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und

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wendung zu

Technisches.

der Volks­Führer Eli Lima auf, jazgräber

Die Pariser Zeitschrift verbreitet sich dann noch über die ver- auch nicht auf dem östlichen Abhang der Anden, wohin mutliche wirtschaftliche Bedeutung des Panama - Kanals, der vielleicht glaube sie verlegte. Ein amerikanisches Syndikat, der im Jahre 1913 oder 1914 eröffnet werden könnte; dann wären gerade vier Harper war, brach im Jahre 1901 von New York Jahrhunderte verflossen, seit Balboa von den Höhen des Isthmus aber man hat nichts seitdem davon gehört. Eine zweite zum erstenmal den Pacifischen Ocean erblickte. Die Vereinigten Gesellschaft ging im Jahre 1902 von London aus. Staaten sehen einen besonderen Vorteil des Kanals in der engeren Verbindung des östlichen mit dem westlichen Teil ihres eignen Ge­bietes. Man macht sich davon bei uns wohl nicht überall die rich- u. Nagelbare Steine. Jedermann weiß, wie schwer es tige Vorstellung, daß froß der durchgehenden Eisenbahnlinien der oft ist, einen Nagel in eine Wand zu schlagen, drei bis viermal Westen der Vereinigten Staaten wirtschaftlich mit dem Osten mur in muß man vergeblich beginnen, weil man statt des Mörtels den einer losen und recht schwierigen Verbindung steht. Das Getreide harten Stein getroffen hat, in den der Nagel nicht hineindringt, und das Holz aus den Staaten Washington und Oregon , das nach sondern an dem er sich, ohne Sicherheit zum Aufhängen von Gegen­den Häfen der Neu- Englandstaaten oder nach Europa bestimmt ist, ständen zu bieten, frumm biegt. Jezt ist auch hierfür Abhilfe ge­geht nicht etwa mit der Eisenbahn nach New York , sondern zu Schiff funden. Man fabriziert nämlich Steine aus einer Mischung von und Dadurch wird die Dauer des Bimssand um ganz Südamerika herum. Cement, welche eine genügende Festigkeit Härte besigen, unt als Teil Transports etwa von San Francisco bis New York auf 130 Tage des Mauerwerks Ver­zut gesteigert, während sie bei Benutzung eines Kanals über den Isthmus finden, aber andrerseits ohne zu reißen, bröckeln oder von Panama auf 30-40 Tage verkürzt werden würde. Auch der zu zerspringen, sich gerade so gut Handel der Staaten an der pacifischen Küste von Südamerika , also nageln lassen, tvie Holz. Solche Steine können also beim Bau des von Chile , Bolivia , Peru , Ecuador und Kolumbien , würde eine Hauses hier und da im Maueriverk an Stellen, wo nach vernünftiger Umwälzung durch den Kanal erfahren. Heute gehen die Ladungen Erwartung angenommen werden darf, daß dort Nägel in die Wand von Salpeter, Guano, Kupfer, Silber, Kakao gewöhnlich mit eingeschlagen werden sollen, gleich mit vermauert werden. Natürlich großen Hamburger Segelschiffen nach Europa . Dagegen muß man solche Stellen schon äußerlich genügend kennzeichnen, oder empfangen Valparaiso , Callao, Guayaquil von Europa Eisen- wenn sie etwa durch Tapeten oder Farbe verdeckt sind, muß man und Stahlwaren, Werkzeuge. Branntwein, Kleidungsstücke usw. genau angeben, wo sich die dem Nagel zugänglichen Steine befinden. Schon 1899 erreichte dieser Handel 1770 000 Tonnen. Die Dent äußeren Ansehen nach unterscheiden sie sich kaum von den ge­Vereinigten Staaten haben bis jetzt feine Möglichkeit gehabt, gegen wöhnlichen, hartgebrannten Ziegelsteinen, denen sie auch in Bezug diese alte direkte Handelsverbindung zwischen Europa und den süd- auf das Gewicht ähnlich sind.- amerikanischen Staaten anzufämpfen. Durch den Kanal aber würden New Orleans und New York einen Vorteil von 3000 Seemeilen im Verkehr mit den genamiten Häfen haben, und für die Vereinigten Staaten würde die Aussicht, die südamerikanischen Pacificstaaten in eine wirtschaftliche Abhängigkeit von sich zu bringen, erheblich steigen. Welch ein Bild der Zukunft sich durch diese neu geschaffenen Bahnen dem Auge der amerikanischen Imperia listen enthüllt, davon soll hier nicht die Rede fein. Man hat auch bereits auf ganz vernünftigen Grundlagen berechnet, welchen Verkehr der Kanal aufweisen würde, auch wenn nur der heutige Umfang der Schiffahrt zu Grunde gelegt wird. Die neue Kanalgesellschaft ist auf eine Biffer von 5001 798 Tonnen ge­kommen, und die Schäßung von Emory Johnson, der neulich im Bulletin der Amerikanischen Geographischen Gesellschaft einen Auffay über die Handelsaussichten des Panamakanals veröffentlicht hat, bleibt mit 4891 000 Tonnen nur unbedeutend dahinter zurück. Johnson verweist übrigens darauf, daß die Kanalgebühren ver­hältnismäßig gering sein müßten, niedriger als die des Suezkanale. Unter dieser Bedingung würde nach seiner Meinung schon bei der Eröffnung des Kanals mit einem Verkehr von sieben Millionen Tonnen zu rechnen sein. Der Suezkanal hatte 1902 eine Frequenz von 11 Millionen Tonnen aufzuweisen.

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"

Humoristisches.

Aber

- Eine Anekdote von Schillers Sohn Karl wird in der Frankfurter Zeitung " erzählt: Karl v. Schiller, der württem­bergische Oberförster, war ein herzensguter, freundlicher Mann, wenn auch in geistiger Beziehung durchaus nicht der Erbe seines großen Vaters; nach seinem eignen Geständnis hielt er sich am liebsten da auf, too's uit weit zu einem guten Schoppen" war. Mit Bezug darauf plauderte einmal Oberförster v. Schiller: Mein Sohn, seh'n Se, Ser ist zu und groß zu start, hat gar viel Dragonermäßiges au sich, als daß er auch nur einen Zoll von Da hab' ich noch feinem Großvater haben oder werden könnte. mehr von ihm, wenigstens e Bisle von seinem Herzen. ein nettes Stück von meinem Jungen muß ich Ihnen doch einmal erzählen. Als er noch'n Bub war, that ich ihn zu' nem Präceptor in Kost, Zucht und Schule. Der hielt alle Semester Examen mit seinen Böglingen ab und ladete dazu öffentlich ein und speciell die Eltern der Schüler. Einmal, dent' ich, mußt du doch auch hingehen und be­suchte die Prüfung. Grad' als ich ins Zimmer tret', überhört der Präceptor die Buben lateinische Vokabeln. Als er mich sah, natürlich, müffen. meint' er, besonders meinem Frizz Aufmerksamkeit schenken zu Er fragt zwei, drei Vokabeln, der Bub' weiß s'e, und man jah's dem Kerl deutlich au, wie herzlich froh er war. Aber da fragt er ivicder: Silva"( der Wald) und der Bub' weiß es nicht, schaut verdrießlich vor sich nieder; na, Silva?" wiederholte der Präceptor, Silva? Schiller! Du weißt's, ich bin sicher; Du weißt's, Dein Vater ist ja oft d'rin und" auffährt der Bub' wie der Blig, das hat ihn auf die rechte Spur gebracht; und Feuer in den Augen, Freud ' auf dem mageren Geficht, antwortete er flugs und laut: " Ja, ja, Wirtshaus! Wirtshaus! Silva das Wirtshaus!" Der Präceptor und alle die Leute, die da waren, meinten, das Lachen unterdrücken zu müssen, und ich, ich wußte mir vor Lachen nicht zu helfen, mußt' fort und ging dann natürlich in des Jungen Silva. Bergeß' das mein Lebtag nit!"

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Notizen.

Das Schauspielhaus wird zwecks Umbaues von Zu­schauerraum und Bühne von Ende April an auf sieben Monate geschlossen bleiben. Im Mai und in den ersten Monaten der kommenden Saison werden die Schauspielhaus- Vorstellungen bei Kroll stattfinden.

k. Der Schak der Inkas" entdeckt? Eine mervürdige Meldung erhalten Londoner Blätter aus New York : Die Zeitungen Bolivias berichten, daß nach jahrhundertelangem Suchen der große verborgene Schatz der Inkas in Bolivia entdeckt worden ist. Der Schaz, der auf 64 000 000 M. geschätzt wird, wurde von einer Ge­sellschaft britischer und amerikanischer Ingenieure in Chayaltaya gefunden. Die Eingeborenen befinden sich in großer Erregung, denn sie glauben, daß noch ein Schatz im Werte von 120 000 000 M. zu entdecken ist. Der verborgene Schatz der Jukas" ist, wie ein englisches Blatt zu dieser Meldung bemerkt, seit Generationen das Ziel zahlloser Erpeditionen gewesen. Ueber den erstaunlichen Reich tum dieser indianischen Könige läßt die Geschichte keinen Zweifel, aber das Mißlingen zahlreicher Schazgräber- Erpeditionen ließ schließlich allgemein den Gedanken aufkommen, daß er von Pizarros spanischen Freibeutern sehr wirksam geplündert worden ist. Die Paläste und Tempel der Inkas und selbst die Gärten der Priester Strahlten von Gold und Edelsteinen; aber zwischen 1532 und 1571, als die letzten Inkas hingerichtet wurden, wurden nicht nur diese kostbaren Tempel von der spanischen Soldatesfa zerstört, sondern auch die Mumien ausgegraben und ihrer unschäzbaren Juwelen und des Schmuckes von gehämmertem Golde beraubt. Als Pizarro zuerst das Cajamarca- Thal betrat und das peruanische Heer in Bestürzung floh, geriet der Kaiser Atahualpa in Gefangenschaft; er erbot sich, als Löjegeld das Gebäude, in dem er gefangen gehalten wurde, mit Gold zu füllen. Ornamente von Tempeln und Palästen wurden gebracht und geschmolzen, und die Angreifer teilten Gold im Werte von etwa 80 Millionen Mark unter sich. Inzwischen vergruben im ganzen Lande Priester und Volt ihre Schäße, um sie vor den Händen der In Wien will man dem Walzerkomponisten Johann Eindringlinge zu retten, und manche wunderbare Legende von un- Strauß( Sohn) ein Denkmal errichten. Wer dazu beisteuern ermeßlichen Reichtümern, die in Stellern verborgen, in Flußbetten will, hier ist die Adresse: Johann Strauß- Denkmal- Komitee, Wien L, versenkt und tief in der Erde vergraben wurden, hat sich gebildet. Giselastraße 12( Musikvereins- Gebäude). Pizarros Leute fanden viel von diesen Schäßen, man glaubt zivischen Rom bezieht seine Oster palmen aus San Remo , Bor­70 und 120 Millionen Mark. Unter der Beute befanden sich lebens- dighera und Umgegend. Man bindet an der Riviera zu diesem Zweck große Statuen aus reinem Gold und Silber, goldene Vasen und den zweijährigen, oft schon haushohen Palmen die Krone dicht zu­Bilder, Waffen, Kästchen und seltsame Amulette aus Gold und sammen. Ende Januar löst man die Bande und hat nun zu obigem Edelsteinen. Aber das wirkliche Dorado, die wichtigste Quelle des Handelsziveck geeignete frische, goldgelbe und silberweiße Palmien­wunderbaren Reichtums, von dem die mit Gold bedeckten Paläste blätter. nur eine Ahnung gaben, und der die Habsucht der Spanier so er­regte, war nie entdeckt worden. Cuzco , die Hauptstadt der war es nicht, und Pizarros Halbbruder Gonzalo fand die Stätte Sonntag, den 27. März.

nkas,

- Das frühere Ostend- Theater, jetzige Carl Weiß- Theater, foll vom 1. April ab ein Bürgerliches Schauspielhaus" werden, man will in wechselnder Reihenfolge klassische und moderne Stücke, Trauerspiele, Lustspiele und Bossen geben.

Die einaktige Pantomime Colombine" von Erich Korn( in Berlin bereits mehrfach aufgeführt) wurde in Köln von der Censur verboten.

Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am

Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.