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ebenso wenig fümmert sich jemand um Neuanpflanzungen; das besorgt der Wald durch Ausstreuen feines Samens felbst.
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en. Ueber die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten von Gerüchen hat Professor Zeleny Untersuchungen angestellt, deren Ergebnisse teilweise Man kann sich leicht denken, daß so gewaltige Riesen von überraschend find. Der Gelehrte fand, daß an sich starke Gerüche 1-2 Meter Dicke bei ihrem Sturze einen ungeheuren Wurzel- durch Röhren, in denen durchaus jede Luftbewegung vermieden ballen mit empor- und viele andre, jüngere Geschlechter nieder- wird, sich äußerst langsam fortpflanzen, eine Thatsache, die freilich reißen. So sieht man denn auch manchen für unsre Wälder als schon von dem Physiker Ayrton ermittelt worden war. Die schnelle Riesen geltenden gefunden Stamm unter der Last seines noch viel Uebertragung von Gerüchen, die gewöhnlich in freiem Raume stattstärkeren Genossen am Boden liegen. An einer Stelle fanden wir findet und sich unsrer Nase oft recht unangenehm bemerkbar macht, ist drei emporragende Wände, ähnlich denen eines zerfallenen Hauses; demnach ausschließlich den Luftströmungen zuzuschreiben, die es waren die mächtigen Wurzelballen zu Boden gesunkener Fichten. sich selbst in einer scheinbar unbewegten Atmosphäre infolge der Auf dem oberen Rande der Wände sproßte bereits eine neue Wärme- Unterschiede vollziehen. Professor Zeleny hat bezüglich dieser Generation von Fichten, Tannen und kleineren Pflanzen empor. Erscheinung umfassende Experimente gemacht. Zum Beispiel nahm Hier und da lagen die Stämme zu dreien übereinander: der er eine Röhre von 112 Meter Länge und ließ an der einen untere kaum noch als ein einstiger Waldriese erkennbar, fast schon Deffnung Ammoniatgas eintreten, das bekanntlich einen äußerst zu Erde geworden durch Jahrhunderte langes Liegen, der zweite scharfen Geruch befißt. Bei der Vermeidung jedes Temperatur halb vermodert, so daß man ihn mit einem derben Stocke durch- Unterschiedes im Innern des Rohres dauerte es mehr als zwei bohren konnte, der obere nur in seinen äußeren Jahresringen zer- Stunden, ehe die Uebertragung des Geruchs durch die Strecke setzt. Und dieses grause Gewirre zerbrochener, vermodernder Riesen- von nur 1½ Meter am Ausgang der Röhre festgestellt werden leichen ist über und über bedeckt mit Moosen , Farnen und andren fonnte. Durch Benutzung von Röhren verschiedener Länge wurde Waldpflanzen. das Gesetz ermittelt, daß die für die Verbreitung des Geruchs erforderliche Zeit ungefähr dem Quadrat der Länge proportional ist. Außer Ammoniak wurde noch der reichlich ebenso stark und noch unangenehmer riechende Schwefelwasserstoff benutzt. Die menschliche Nase erwies sich für diese Versuche als ein ebenso feiner Beobachter wie die chemische Analyse, denn auch letztere fonnte erst dann die Gegenwart des Gases feststellen, wenn der Geruch für die Nase bemerkbar geworden war. Ob die Röhre wagerecht oder fenkrecht angebracht wurde, und ob man das Gas auf der oberen oder auf der unteren Seite eintreten ließ, war für das Ergebnis gleichgültig. Nur bei der Benuzung von Kampfer war die Bewegung aufwärts etwa zweimal größer als die Bewegung abwärts oder in wagerechter Richtung.
Pfadlos ist der Boden; oft muß man über mehrere Stämme der Länge nach hinwandern und sich mühsam um die hindernden Aeste derselben herumschlängeln; manchmal bricht man auch in die morsch gewordenen Stämme hinein, so daß Vorsicht am Plaze ist. Einen eigentümlichen Eindruck in dem Chaos machen die in geraden Reihen sich hinziehenden, dicht aneinanderstehenden jungen Bäumchen von einigen Metern Höhe. Oberflächlich betrachtet scheint es, als seien sie in Reihen angepflanzt. Bei näherem Zusehen aber erkennt man, daß sie ihren Nährboden in einem schon längst zu Boden gesunkenen und verwesenden Kameraden gefunden haben. Ziemlich fräftige Stämme( bis 1 Meter Durchmesser) stehen da wie auf großen Füßen, zwischen denen man bequem hindurchkriechen kann. Woher stammen diese merkwürdigen Bildungen, die wir in unsten Wäldern nicht sehen? Die Ursachen sind folgende: Die auf den umgefallenen Bäumen oder auf alten Wurzelstöcken sich ansiedelnden jungen Pflanzen durchdringen mit ihren Wurzeln die äußeren, vermodernden Schichten der Unterlage, sind aber nicht im stande, durch das noch feste Innere derselben zu wachsen. Daher legen sich die Wurzeln wie um eine Walze herum, erreichen endlich den Boden und wachsen hier lustig weiter. Wenn nun der darunterliegende Stamm im Laufe der Jahre der Verwoesung anheimfällt, so werden die oberen Teile der Wurzeln immer mehr bloßgelegt, bis endlich der ganze Durchgang frei wird und die Bäume wie auf Stelzen dastehen.
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Humoristisches.
Seine Verwandtschaft. Ein junger Berliner Arzt empfängt den Besuch seiner Braut und ihrer Mutter. Trotzdem der Arzt glaubte, alle kompromittierenden Junggesellentrophäen beiseite zu haben, bleibt der scharfe Blick der zukünftigen geschafft Schwiegermutter auf einer vergessenen Damenphotographie haften. Wer ist denn das, mein Lieber?" Das ist, das ist", stotterte der Arme,„ eine frühere Verwandte von mir."
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Sein Teil. Ein junges Ehepaar schläft den Schlaf des Gerechten , als plötzlich die junge Mutter durch das fürchterliche Schreien ihres ein paar Monate alten Sprößlings aufwacht. Vergebens versucht sie den Kleinen zum Schweigen zu bringen, vergebens auch ihren Mann aufzuwecken; der kleine Otto brüllt ruhig weiter. In ihrer Verzweiflung rüttelt die junge Frau ihren Mann endlich energisch auf und sagt ziemlich erbost:
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Notizen.
( Simplicissimus".)
k. Die japanische Haarfrisur. Das Frisieren in Japan ist eine Wissenschaft und eine Kunst. Es ist eine der wenigen städtischen Beschäftigungen, in denen Frauen Geld verdienen können. Die berufsmäßige Friseurin besucht ihre Kunden zweimal wöchentlich, in einigen Teilen des Landes, wie in Kioto , noch seltener, da dort die Aber Heinrich! So befümmere Dich doch gefälligst auch mal Frisur noch kunstreicher angeordnet wird und wenigstens zwei um den Jungen und schlafe nicht wie ein Murmeltier! Er ist doch Stunden erfordert. Das Frisieren ist ein Ereignis im Leben der auch Dein Kind!" japanischen Damen, die vergnügt den besten Teil des Tages meint schläfrig:„ Ach! Laß mir meine Ruhe! Ich laß' mein Teil Der Herr Gemahl aber legt sich ruhig auf die andre Seite und vor ihren seltsamen Bronzespiegeln fizzen, während das Mädchen reichlich parfümierte Bomade für ihre dichten freischen!" Locken anwendet. Nachdem das Haar so eingeschmiert ist, wird es in verschiedenen Formen angeordnet. Die Frisur ist dabei nach dem verschiedenen Alter verschieden. Kleine Kinder haben-Vom Verlag Schuster u. Loeffler( Berlin und Leipzig ) ist ihre Locken auf dem Scheitel angeordnet; diese Art der Haartracht uns die erste Lieferung die Neuausgabe von Detlev ist charakteristisch für die Kindheit. Die Frisur der verheirateten von Liliencrons Sämtlichen Werfen" zugegangen. Frauen besteht aus einem großen Haarpuff auf dem Scheitel, dessen Preis 50 Pf. Größe mit dem Alter der Trägerin abnimmt, bis er bei sechzig oder siebzig Jahren nur einige Zoll breit ist. Die reichen, glatten, schwarzen Flechten der Japanerinnen bilden ihre Hauptschönheit; das Haar wird aber nach dem dreißigsten Jahr dünner, die ornamentalen Haarnadeln, die getragen werden, ändern sich auch in der Größe, Zahl und Verschiedenartigkeit von der Jugend bis zum Alter. Der Agnes Korn", ein neues dreiaktiges Drama von vorn getragene Schildpattkamm zeigt gleichfalls die Jahre der Wilhelm Weigand , wird Mitte März im Münchener Trägerin an. Keine Japanerin schämt sich jemals, daß sie älter Voltstheater seine Erstaufführung erleben. Frene Triesch vom wird. Während das kleine Mädchen in die hellsten und größten Deutschen Theater in Berlin soll die Titelrolle spielen. Muster gekleidet wird, sieht das kleine weißhaarige Mütterchen Die Ausfuhr deutscher Litteratur und bei der strengen Einfachheit ihres Anzuges eher wie ein Hecken- Kunstgegenstände nach dem Auslande hat im versperling oder eine graue Motte aus. An Festtagen trägt die flossenen Jahre einen Wert von 212 Millionen Mark erreicht gegen Japanerin in ihrem Scheitellnoten vergoldete, lackierte, scharlachrote, 197 Millionen Mark im Jahre 1902 und 177 Millionen Mark im Elfenbein- oder Perlenzierrate, Haarnadeln in Form von Blumen und Jahre 1901. Der Hauptwert entfällt auf die Gruppe Farbendrucke Nadeln aus venetianischem Glas. Da auf das Frisieren des schönen Haares Stiche, Protographien usw., die 1903 im Werte von 11112 Millionen so viel Zeit und Mühe perwendet wird, ist es nur natürlich, daß die Mart( 1902 102 und 1901 90 Millionen Mark) ausgeführt wurden. Frisur nicht jeden Abend zerstört wird. Die Japanerin ge- Etwa der vierte Teil ging nach England. Der Buch und braucht deshalb eine besondere Art Stiffen, eine Art hölzerne Stüße Musikalienhandel ist an der Ausfuhr mit 90 Millionen Mark für den Hals, wodurch die kunstvolle Frisur nicht in Unordnung beteiligt.
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Einen Preis von 1000 Mart schreibt die neugegründete Deutsche Lustspielbühne" für das beste, noch nicht aufgeführte Lustspiel( oder Satire) aus. Letter Einlieferungstermin ist der 1. Juli 1904. Näheres durch Erich Paetel, Berlin , Karlsbad 16.
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gerät. Nach dem Aufstehen genügen einige geschickte Striche über Bei dem Wettbewerb für Entwürfe zum Neubau des die aufgetürmten Flechten, um für den Tag fertig zu sein. Nach Stadthauses in Bremen haben Preise erhalten: Architekt einiger Zeit verliert aber die Frisur ihre erste Schönheit. Dann Gustav Jänice in Schöneberg bei Berlin ( 5000 M.); Architekt Starl wird vor der Ankunft der Friseurin durch Waschen des Haares die Pomade entfernt. Die alte Haarfrisur der japanischen Männer, bei der die Mitte des Schädels vom Scheitel bis zur Stirn rasiert ist und das Haar von hinten nach vorn gezogen wird, um die Stirn zu erreichen, sieht man nur noch bei alten Fischern und Landleuten in entlegeneren Gegenden oder gelegentlich bei einem konservativen alten Mann in der Stadt Tokio .
Roth in Kassel ( 5000 M.); Sie Architekten Konrad Heidenreich und Paul Michel , beide in Charlottenburg ( zusammen 5000 M.); Architekt Ernst Rang in Schöneberg ( 5000 M.); die Architekten Emmingmann und Becker, beide in Berlin ( zusammen 5000 M.); Architekt RogerStawski in Berlin ( 2500 M.) und die Stuttgarter Architekten Bonatz und Britsch( zusammen 2500 M.). Zum Ankauf wurde der Entwurf von F. Berger in Steglitz bei Berlin empfohlen.