Stanno
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mäß auch der Größe der Reichshauptstadt, die andren Städten ein landschaftlich ein besonderes Interesse beanspruchen, so ist dem Vorbild geben muß. Die Größe, das fast Gigantische dieser An- Arboretum bisher immer ein sehr großer Raum angewiesen worden. Lage, steht auch im Einklang zu dem Wirken des Mannes, nach dessen Das ist auch in dem Dahlemer Garten der Fall. Den Kenner wird Ideen der Garten geschaffen wurde, dessen Direktor er ist. Professor die große Vollständigkeit dieser Sammlung aufs höchste befriedigen, A. Engler, einer der berühmtesten Botaniker der Gegenwart, hat das Arboretum des Dahlemer Gartens wird sich dadurch würdig den durch seine gewaltigen wissenschaftlichen Schöpfungen, unter denen großen Gehölzsammlungen von 2. Späth- Rirdorf, Dr. Dieck- Böschen, das Riefenwerk Natürliche Pflanzenfamilien" obenan steht, gezeigt, den Muskauer Baumschulen, den Anlagen von Herrenhausen und welche ungeheure Arbeitskraft, welches wissenschaftliche Organisations Wilhelmshöhe zur Seite stellen oder manche von ihnen gar übertalent in ihm steckt. Die Schöpfung des neuen Botanischen Gartens, treffen. Nur die große Jugendlichkeit der Bäume bedeutet ein bes obwohl eine Arbeit auf einem etwas andren Gebiete, steht dauerliches Manko, das leider erst nach langer Zeit verschwinden doch ganz auf der Höhe dieser Leistungen eines Mannes, wird. Immerhin wird auch jetzt mancher mit Interesse zum Beispiel der bei aller Berücksichtigung des Kleinen und Kleinsten doch eine die mannigfachen Blattformen der zahlreichen Eichenarten, die Pracht ausgesprochene Neigung für das Große und Universelle besitzt. der Obstgewächse, die schönen Clematis- Arten an dem großen Laubens gange betrachten. ( Schluß folgt.)
Was ist das für ein schönes, freies Stück Land, auf dem der neue Botanische Garten steht! Es ist, obwohl durch gute Verkehrsmittel mit der Hauptstadt verbunden, doch von ihr weit genug entfernt, um den Eindruck voller unverfälschter Natur zu machen. Die Sonne wird nicht vom Häuſermeer der Großstadt ges fangen gehalten, der Wind bricht sich nicht an hohen Mauern, alle Wetterphänomene kommen und wirken hier aus erster Hand. Es ist Kraft und Fülle in der Luft, die Beimengungen in der Atmosphäre Berlins , auch deren Eingeschlossenheit und Trockenheit, die keine Konifere im alten Garten aufkommen ließ, haben hier ihre Wirkung verloren. Der vorherrschende Westwind, die Entfernung von den mit Fabriken befesten Stadtteilen bringen es mit sich, daß hier die Luft rein und kraftvoll ist wie auf dem platten Lande. Der Boden des Dahlemer Bezirks ist von Natur auch besser und gehaltvoller als der gewöhnliche märkische Sandboden, er enthält lehmige Bestandteile, und so war dem Gedeihen der Anpflanzungen von born herein ein günstiges Horoskop zu stellen.
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Die ganze Pflanzung ist jung. Gewiß, das merkt man auf Schritt und Tritt. Allein wer erst in diesem Jahre und jetzt ist ja der Zutritt dem größeren Publikum er Teichtert worden den Garten betritt, der wird doch an bielen Stellen bereits eine recht üppige Pflanzenscenerie finden. Seit einer Reihe von Jahren ist ja die Arbeit des Anpflanzens schon im Gange, und manche Teile des Gartens machen daher schon einen etwas älteren Eindruck, ja, es fehlt nicht an einzelnen schon recht hohen Bäumen, die stellenweise die Vorstellung erwecken, als stände man einer zwanzigjährigen Anlage gegenüber. Aber selbst wo man die Jugend der Anpflanzung deutlich empfindet, ist durch die Größe, durch den für botanische Gärten ungewohnten Umfang der einzelnen Pflanzengruppen und Landschaften ein immerhin imponierendes oder natürlich anmutendes Bild geschaffen worden. Es giebt allerdings noch weite, leere Rasenflächen, gewaltige Rasenflächen, die für den Zuwachs an Pflanzenmaterial berechnet sind, aber ihr freudiges Grün entschädigt doch einstweilen für den mangelnden Höhenwuchs, andrerseits schaffen auch die wunderbaren, einzigen Felsenanlagen, große Teiche und Wasserläufe, Brüden, Laubengänge und stilvolle Ruhepläge und Wetterhäuser, auch abgesehen von der Pflanzenwelt, viel Abwechslung für den unterhaltungsbedürftigen Blick.
Kleines feuilleton.
en. Einige Ziffern über die Entwicklung Japans . Die Bes völkerung Japans vermehrt sich jährlich um 400 000 Seelen. Die Einkünfte des Staates haben sich in 20 Jahren verdreifacht. Die Schuld des Reiches belastet das Volf mit etwa 25 M. pro Kopf. Für das Militär hat Japan ausgegeben von 1888 bis 1896 372 Millionen, in der Zeit von 1896 bis 1903 1 Milliarde und 520 Millionen Mark. Der Tonnengehalt der Segelflotte hat sich in 11 Jahren versechsfacht, der Außenhandel in 12 Jahren vervierfacht. Die japanische Landwirtschaft erstreckt sich heute auf 13 Millionen Hektar des Bodens und liefert Werte im Betrage von faft 2 Milliarden. An Wäldern besitzt Japan eine Fläche von 1 600 000 Hektar. Aus seinen Sohlenlagern zieht es jährlich etwa 8 Millionen Tonnen. Die Länge der Schienenwege hat sich in 13 Jahren verdreifacht und jetzt 10 000 Kilometer überschritten; die Zahl der Eisenbahnwagen ist von 130 im Jahre 1870 auf 21 000 im Jahre 1900 gestiegen. Die Zahl der metallurgischen Werkstätten betrug 1880 erst 20 und jetzt 3200, die der darin beschäftigten Arbeiter damals 3200, heute 380 000; die der Fabriken ist von 24 auf 7000 gestiegen. An Baumwolla spinnereien besaß Japan 1893 erst 40, im Jahre 1901 fchon 81, sie stellten 1893 für 24 und 1901 für 75 Millionen Mark Waren her. Dementsprechend bezog Japan im ersteren Jahr für 32, im letteren für über 160 Millionen Mark Rohbaumwolle aus dem Auslande. Trotz der Steigerung des heutigen Kohlenbergbanes wurden 1901 rund 15 Millionen Tonnen Kohle eingeführt gegen etiva 3 Millionen im Jahre 1893. Jm gleichen Jahrzehnt ist di Eiseneinfuhr um 169 Proz. gestiegen, die Stupfer- und Betroleum einfuhr beide um mehr als die Hälfte. Die Zahlen des Budgets sind in unerhörtem Grade gewachsen; die Steuern, die sich 1893 auf noch nicht 240 Millionen Mark beliefen, haben im Jahre 1908 die Summe von 470 Millionen Mark überschritten. Die Grundsteuer stieg von 25 auf 112 Millionen, die indirekten Steuern von 24 auf 110, die Zollabgaben von 10 auf 34 Millionen. In Japan find jetzt. 2500 Banten beschäftigt, die ein Kapital von insgesamt 640 Millionen Mark darstellen. Der Bedarf an dem Nationalgetränk Sate, dem Reisbranntwein, wurde 1893 auf 34 und 1903 auf 133 Millionen Mark beziffert. Von den hauptsächlichsten Kunden Japans fauft England jetzt für 105 und verfauft für 250 Millionen Staaten für 100 und verkaufen für Mark, die Vereinigten 80 Millionen Mark; Deutschland fauft für 38 und verkauft für 50 Millionen, Frankreich kauft für 40 und verkauft für 20 Millionen Mark.
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Die botanischen Gärten waren bisher meist nur ein Museum für lebende Pflanzen ohne Rücksicht auf deren natürlichen Standort. Gewöhnlich wurden sie nach einem System gruppiert und allenfalls gab es einzeln Abteilungen für landwirtschaftliche und technische Pflanzen. Erft in neuerer Zeit stellt man Pflanzengruppen zusammen, die einen gemeinsamen Wohnort haben. Im alten Berliner botanischen Garten hatte Engler zum ersten Mal in größerem Maßstabe den Versuch gemacht, wirkliche natürliche Pflanzenlandschaften nachzubilden. Die pflanzengeographische Abteilung war schon damals eine Sehenswürdigkeit, obwohl für sie nur vier Morgen Land zur Verfügung standen. Jetzt im neuen botanischen Garten umfaßt dieselbe Abteilung das Hauptterrain des ganzen Gartens und diese Raumverteilung, die der wachsenden Bedeutung der Pflanzengeographie in der Wissenschaft entspricht, drückt dem Dahlemer Garten das Gepräge auf, es ist das Neue, das Epochemachende in der Gestaltung der botanischen Gärten. A. Engler, felbst einer der hervorragendsten Pflanzengeographen, hat hier ein Wert von großer Bedeutung geschaffen, das befruchtend auf die Wissenschaft einwirken wird, mehr als irgend ein pflanzengeographisches Buch es je thun könnte. Nachdem das Aufspüren der verwandtschaftlichen Vergnügen für Fürsten , aber die viel gefahrvollere und aufregendere hältnisse nach dartinistischen Grundsägen auf einem toten Buntte angelangt ist, werden die natürlichen Vegetationsbilder des Dahlemer Gortens der Wissenschaft den Weg zeigen, auf dem noch neue Schätze zu heben find.
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gc. Biegenjagb im Rastadengebirge( Britisch- Kolumbia). Die von der Küste des Stillen Oceans bis zum Felsengebirge sich erstreckende, zu Kanada gehörige Provinz Britisch- Kolumbia ist zur Beit ein noch wenig erschlossenes Gebiet, aber an Naturschönheiten reich, wie kaum ein andrer Teil Nordamerikas . Das haben die englischen Globetrotters", die reichen, müßigen Weltfahrer und die reichen Sportsleute bereits ausgefunden, und sie beginnen sich in jenen entlegenen, großartigen Wildnissen zu tummeln. Gemsenjagden in der Schweiz und Tirol sind heutzutage nur noch ein VerBildziegenjagd im Rastadengebirge fann jeder Berehrer des„ edlen Waidwerks" genießen, der das Geld dazu hat und dem es nicht an der törperlichen Eignung gebricht. Denn um im wilden Kaskadengebirge dem Jagdsport zu frönen, muß man auch ein abgehärteter, Außer der pflanzengeographischen Abteilung enthält der Garten ausdauernder Bergsteiger sein. Niemals unternimmt ein einzelner ein sehr umfangreiches Arboretum und eine entsprechende systematische das Wagnis, sondern stets in Begleitung von indianischen Führern Abteilung. Die lettere enthält die Pflanzen nach ihren natürlichen und Trägern. Der Hauptreiz der Jagd liegt in dem Durchstreifen Verwandtschaftsverhältnissen. Bon jeder Familie find die Gattungen des wilden Gebirges, in der Ueberwindung der Schwierigkeiten und und Arten hier untergebracht, die besonders charakteristisch oder für Gefahren, welche die pfadlose Felswildnis an der Grenze des ewigen die Aufstellung verwandtschaftlicher Gruppen von Bedeutung Schnees dem Sportsmann bietet, denn die Ziegen im Rastadenfind. Hier kann keine Vollständigkeit herrschen, und fie gebirge, langhaarige Tiere von weißer Farbe, können sich an Ges braucht es auch nicht, weil unter den zahlreichen Gewandtheit und Klugheit nicht im entferntesten mit unfren Gemsen wächsen ja nur die typischen vorgeführt werden sollen, um meffen. Sie erwarten Schutz weniger von der Schnelligkeit ihrer so eine beffere Uebersicht über die Zusammenhänge der einzelnen Füße und der Schärfe ihrer Sinne, als der Farbe ihres Pelzkleides, Pflanzenfamilien zu gewinnen. Anders steht es mit dem Arboretum. das sich allerdings von der Farbe ihrer Umgebung sehr wenig abhebt. Auch das ist zwar eine Zusammenstellung von Pflanzen nach ihren Verwandtschaftsverhältnissen. Aber hier handelt es sich um Bäume und Sträucher, und da diese einmal, soweit ihr Anbau im Freien bei uns überhaupt möglich ist, eine nicht gar zu übermäßig große Artenzahl aufweisen, dann aber forftlich, gartenarchitektonisch und
Ihre Fährte ist verhältnismäßig leicht zu verfolgen, da sie überall an Felseden und Sträuchern fleine Wollflocken hängen lassen. Endlich bewegen sie sich ziemlich langfam, mehr Schafen als Ziegen ähnlich, und so vermag ein fräftiger, schwindelfreier Bergsteiger fich bald an sie heranzupirschen, um sie mit einem Schuß aus seiner