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Klubhütte am Schreckhorn; beides sind prachtvolle, Kleine Tagestouren, auch für eine Großmutter, wie ich es bin, leicht zu bewältigen, und verschaffen uns neben allem andren großen Genuß eben Edelweiß, so viel wir wollen. Endlich wandern wir noch von Grindelwald auf die Bußalp am Faulhorn, besuchen die Burg mit ihrer wunderbaren Aussicht und stecken uns zum Abschied ein paar Edelweiß auf den Hut. So giebt's noch tausend Orte, wo Edelweiß und Alpenrose zur Freude des Wanderers reichlich blühen nebst ungezählten andren, ebenso schönen, wenn auch nicht so berühmten Blumen; ausgerottet find sie nicht, sondern stehen vielerorts unter dem Schutz der Regierungen, dank den Bemühungen des Alpenklubs, und das Ausgraben mit den Wurzeln ist verboten.
Archäologisches.
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legierung eine so fräftige Wirkung ausüben kann; möglicherweise läßt sich die Wirkung mit der großen Neigung des Vanadiums, sich unter gewissen Verhältnissen mit dem Sauerstoff zu verbinden, erklären. Dieses Verhalten könnte hier insofern in Betracht kommen, als selbst die kleinsten Mengen von Vanadium in einem Bade von geschmolzenem Stahl jede noch in der Schmelzmasse vorhandene Spur von Eisenoxyd reduzieren. Das Brechen selbst der besten Stahlsorten wird dem Eisenoxyd zugeschrieben, dessen Bildung ohne Anwendung von Vanadium unvermeidlich ist. Kristalle von Oryden, selbst mikrokristallinische, wirken ähnlich wie das Riten des stärksten Glases mittels Diamant. Eine besondere Eigenschaft des Vanadiumstahls ist, daß derselbe das Maximum von Härte nicht durch Tempern, sondern durch Glühen bei einer Temperatur von 700 bis 800 Grad erreicht. Dies ist in verschiedener Hinsicht von Bedeutung. Beispielsweise wird eine Hobelmaschine, deren arbeitende Teile aus Vanadiumstahl hergestellt sind, mit der größten Kraft und Geschwindigkeit arbeiten. Wenn die Schabeisen heiß werden, ja selbst wenn sie Rotglühhiße erreichen, werden sie noch Eisenfeilspäne abstoßen und nicht versagen. Es ist fast überflüssig, zu bemerken, daß in einem solchen Falle bei Verwendung gewöhnlichen Stahls die Schabeisen weich werden und ihre Schneidkraft verlieren würden.
Die vorerwähnte Eigenschaft des Vanadiums ist von besonderer Wichtigkeit für Geschosse. Es ist bekannt, daß der Stoß, welchen die letteren beim Erreichen des Zieles aushalten müssen, eine ent sprechende Erhöhung der Temperatur zur Folge hat. Wenn durch Zusab von Vanadium diese erhöhte Temperatur die Härte der Geschoßspise nicht vermindert und infolge dessen die Schärfe der letzteren ganz erhalten bleibt, so wird auch, die Durchschlagskraft des Geschosses nicht nachteilig beeinflußt werden. Die Verwendung des Banadiums kann eine sehr mannigfache sein. Man vermutet, daß dieselbe vielleicht eine vollkommene Umwälzung in Bezug auf die Armierung von Schiffen, die Kriegsausrüstung des Soldaten usw. herbeiführen dürfte. Der Preis für ein Kilogramm Vanadium betrug früher ca. 130 000 Frank, jezt kostet dasselbe etwa 150 Frank.
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Humoristisches.
Ein Vergnügen. Der kleine Adolf stürzt freudestrahlend ins Zimmer: Mutter! heut bin ich mit dem Onkel gefahren! auf dem Automobil! denk Dir! so sind wir gefahren, daß wir gar nichts mehr gesehen haben, und reden hab' ich nicht mehr können und der Staub ist mir überall hinein in Augen, Mund und Nase, und gehört hab' ich nichts mehr und alles ist mir durcheinander im Kopf... ach! es war ein Vergnügen!"
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k. Vom Totenkult der alten Aegypter. In der Ausstellung der ägyptischen Funde, die jetzt in London eröffnet ist, find auch eine Anzahl bemerkenswerter Gegenstände vereinigt, die aus den Felsengräbern von Ben- i- Hassan stammen und aus der 11. und 12. Dynastie herrühren; dazu gehört ein prächtiger Sarg von SebekMetep- aa, einem hohen Tempelbeamten; der Sarg ist von innen und außen mit Terten aus dem Totenbuch und andren heiligen Schriften geschmückt. Noch ein andrer Sarg in ziemlich beschädigtem Zustand ist aufgefunden, dessen Inschriften Varianten bilden zu einem Teil des berühmten Papyrustertes, den Maspero zu Saffarah vor einigen Jahren auffand und der so viel Licht in die frühesten Perioden der ägyptischen Religion und Sprache gebracht hat. Diese beiden Särge enthielten natürlich Mumien; aber selbst im konservativen Aegypten löfte eine Art der Bestattung in bestimmten Zeiten die andre ab, und so kann man hier auch Beispiele der sogenannten" Topfgräber" finden. Bei einem von diesen ist der Körper in der zusammengekrümmten Lage, die in den neolithischen Zeiten gebräuchlich war, in einen runden irdenen Topf mit einem Deckel gelegt. Garstang, der die Ausgrabung dieser Gegenstände leitete, schreibt diese Särge mit größter Wahrscheinlichkeit der dritten Dynastie zu, und nicht weit von diesem sieht man einen ähnlichen irdenen Sarg, in den der Körper in voller Länge ausgestreckt hineingelegt war, wie es die frühere Art der Beerdigung erforderte. Aelter als das Be= graben in Thonfärgen ist wahrscheinlich die Art, daß man die Körper in zusammengepreßter Stellung in eine viereckige Holzbüchse steckte, die an ihrer Ostseite eine Reihe hölzerner Säulchen zeigte, die vielleicht der Ursprung jener Fassade"( srekh) gewesen sind, die man immer als das Kennzeichen der königlichen Würde an den Gräbern findet und die anzeigt, daß der tote König dem Gotte Horus gleichgesetzt wird. Unter den kleineren Gegenständen fallen ganze Gruppen der puppenähnlichen Thonfigürchen auf, von denen der fromme Aegypter glaubte, sie würden ihm auch in jener andren Welt durch ihre Zauberkunst ein Wiederaufleben seiner liebsten Beschäftigungen gewähren. Darum wurden hier die Scenen des täglichen Lebens sorgsam nachgebildet, wie wenn die kleinen Puppen Leben und Blut der Verstorbenen aufnehmen und mit all dem lieben gewohnten Treiben auch im dumpfen Totenreich die arme Seele um= geben möchten. So zieht neben Bäckereien und Kornspeichern auch die genauere Darstellung einer Brauerei, die in voller Thätigkeit ist, die Aufmerksamkeit auf sich. Eine Anzahl Sklaven bereiten das Malz, eine andre Schar bringt es in mächtige Thongefäße, um die Gärung hervorzurufen, und ein dritter Sklaventrupp trägt auf seinen Schultern große Töpfe mit dem fertigen Bier fort. Hier fann man auch in eine alte, ägyptische Schlächterei sehen, in der fette Ochsen für die Küche der Herrschaften zerlegt werden, der Novellen. Berlin . Egon Fleischel u. Co. Pr. 3,50 M. A. F. Krause:„ Unter dem starken Leben." fetteste freilich ist sorgsam beiseite gebracht worden, denn er ist für ( Neue Novellen von Gorki, We" Jung Rußland. das feierliche Opfer aufgehoben. Noch feiner gearbeitet sind die Modelle von Booten, von denen einige mit mehr als zwanzig Rudern ressajeff, Andrejew.) München . Dr. J. Marchlewski ut. Co. Preis besetzt sind, während in einem eine Schar Krieger sich befindet, die auf dem Hinterdeck Schach oder Dame spielen. Da sieht man auch die äußerst lebensvolle Gestalt eines Mädchens, das vom Markt heimfehrt, einen Korb auf dem Kopfe trägt und zwei Gänse in den Händen hält, die sie am Nacken gepackt hat. Die Krone dieses Teiles der Ausstellung aber ist die hölzerne Statuette eines Mannes, der mit Hilfe eines langen Stabes daherwandert; in Realismus' und Feinheit der Behandlung, ebenso wie in der ganzen Stellung erinnert sie an die berühmte Statue des sogenannten Sheit- el- Beled; die freilich doch noch feiner ausgeführt ist. Töpfereien und Thonwaren in reicher Menge sind vorhanden, aus denen man das Alter der ausgegrabenen Schichten erkennen kann, auch viele Kugeln sind da, unter denen eine besonders durch ihr glänzendes Blau auffällt. Sie ist mit dem Bilde eines Tieres, wahrscheinlich eines Stachel schweines geschmückt.
Technisches.
Ungewohnter Anblid. Berliner:„ Was das ein ungewohnter Anblick auf hoher See ist: soweit das Auge reichte, nichts als Wasser und Himmel und kein einziges Denkmall"- Anklage. Bergfex( in einer Alpenwirtschaft res nommierend):" Heute feiere ich meinen fünfundzwanzigsten Absturz!" Bauer: So, so, Sie fan der, der all'weil unsre Berg' so ruiniert!"- („ Meggendorfer Blätter ".)
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1,50 M.
Büchereinlauf.
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Egon Fleischel u. Co. Pr. 3,50 M. Charles Eustace Merriman:" Briefe an Papa".
Eugen solani:„ Die lange Nase". Fabeln. Zürich . Schmidt. Pr. 1,60 m.
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Roman.
Roman.
Frizz Döring: ,, Kleinstädtische Herzen". Berlin , Eisenach , Leipzig . Hermann Hillger. Preis 20 Pf. Heijermans :" Diamantstadt." Berlin . Egon Fleischel u. Co. Pr. 5 M. Robert Heimann Dvorak:„ Ehre?"
Hermann
A
Zürich.
Cäsar Schmidt. Pr. 1,20 M.
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Roman.
George Moore : Arbeite und bete"( Esther Waters). Roman. Berlin . Egon Fleischel u. Co. Pr. 6 M. Karl v. Perfall: Egon Fleischel u. Co. Pr. 4 M.
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Frau Sensburg".
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Roman.
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atk. Vanadium stahl.( Nachdruck verboten.) Es hat den Anschein, daß schon ein Zusatz von 3 bis 5 Teilen Vanadium auf 1000 Teile Stahl genügt, um dem Stahl sehr bemerkenswerte Eigenschaften zu verleihen. Im eigentlichen Sinne erteilt das Vanadium dem Eisen oder Stahl keine neue Eigenschaft, sondern er verdoppelt nach jeder Richtung hin die Festigkeitskoeffizienten und giebt dem selben eine sehr große Härte; diese erscheint z. B., nach" L'Echo de Mines et de la Métallurgie", bedeutend genug, die Dicke eines Schiffspanzers auf die Hälfte herabzuseßen. Es ist schwer zu verstehen, daß ein Zusatz von nur 1 bis 2 Prozent zu einer Eisen- Frensdorff. Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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