dieweil sie nit aus irem lager
mocht gen, daß nach der narung tracht, und man ir sonst nichts zessen bracht. damit verschmacht und gar verðarb,
daß sie zuletzt auch hungers starb. da solchs der schmit nun innen wart,
er sprach: mit mir ein ander fart nit genügen lan an solchen fraßen, sonst get mirs gleich wie meiner kazen."
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Die Redensart„ Das ist für die Katz!", in der gar keine unmittelbare Beziehung zum Dank zu finden ist, ist gewiß viel älter als die Anekdote. Neben einzelnen guten Eigenschaften hat die Kaze auch üble, ja, diese scheinen zu überwiegen. Zahlreiche Sprichwörter und Redensarten bekunden also die Mißachtung, in der die Kaze steht. Dementsprechend wird das Tier auch abgelohnt. Im deutschen Wörterbuch heißt es:" Für sie ist zum Futter das schlechteste gut geung, die Reste des Mahles( vergleiche Kazenfisch, Kazentisch), daher das ist der Kaze, ist für die Maße", das gehört der Kaz, verdient verworfen, ausgeschossen zu werden." Auch Ausdrücke wie Kazengold, Kazenmusit, Kaßenfleisch( so nennt man in Hessen Sehnen und Bänder) gehören hierher. Für das verhältnismäßig hohe Alter unsrer Redensart spricht, auch abgesehen von inneren Gründen, die große Verbreitung, in der sie in mannigfacher Gestalt auftritt. Die nachfolgenden Beispiele, die ich Wanders umfassenden Werte entnehme, beweisen dies:
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Ar it für die Katz doa."( Franken): Er wird nicht beachtet, mur als Null oder als fünftes Rad am Wagen betrachtet. „ Das gehört der Kaz."( Franken): Hat feinen Wert. „ Das isch für d' Chazz!"( Bern ): D. i. verloren, aufgegeben. " Dat ös fer de Katt to Böre!"( Stallupönen): Von etwas, das teinen Wert hat.
" Doat as vuer de Kazz!"( Siebenbürgisch- Sächsisch ): Das ist zu wenig.
„ R' is der Kaz": Er ist verloren, zu Grunde gerichtet. Aus obigem erhellt, daß auch die Bedeutung variiert; heute wird das Wort vielfach angewendet, um etwas Bergebliches zu be= zeichnen, eine Bedeutung, die sich ganz natürlich aus dem Begriff der Minderwertigkeit entwickelt hat.
Es lag für den Volksmund nahe, den leeren Dank, den Dank mit Worten in Beziehung zur Kaze zu bringen: als tertium comparationis diente der Univert. Der Dant ist keine wirkliche GegenTeistung; er ist unnütz und ernährt niemand.
Bom Dand wird die Küchen kalt."( Lehmann.)
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so alles zusammen, ist doch das Beste. Was nun so geworden ist, das vergesse ich so leicht nicht wieder, und das ist vielleicht die beste Gabe, die mir unser Herr Gott geschenkt hat. Wenn ich nun hernach einmal zum Schreiben komme, so nehme ich aus dem Sacke meines Gehirns, was schon vorher, wie gesagt, eingesammelt ist. Darum fommt es auch hernach schnell auf das Papier, denn es ist eigentlich schon fertig, wird auch selten viel anders, als es vorher im Kopfe gewesen ist. Darum kann ich mich auch beim Schreiben stören lassen und mag um mich mancherlei vorgehen, ich schreibe doch, kann Bärbel usw. Wie nun aber über dem Arbeiten meine Sachen auch dabei plaudern von Hühnern und Gänsen oder Hänsel und überhaupt die Gestalt und die Manier annehmen, daß sie Mozartisch sind, und nicht die Manier irgend eines Andern, das wird überhaupt so zugehen, wie meine Nase, ebenso groß und herausgebogen, gerade Mozartisch ist und nicht wie bei Andern; denn ich lege es nicht auf Besonderheiten an, wüßte die meinige auch nicht einmal näher zu beschreiben. Es ist ja recht natürlich, daß Menschen, die wirklich ein Aussehen haben, auch verschieden von Andern aussehen, wie von aussen, so von innen. Wenigstens weiß ich, daß ich mir das Eine 10 wenig wie das Andere selbst gegeben habe. Damit lassen Sie mich nun für immer und ewig in Ruhe, bester Freund, und glauben Sie ja nicht, daß ich aus andern Ursachen abbreche, als weil ich nichts weiter weiß.- Sie, als ein Gelehrter, bilden sich gar nicht ein, wie sauer mir das schon geworden ist. Andern Leuten hätte ich gar nicht geantwortet, sondern gedacht: ,, Muschi, buschi usw." Humoristisches.
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-3ur lebung. Wo reiten die lanen hin, Papa?" Nach dem Tempelhofer Felde." ,, Was machen sie denn da?" „ Stoob !"
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Beim Glaser brennt's! Hauptmann bei der Feuerwehr:„ Du Huber, ist das Glas g'rett't word'n?" Huber:„ Woll, Herr Hauptmann, dös haben mer im ersten
Stock allens zum Fensterl nausg'worfen!"
- Teilnahme.„ Sähen Sie, Freileinchen, von dieser Wand dort bin ich vorigtes Jahr abgesterzt." „ Ach herrjehmersch und sinn Se damals mit dem Lä'm davon getomm'?" ( Luftige Blätter".)
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Notizen.
" Vom leeren Dank wird die Küche mant."( Wander.) D. i.: Deutsche Volksbühne wird am 3. September mit Schillers wird mangelhaft, leer.
" Bom Danchab schmelzt man fein Supp."( Lehmann.) Ja, oer Dank hat einen so niedrigen Wert, daß er selbst einem so geringen Tier wie der Katze, der man ihn gleichsam als Futter Hinwirft, nicht das Leben fristen kann. Dieser Gedanke ist in der Burkard Baldisschen Erzählung ausgesponnen worden, aber nicht dort allein. Borchardt, an Waldis anknüpfend, teilt mit: Abraham a Sancta Clara hat Aehnliches. Einer, der vom Fürsten bloße Versprechungen erhält, giebt seiner eingesperrten Kaße nichts zu fressen, so daß sie Hungers stirbt. Als ihn der Fürst wieder seiner Gnade versichert, sagte er, seine Kaze sei daran gestorben."
In Hessen , der Heimat Burkard Waldis , ist denn auch das Wort geläufig: Bom Bedankemich sterben die Kazen" oder" Vom Bedankemich ist mir schon einmal eine Staße gestorben". Sonst scheint die Redensart heute nicht mehr im Gebrauch zu sein, während sie allerdings von Henisch verzeichnet wird:" Vom dand starb des Henckers Kaz, das ist, da man ir nur danckte und nichts daneben zu essen gab." Hier ist die stärkste Form gewählt, um die Minderwertigkeit des Dantes auszudrücken: nicht einmal die von den schlechtesten Abfällen lebende Kaze des Henkers vermag ihn zu genießen.-
Musik.
Die im früheren Carl Weiß Theater untergebrachte „ Räubern" eröffnet. Die Preise der Plätze sind sehr niedrig. Ein Sperrsiz fostet 1,75 M., ein Plaz im zweiten Parkett 1,10 M., ein Gallerie- Stehplay 40 Pf. Jm Abonnement kommt's noch billiger. Das Harzer Berg- Theater wird in eine Genossenschaft verwandelt. Man will im nächsten Jahre nur vier Wochen lang, von Mitte Juli bis Mitte August, spielen.
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Leoncavallos Roland von Berlin" geht als erste Novität der neuen Spielzeit am Königlichen Opernhause Ende Dftober oder Anfang November in Scene. Der Komponist wird den Proben seines Werkes beiwohnen, dieses aber bei der Uraufführung nicht dirigieren.-
Zur Geschichte der japanischen Petroleumindustrie. Nach einer Mitteilung von Professor Schin- ichi Takano in Tokio soll die Entdeckung des Petroleums in Japan zur Zeit des staisers Tenchi, also etwa 674 v. Chr. erfolgt sein. Diesem Herrscher sollen mehrere Proben unter dem Namen„ brennendes Wasser" für Rohöl und„ brennende Erde" für Asphalt überreicht worden sein. Später sei dann noch„ brennender Wind" für Naturgas dazu ges kommen. Zuverlässige Nachrichten von einer praktischen Verwendung reichen indessen nicht über das Jahr 1613 hinaus, um welche Zeit ein Mann Namens Magara in der Stadt Niitsu Del fand und dieses auf eigne Kosten zu raffinieren begann, indem er es in einem kleinen gußeijernen Kochkessel destillierte. Gegenwärtig beträgt die Zahl der japanischen Delraffinerien 95, die eine Gesamtleistungsfähigkeit von täglich 4200 Barrels( 1 Barrel 1,51 hektoliter) besitzen.
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( Prometheus".)
Nach dem jüngst erschienenen neuen Lloyds- Register giebt es zur Zeit 85 Seedampfer mit einem Bruttogehalt von 10 000 bis 20 000 Tonnen, und zwar fahren von denselben 10 unter amerikanischer, 1 unter belgischer, 2 unter dänischer, 25 unter deutscher, 41 unter englischer, 2 unter französischer und 4 unter holländischer Flagge; der erste dieser großen Dampfer ist im Jahre 1888 erbaut worden. Doch auch diese Größe genügt schon nicht mehr und man baut feit 1901 Riesendampfer von über 20 000 Bruttotonnen, von welchen es gegenwärtig 6 giebt( 2 amerikanische und 4 englische).- Die gesamte Weinbaufläche Spaniens und der Balearen schägt man auf 1724 111 Heftar. In guten Erntes jahren beläuft sich die spanische Weinernte, wenn man den Durch schnittsertrag eines Heftars zu 20 Hektoliter annimmt, auf ungefähr 342 Millionen Hektoliter.
Vom musikalischen Schaffen. Im Jahre 1790 richtete Mozart von Prag aus an den Baron von Auffeß in Bayreuth einen Brief, in dem sich folgende Stelle findet: Wie nämlich meine Art ist beim Schreiben und Ausarbeiten von großen derben Sachen? Ich kann darüber wahrlich nicht mehr sagen, als dieß, und kann auch zu weiter nichts kommen. Wenn ich wohl für mich bin und guter Dinge, etwa auf Reisen im Wagen, oder auch nach guter Mahlzeit beim Spazieren, und in der Nacht, wenn ich nicht schlafen kann, da kommen mir die Gedanken stromweise und am besten. Woher und wie, das weiß ich nicht, kann auch nichts dazu. Die mir nun gefallen, die behalte ich im Kopf und summe sie auch wohl für mich hin, wie mir andre gesagt haben. Halt ich nun das fest, so tommt mir bald eins nach dem andern bei, wozu so ein Brocken zu brauchen wäre, um eine Pastete daraus zu machen, nach Kontrapunkt, nach Klang der Instrumente ust. Das erhitzt mir nun die Seele, wenn ich nicht gestört werde: Da wird es immer größer und größer, und ich breite es immer weiter und heller aus, und das Ding wird im Kopfe fast fertig, wenn es auch lang ist, so daß ich es hernach mit einem Blide, gleichsam wie ein schönes Teurer Blumensamen. In Erfurt kosten nach der Bild, oder wie einen hübschen Menschen im Geiste übersehe, und„ Naturivissenschaftlichen Wochenschrift" 100 Gramm Primelsamen bis gar nicht nach einander, sondern gleichsam alles zusammen. Das zu 300 M., einzelne Varietäten sogar 600 M.; 100 Gramm ist nun ein Schmaus; alles das zu finden und zu machen geht in Gloginiensamen 600-2000 M.; 100 Gramm von gefüllten Begonien mir nur wie ein schöner, starker Traum vor. Aber das Ueberhören, bis 800 m.
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