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Theater.
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Die Darstellung war, wie nicht anders zu erwarten, ganz bor züglich. Das interessanteste in diesem Schauspiel boten Else
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dt.
Deutsches Theater . Der einsame Weg". Schau- Lehmann als Schauspielerin Herms, Oskar Sauer als spiel in fünf Aften von Arthur Schnitzler . Wie berichtet Akademiedirektor Wegrath und Bassermann in der Rolle des wird, hat das Drama des feinsinnigen Wiener Poeten in der Sonn- Stephan v. Sala. abend- Premiere keinen rechten Erfolg gehabt. Bei der Wiederholung am Sonntag, der ich beiwohnte, war das nicht anders. Nach Berliner Theater. Waterkant". Schauspiel in drei dem zweiten und dritten Aufzug wurde der Dichter gerufen, aber Aufzügen von Richard Skowronnet. Anscheinend„ vero die beiden Schlußatte enttäuschten augenscheinlich. Allzu langsam dankt" man diesen neuen Skowronnek dem Erfolge von„ Alt- Heidel rückt die Handlung vorwärts, und verworren laufen am Ende die berg". Die Marine ist reichlich so populär, wie die Corps, ein Fäden durcheinander. Es ist ein Reichtum sinnvoll nachdenk- Lieutenant zur See bietet für Erregung sentimentaler und patriotischer licher Andeutungen und ein stiller Stimmungszauber in dem Stück, Wallungen keine schlechteren Chancen als ein bei den Sayoborussen überall stößt man auf eigenartig Geprägtes, aber die vielerlei An- eingesprungener Erzherzog, und das Verdeck eines deutschen Kriegsregungen verdichten sich zu feinem zwingendem Eindruck. Dazu fehlt schiffes stellt mindestens eine so interessante Attraktion der Schaulust die große energisch schwungvoll aufsteigende Linie, von der zuletzt dar, wie die herzogliche Studentenbude mit dem schönen Heidels alle dramatische Spannung abhängt. berger Ausblick. Aus solchen Erwägungen mag dem Dichter die Kraft der Inspiration geflossen sein. Und wenn die Die Form, der Schniglers Talent am meisten entsprechen möchte, Beichen nicht trügen, erfüllt sich der Poetentraum. Bei scheint die knapp zusammendrängende, scharf pointierte dramatische einer Ersparnis geistiger Unkosten, wie sie wirklich nicht Stizze, der- Einafter. Die Liebelei" in ihrer einfachen Struktur weiter getrieben werden kann- am, Waterkant"-Maßstabe gemessen deutet bereits auf einen solchen Typus hin. Der grüne Kakadu" wirkt„ Alt- Heidelberg" fast noch wie Poesie- erzielte Skowronnet ist geradezu ein Meisterstück, das beste, was überhaupt in dem Genre in der Premiere einen jener schallenden Klatscherfolge, die eine lange geschaffen worden. Und, wenngleich selbstverständlich auch hinter Reihe flingender voraus zu fündigen pflegen. Das Publikum war diesem fühnsten Wurfe weit zurückſtehend, welche Fülle origineller überströmend dankbar. Die jammervoll trivialen, angejahrten Kraft offenbarte der Cyklus Der ,, lebendigen Stunden". Scherze, von des Oberbootsmannsmaat widrigen Anschnauzern Umgekehrt, in negativer Weise bezeugt auch Der einsame Weg" im Kafernenhofblütenstil bis zu den Hamburger Aalsuppenmit seinen fünf Atten jene ursprüngliche Tendenz von Schnitzlers debatten, wurden wie amüsanteste Einfälle belacht, und die Beanlagung. Das lang ausgesponnene Schauspiel setzt sich aus Seelennöte des jungen Lieutenants Holtfeuer, des Helden einzelnen Situationskomplexen zusammen, die abgetrennt von nach dem Motto" Seefahren ist nötiger denn Leben", einander, verselbstständigt in Dramolettform eine unvergleichlich jetzten die Taschentücher massenweise in Bewegung. Der Dialog ist stärkere Wirkung hätten ausüben können. Das Verhältnis das alten glatt, die Handlung" von erstaunlicher Dürftigkeit; aber um so heller Künstlers und Roués Fichtner zu seinem Sohn, das Kern- strahlte das Leuchtfeuer der guten Gesinnung. problem des Stückes, läßt sich in wenigen unmittelbar Im ersten Aft, an Bord des Iltis" im Hintergrunde sieht fich folgenden Scenen mit völliger Prägnanz darstellen. man den Hafen von Port Said mit den bei einbrechender Nicht einmal eine weiter greifende Umbildung wäre dazu Dämmerung aufflammenden Lichtern erhält der Lieutenant en notwendig, man hätte nur das im Stück Zerstreute konzentrierend Telegramm der Mutter, das ihn nach der Heimat abruft. aneinander zu reihen. Und auch die Begegnung Fichtners mit seiner Vater, der Kapitän, der als letzter ausharrte auf einem sinkenden früheren Liebe, der Schauspielerin Herms, dem leichtlebigen, an Schiffe, hat den Seemannstod scheinend so oberflächlichen Geschöpf, das sich nun im verzehrenden Att ringt die gebeugte Frau, gefunden. Jm zweiten Mutterinstinkt nach einem Kinde sehnt, ist ein Einafter im Keime, den Sohn befürchtend, dem jungen Manne ein gleiches Schicksal das Versprechen ebenso die allerdings recht dunkle Liebesepisode zwischen der mystisch ab, bei ihr zu bleiben; im dritten giebt sie, da er es auf dem schwärmenden Johanna und Stephan v. Sala, dem eisig talten Lande absolut nicht aushält, ihm schließlich sein Wort zurück. Die Egoisten. Die Verbindung zu einem Schauspiel hebt bei Schnitzler ganze Hamburger Kapitänsverwandtschaft nimmt für den Wunsch des nicht das Einzelne, sie hemmt es nur in seiner freien Entfaltung; Jungen gegen die ängstliche Binnenländerin Partei, auch die Verdie Teile drücken, pressen und beengen sich. Der Einheit gebende Ge- lobte. Und auf daß nichts fehle, läuft zur Erhöhung der Marines danke aber, daß der Weg der Genußsüchtigen und Pflichtenlosen, wenn begeisterung noch die Depesche ein, daß die Takuforts von der Bedie Lebenshöhe überschritten, ein einsamer Weg ist voller Furcht fagmannschaft des Jltis" foeben erstürmt sind! Wie die Handlung, und Traurigkeit, blieb durch die Loslösung der Glieder von einander, arbeitete die Milieuschilderung mit den billigsten Mitteln. durch die Verwandlung des Dramas in eine Einakterreihe, unberührt.
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Sein
Die Aufführung war bedeutend besser, als sie von Rechts wegen dem Stücke gebührt hätte. Harry Walden , der Erzherzog aus „ Alt- Heidelberg", spielte den Lieutenant zur See. Unter den Nebens rollen zeichnete sich durch kräftiges Hamburger Lokalkolorit der alte Kapitän des Herrn Willy Rohland aus. Klara Wents refolute Kapitänsfrau schillerte mehr ins Berlinische. Sympathisch wirkten Marie Frauendorfer als Mutter und Fräulein erigioli als Braut. dt.
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Humoristisches.
- Vereinfachung.„ Was soll ich denn mit dem Ve schwerdebuch?"
Ja wissen S', über den Hasenbraten haben sich jetzt schon vier Gäste beschwert, und da hab' ich's gleich mitgebracht!"
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nicht leiden?... Es ist ja wahr, er pumpt alle Welt an - Ein fideles Haus." Weshalb kannst Du den Müller aber er ist doch ein fideles altes Haus!"
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" Ja ja hab' auch noch eine Hypothek d'rauf!" Drohung. Er:,... Nein, dieses Jammerleben mit Dir, Resi, ertrag' ich nicht länger! Noch heute bring' ich mich um!" Sie: Untersteh' Dich! Da könnt'st D' was erleben!" ( Fliegende Blätter .")
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Der Maler Fichtner hat die Braut des Freundes verführt und ist dann, als sie bereit war, ihm zu folgen, heimlich entflohen. Seine Freiheit zu wahren, schien ihm kein Opfer fremden Menschenglücks zu groß. Mehr als zwanzig Jahre gingen seitdem ins Land. Das Genie des einst Gefeierten ist in einem wilden, unstäten Leben fruchtlos verzettelt, und nun leer, gebrochen, hungernd nach Liebe, kehrt er nach Wien zurück. Der Sohn, den Gabriele in der Ehe ihrem wackeren Gatten geboren, ist sein, des Malers Fleisch und Blut. Fichtner, der sich um Felix früher nicht gekümmert, meint, ernten zu können, wo er nicht gefät. In der Angst der Einsamkeit soll ihm Felix ein Schutz und Schirm sein, an dem jungen frischen Herzen will er sein ertaltendes wärmen. Ob er ein Recht hat, nach allem, was geschehen, den Frieden des Wegrathschen Hauses zu stören und, furz nach der Mutter Tod, Felix das Geheimnis seiner Geburt zu verraten, die Frage kommt ihm gar nicht in den Sinn. Was er zu brauchen meinte, war er immer mit brutaler Hand zu nehmen gewöhnt. Diesmal gelingt es nicht. Felig empfindet zu weich, er ist zu sehr gezähmt, um, als er von Fichtner die Geschichte seiner Mutter hört, sich voll Empörung auf den Mann zu werfen, der sie verführt und dann so feige verlassen hat. Er mag nicht richten. Doch er fühlt, daß es aus ist auf immer zwischen ihm und diesem Menschen. Dem, den er von Kind auf seinen Vater nannte, dem armen Betrogenen, der in forgender Liebe ihn, die Schwester und die Mutter behütete, gehört sein Herz, kein Stück davon dem Fremden. Klagend trägt Fichtner, trogig still, mit Das neue Drama, Der einsame Weg" von Arthur eleganter Nonchalance fein fonfequenterer Freund Stephan Schnigler ist bei S. Fischer( Berlin ) als Buch erschienen. Preis b. Sala die Einsamkeit. Haben wir denn, ruft 2 Mark. er dem Wehleidigen zu, je gegeben, wie Liebe giebt,- Die Dstreichische Verlagsanstalt in Wien fündigt eine neue tvaren wir nicht immer eigensüchtig bedacht, für alles satirische Zeitschrift Der liebe Augustin" an. Herausgeber und jedes uns fofort bezahlt zu machen? Die Figur dieses ist Adam Müller- Guttenbrunn . Das Blatt wird monatWeltmannes ist vortrefflich gezeichnet, aber leider nur durch melo- lich dreimal erscheinen. dramatisch romantische Fäden künstlich mit der Haupthandlung ver- Goethes Göz von Berlichingen" geht in der Inüpft. Warum Johanna Wegrath, Felig' Schwester, die den vom letzten Februarwoche neueinstudiert im Schauspielhause Arzte aufgegebenen Sala liebt, ins Wasser geht, bleibt in Scene. Matkowsky spielt die Titelrolle. in der Motivierung völlig unklar. Der Dichter brauchte Ernst Hardts Schauspiel Der Kampf ums den Effekt, um in dem melancholischen Schlußbild diefes Rosenrote" fand bei der Erstaufführung im Deutschen melancholischen Dramas uns die tragische Einsamkeit auch Theater zu Hannover lebhaften Beifall. dessen empfinden zu lassen, der, wie der alte Akademiedirektor Wegrath, allzeit in selbstvergessender Hingabe für die Seinen gelebt hat. Berantwortl. Nedalicar: Gulins Statisti, Berlin.- Druck und Verlag: Borwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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Notizen.
c. Die Stele des Königs 3 à von der ersten Dynastie der Pharaonen, deren Gründung um das Jahr 3180 v. Chr. angesezt wird, ist vom Louvre für 94 000 Fr. erworben worden.
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