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z. Umgewehter Eisenbahnzug. Ein Eisenbahnzug ist vor kurzem| Fichten, Lärchen und Kiefern beobachtet, über deren Ursache man zitz an der Westküste Groß- Britanniens durch den Druck besonders nächst im Dunklen blieb. Gewöhnlich zeigt sich das obere Drittel der starken Windes umgeweht worden. Auf der Linie Carnfort- Barrow betroffenen Bäume gebräunt und abgestorben, während der Rest und der Furneß- Eisenbahn führt ein Viadukt über die Mündung des die Wurzel unbeschädigt sind. Doch zeigen sich noch unterhalb der Flusses Leven. Ein außerordentlich starker Wind warf hier einen abgetöteten Kronenstelle Risse in der Rinde und andre Erscheinungen, Zug von 10 Wagen Länge um. Der Sturm hatte zunächst die Drähte wie sie als Folgen eines Blitzschlages bereits bekannt waren. Diese der Telephon- und Telegraphen- Leitung losgerissen, und diese waren Erscheinung war es u. a., die Professor Tubeuf in München dazu in die Räder und in die Bremseinrichtung des über die Brücke führten, die Ursache der Wipfeldürre nicht in Tierfraß, sondern in fahrenden Eisenbahnzuges geraten. Der Zug mußte daher mitten auf Flächenblißen zu suchen, obwohl ein andrer Forscher die Erscheinung der Brücke halten, und das Begleitpersonal war mit der Entfernung auf den Fraß der Raupe des Fichtenwicklers zurückführen wollte, die der hinderlichen Drähte beschäftigt, als ein besonders starker Wind- an den betroffenen Stellen auch wirklich vorkommt. Die Entscheidung stoß zunächst zwei Wagen und dann auch die übrigen acht Waggons zwischen den beiden sich gegenüberstehenden Anschauungen lieferte das amblies. Da der Zug zum Glück auf dem windseitigen Gleise hielt, Experiment, zu welchem eingetopfte Fichten benutzt wurden. Mittels so kamen die umgeworfenen Wagen auf das andre Gleis zu liegen und einer sinnreichen Vorrichtung unter Benuzung eines Induktors ließ Stürzten nicht in den Fluß. Die Passagiere, 34 au der Bahl, wurden Prof. Tubeuf die Verfuchsbäumchen einige Sekunden lang mit zahlzwar mehr oder minder verletzt, vermochten jedoch aus den Fenstern reichen schwachen Funken überschütten, so daß die Wirkung eines und Thüren des umgewehten Zuges das Freie zu gewinnen. Der Flächenblißes nachgeahmt wurde. Nach wenigen Wochen lieferten die starke Sturm gestattete aber ein aufrechtes Gehen nicht, weshalb die Verfuchsbäumchen genau das Bild der von Wipfeldürre betroffenen Fahrgäste auf dem Boden der Brücke entlang kriechen mußten, um Waldbäume, womit der Nachweis für die Richtigkeit der Tubeufschen die auf dem Lande zunächst belegenen Häuser zu erreichen. Anschauung erbracht war.
Die Untersuchung dieses bemerkenswerten Unfalles hat ergeben, daß der Sturm an jenem Tage eine ganz außergewöhnliche Stärke hatte, da er laut Messung in der Hafenstadt Barrow 45 m Geschwindigfeit pro Sekunde und zeitweilig sogar eine solche von 54 m besaß. Da die Eisenbahnbrücke in der Nähe der Verengung einer Bucht liegt, so kann hier der Sturm mit noch größerer Stärke aufgetreten sein. Die englische Zeitschrift" Ingineer" berechnet den Winddruck bei diesem Sturm auf 350 Kilo pro Quadratcentimeter, und das„ Centralblatt der Bauverwaltung" bemerkt dazu, daß die leichteren Wagen des umgestürzten Zuges bis zu einem wagerechten Drud von 160 Stilo pro Quadratcentimeter standsicher waren und daß die schwereren Wagen erst bei einem Druck von 200 Kilo auf den Quadratcentimeter umgeworfen werden konnten. Der auf der Brücke beim Umsturz des Eisenbahnzuges aufgetretene Winddruck muß also in der That ganz ungewöhnlich stark gewesen sein, da nur die schwere Lokomotive auf dem Gleise blieb.
Es dürfte im Anschluß an diese Berechnung interessieren, daß die leichteren deutschen gedeckten Güterwagen rechnungsgemäß schon bei einem wagerechten Winddruck von 145 Kilo pro Quadratcentimeter nicht mehr standsicher sind, während die schwersten Durchgangswagen auch nur einem Drucke von 190 Kilo Stand zu halten vermögen. Die Unfälle des Umwehens von Eisenbahnzügen sind aber auch so außerordentlich selten, daß schon ganz besonders ungünstige Umstände zusammenwirten müssen, wenn ein solcher Umsturz vorkommen soll.
Medizinisches.
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Geologisches.
- Die Tiefenberhältnisse der europäischen Seen behandelt W. Halbfaß in einer umfangreichen Arbeit in der Zeitschrift der Berliner Gesellschaft für Erdkunde ". Es finden sich in den Tabellen die wichtigsten Angaben über 873 europäische Seen nach eignen Forschungen und Berechnungen des Verfassers und nach der vorhandenen Litteratur, die in genauen Quellenangaben angeführt ist. Von den 27 Seen Europas , die nach zuverlässigen Angaben eine Tiefe von 200 Meter und mehr erreichen, liegen 14 auf der skandinavischen Halbinsel, darunter die 4 tiefsten( Hornindalsvatn 486 Meter, Mjösen 452 Meter, Salsvatn i Fosnaes 445 Meter und innsjö 438 Meter, alle in Norwegen ); ferner 10 in den Alpen oder am Rande derselben, 2 in Schottland , 1 in Makedonien . Es ist sehr unwahrscheinlich, daß, außer dem Ladogasee, dessen Marimaltiefe noch nicht sicher feststeht, noch andre europäische Seen mit mehr als 200 Meter Marimaltiefe bestehen, wenn nicht in Schottland oder Norwegen . Alle tiefen Seen Europas liegen entweder am Rande der großen Gebirge oder in Gebieten geologischer Einbrüche. 17 von ihnen sind Kryptodepressionen, d. h. ihre Sohle reicht unter den Meeresspiegel. Von den eigentlichen Hochseen scheint der in 1968 Meter Marimaltiefe der tiefste zu sein. In Deutschland erreichen Metern Meereshöhe in den Pyrenäen gelegene Lac Bleu mit 120,7 außer dem Bodensee nur noch der Walchensee , der Königssee und der Starnbergersee eine Tiefe von mehr als 100 Meter. In Norddeutschland ist der Drazigfee in Pommern mit 83 Meter, in Westdeutschland das Pulvermaar mit 76 Meter der tiefste See; beachtenswert sind der 50 Meter tiefe, ganz isoliert gelegene Arndsee in der Altmark und die Bernshäuser Kutte , ein kleines Einsturzbecken in der („ Globus ".), Rhön , mit 47 Meter Tiefe.
Humoristisches.
Im Wirtshaus. Gast( der hinausgeschmissen wird, wütend):„ Warum schmeißen Sie den andren Herrn nicht hinaus, der hat noch mehr Lärm gemacht als ich?" Wirt:„ Der hat noch nicht bezahlt."
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-In der Sieges Allee. Rutscher, es riecht ja hier merkwürdig?"
Muscheln als Ueberträger von Typhusbazillen. Gewisse kleine Muscheln, vor allem die Herzmuschel ( Cardium edule), bilden, wie der Prometheus" nach der" Nature" mitteilt, in London für die ärmeren Schichten der Bevölkerung eine bielbegehrte Speise. Man hat nun neuerdings beobachtet, daß diese Produkte des Meeres an gewissen Lokalitäten stark durch KanalwasserStoffe befudelt sind, so daß also eine Uebertragung von Typhusbazillen zu befürchten ist. Zwar werden die Mollusken vor dem Genuß abgekocht, doch geschieht dies in sehr oberflächlicher Weise, indem man ganze Netze mit ihnen in einen Kessel mit kochendem Wasser steckt. Naturgemäß hört das Sieden sofort auf, sobald die Netze mit ihrem kalten Inhalte in das Wasser eingetaucht werden; und wenn das Sieden von neuem einsetzt, dann sind die Muscheln längst wieder aus der Flüssigkeit entfernt. Ein längeres Kochen verbietet sich aber darum, weil die Ware bei solcher Behandlung schrumpft und unso ansehnlich wird, kurz, ihre Marktfähigkeit einbüßt. Man hat nun Ja, Herr Baron, der Schimmel hat' n Jrößenwahn, er Muscheln, bevor man sie in der geschilderten Weise abkochte, in redet sich ein, er wär'' n Automobil!" Wasser getaucht, das reichlich Typhusbazillen enthielt; und es hat sich gezeigt, daß sich an den Tieren auch nach dem Abkochen noch massenhaft lebenskräftige Individuen des genannten Spaltpilzes fanden. Institut hinausgeworfen wurde, zu einem gerade des Weges Um nun die drohende Gefahr einer Verseuchung der ärmeren Volfs- fommenden Kollegen):" David, bleib draußen, da drinnen massieren schichten auszuschalten, hat man versucht, das in Frage stehende fe Der mit de Füß!"- Nahrungsmittel durch Dampf zu sterilisieren. Die Erperimente, welche die Fishmongers' Company in dieser Richtung angestellt hat, haben gelehrt, daß die Muscheln bei einer Dampfbehandlung von 10 Minuten Dauer ihr marktfähiges Aussehen einbüßen, während Sie bei einer solchen von nur 5 Minuten Dauer einerseits unverborben bleiben und andrerseits auch nahezu gänzlich keimfrei sind.
Aus dem Pflanzenleben.
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Warnung.
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Hausierer( der aus einem Massage
Notizen.
( Lustige Blätter".)
Die Batet Malereien im Lichthofe des Kunsts gewerbe Museums bleiben bis zum 12. Juni ausgestellt. Als Gegenmittel gegen die erst seit wenigen Jahren in Ik. Wipfeldürre der Waldbäume. Es giebt nicht ihrer ganzen Gefährlichkeit erkannten Vergiftungen mit leicht eine bekanntere Thatsache, als daß der Bliz in Bäume schlägt Stickstoffoxyden( salpetrige Säuren), die beim" Brennen" und sie dadurch vernichtet. Man glaubte aber bisher, daß immer nur von Metallgegenständen, in chemischen und in Sprengstofffabriken vereinzelte Bäume von Blikschlägen getroffen würden und meinte, besonders beim Entzweigehen von Salpetersäuregefäßen auftreten den geringen Verlust in der Forstwirtschaft nicht weiter in Rechnung können, hat sich am besten das Chloroform bewährt. ziehen zu brauchen. In neuester Zeit ist man aber dahinter gekommen, t. Ein Merkmal für Arsenitvergiftung besteht in daß die Erscheinung der sogenannten Flächenblike bedeutende einer krankhaften Veränderung der Nägel. Am Grunde scheinen die Schädigungen des Baumbestandes auf den bayerischen Hochlanden Nägel ganz normal zu sein, aber weiter oben nehmen sie eine weißere verursacht. Wie schon der Name sagt, sind die Entladungen der Farbe an, werden brüchig und gegen die Spize hin faft papierdünn Flächenblike horizontal flächenartig, im Gegensaße zu den strahl- und oft abgeplattet. In einzelnen Fällen tritt eine Reihe paralleler artigen Formen der eigentlichen Blize; die ersteren geben sich auch erhabener Querstreifen oder weißer Querlinien auf. Neuerdings iſt nur durch Aufleuchten kund, ohne Donner. In der Umgebung bei mehreren Fällen von Arsenitvergiftung diese Erscheinung be Münchens und an andren Stellen des bayerischen Hochlandes wurde obachtet worden. An den Fingernägeln pflegt die Entartung stärker nun im letzten Jahre ein auffallendes Abdorren der Baumwipfel der sichtbar zu sein als an den Nägeln der Zehen. Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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