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Schleier und einen Federhut mitkriegt", von dem dann gerühmt| Turkestan stammen, aufgestapelt. Das Bezugsland für Pfauen­wird: der steht dem Mädchen gar zu gut. Die modernen Ver- federn und Fasanenfedern ist in erster Linie Indien . Daneben tehrsverhältnisse waren es, die dem Schmuckfederhandel zu seiner ge- liefert es eine große Anzahl sperlingsartiger Vögel, sowie die hoch­waltigen Ausdehnung und jetzigen Blüte verhalfen. geschätzten Schwanzdeckfedern des Marabu oder Kropfstorches.

An der Spike der Toilettefedern stehen auch heute noch die Straußenfedern. Bekanntlich hat man seit 1857 angefangen, die Strauße zu züchten. Gegenwärtig gewinnt man die Federn fast durchweg in Straußenfarmen und nur noch ausnahmsweise von wilden Tieren. Allein die Farmen der Kapkolonie zählen über 100 000 zahme Strauße, die einen Wert von mehreren hundert Millionen Mart haben. Mit Jahr sind die Strauße aus­gewachsen. Bei einem Alter von 1 Jahr werden sie zum ersten Mal gerupft. In Zwischenräumen von etwa 8 Monaten schneidet man von da an die Federn, sobald sie reif sind, dicht über der Haut ab. Die schönsten weißen Federn wachsen nur an den Enden der kurzen Schwingen der Männchen, die vom 4. Lebensjahre an jährlich 30-40 Stück liefern. Weniger wertvoll find die Schwanzfedern und die gräulichen oder graugeflecten Schivungfedern der Weibchen. Der Erlös eines erwachsenen Straußenmännchens wird für das Jahr auf 300-400 m berechnet. Ein erwachsener Strauß von 5-6 Jahren wird daher auch kaum unter 5000-6000 m. verkauft. Es werden etwa für 12 Millionen Mark Straußenfedern jährlich aus der Kap­tolonie ausgeführt.

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Das Emporium für den Welthandel in ausländischen Schmuck­federn ist London , dem fich New York an die Seite zu stellen beginnt. Der fontinentale Schmudfederhandel hat seinen Mittelpunkt in Paris . Es ist nichts seltenes, daß Londoner Händler Sendungen von 20 000, 30 000 und mehr Vogelbälgen einer einzigen Art empfangen; in den Versteigerungslokalen sind schon innerhalb weniger Monate über 400 000 Bälge westindischer und brasilianischer Vögel und über 350 000 Bälge ostindischer Vögel zum Verkauf gebracht worden. Das größte Londoner Schmuckfederhaus erzielt einen jährlichen Umsatz von 2 Millionen Mark. Der Gesamthandel Englands in Toilette­vögeln beläuft sich, abgesehen von den Straußenfedern, auf gegen 12 Millionen Mark jährlich. An Straußenfedern gehen jährlich für 40 Millionen Mark in die Welt. Paris exportiert in diesem Mode­artikel jährlich für über 35 Millionen Mark.- Th. Schweizer.

Kleines feuilleton.

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Dieselbe Beliebtheit wie die Straußenfedern haben sich die Reiherfedern allen Modelaunen zum Trotz zu bewahren gewußt. Die fogenannten Aigrettes bestehen aus den eigenartig zerschliffenen Eine vorgeschichtliche Biberkolonie ist in diesem Sommer, Schulterfedern des großen Silberreihers und des Seidenreihers. In laut Mitteilung des Zoologischen Museums" in Upsala, in dem so­Europa liefern Reiherfedern hauptsächlich die Donaumündungen, genannten Gotenmoor bei Aspho( Spinnstatteberg) ans Bulgarien und Ungarn , wo die großen Sümpfe und Seen den Reihern Tageslicht gefördert worden. Die Entdeckung des Fundes, dessen günstige Bedingungen zur Anlegung ihrer Kolonien darbieten. Man Alter auf etwa 3000 Jahre geschägt werden darf, geschah, wie die fann sich den Reiherkolonien nur auf Kähnen nähern. Leider werden Deutsche Jägerzeitung" schreibt, gelegentlich einer größeren Aus­die Jagden meist zur Brutzeit abgehalten, weil dann die Reiher am schachtungsarbeit, bei welcher das betreffende Erdreich in einer besten Stand halten. Beim ersten Schuß steigt eine Reiherwolfe mehrere Hektare umfassenden Ausdehnung abgetragen wurde. Man aus dem Röhricht empor. Aengstlich umkreisen die Tiere die Brut- stieß hierbei in einer Tiefe von annähernd zwei Metern auf ein pläge und fallen dabei den Schüssen zum Opfer. Hat man hundert größeres Balfengelage, dessen eigentümliche Anordnung bei einem Schuß abgegeben, so werden die abgestürzten Tiere aufgelesen. Doch jagdkundigen Betriebsleiter sofort die Vermutung aufkommen ließ, kann man wegen des schwierigen Terrains nur immer derjenigen daß man es mit leberresten einer uralten Biberkolonie zu thun Reiher habhaft werden, welche in nächster Nähe der Schüßen nieder- hatte. Mit gehöriger Vorsicht wurden demnächst die näheren Um­fielen. Alle andern muß man liegen lassen. Die Hautstüde mit den gebungen abgedect, worauf nach und nach sämtliche Teile der Kolonie Schulterfedern werden sofort abgezogen und getrocknet, während der ans Licht gelangten. Der Hauptbau( Kessel) hatte im Innern einen übrige Vogelförper vergraben wird. Durchmesser von etwa drei Metern und besteht aus mehreren funft­Ebenso werden in Aegypten am Menzalehsee zahlreiche Silber- voll zusammengefügten Schichten größerer und fleinerer Stämme, reiher, wozu dann noch Stuhreiher, Flamingos, Seeschtvalben und deren Zwischenräume durch Neisig und Buschwerk verdeckt waren. Möven treten, erlegt. Auch Mittelamerika führt große Mengen Die meisten Stämme waren bis ins Mark verkohlt, doch waren, bon Reiherfedern aus. Von Venezuela gehen nach Paris Sen- dank der erhaltenden Eigenschaften der umgebenden Torfschichten, dungen von über 100 Kilogramm Silberreiherfedern ab. Be sämtliche Bestandteile mit wunderbarer Treue erhalten. Ueberall rechnet man das Gewicht einer Feder mit 5 Gramm, so mußten für ließen sich die charakteristischen Schnitt- und Schälflächen, wie sie eine einzige derartige Sendung gegen 20 000 Reiher erlegt werden. von den Biberzähnen in emfiger Arbeit hergerichtet waren, Die Kolibris, die geflügelten Juwelen, sind heute glüdlicherweise erkennen, ebenso die einzelnen Holzsorten, die bei dem Bau Ver­wieder der Modelaune entronnen. Dagegen ist sie noch immer den wendung gefunden hatten. Das Innere des Hauptfessels war mit wunderbaren Paradiesvögeln zugeneigt, die von den Molukken und einer kunstvoll verarbeiteten Mischung von Lehm, Torf und Sand Neu- Guinea kommen. Von dort werden Jahr für Jahr ungeheure überkleidet, während die Bodenfläche aus reinen Flußsande Bei den bon Mengen in den Handel gebracht. Nach dem Urteil erfahrener Kenner bestanden zu haben scheint. wissenschaftlicher ist denn auch durch diesen fortgesetzten Massenmord die Zahl und Seite veranstalteten geologischen Schichtenproben stellte sich heraus, Güte der Bälge gegen früher erheblich zurüdgegangen. Ausgewachsene daß die Kolonie unter einer Lage von Sphagnumtorf in Brachteremplare findet man nur noch selten. Die Vögel, die jetzt einer tonhaltigen Erdschicht, die sich äußerst reich an vegetabilischen auf den Markt gelangen, sind meist jung und noch nicht im Befiz Ueberresten( zumeist den Species Nuphar, Nymphaea und Stellaria ihres Prachtgefieders. Aber erst Vögel mit vollem Federschmuck sind angehörend) erwies, eingebettet war. Das sogenannte Goten­wird fortpflanzungsfähig. Der vorzeitige Abschuß zieht daher notwendig moor, in dessen Mitte die Kolonie entdeckt wurde, eine langsame Ausrottung dieser herrlichen Bogelfamilie nach sich von einem Flüßchen durchschnitten, welches zu der Zeit, als die Die deutsche Regierung auf Neu- Guinea hat seit 1892 ein Schutzgesetz Biberbauten bewohnt waren, eine binnenseeartige Erweiterung auf­für Paradiesvögel erlassen, nach dem die Ausübung der Jagd von zuweisen hatte. Die Kolonie selbst lag unmittelbar am Rande dieses einer besonderen Erlaubnis abhängig gemacht wird. Sees. Von der Größe der letzteren zeugt der Umstand, daß deutliche leberreste von Biberbauten in einem Abstande bis zu 100 Meter von der Hauptkolonie angetroffen wurden. Hinsichtlich des ungefähren Alters der Niederlassung lassen sich aus verschiedenen geognostischen Merkmalen bestimmte Rückschlüsse ziehen, die auf einen Zeitraum von etwa 3000 Jahren hinweisen. Besonders wichtig erscheint hierbei die Feststellung, daß sich unter dem Baumaterial Ueberreste des Hasel­Strauches befinden, dessen Vorkommen nach vergleichenden Er­mittelungen der ersten Laubholzperiode des nördlichen Standinaviens als mächtige Eichenwälder sich angehört, derselben Zeit, an der gesamten bottnischen Küste entlang bis zur Mündung Auf der andern Seite tommt in Betracht, daß sich unter dem Baumaterial außer Espe und Birke auch zwei Koniferenarten vertreten finden. Letzterer Umstand bes weist, daß die Kolonie einer Uebergangsperiode angehört, da ins­besondere die Specie Pinus silvestris den Grenzpunkt zwischen dem älteren Laubholz und dem jüngeren Koniferenalter darstellt. Die menschlichen Bewohner der skandinavischen Halbinsel standen zu jener Zeit auf der Entwidlungsstufe des neolithischen Steinalters, wie fich aus andern der gleichen Periode entstammenden Höhlenfunden er­giebt d. h. soweit sich überhaupt von einer zusammenhängenden Besiedelung sprechen läßt. Nach dem augenblicklichen Stande der vorge­schichtlichen Kunde muß nämlich angenommen werden, daß große Streden der skandinavischen Erde in jenen Zeitläuften überhaupt unbewohnt gewesen sind, und daß die vorhandenen Siedelungen sich in durchaus spontaner Verbreitung fast ausschließlich auf die Küfte beschränkten. Auffällig erscheint in diesem Zusammenhange, daß man leberresten von prähistorischen Biberbauten seither nur in sehr geringer Aus­dehnung auf die Spur gekommen ist. Die betreffenden Funde er­strecken sich ausnahmslos auf das mittlere Schweden ( Nerike,

Die bunten, sehr geschäßten Bienenfresser, die man hinsichtlich ihrer Färbung mit unserm Eisvogel vergleichen kann, werden von der Herzegowina, Griechenland und der Umgebung des Kaspischen Meeres exportiert. Man bringt hier Sendungen von 30 000 Bienen fresserbälgen zusammen, von denen das Stück mit 20 Stopefen bezahlt wird. Gesucht sind noch immer die Bälge von Tauchern, wie die jenigen des Haubentauchers und des schwarzhalfigen Tauchers, deren Bauch und Brustteile im Handel als Greves bezeichnet werden. Vor einigen Jahren bildeten Möven, besonders die dreizehige Möve, die man von Helgoland bezog, einen sehr beliebten Modeartikel. Man berarbeitete das Gefieder außer zu Hutfedern zu Müßen und Muffen. des Dalelfs ausdehnten. Kampfläufer sowie Strand- und Wasserläufer sind das übrige Wasser­geflügel, das als Toilettebögel vielfache Verwendung findet. Für Schwalben und Staare war bis vor kurzem Italien das Haupterportland. Italien lieferte jährlich durchschnittlich 50 000 Schtvalbenbälge nach Paris . Außerdem werden Schwalben in Italien feit Jahrhunderten auch zahlreich berspeist. Ferner ist Spanien an dem Schwalbenhandel start beteiligt. In Italien und Spanien wird ein Schwalbenbalg mit 25 Pf. bezahlt. Neuerdings sind beide Länder von Japan zurüdgedrängt worden, das in einem einzigen Jahre schon über 1 Million Schwalbenbälge ausgeführt hat. Mit der Präpa­rierung der Bälge beschäftigen sich hier die Schulkinder. Der Erlös fließt in die Schulkasse und wird zur Unterhaltung der Schule angelegt.

Schneeeulen, Schneeammern, Schneehühner, Kernbeißer und Seidenschwänze werden hauptsächlich von Rußland aus in den Handel gebracht. Auf den großen Messen von Nischni- Nowgorod sind von diesen Toilettevögeln regelmäßig gewaltige Mengen vertreten. Dort werden fernerhin Reiherfedern zweiter Güte, die aus Persien und