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schwer wird und etwa 10 Broz. seines Leibesgewichts an Rogen Um die Bohrtürme hydraulisch niedertreiben zu können, mußte giebt. Ihm nächstbewertet ist der Ofsetrowa, ein großer Stör, der zunächst an andren Punkten nach Wasser gebohrt und dieses zur etiva 6 Kilo Kaviar, bisweilen aber auch das Doppelte Aufspeicherung in Reservoiren herbeigeleitet werden. Das Del wird liefert. ES folgt dann der Shevruga, der gewöhn durch Rohrleitungen nach der einige Meilen entfernt liegenden liche Stör, der in weit größeren Mengen als feine Ber- Raffinerie gepumpt. Ein Teil der produzierten Delmengen ist für wandten gefangen wird und je etwa 14 bis 4 Nilo Rogen den lokalen Konsum bestimmt, während der Nest nach der Station liefert; dieser ist fleinkörniger und weniger fett als der der erst der Semarang Joanna- Straßenbahn- Gesellschaft geleitet wird, um genannten Arten. Neuerdings kommt auch viel sogenannter Schipp- von hier aus in Tantivagen weiter befördert zu werden; dieses Kaviar von Bastardischen in den Handel, der meist lichtgelb, weniger Petroleum ist für den Konsum der 25 Millionen Einwohner von fein von Geschmack ist und vorzugsweise aus dem Süden des Java bestimmt. Kaspischen Meeres stammt. Vielfach liest man auch von Malojol- Ein interessantes Phänomen bilden die sogenannten SchlammKaviar"; es ist dies eigentlich feine besondere Sorte, sondern be- bultane der Gegend; in Wahrheit handelt es sich aber nicht um deutet nur, daß der Rogen schwach gesalzen ist. Die Fischerei eine vulkanische Thätigkeit, sondern um die Wirkung der Gase. Ansiedelungen befinden sich teils unmittelbar an der Küste des Die Schlammvulkane" liegen über den Fortsetzungen der KalksteinStaspischen Sheets, teils am Laufe der Wolga , in deren Ver- schichten der Blora- und Semarang - Distritte, und zwar nicht direkt ästelungen und ihrem Delta. Dort hat sich ein buntes Völker- auf dieser Schicht, sondern auf dem jüngeren Bett alluvialen Urgemisch, Russen, Kalmücken, Kirgisen, Perser und Tataren, sprungs. Man erblickt inmitten üppiger Begetation eine große, table zusammengefunden. Gefischt wird auf den ungeheueren Fischgründen Stelle, innerhalb welcher hier und da die Erde plöglich 15 bis des Kaspischen Meeres während des ganzen Jahres mit einer Schonzeit 20 Fuß hoch aufsteigt, um dann mit dumpfem Krach zu bersten; im Juni und Juli, die feit diesem Jahre gesetzlich vorgeschrieben ist. dabei bricht ein Strom von Schlamm und Erde hervor, welche nach Bei dem Hauptfang im Meere entfernen sich die Fischer bis zu allen Seiten geschleudert werden. Es steigen vom Krater Dampf100 Werst von der Küste, um ihre Fangleinen auszulegen. Diese wolfen auf, und ein intensiver Petroleumgeruch verrät den Ursprung sind oft über einen Kilometer lang und tragen in furzen Abständen der Erscheinung. Diese Eruptionen folgen schnell auf einander, in an etwa ein Meter langen Stricken Hunderte von starken, scharf der Regel alle 25 Sekunden bis zwei Minuten. Der in der Kallgespizten Angelhaken ohne Köder und werden von Korkschwimmern steinschicht vorwaltende Gasdruck liefert die Erklärung dieses gehalten. Die Fischer fahren dann täglich oder je nach den Winden Phänomens, welches sich wesentlich von der Thätigkeit der Vulkane in Zwischenräumen von mehreren Tagen ihre Leinen ab und holen unterscheidet. die Fische ein, die sich in den Angelhaken fingen. Oft ist die Ernte Aus dem Tierreiche. recht dürftig und beträgt auf 40 bis 50 Fischleinen mir ein oder alvei Fische. Nur die geradezu ungeheuere Zahl der ausgelegten Leinen bringt schließlich doch den großen Gesamtertrag. In der Wolga wird, zumal im Frühjahr, wenn die Fische zum Laichen stromaufwärts ziehen, der Fang in Neyzen mit oft recht reichem Ertrag betrieben.
Die Zubereitung des Rogens, feine Verwandlung in Kaviar, ist scheinbar eine sehr einfache Sache, verlangt aber doch eine ein gehende Sachkenntnis und große Sorgfalt. Man unterscheidet dabei zivischen Preßkaviar, von dem in Rußland selbst gewaltige Quantitäten verbraucht werden, und dem Kaviar, im törnigen, rollenden Zustande, wie wir ihn kennen. Der Beluga wird nicht gepreßt, weil er zu wertvoll ist. Man schätzt die jährliche Beluga Produktion des Kaspischen Meeres auf 10 000 Bud( zu rund 16 Kilo), die beinahe ganz zur Ausfuhr aus Rußland gelangt. Au Störkaviar aber wird die drei bis vierfache Menge gewonnen, von der etwa 12-15 000 Bud nach Westeuropa exportiert, das übrige gepreßt werden dürfte. Für beide Sorten wird der Fisch zuerst vorsichtig aus genommen. Der Rogen ist in eine Art Hülle, ein Häutchen, gebettet. Zur Beseitigung desselben kommt der Rogen auf ein größeres flaches, ziemlich großmaschiges Nessieb und wird auf diesem mit der Hand leicht in das darunter befindliche Gefäß durchgerieben. Hat man so den reinen Staviar gewonnen, so erübrigt für den Kaviar ,, mit rollendem Korn", nur noch das Salzen. Je nach den Sorten, vor allem aber je nach der Jahreszeit wird der Rogen mehr oder weniger gesalzen in warmen Monaten ist ein größerer Salz zufluß erforderlich als in falten. Das Salz muß forgsam mit dem Rogen verrührt werden, wobei dieser immer flüssiger wird; die Flüssigkeit läßt man auf Baftjieben ablaufen es kommt aber ungemein viel darauf an, den rechten Grund des Flüssigwerdens abzupassen, damit ein gutes rollendes Korn erzielt wird. Hauptsache ist ferner, daß nur bestes reinstes Kochsalz verwendet wird. Alle Zusäße zur Konservierung schädigen die Delikatesse und gefährden vielfach die sonst so hervorragende Bekömmlichkeit. Bei dem Preß Kaviar wird der Rogen in einer erwärmten Salzlauge verrührt, Sam mit Sieben aus der Flüssigkeit herausgehoben, in Baftsäcke gefüllt, gepreßt und in Fässer eingelegt; wobei nicht verschwiegen werden darf, daß er bei größeren Fischernten wohl auch von Mädchen mit nackten Füßen zusammengetreten wird.
Geographisches.
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Reinicke.
Die echte Wildkage scheint in Deutschland noch nicht ausgestorben zu sein. Der" Straßburger Post" wird aus dem Hartwalde gemeldet: Dem faiserlichen Hegemeister M. und dem Jagdhüter St. gelang es, zivci starke Wildkazen an zwei nacheinander folgenden Tagen zu erlegen. Die eine der vom erstgenannten Schützen erlegte Kaze war ein selten großes Tier; fie wog 17 Pfund und hatte eine Störperlänge von 85, mit Einschluß; der Rute eine solche von 115 Centimeter, nebst einem Brusiumfang von 45 Centimeter. Es war ein Prachttier. Ja der Jägerivelt ist es wohl allgemein bekannt, daß die Wildkaze ein der Jagd sehr schädliches Haubtier ist; ste ist viel schlimmer als ihr roter Stumpan während der Fuchs hauptsächlich in der Zeit auf Raub ausgeht, in der er seine Jungen aufziehen muß, und dann der Niederjagd allerdings sehr schadet, ist die wildtage fortwährend unerfättlich im Rauben, und hat dabei den Vorteil, daß sie ihre Raubzüge durch Klettern auf Bäume noch ausdehnen kann, wenn ihr die Jagd auf der Erde nicht genügt. Außerdem kann sie auch noch in andrer Beziehung gefährlich sein. Wenn sie z. B. beim Verfolgen in die Enge getrieben wird und etwa eine Höhle nicht mehr erreichen kami und ihre Zuflucht dann auf einen Baum nehmen muß, ist es vorgekommen, daß sie von diesem aus unverhofft ihren Verfolger annimmt, besonders wenn sie angeschossen ist. Gewöhnlich ist diesen Tieren schwer beizukommen, ohne einen scharfen Hund höchst selten. Sie wissen sich in allen möglichen Schlupfwinkeln zu verbergen. Dazu gehören vor allem Fuchs- und Dachsbaue und jede andre ihnen gutdimkende Höhle, und schließlich gehen sie auch auf große Bäume mit starken Aleften. Hier im Hartwalde sind es alte Eichen mit recht dicken Westen, auf denen sie sich lang drücken und dadurch, wie besonders noch durch ihre graue Farbe, die der alten Eichenrinde sehr ähnlich ist, fast unsichtbar machen können.
Humoristisches.
Vorfrage. Gnädige( zum Zimmermädchen):„ Schnell zum Doktor, Marie, mein Mann hat die Sprache verloren!" Zimmermädchen:" Welche denn? Er spricht ja
fünf!"
Schadenfreude. Bauer( zum Bader, der ihm bei einer Rauferei zwei Zähne eingeschlagen):„ Schau, das hast jetzt davon, daß Du mir zwei Zähne eing'schlagen hast, die zwei hätt ich mir morgen bei Dir reißen lassen."
Notizen.
( Lustige Blätter".)
Im Elberfelder Stadt Theater fand M. Loebets Bühnenwerk, Krieg" lebhaften Beifall.
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hd. Delquellen und Schlammbultane auf Java. ( Nachdruck verboten.) Von den großen Delquellen des fernen Ostens ist wenig bekannt, obwohl in Java, Borneo , Japan und auf den oceanischen Inseln schon Del in großen Mengen gewonnen wurde. Die Betroleumgewinnung auf Java ist in mancher Hinsicht interessant. Nach einem Bericht des Amerikaners A. Bosch Swatowits Ende", eine einaftige Oper von Alfred fritt das Del hier aus Gasschächten, Asphaltquellen und Stelzner, erzielte bei der Erstaufführung im Kasseler HofSchlammvulkanen zu Tage, und zwar größtenteils in den theater mir einen Achtungserfolg. Diftriften von Surabaja , Rembang und Semarang , deren BeIn Weimar wurde dieser Tage im Beisein von vierzig deutung erst in neuerer Zeit erkannt wurde. Der größte Teil des Klinstlern ein Deutscher Künstlerbund gegründet. Die Dels wird in dem östlichen Teil der Insel gewonnen, der ben Cha- neue Kunstgenossenschaft stellt sich die Aufgabe, eine neue große rafter tertiärer Stalfformation trägt. Im Jahre 1888 gründete ein Galerie zu gründen, welche dos beste der zeitgenössischen Stunſt in Holländischer Jugenieur Stoop die Bordtsche Petroleum- Company sich aufnehmen soll. Ferner will der Bund Werkstätten einrichten, mit einem Kapital von 563 000 M. Es wurden im Surabaja - in denen jungen Künstlern eine rationelle Ausbildung ihres Talentes Distrift Bohrungen vorgenommen und eine Raffinerie eingerichtet, zu teil werden soll, Anwesend waren, außer Mitgliedern der verdie mit Erfolg arbeitete; eine zweite Raffinerie folgte acht Jahre schiedenen Secessionen, der Münchener Scholle" und der„ Phalang", später in dem Blora- Distrift am Solofluß. Die Bohrungen wurden Arthur Kampf , Professor Dr. Treu, Professor Lichtward u. a. meistens in den zwischen Berghöhen liegenden Dichungels des UrPreise von 6000, 4000 und 2500 kronen schreibt waldes vorgenommen. Es mußte da stets ein Play von einigen das Gothenburger Stadtverordneten Kollegium für einen neuen Quadratmetern Umfang durch Beseitigung der Bäume und Hafenbauplan der Stadt Gothenburg aus. Letter EinSträucher für die Errichtung der Bohrtürme freigelegt werden. lieferungstermin ist der 15. Oftober 1904.
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