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verwendeten Materialien, Petroleum, Gas, Kalciumkarbid, elektrische der einen elektrischen Lichtbogen zwischen Quecksilberelektroden in Energie 2c. richtet. Diese Preise sind aber nichts Feststehendes, einem luftleer gepumpten Gefäß erzeugte. Der Quecksilberdampf sondern beständigen Schwankungen unterworfen, so daß ein heute strahlt ein so intensives, und dabei doch taltes Licht aus, daß die teures Licht in einiger Zeit erheblich billiger geworden sein Benutzung zu Beleuchtungszweden nahe lag; hat doch dieses Licht tann. Es find das Umstände, die nicht in der Natur der Erzeugung den großen Vorzug, nicht von einem Punkt oder einem engen der betreffenden Lichtart liegen, sondern in ganz äußerlichem Bu- Raum auszugehen, sondern von dem ganzen mit Dampf
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sammenhange damit stehen, wie ja auch das Anlagefapital für eine erfüllten Raume, wodurch scharfe Schlagschatten, ähnlich wie Beleuchtungseinrichtung mit der inneren Natur des Lichtes nichts zu beim Tageslicht, bermieden werden. Schon 1892 führte thun hat. Wollen wir den Wert einer Lichtquelle rein nach der Dr. Arons, damals Lehrer an der Berliner Universität, inneren Natur des Lichtes beurteilen und dies allein kommt bei der Berliner Physikalischen Gesellschaft einen Quecksilberlichtbogen naturwissenschaftlicher Betrachtung in Frage so müssen wir von von 3/4 Meter Länge vor. Bei dieser Lampe wird nach den neuesten den marktgängigen in Mark und Pfennig ausdrüdbaren Preisen Messungen fast die Hälfte der Energie in sichtbare Strahlung umgeganz absehen, in der Physik muß ein andrer Maßstab angelegt fegt, fie stellt also die rationellste, ökonomischte Lichterzeugung dar, werden, hier können wir nur fragen: Wie weit dient eine Lichtquelle die den Menschen bisher überhaupt geglückt ist. Prof. Lummer ihrer Aufgabe, zu leuchten?" von der physikalisch- technischen Reichsanstalt, eine bekannte Autorität Es darf wohl als allgemein bekannt vorausgesetzt werden, daß auf dem Gebiete der Leuchttechnik, sagt von ihr:" Beim Quecksilber die Lichtempfindung in unserm Auge dadurch zu stande kommt, daß licht in den Quedfilberbogenlampen scheint die Temperaturstrahlung Damit wären wir thatsächlich bei der von der Lichtquelle Erschütterungen ausgehen, die durch den Aether ganz ausgeschlossen. weitergetragen werden und, ins Auge gelangend, eine Reizung der Luminescenzlampe", dem Leuchten der Geißlerschen Röhren, des Netzhaut und des Sehnerven bewirken. Die Lichtempfindung ist Leuchttäfers usw. angelangt, und zwar in einer technisch veralso, wie alle Empfindung, ein rein subjektiver( persönlicher) Vor- wertbaren, weil ökonomischen Form." gang, dem in der objektiven( thatsächlichen) Welt eine Reihe von Der Erfinder übergab die Quecksilber- Bogenlampe vor zwölf Netherwellen entsprechen. Nicht ganz so bekannt ist vielleicht, Jahren der wissenschaftlichen und technischen Welt, ohne sie durch daß die Aetherwellen, die in unserm Auge die Licht- ein Patent für sich oder eine bestimmte Gesellschaft zu monopolisieren. empfindung hervorrufen, nur einen sehr fleinen Teil der Wellen Aber trotz vielfacher Versuche der verschiedensten Techniker sind bilden, die von einer Lichtquelle überhaupt ausgefandt werden. wesentliche Verbesserungen an ihr noch nicht zu verzeichnen; die zu Die Erschütterungen, in die der Aether von einer Lichtquelle versetzt weilen mit großer Reflame auspofaunten neuen Erfindungen an ihr wird, sind von der mannigfachsten Art und Wirkung, wir tennen 3. B. bei der sogenannten Hewitt- Lampe in Amerika beziehen sich Aetherwellen von mehr als 1000 Meter Länge bis herab zu solchen, lediglich auf die äußere Form und die Art und Weise, den elektrischen deren Länge kaum den millionsten Teil eines Millimeters beträgt; Strom zu schließen; im übrigen unterscheiden sie sich in keiner Weise unter diesem Namen wird sie von der in diesem ungeheuren Bereich nehmen die Lichtwellen ein ber bon der Arons- Lampe schwindend fleines Gebiet ein, das noch nicht ein tausendstel Milli- General- Electric- Company in Amerika in den Handel gebracht. meter umfaßt; denn die Aetherwellen, welche die Lichtempfindung Einen großen Vorzug besigt die Quecksilber- Bogenlampe, der: erregen, haben nur Längen von 4 bis 8 Zehntausendstel eines Milli- nicht auf dem Gebiet des unmittelbaren Beleuchtungswesens liegt: Unter den unsichtbaren Strahlen, die sie aussendet, sind die sogenannten ultravioletten start vertreten, welche eine bedeutende photographische und bei manchen Hautkrankheiten, Lupus zum Beispiel, heilende Wirkung ausüben. Da die ultravioletten Strahlen durch Quarz besser hindurchgehen als durch Glas, wird die Arons- Lampe von einer deutschen Firma, Heraeus in Hanau , als Duarzlampe her geftellt( Quedfilber- Bogenlampe in einem Quarzgefäß), um speciell für medizinische Zwecke zu dienen.
meter.
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Der Zwed der Beleuchtung ist nun offensichtlich der, lediglich Wellen der letzten Art, sog. sichtbare Strahlung, hervorzubringen. Es entsteht daher die Frage, wieviel von der Strahlung einer Lichtquelle solche fichtbare Strahlung ist, wieviel als andere für die Beleuchtung unnüße Strahlung verloren geht. Das Jdeal einer Beleuchtung würde eine solche Flamme oder ein solches Glühen sein, bei welchem die gesamte Energie, welche zur Erzeugung des Lichtes aufgewendet wird, sich auch wirklich in Licht umsetzt, und wir werden Das Duedfilber- Bogenlicht ist für die Augen weniger ermüdend, eine Lichtquelle für um so rationeller, um so ökonomischer und wirtschaftlicher erklären, je größer der in Licht umgesetzte Teil der Energie im Verhältnis zur gesamten aufgewendeten Energie ist.
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als jede andre künstliche Lichtquelle, eben wegen der allgemeinen, dem Tageslicht ähnlichen Lichtverbreitung; es ist daher auch in Zeichensälen und für Feinmechaniker- Arbeiten bereits in Ge In dieser Beziehung bestehen nun sämtliche bisher angeführten Billigkeit die Lampe verbraucht neben der elektrischen Energie brauch; dagegen hat es troß seiner Dekonomie und seiner absoluten Lichtarten außerordentlich schlecht. Prof. Wedding berechnet nach überhaupt kein Material, da das verdampfte Quecksilber in dem geseinen Versuchen, daß, wenn auch die einzelnen Lichtquellen erheb liche Unterschiede in dieser Beziehung aufweisen, doch auch bei den ſchloſſenen Gefäße bleibt und fich dort wieder niederschlägt in besten der Wirkungsgrad, eben jenes Verhältnis der sichtbaren Der Grund ist, daß ihm jeder rote Farbenton vollständig fehlt, und der gewöhnlichen Beleuchtung bisher keinen Eingang finden können. Strahlungsenergie zur aufgewendeten Energie, noch nicht 1 Prozent die Beleuchtungseffekte deshalb abscheulich sind; das schönste rot beträgt. Schäßen wir," iagt er, die Beleuchtung Berlins auf erscheint in diesem Lichte als schmutziges Braun, der saftigste 500 000 Glühlampen zu je 25 Kerzen und 18 000 Bogenlampen zu frische Schinken als faulige grünliche Maffe, die Menschen mit je 1000 Sterzen, so würde bei völliger Umsetzung der aufgewendeten grünlich- gelbem Gesicht, bläulichen Lippen ze. Ob die Versuche, dem Energie zur Erzeugung dieser 3012 Millionen Kerzen nur 1/400 Pferde- Quecksilberlicht das fehlende Rot zuzuführen, zum gewünschten Ziele fraft erforderlich sein, ein fleines Kind könnte also Berlin durch führen werden, steht noch dahin; aber auch ohne das bezeichnet fie Drehung eines einfachen Apparates, der uns allerdings fehlt, mit burch ihre ökonomische Lichterzeugung zweifellos die Richtung, in Licht versorgen." Auch wenn wir von den großen Energieverlusten auf dem Wege welcher der fünftige Fortschritt möglich ist.- bis zur Lichtquelle absehen beispielsweise kommen von der in der
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Steinkohle aufgespeicherten Sonnenenergie, wenn man sie durch Heizen von Dampfmaschinen zum Treiben von Dynamo- Maschinen und benutzt, nur 5 Broz. als elektrische Energie zum Vorschein nur die Verluste zufolge der von der Lichtquelle ausgehenden Wärme betrachten, tönnen alle unsre Lichtquellen nur für höchst unrationell gelten. Bei den Gaslichtern beträgt der Wirkungsgrad noch nicht 1/50 bei den elekrischen Glühlampen steigt er auf 1/16/10 erreicht er aber nur beim elektrischeu Bogenlicht und dem Acetylenlicht, die also, wenn sie auch die andren Lichtquellen überragen, doch ebenfalls noch als sehr unökonomisch bezeichnet werden müssen.
Bruno Borchardt.
Kleines feuilleton.
ac. Fröhliches von der Leipziger Schlacht. Es fehlt noch immer nicht an Leuten, die den traurigen Mut befizen, das furchtbar wütende Schrecknis des Krieges herbeizuwünschen und kriegerische Lorbeeren als ein erstrebenswertes Ziel hinzustellen, das des Schweißes der Edlen, des Blutes der Erdensöhne wert sei. Und in den patriotischen Fibelbüchern ist wohl viel von herrlichen Siegen die Rede, um so weniger dagegen von dem grauenhaften Jammer, der das notwendige Zubehör der Massenschlächtereien bildet. Diese Legendensammlungen sind auf die nämliche Tonart gestimmt, wie Arndts Lied auf die Völkerschlacht bei Leipzig :
„ Laß Witten und Bräute die Toten Klagen Wir singen noch fröhlich in späten Tagen Die Leipziger Schlacht."
Der Grund für diese Thatsache ist leicht einzusehen; ihre hohe Leuchtkraft verdanken diese Flammen lediglich der außerordentlich hohen Temperatur, die in ihnen herrscht und die erhitzten Kohle teilchen zum starken Glühen bringt. Damit geht eben eine überaus starte Wärmeentwidlung Hand in hand. Ein Leuchten ohne erhebliche Wärmeentwidlung zeigt uns die Natur bei den Leuchttäfern sowie bei dem ebenfalls durch lebende Wesen verursachten Meeresleuchten. Das Ente stehen dieser sog. Luminescenz, wie man dieses Leuchten im Gegensatz zu dem sogenannten Temperaturleuchten unsrer Flammen und Glühlichter genannt hat, ist uns noch vollständig dunkel; aber flar ist, Gerade von dem unsäglichen Elend, das diese drei Mordtage des daß die Leuchttechnik in ihrer weiteren Entwicklung dem Ziele zu Oftober 1813 mit ihren 90 000 Toten und Verwundeten im Gefolge streben muß, dieses kalte" Licht nachzuahmen und zu verboll- hatten, befißen wir ein attenmäßiges Abbild von so erschütternder fommnen. Die ersten Schritte dazu sind auch bereits durch die Plastik, daß man schon ein recht verhärteter Anbeter des Kriegsfogenannte Elektro- Suminescena gethan; wenn elektrische Ent- gottes sein müßte, um die fröhliche Stimmung zu behaupten, mit ladungen durch Röhren mit verdünnter Luft hindurchgehen, der nach Arndt noch der späteste Enkel" die Leipziger Schlacht gerät diese in ein farbenprächtiges Leuchten, bei welchem preifen soll. Gleich nach dem Rückzug der Franzosen war aus der Wirkungsgrad der sichtbaren Strahlung mehr als dreimal Berlin der menschenfreundliche Arzt Dr. Reil herbeigeeilt, um unso groß ist als bei dem elektrischen Bogenlicht. Eine wesentliche entgeltlich die Leitung der Lazarette zu übernehmen. ücber ihren Vervollkommnung und direkte Anwendung zur Beleuchtung Zustand berichtete er am 26. Ottober 1813 an den Freiherrn erfuhr diese Art der Lichterzeugung durch die Arbeiten des Dr. Ar ons, v. Stein. Den Tag zuvor war er in Halle angelangt, das schon