersprießlichste zu sein scheint. Noch mehr: es gab manche uns selber überraschende Einblicke in die that sächlichen Zustande. Was z. B. Fräulein Olga Stieglitz über das Elend des Musiklehrertums statistisch vorbrachte, verdient in weitesten Kreifen möglichst genau bekannt zu werden. Nun aber die Kehrseite der Sache! Vor allem hat sich dieser Kongreß vom Anfang bis Ende fast völlig erschöpft in rein äußerlichen Administrations- und Organisationsdingen. Wie können es nur künstlerisch strebende und hochgebildete Personen über sich bringen, vier halbe Tage lang sich den Kopf zu zerbrechen über die Statuten eines Musik go. Jagden in den schottischen Hochlanden. Im Spätherbst und pädagogischen Verbandes", über die Einsetzung von Kommissionen in dem ersten Wintermonat, wenn in Deutschland schon die Blätter. und Prüfungs- Senaten, über die beste Art und Weise, wie mit fallen oder die Bäume kahl die starren Aeste im Winde schütteln, Privatlehrer- Verbänden, mit Musikschulen, mit der Behörde usw. stehen die Wälder des nördlichen England noch in dunklem Grün, auszukommen fei! Denen vom Kunsterziehungstage war es nicht das nur hie und da die Röte des beginnenden Weltens zeigt und eingefallen. Was diese in ihrem Streise gebracht hatten, das ber- selbst in Schottland , wo tiefere Thäler vorm Sturme geborgen find, mißten wir in entsprechender Weise hier durchaus. Wer in diesen sieht das Auge auch dann noch grüne reifbestreute Weide. Die Tagen das erste Konzert in dem Cyklus der Professoren Barth, Feuchtigkeit der das Land umströmenden Seeluft schützt die PflanzenWirth, Hausmann gehört und dabei gewünscht hat, daß die welt vor früher Dürre und, wie verrufen auch das Klima Londons folgenden Abende besser besucht wären als der erste; und wer sich sein mag, September, Oktober und die erste Hälfte des November wieder über die große Korrektheit und achtunggebietende Solidarität fönnen wohl als Glanzmonate gelten, denn die Sonne leuchtet der Vortragsweise dieser Herren erfreut, über die kalte Energielofig- herrlich, und die Winde wehen oft so weiche Lüfte über die britischen feit ihres Spieles ebenso betrübt hat: dem ist es nicht zu verdenken, Inseln, daß ein Vergleich mit dem berühmten indianischen Sommer wenn er einmal aus dem Munde der besten Tonkunstlehrer authentische Amerikas nicht zu gewagt scheint. In den schottischen Hochlanden, Aeußerungen hören möchte über die Art und Weise, wie man einen in jenem nebelverhüllten Gebirgslande ist dann alles Leben und Schüler erstens zu korrekten Leistungen erzieht und ihn zweitens Rührigkeit. Es ist die Jagdzeit. Zehntausende von Jagdliebhabern vor dem künstlerischen Tod der Eisestälte bewahrt. führen die Eisenbahnen aus dem Süden, Often und Westen EngIm Programm des Kongresses gab es einzelne Themen, die lands, aus Wales und Irland, ja sogar aus Belgien einigermaßen dazu hätten führen können. Es war die Rede von und dem nördlichen Frankreich nach dem rauhen Kaledonien; in Rom und am Sichtung des vorhandenen Unterrichtsmaterials". Aber nein, viel- mancher Brite, der seit Jahren Rhein mehr von der„ Einsetzung von Kommissionen zur Sichtung des vor gesiedelt, unternimmt auch wohl hin und wieder den weiten Jagdhandenen Unterrichtsmaterials". In gleicher Weise war die Rede zug nach dem Loch Lomond oder Loch Inverneß, er, den außer dem von der„ Bearbeitung einer geschichtlichen Entwicklung der Musik- Wettregister für die Races nur noch sein Londoner Chekbuch an die pädagogik, als Vorbereitung auf das gesamte heutige Schaffen auf Heimat fesselt. In den Hochlanden schwärmen dann Hochländer, die musikpädagogischem Gebiet". Gerade diese beiden Themen sind nie die gälische Sprache gesprochen und nie die charakteristische Vorvöllig ins Wasser gefallen, und doch war gerade die Betonung der filbe Mac vor ihrem Namen geführt. Es sind Londoner Bankiers, eine historischen Vorarbeit einer der allerglücklichsten Gedanken des Armee von Advokaten, die frischer Luft bedürfen, Offiziere in Civil Kongreß- Programms, zumal es unglaublich ist, wie sehr die ge- und geräuschvolle Rudel von Clerks jeder Art, die alle, wenn sie schichtliche Erforschung des Kunstunterrichtes, vernachlässigt wird. nicht die Gicht oder einen unsterblichen Schnupfen fürchten, für die Nun aber die zweite Gruppe von Gedanken, die uns angesichts Jagdzeit das hochländische Kostüm mit und ohne Waden" anlegen. des Kongresses aufgestiegen sind. Da war im Programm die Rede Es wird entsetzlich gemezelt unter dem Hoch- und niederen Wild, mit und So Riffelbüchse Vogelflinte, Imit Pike von Bibliotheken, die an Konservatorien einzurichten seien. und Hirschfänger; des Fallenstellens liefert tausendsympathisch die Aeußerungen und Gegenäußerungen über dieses auch die feigere Manier Der letztere noble Sport spart den LiebThema waren eine Enttäuschung muß es trotzdem genannt fältige Beute. werden, daß man über eine solche Sache überhaupt erst debattieren habern viele Mühe und Unbequemlichkeit, obgleich die zahlJltis und Kaninchenfallen in Wald, muß, und daß dann kaum etwas andres herauskommt als die Frage, losen Fuchs, Hafen-, und Garten nicht nur Hunden und Pferden oft ge= ob eine Musikschule für ihre Schüler eine Leihbibliothek unterhalten Feld soll. Man sollte doch glauben, eine Schule sei so gut wie nicht dent- fährlich werden, sondern auch den Menschen, wenn er auf romanbar ohne eine Bibliothet, namentlich angesichts des Umstandes, daß ja die Mufit eine doppelte Bibliothet verlangt: Noten und Schrift werke. Aber nun halten wir die Sache zusammen mit den so und so viel Pfennig oder Mark, die für einen Lehrer an einer fleinen Musikschule abfallen! An den eigentlichen Siz dieser Uebel scheint auf dem Kongreß niemand gedacht zu haben. Wer heißt denn irgend einen halbwegs gebildeten Musitfreund durchaus ein Konservatorium gründen? Irgend jemand, der flavoklappt, trauert über den Mangel an Schülern und Schülerinnen und darüber, daß er an dem fleinen Konservatorium, dem er als Lehrer angehört, nur einen Teil der für seine Schüler einlaufenden Honorare ausgezahlt bekommt. Er will sich den übrigen Teil ebenfalls zu gute kommen lassen und selber Direktor sein. Er hat einen weitschichtigen Wetter, der Schello schabt; er hat weiterhin eine alte Freundin, die die Goge giegt; er hat ferner irgend einen Onkel, einen ausrangierten Organisten oder dergleichen, und ist im Besitz von viel roter Tinte, mit der den Schülern die Fehler in den Theorie- Aufgaben angestrichen werden. Außerdem ist man bekannt mit einer Sängerin, die vor einigen Jahr zehnten an einem Hoftheater brilliert haben soll, dann ihre Stimme verloren und sich nun aufs Gesanglehren geworfen hat. Diese Armee organisiert sich als Stonservatorium, druckt ihre Namen dünn und den der Sängerin dick und bietet sich nun den Musikfreunden an. Diesen zu sagen, was Musik ist, rentiert sich nicht; also wird weiter gemacht, wie es immer gemacht wird, und auf dem nächsten Mujit pädagogischen Kongreß" kommt wieder die unvermeidliche Statistik. Einige fleinere litterarische Erscheinungen, die neben dem Kongreß einhergegangen sind, scheinen uns sachlich noch mehr zu bedeuten. Das hierbei erwähnte Thema von den Konservatoriumsbibliotheken bekam ein Gegenstück in dem Thema:" Die öffent lichen Mufitbibliotheken. Ein frommer Wunsch", das Herr Oberbibliothekar Dr. Wilhelm Altmann soeben in der " Beitschrift der internationalen Musikgesellschaft" behandelt hat, und das auch in Sonderdruck erschienen ist. Auch hier waren wir überrascht durch den Einblick in Mängel, die wir längst schon hätten
tischem Spaziergange nicht rechts und links schaut oder keine dauerhafte Stiefel trägt, höchst empfindliche Wunden beibringen. Der Reisende, der in den Pachthäusern oder in einer der äußerst fostspieligen Gastkneipen" übernachtet, wird oft erweckt durch das entsetzliche Schreien und Wimmern des Feldwildes, das sich in das gefährliche Revier verlaufen und, von Eisen und Stacheln gemartert, erst am Morgen die endliche Erlösung erwarten taun. Da her die Hügel von Kleinwild, welche nach großen Jagdzügen auf den nächsten Bahnhofplägen aufgespeichert liegen und mit dem zähligen wilden Geflügel in großen Säcken auf die südlichen Märkte geschickt werden.
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Es ist
k. Eine vollkommene Taffe Kaffee". Ueber dieses Thema, das gewiß vielen" sehr wichtig erscheinen wird, läßt sich eine hohe Autorität in diesem Fach, der Kaffeekoch des türkischen Gesandten in London , E. Zampunis, folgendermaßen aus:" Eine vollkommene Tasse türkischen Kaffees zu machen ist, wie viele andre Dinge, sehr Leicht, wenn man versteht, wie man ihn machen muß; aber es ist schwer, wenn die Kunst nicht in der Türkei gelernt wird. Nur wer in der Türkei gewesen ist, kann eine vollkommene Tasse Kaffee bereiten. Ich selbst habe die Kunst dort vor vielen Jahren gelernt. Daß es eine Kunst ist, kann niemand bestreiten. ein so großer Unterschied zwischen einer gewöhnlichen Tasse Kaffee und dem auserlesenen und verlockenden Getränk mit seinem feinen Aroma, wie zwischen Pferdefleisch und dem besten englischen Rindfleisch. Meine Methode ist sehr einfach. Ich habe viele kleine Töpfe von verschiedener Größe, die in der Form alle gleich find, einen Stil und oben einen Rand und eine Tülle haben. Je nach der Anzahl der Tassen Kaffee, die ich zu kochen habe, brauche ich einen größeren oder Kleineren Topf. Wenn das Wasser gekocht hat, fülle ich den fleinen Topf fast bis zum Rand mit Wasser, dann thue ich drei Stüd Zucker hinein und feze den Topf zum Kochen auf das Feuer. Ist das Wasser heiß, so schütte ich zwei Theelöffel sehr fein gemahlenen Kaffees hinein und rühre um, bis der Kaffee mit dem Waffer gut vermischt ist. Ich mache es also gerade umgekehrt wie