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ss. Japanischer Fischdünger. Die Lage ihres Landes verweist| Kind bückt sich und pflückt Blumen und Gräser das erinnert in die Japaner in hohem Grade auf die Fischerei als Nahrungs- und seiner Wärme und Fülle des Gegenständlichen an die Landschaften Erwerbsquelle, und es ist nicht auffallend, daß die mannigfachen unsres Altdorfer( 15. Jahrhundert), von dem einige Stüde   im Produkte des Meeres in Japan   eine sehr gründliche Ausnutzung er Museum zu sehen sind. Man sieht, auch wir hätten Anknüpfungs­fahren. Die Fische namentlich werden nicht nur als Nahrungsmittel punkte gehabt und haben noch andre in Masse

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wollten die

gebraucht, sondern auch alle Abfälle und Nebenerzeugnisse, die aus Maler nur suchen, arbeiten und selbständig sein. Ganz besonders ihrem Fang und ihrer Verarbeitung entstehen, erhalten eine Ver- hervorzuheben sind die prachtvollen Stücke, in denen er die Größe wertung. So ist die jährliche Produktion von Dungstoffen aus Fischen der Stadt Paris   bändigen will. Wo er perspektivische Blicke giebt, dort sehr beträchtlich. Die Fischdünger werden in zwei verschiedenen hinunter in das Gewühl; auf die großen Bläge, wo der Verkehr Formen geliefert; einmal bestehen sie aus getrockneten Fischen selbst brandet und die Menschen so flein erscheinen, eine buntfarbige, fast oder deren Ueberresten und zum andern in Delkuchen, die mit Fisch- märchenhafte Welt. In verhältnismäßig fleinen Bildern spannt er fett hergestellt werden. Der aus Fischen selbst zusammengefeßte eine Fülle hinein, die ein ganzes Panorama nicht erreicht. Diese Dünger wird durch Heringe und Sardinen gewonnen, die einfach an Bilder sind wahrhaft monumental. Dieser Maler hatte ein Herz der Sonne getrocknet werden. Besonders die junge Brut der Sardinen für seine Stadt. wird zu diesem Zived benutzt. Von den Heringen dienen nur die Gräten als Dünger, nachdem das Fleisch vorher abgelöst und zum Räuchern aufgehängt worden ist. Die Fischölkuchen werden aus allen Arten von Fischen zubereitet, die man zuerst focht und dann unter eine gewöhnliche Handpresse bringt. Ter Rückstand wird in der Sonne getrocknet. Vorläufig ist der Fischdünger hauptsächlich für die Reis­und Getreidefelder benutzt worden, doch scheint es, daß der aus Gardinen bereitete Dünger auch ausgezeichnete Ergebnisse für den Anbau der Indigopflanze ergiebt, indem er letzterer fräftige Stiele und sehr stark gefärbte Blätter verleiht. Der Heringsdünger hat sich vortrefflich in der Orangenkultur bewährt; man hat auch bereits in den Vereinigten Staaten   seinen Wert in dieser Beziehung anerkannt, fodaß sich eine beträchtliche Ausfuhr dieser Dungstoffe aus Japan  nach Kalifornien   entwickelt hat.

Kunst.

e. s. Camille Pissarro  , von dem eine ganze Anzahl Bilder im Kunstsalon Kassirer vereinigt sind, ist schon beinahe eine historische Größe. Das heißt er ist als Mitkämpfer in den Reihen der französischen   Impressionisten, die sich um Manet  scharen, so bekannt, daß hierüber über diese historische Stellung­wenig zu sagen bleibt. Er stritt in Reih und Glied mit den andren. Was sie verfochten, ist jetzt anerkannt und ihren Zielen streben in allen Ländern andre Generationen nach. Diese Ziele sind rein tünstlerische, beinahe könnte man sagen, technische. Sie lehrten die Welt, daß nicht das photographisch treue, trockene Sehen der wirklichen Dinge das Leẞte ist. Sie faben und entdeckten für ihre Zeit Licht und Luft und flimmernde Farben. Und was sie vor allem dabei fanden, das war der Raum, die räumliche Vorstellung.

Es ist merkwürdig, wie diese Maler eines erreichten. Sie gingen offensichtlich nur darauf aus, die Technik zu säubern, zu heben, sie wollten sehen lernen. Damit entdeckten sie ein andres, Sie fanden, daß das bisherige Sehen schablonenhaft geworden war. Es wurde mit Vorstellungen, Ideen und festgefügten Absichten ge­arbeitet. Die Anknüpfung an die großen Maler der Vergangenheit war unterbrochen. Nun strebten sie wieder dahin, mit neuen und ungeschulten, das heißt fünstlerisch) frisch aufnehmenden Augen vor die Wirklichkeit zu treten.

Sie zeigten damit, daß die Wirklichkeit dem, der vorurteilslos an sie herantritt, nene Seiten enthüllt, und das, was bis dahin nüchtern und richtig erschien, erhielt eine neue, belebende Beleuchtung. So erneuerte sich ihnen ohne viel inneren Zwang die Welt der Er­scheinungen. Es kommt in ihre Bestrebungen etwas wie Liebe hinein. Sie sehen jedes Ding anders, als man es bisher sah, und reicher und vielfarbiger, lebendiger.

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Alle diese Gedanken kommen beim Betrachten der Bilder dieses Franzosen  , der 1903 starb Er hat den Weg getreulich durchgemacht. Seine Bilder bon 1861 bis 1903 ein ganzes Leben voller ehrlicher Arbeit. Man sollte meinen, daß dies selbstverständlich wäre. Aber wie in der Kunst die Schablone herrschte und herrscht, das sieht man an diesem Beispiel. So kommt es, daß solch eine ein­fache und ernste Art neu und groß wirkt. Man sieht in der Auf­einanderfolge dieser Bilder die ganze Entwicklung. Schon ganz früh in den noch trüben und schweren Bildern: Frühling, Sommer, Herbst, Winter spürt man doch schon das Streben, der Wirklichkeit nahe zu kommen, den Raum zu übertragen, das Freie in Licht und Luft, das groß über den breiten Feldern schiebt. Eine fefte und feine Art schon hier, die Personen auf dem Acker un­gezwungen zu gruppieren. So ganz weggewandt von Effekthafcherei. So ruhig natürlich, beinahe still.

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Dann kommen neue Anregungen. Die Farbe, die Einzelfarbe der Dinge drängt sich vor. Die Bilder werden farbiger. Doch immer noch bleiben die Farben schwer und einen sich nicht recht. Die Luft fehlt noch.

Neue Experimente prontillistischer Art bringen auch hier die Be­freiung. Die Farben werden zerlegt in Tüpfelchen, die sich auf der Nezhaut des Auges einen. Immer nur um der Sache, um der Materie willen, deren Wahrheit und Schönheit erreicht werden soll. Diese wahren Techniker feiern feine Malorgien und treiben feine Stil extravaganzen. So leuchten nun die Bilder und leben und die Farben vibrieren in der Luft. Die Maler sehen es so in der Wirk­lichkeit und so wollten sie es wiedergeben.

Unter all den Bildern sind außer denen, die die angedeuteten Etappen der Entwicklung darstellen, besonders und an sich einige interessant, die ich noch hervorheben will. In ihnen offenbart sich die Liebe dieses Künstlers, der so eingehend und lange sich die Materie betrachtete. Da sind die Waldbilder. Und unter ihnen eines ein

Eines ragt besonders hervor. Eine Brücke über die Seine, über die das Verkehrsleben flutet. Der breite Fluß. Die hohe Brüde. Das farbige Gewimmel. Und das alles so glücklich ge­sehen in einem Gesichtswinkel, der die Perspektive so lebendig bers tieft. Vor diesen Werken müßten die Maler staunten. Da ist eine Größe der Anschauung, die weit weg von akademischem Kunststudium führte. Durch ganze Straßenzüge sieht man hindurch. Hinten ver lieren sich die Eden in Nebel und Dunst. Und die Menschermenge und die Wogen wirken nur noch wie Chaos.

Auf dem Wege der Technik und ernster Arbeit wurde hier eine Erneuerung erreicht, die vorbildlich wurde.

Möchten die Nachfolgenden dies lernen: Können und Arbeit das giebt den guten Grund.

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Vielleicht führt sie dann die Entwicklung auf Wege, die sie selbst nicht ahnten, da sie nur ehrlich zu suchen bestrebt waren. Und es fällt ihnen ein Mehr in den Schoß als Lohn. So daß sie eigne Arbeit weitergeben können an andre Generationen. Bielleicht fommen dann auch die, die hinausführen über diese Technit, mit Hilfe dieser Technif, fie ausbauend, weiterführend. Vielleicht kommen dann die, die neue Ziele zeigen können. Wenn es an etwas fehlt heutzutage, so scheint es dieser Ernst der Arbeit zu sein.

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Aus der Vorzeit.

k. Eine prähistorische Kunst. In den Höhlen bei La Mouthe in der Umgegend von Sarlat  ( Dordogne  ) hat der französische   Forscher Emile Rivière in sehr eingehenden Untersuchungen eine prähistorische Kunst entdeckt über die in der Bibliothèque Universelle" ein interessanter Bericht vorliegt. In dieser Gegend be­finden sich eine Menge, zum Teil bereits seit 40 Jahren erforschte Höhlen, aus denen bereits wichtige Aufschlüsse über den prähistorischen Menschen erlangt sind. Die Höhlen sind meist in ganzen Gruppen und in bergigen Gegenden anzutreffen. Auch die Höhle von La Mouthe liegt am Abhang eines Felsens. Die großen Erdrevolutionen haben sich in dieser Gegend besonders bemerkbar gemacht, und es ist sehr wahrscheinlich, bei den vorhandenen Einwirkungen aller Art von Dämpfen der unterirdischen Thätigkeit des Waffers, mineralischer und warmer Quellen, daß diese Höhlen ursprünglich nicht die Form hatten, die sie jetzt haben. Als Rivière die Höhle entdeckte, war sie seit 49 Jahren während des Winters als Aufbewahrungsort für Ge­treidevorräte benutzt worden. Zufällig untersuchte er die Erde und fand angeschärfte Stiefelsteine; er drang in das Innere ein und grub bald mehrere Renntierzähne, zertrümmerte Knochen und eine durch­bohrte Seemuschel aus. Die Höhle war demnach von prähistorischen Menschen bewohnt worden. Nach mehrjährigen Forschungen ergaben sich reiche Aufschlüsse. Es zeigte sich, daß die anscheinend einige zehn Meter lange Höhle sich auf mehrere hundert Meter erstreckte. Aus den Skeletten ersah man, daß Höhlenbär und Höhlenhyhäne wiederholt dort gehaust hatten. Waffen und Geräte aus Knochen, darunter eine sehr feine Nähnadel, durchbohrte Zähne, angeschärfte und auch ges glättete Stiefelsteine, auch Bruchstücke roher Töpferwaren bezeugten die Ansiedlung des Menschen daselbst seit der Diluvialperiode, seit seinem ersten festgestellten Erscheinen auf der Erde. Endlich fand Rivière  aber zu seinem höchsten Erstaunen auf den Wänden der Höhle Zeich nungen, die geradezu dekorative Wandgemälde abgaben. Bis jetzt hat man drei gefunden; fie stellen Tiere dar und zeigen in genauer und tühner Zeichnung eine überraschende Beobachtungsgabe und zugleich Phantasie. Auf einem Bilde sieht man zwei Wiederkäuer, friedlich aneinandergelehnt; das eine Tier wendet seinen Kopf zu seinem Ge­fährten, einem Rind mit Hörnern, das einen Bison betrachtet. Der Bison ist prächtig dargestellt, mit riesigem Höder, mit erhobenem Schweif, mit den Hufen die Erde aufwühlend, die Schnauze gesenkt, er scheint bereit zum Angriff zu sein. Oberhalb sieht man ein Tier ohne Kopf, ein Pferd oder einen andern Einhufer, ein tazenartiges Tier und das Stirnstück eines Wiederkäuers mit einwärts gekrümmien Hörnern, das so gut gemacht ist, daß man alles übrige daraus errät. Im zweiten Wandgemälde sieht man einen Steinbock, dessen Be­wegung so natürlich ist, daß man den Eindruck eines Laufens in Sprüngen hat; ferner ein Renntier, mit Strichen, die die Haare vor­stellen sollen, und ein Mammut ohne Rüffel und Hauer, trübfelig in einem Winkel zusammengefauert. Auf dem dritten und wichtigsten Bilde sieht man, neben andern Tieren, einen Halbesel, pie an ihn bisweilen noch in den Ebenen der Mongolei   findet; er wichernd und sich tummelnd dargestellt. Darüber sieht man eine haarigen Einhufer, mit wehender Mähne und gespizten Ohrenbein Mammut, das man für einen Elefanten halten würde, wenn nicht die eigentümliche Art, ivie die Hauer stehen, es als Mammut tenn