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Handen sein. Das Beet, auf das die Samenmischung gesät wird, zwecke verfolgen, und solchen, denen die Herausarbeitung ihrer muz gut vorbereitet sein. Der Samen wird nicht dicht gestreut, künstlerischen Individualität am Herzen liegt, ohne Rücksicht auf ganz flach untergehartt und die Erde dann mit einem Brett fest- offizielles Ansehen. Im übrigen verteilt die öffentliche Meinung, geflopft. Wenn die Pflanzen an einer Stelle zu dicht aufgehen, so die sich von den Leuten vom Fach beraten läßt, die Lorbeeren. verden die überflüssigen ausgezogen. Gießen ist besonders vor dem Und der Kunst werden nicht Wege gewiesen, sondern sie geht Rufgehen bei trodener Witterung nötig. Epäter braucht man sich ihren Weg. aim das Gedeihen des japanischen Blumenrasens weiter keine Sorge zu machen.

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Es bestand offenbar die Absicht, in diesem Jahre eine erlesene Auswahl von Künstlern des In- und Auslandes zufammenzubringen. Daher treten die Spitzen der Secession dementsprechend, wie es der Raum gebietet, zurück. Das Resultat iſt eine reiche Abwechselung des Gebotenen, froßdem nur circa 200 Bilder dort vertreten sind. um so mehr interessiert ein längeres Verweilen bei dem Einzelnen, wobei sehr selten der Künstlerische Eindruck nachläßt. Im Eintrittssaal hängen die Dänen. Ein robust kräftiges tieffarbiges Bild des Russen Malja wine fällt auf. Den zweiten Saal nehmen die Münchener mit der Vereinigung Scholle" ein ( mit eigner Jury). Im dritten begegnen wir Liebermann , Leisti tow, Corinth , Trübner. Der vierte zeigt Holland und eine interessante Nebeneinanderstellung eines deutschen , französischen, englischen, dänischen Porträts. Im selben Saale hängt ein eleganter lebogt, das Bild einer Tänzerin in gelb und blau. Der junge Nachwuchs versammelt sich im folgenden Saale. Hier interessiert aluschef mit einem großartig gedachten Eisenbahn - Großstadt­bild. Frankreich schließt sich mit der Schweiz an. Und zum Schluß im letzten Saale hängen Hofmann, uhde, Thoma. Ueberall spürt man die sorgsame Auswahl; und der erste günstige Eindruck verstärkt sich, je länger man verweilt.

Wenn die Hummet wieder brummt. Der" Frankfurter Beitung" wird aus St. Gallen geschrieben:" Das Meislein singt allzeit was giebst? was hast? sein alten Ziziberg", heißt es an läßlich der Schilderung des Frühlings in einem alten Vogelbuche von 1737. Während noch Anfang April Finkenschlag und das Geschmaiz Der Kohlmeise dem Waldkonzert charakteristische Klangfarbe verliehen, st seit zwei Tagen des Basses Grundgewalt" zu Sopran und Alt der Oberstimmen getreten. Am 16. April vernahm ich das erste Brummen der Hummel. Anhaltender, warmer Sonnenschein und bie Vegetation beförderndes, Blumen auffprießendes Föhnwetter haben Sie zum Leben, zum gedeckten Tische an Rainen und auf Wald­Lichtungen gerufen. Stolz trägt sie ihr schwarzes Sammetkleid, das nach hinten einen weißen Rand zeigt. Auf dem vorderen Teile des Halsschildes und auf dem zweiten Ringe des Hinterleibes trägt sie gelbe Binden als Auszeichnung. Im Gegensaße zu den Tausenden bon Bienen, welche nur leise summend und ganz manierlich an wohl besetzter Tafel schmausen, geberdet sie sich wild und ungestüm und reißt die Blumenkronen hin und her, daß die zarten Pflänzchen bis En ihre Grundfesten erzittern. Joh. Peter Hebel beschreibt dies in seinem Gedicht' s Hummele und' s Jmli" mit plastischer An­chaulichkeit. Das Volf hat diese Ungeberdigkeit der Hummel schon Lange erkannt und sie in der Redensart niedergelegt: Umherschießen. Eine treffende Antwort. Als der Zimmermann twie eine Hummel in einer Flasche". Ein Hummel am faden ist Andreas Holznagel in Verden eines Tages von der Arbeit heim­wilder, denn all gößen, die da stond", sagt U. Eckstein im 17. Jahr- lehrte, hatte ihm der bissige Hund eines Müllers ein großes Loch in hundert. Ulrich Brägger, der arme Mann im Toggenburg", die Mancheſterne( Hose) und einige kleinere in die linke Wade ge­Schreibt in seinem Tagebuche von einem wilden und heftig darein- rissen. Einem Angriff auf die rechte jedoch tam Holznagel zuvor, fahrenden Menschen: Er ist närrisch worden, hat Hümmel im Stopf". indem er seinem Angreifer mit der Art den Kopf spaltete. Darob Ein unruhiges, lärmendes, kleines Kind wird in den Kantonen ist er nun vom Müller verklagt worden und vor das Amtsgericht zu Solothurn und Zürich Hummel gescholten. Die Schaffhauser heißen Verden gekommen. Wie mir scheint", spricht der Richter, als Holz­eine unruhige Person eine wilde Hummel". nagel feine Aussage gemacht hat, sind Sie in Ihrer allerdings be­richtigten Notwehr doch zu weit gegangen; Sie hätten den Hund statt mit der Schneide der Art mit dem Stiel abwehren können." wenn mi de lortiche Law'l( Hund) mit'n Swanz, un nich mit de Tähnen bäten harre."-

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Humoristisches.

Notizen.

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Die Direktion des Residenz- Theaters über­nimmt am 1. September, an Stelle Sigmund Lautenburgs, Richard Alexander. Marim Gorki wurde ein unter den Dramatikern Ruß­ lands ausgeschriebener Preis von 5000 Rubel für sein Nacht­asyl" zuerkannt.-

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k. Selbstkritik englischer Parlamentarier. Warum die Mit­glieder des Unterhauses ernster Arbeit so abgeneigt sind, und welches Ja, Herr Antsrichter", sagte Andreas, dat harr ick ok dahn, Die eigentliche Ursache ihrer Trägheit und Arbeitsunfähigkeit ist diese wichtigen Probleme wurden dieser Tage von medizinischen und vissenschaftlichen Autoritäten des Hauses in einer sehr amüsanten Debatte zur Sprache gebracht. Ein Redner stellte zunächst die Thatsache fest, daß das Unterhaus ein Ort ist, in dem es drunter und drüber, öde und langweilig zugeht. Wißstände der Ventilation, der Schlechten Luft, die die Nähe der Temse hervorruft, wurden zur Erklärung angeführt. Ein origineller Vorschlag, der zur Belebung ber Sitten des Unterhauses von einem Parlamentarier vorgebracht wurde, bestand darin, daß das Parlament sich 8 Geishas im japanischen Kostüm aus Japan verschreiben lassen solle, die an den Thüren auf­warten und den Mitgliedern die Stiefel ausziehen sollten, wie es im Rande des Mikado geschieht, bevor jemand ein Gebäude betritt. Sie Sollten den Mitgliedern die weichen, lururiösen, japanischen Ban toffeln dafür geben, die man, ohne die Teppiche zu beschmuzen, im- Die Operetten Spielzeit im Neuen königl. Unterhaus tragen könne. Ein andrer Parlamentarier fühlte sich Operntheater( Stroll), unter Direttor Ferenczy, beginnt mit der durch die unparlamentarischen Telephongespräche verletzt, die man Aufführung der Fledermaus" am 21. Mai.- jogar von alten, grauhaarigen Staatsmännern" mit anhören müsse.- Jm Braunschweiger Hof Theater erlebt H. Es wäre eine Sprache, die auf die Diener forrumpierend wirken Gommers Oper Rübezahl", Tert von Eberhard König, am müsse. Weiterhin wurde die wichtige Frage erörtert, ob das Gitter, 12. Mai die Erstaufführung.- das die Galerie für die Damen einschließt, bleiben solle. Ein Misogyn wollte, daß man mit dem schrecklichen Regime der Frauen, die nur fämen um Mittag zu essen und um Thee und Erdbeeren auf der Terrasse des Hauses zu genießen, überhaupt aufräumen möchte; forgt für die Mitglieder, und laßt die Damen sich selbst durch Schlagen". Einige Mitglieder forderten einige 20 000 m. für die Einrichtung eines möglichst eleganten Rauchsalons. Ties schien ihnen der wichtigste Teil des Gebäudes, an den man etwas wenden müsse. Es gab auch Parlamentarier, die ehrlich genug eingestanden, daß niemand jemals im Debattensaal fäße, wenn er nicht gerade eine Rede halten wolle....

Kunst.

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Der czechische Komponist Anton Dvorschat ist im Alter von 63 Jahren in Prag an einem Schlagfluß gestorben. Seine Slavischen Tänze" find allgemeint bekannt geworden. t. Sonnen und Schattenblätter. Die Blätter vieler Bäume und Sträucher nehmen eine verschiedene Entwicklung, je nachdem die Zweige, an denen sie sißen, regelmäßig von der Sonne getroffen werden oder stets im Schatten bleiben. Besonders auf­fällig sind diese Unterschiede zwischen Sonnen- und Schattenblättern bei den Laubbäumen wie der Rotbuche und der Ulme. Nun hat Dr. Nordhausen die Frage zu lösen gesucht, ob die Ausbildung der abweichenden Blattformen nur durch Anpassung immer wieder zu stande kommt oder ob dabei auch eine gewisse Vererbung mit im Spiele ist. Zu diesem Zwecke hat er sowohl im Schatten wie in der Sonne erwachsene Zweige abgeschnitten und dann teils im Freien, teils im Salthaus, teils in einer Dunkelfammer, aber alle stets unter den gleichen Verhältnissen konserviert und ihre weitere Entwicklung beobachtet. Es stellte sich heraus, daß die dann getriebenen Blattknospen und Blätter auch stets die nämlichen Unters schiede wie zwischen den Sonnen- und Schattenblättern in der Der erste Rundgang bestätigte schnell die Erwartung, daß die freien Natur aufwiesen. Daraus ist also zu schließen, daß hier Secession auch in diesem Jahre den Ansprüchen genügt, die man wirklich die Vererbung von wichtigem Einfluß ist, wie denn auch zu­an sie zu stellen gewohnt ist. Wenn auch die offiziellen Vertreter weilen beide Blattformen so start voneinander abweichen, daß man der Kunst, wie es bei der Eröffnung der Ausstellung am Lehrter sie für Blätter ganz verschiedener Rassen der betreffenden Baumart Bahnhof geschah, in begeisterter Rede die Behauptung verbreiten, halten könnte. der Kaiser habe der neuen Kunst neue Wege gezeigt, so Imprägnierte Gruben hölzer finden mehr und wird es dennoch damit sein Bewenden haben, daß die mehr in den Bergwerken des Ruhrkohlen- Bezirks Verwendung. Bis Secession es ist, die diese neuen Wege zeigt. Thatsachen jetzt hatte man sehr viel Eiche verwendet. Neuere Versuche haben reden besser als Worte und Versicherungen. Und es besteht eine ergeben, daß Tannenholz durch ein besonderes Imprägnierungs. reinliche Scheidung zwischen Leuten, die mit der Kunst allerlei Neben- verfahren einen guten Ersatz für Eiche abgeben kann.-

e. s. Die Sommer- Ausstellung der Berliner Secession war gestern zum erstenmale den Vertretern der Presse zugänglich. Es wurde noch allerorten gehämmert, lackiert, geflict, gesäubert, und eine gelinde Aufregung herrschte in den Räumen, die mun den Sommer über den Anziehungspunkt für die Kreise bilden, die sich ernstlich für Fortschritte in der Kunst interessieren.

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Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.