- 4

Drud, der in allen deutschen   Staaten geübt wurde; das Reichspatent ward fast überall durchgeführt.

So ein Reichspatent" würden unsre Scharfmacher höher be­werten, als alle andern Patente zusammen, und sie würden sich auch gern ein sociales Königtum" zum Alleingebrauch patentieren lassen, das also ihre Herzenswünsche verwirklichte: die socialpolitischen Ge­schäfte der Unternehmer find bloß heute etwas schwieriger zu be forgen, als in her guten alten Zeit.-

Aus dem Pflanzenleben.

tz. Zimmerpflanzen aus Samen zu ziehen. Gegen Ausgang des Winters. wenn die Sonne bereits sehr viel Kraft hat, ist die Zeit am günstigsten zur Anzucht von Zimmerpflanzen. Die Anzucht aus Samen ist noch wenig im Volke verbreitet, Der Grund dafür liegt wohl darin, daß allerdings die meisten Zimmer pflanzen schwer oder ohne Hilfe eines Gewächshauses gar nicht an zuziehen sind. Indes giebt es doch auch eine Anzahl sehr dankbarer und für die Kultur in der Stube sehr geeigneter Pflanzen, deren Anfaat aus Camen   durchaus keine Schwierigkeit macht. Zweierlei brauchen diese Samenförner gewöhnlich zum Keimen: Wärme und Feuchtigkeit. Aber gerade im Februar und März ist der Ofen noch warm genug, und wir brauchen den Blumentopf, in dem die Samen­förner ausgefät sind, nur dicht an den Ofen zu stellen, um uns diese Wärme für die Pflanzenzucht dienstbar zu machen. Denn Licht brauchen die Samenförner nicht, während sie keimen.

Aber am

7

namentlich von Fischen, die dem Gestein auch in der Paläontologie eine gewisse Berühmtheit verliehen haben.

Bis auf die letzten Monate wurde die Gewinnung des Dela ausschließlich von den Bauern in Kleinstem Maßstab betrieben. In dieser Form ist die Industrie schon Jahrhunderte alt, und die Eigens schaften des rohen Dels sind in der Umgebung, wo es durch Hausterer an das Landvolk verkauft wird, seit langem wohl bekannt. Die Schiefer werden abgebaut, indem fleine Tunnel bis auf 2-300 Meter in den Berg getrieben werden. Sie enthalten zu 1-10 Proz Del, das sich durch einen durchdringenden Geruch verrät. Sind die aus, wenn dies der Sonne ausgefekt ist. Die Schiefer werden zer­Schiefer sehr reich daran, so tritt es in Tropfen aus dem Gestein schlagen, die ärmeren bei feite geworfen, die reicheren in handgroße Stücke zerkleinert. Diese werden dann in große gußeiferne Tiegel gelegt, die etwa 30 Kilogramm aufnehmen. Die Tiegel werden mit 9-12 solcher Ziegel werden in einem rechteckigen Raum zusammen­einem durchlochten Deckel fest verschlossen und dann umgekehrt. gestellt und von einer ettva/ Meter hohen Mauer von Steinen umgeben. Zwischen die Ziegel wird dann Fichtenholz gelegt und angezündet. Das Del wird durch die Hitze aus dem Gestein aus­getrieben, tritt aus den umgekehrten Tiegeln aus und sammelt sich durch kleine Röhren in ein hölzernes Gefäß. Aus letzterem führt wieder eine Röhre zu einem größeren Gefäß, den im Del enthaltenen Gajen einen Austritt gewährend.

Die ganze Anlage stellt eine einfache Art von Destillation dar. Der Vorgang dauert etwa 6 Stunden und wird zweimal täglich borgenommen, wobei aus 9 Tiegeln ungefähr 15-25 Kilogramm Del gewonnen werden. Beim Stehen scheiden sich Wasser und Teer bom Del aus und werden von der Oberfläche abgeschöpft. Der Ver­sand des Dels geschieht in Petroleumfässern. Das so enthaltene Rohöl enthält etiva Proz. Schwefel. Durch Behandlung mit fulphichthyol hergestellt, das eigentliche Handelsprodukt, das außer konzentrierter Schwefelsäure und Ammoniak wird das Ammonium­ber durch seinen Namen bezeichneten Verbindung noch etwa 50 Proz. Wasser, 5-7 Proz. schwefelsaures Ammon und 1 Proz. cines flüchtigen Dels enthält, das der Masse den scharfen und durch­dringenden Geruch verleiht. Die Verwendungen der Ichthyol­präparate in der Heilkunde sind bekannt und neuerdings sehr in der Zunahme begriffen. Humoristisches.

-

Die Hauptsache. Du willst also Schriftsteller werden? Ja, hast Du Dich denn für diese Laufbahn genügend vorbereitet?" Gewiß, ich habe mir schon ein prächtiges Lineal für die Gedankenstriche gekauft."

..

eine Ferienreise nach Nügen macht): und dann, lieber Alfons, - Besorgt. Frau Professor( zu ihrem Gatten, der nimm Dich in acht, daß Du mit dem guten schwarzen Nod nicht an den Streide felsen streifst."-

Ofen dörrt die Erde im Blumentopf gar leicht aus. Das darf nun freilich nicht geschehen. Es muß also oft gegossen werden. Man er­Teichtert sich jedoch die Mühe des Gießens ganz bedeutend, wenn man über den Topf eine Glasscheibe( oder event. Glasscherben) legt. Alsdann bleibt die Feuchtigkeit der Erde sehr lange erhalten. Zur Aussaat eignen sich zunächst die durch schöne lange schwvert­artige Blätter ausgezeichneten Drakänen, Cordylinen und Juccas. Empfehlenswert sind besonders folgende Arten: Dracaena draco, Cordyline australis und Yucca aloëfolia. Das Wachstum dieser Pflanzen ist allerdings nicht so flott, daß man schon im ersten Jahre stattliche Exemplare von ihnen bekäme. Dafür werden sie im Laufe der Zeit um so imposanter. Alle drei Arten lieben nahrhafte Erde. Bei der Anzucht aus Samen benutzt man jedoch ganz im allgemeinen sehr lockere sandige Erde und pflanzt die Sämlinge, wenn sie zwei wirkliche Blätter bekommen haben, in kleine Töpfe um. Will man gleich im ersten Jahre etwas für seine Mühe haben, so säe man australische Acacia- Arten( nicht mit unsrer Afazie zu verwechseln, die nichts mit ihnen zu thun hat), also z. B. Acacia lophanta und Acacia dealbata. Diese Acacias, die in ihrer Heimat Australien  Schattenlose Wälder bilden, wachsen sehr rasch, sind sehr anspruchslos und wirken durch ihre graziöse, doppelt gefiederte Belaubung sehr zierend. Sie lieben mehr trockenen, leichten Boden und im Winter feine zu große Wärme. Besonders schnellwüchsig ist aber der Eucalyptus  ( Euc. globulus), der in seiner Heimat Australien   eine Riesenhöhe erreicht. Im Zimmer werden Exemplare im Laufe des-3m 3weifel. Bauer( angeheitert, am Heimweg vom Sommers leicht einen Meter hoch. Sie sehen mit ihren bläulich- Wirtshaus):" Safra, hinter mir pustet's, entweder kommt so ein grünen Blättern sehr seltsam aus. Auch die bekannte Calla Malefizautomobil oder mei' Alte!"- ( C. aethiopica), die mit ihren blendend weißen großen Blüten scheiden so herrlich aussieht, läßt sich leicht aus Samen ziehen. Das gilt auch für Kakteen, diese wachsen allerdings sehr langsam, und im ersten Jahre bringt es so eine Pflanze womöglich nicht über Erbsen­größe hinaus. Aber feine bizarre Form zeigt doch schon so ein Miniatur- Kattus. Bezieht man aus einer Samenhandlung eine Mischung von Stalteensamen, so fann man eventuell doch auf billige der Titelrolle, geht am 8. Januar neueinstudiert im Neuen Minna von Barnhelm", mit Agnes Sorma   in und interessante Weise zu einer Sammlung verschiedenartiger wert Theater in Scene. voller Pflanzen, kommen. Auch einzelne Pflanzen lassen sich leicht aus Samen anziehen. Gewöhnlich bekommt man die Samenförner wird nächstens im Kopenhagener Dagmartheater auf­- Gerhart Hauptmann's   Drama Rose Bernd  " aber erst im Frühjahr. Am leichtesten anzuziehen sind Phoenix canariensis, Kentia Belmoreana, Corypha australis, Chamaerops geführt werden. excelsa. Die Palmen lieben eine nahrhafte, humusreiche Erde und aufführung von Henri Herblays Operette Das Schwalben­Jm Central Theater findet am 9. Januar die Erst­viel Waffer. Sie können häufig umgepflanzt werden, doch dürfen nest" statt. dabei die Wurzeln nicht beschädigt werden. Palmen treiben oft auch im Winter, und das scheint ihnen weniger zu schaden als andren Zimmergewächsen. Man hat sich gewöhnt, die Palmen als sehr kost­bare, schwer zu fultivierende Gewächse zu betrachten. Das find fie im allgemeinen auch. Aber die erwähnten Arten find so anspruchslose Bimmerpflanzen, daß sie sicher in furzer Zeit auch in der Wohnung des Arbeiters öfters Unterkunft finden werden.

Bergbau.

1

-

-

-

Notizen.

( Meggendorfer Blätter  ".)

"

Münchener Softheater nur einen Achtungserfolg. Humperdinds Dornröschen" im erzielte lerischer Beirat für das Neue- und Kleine Theater verpflichtet Bildhauer Max Kruse ist auf mehrere Jahre als fünft­worden.

-Die Münchener Secession   eröffnet am 10. Januar im Künstlerhause eine Ausstellung.  - - Die Ausstellungskommission der Großen Berliner Kunstausstellung 1904 besteht aus: Ernst ie. Eine einzigartige Industrie ist die Gewinnung von Körner( 1. Vorf.), Werner Schuch  ( 2. Vorf.), Wilhelm Ichthyolim Karwendel  - Gebirge. Von Zirl   am Inn  , Bedmann( 1. Schriftf.), Hans Meyer( 2. Schriftf.), Dr. Harzer einige Meilen westlich von Innsbruck   gelegen, führt eine Straße( 1. Schazm.) und Woldemar Friedrich  ( 2. Schazm.). nordwärts zwischen dem Karwendel   und Wetterstein  - Gebirge hin--Die Kosten für die Beteiligung des Deutschen Reiches an durch nach Mittenwald   und weiter nach Partenkirchen  . An dieser der afrikanischen Gradmessung sind auf 350 000 Mart Straße auf östreichischer Seite liegt in einer Meereshöhe von etwas veranschlagt. über 1000 Meter das Dörfchen Seefeld  , in dessen unmittelbarer Nähe- Die letten Schächte des Silberbergwertes Rutten. das rohe Del aus dem Boden gewonnen wird, aus dem die verberg( Böhmen  ) find geschlossen worden. Die Anfänge dieses schiedenen Ichthyol- Präparate hergestellt werden. Das Gestein ist Bergbaues reichen ins 13. Jahrhundert zurück. Bergknappen aus ein grauer unter dem Namen Delftein oder Stinfftein bekannter Deutschland   haben das Werk in Betrieb gesezt. In der Blütezeit Schiefer, der auch noch an vielen andren Orten im Karivendel- soll das Vergiverk wöchentlich 1000 m. Silber getragen haben. Gebirge, auch auf bayrischer Seite, an die Oberfläche hervortritt. 1243 Kreuzottern sind im Jahre 1902 auf der Insel Er kommt in Adern von 20-100 Centimeter Dide vor. Auf den Rügen gefangen worden. Die größte Brutstätte ist die Schabe Schichtflächen finden sich oft sehr schöne Abdrücke von Tieren,( die Landenge zwischen Jasmund und Bittow).-

-

Verantwort!. Nedakteur: Julius Balisti in Berlin  . Druck und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW