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schwindigkeit beharren fönnte, würde er fast 16 Kilometer in einer[ schen herein. Er giebt ihr Geld, um etwas Besseres zu holen. Sie einzigen Minute zurücklegen.-
Theater.
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thut es. Sie entdeckt eine Blutwunde an feinem Finger, als er das Geld zurücknimmt. Als Gavroche dann allein bleibt, beginnen seine Gewissensqualen. Er sieht, wie er zum Nichtplaz geschleppt wird. Er sieht wieder, wie er das Mädchen durchbohrt. Die Schwester, um ihn besorgt, kommt noch einmal herein. Er schläft. Sie findet den Umbang. Er gefällt ihr. Sie kleidet sich darin und geht stolz im Zimmer herum, als große Dame. Da erwacht Gavroche, von wüsten Träumen gequält, er hält seine Schwester für die, die er ermordete, die ihn nun immer weiter verfolgt und in einem Anfall von Wut und Wahnsinn ersticht er seine Schwester.
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- Neues königl. Opern Theater. Ein kritischer Ta g." Lustspiel in drei Akten von Hugo Lubliner. Ein aus gezeichnet feines Spiel ließ die Langeweile, die das„ Lustspiel" entsprechend seinen inneren Qualitäten sonst hätte erzeugen müssen, nicht recht aufkommen; es übertönte die gehäuften Trivialitäten und Unmöglichkeiten durch versöhnlich stimmende Heiterkeit. Auf ein paar Stunden verhängt über ein in Saus und Braus lebendes Ehepaar der Schwiegervater, ein Millionär, als ihm die Geschichte Es liegt in der Natur der Sache, daß nicht viel Tieferes aus zu toll wird, die Geldsperre. Die junge Frau nimmt die An- den angegebenen Zügen herausgeholt werden kann. Es muß alles kündigung der drohenden Gefahr durch ihren alten Freund, den äußerlich bleiben, um der Verständlichkeit willen. Dabei war die Compagnon Papas, vergnügten Sinnes entgegen. Von je gewohnt, sich im wesentlichen immer gleichbleibende Handlung etwas zu lang das Geld mit vollen Händen auszustreuen, stellt sie es sich ausgesponnen und litt unter Wiederholungen. Auch das Spiel des höchst poetisch vor, daß sie mit ihrem lieben Franz, dem Dichter, Herrn Albert Mayer, der den Mörder gab MIIe. zur Abwechslung nun einmal auch die Armut" kennen lernen wird. Boubece spielte das junge Mädchen des ersten und die Schwester Die Sache scheint aber weniger einfach, als sie dachte, denn bei des zweiten Bildes blieb im wesentlichen Durchschnitt. Er zeigte näherer Beratschlagung, wie nun das Leben einzurichten sei, ergiebt eine gute Maske, aber die feineren Nuancen, die das Harte und fich, daß die traditionellen Ausgaben nach ihrer und des gleich Marktschreierisch- Rohe hätten mildern können, blieb er schuldig. Die gesinnten Gatten Ansicht durchaus notwendig und vernünftig sind, Musik fiel nicht weiter auf. Sie begleitete schlecht und recht das sozusagen zum Existenzminimum gehören. Das hindert nicht, daß Spiel und leitete über, wo es Pausen gab. Der Komponist saß zur Erzielung einer billigen Theaterkomit im Schlußakt die an selbst am Flügel. Rheinwein und Austern gewöhnten Abendgäste von ihnen nun mit Zum Schluß folgte eine„ Revue de la chanson" vom 17. JahrHimbeersaft und Heringssalat empfangen werden. Der beglückte hundert bis in die Gegenwart. Mr. Silvestre gab in einer Vater, bereits vorher durch einen Brief gerührt, öffnet furzen und orientierenden Conférence einige Erklärungen bezüglich von neuem die Taschen. Interessanter als das Pärchen, der einzelnen Zeitepochen, der Dichter und Komponisten. Mlle. Jane die relativ geschlossenste Figur ist Otto Helmcke, ein altmodisch- Pierny trug die Lieder vor. Mit Geschick und Geschmack und ritterlicher, angegrauter Junggeselle, der in halb väterlicher Bärt jener zierlichen Kunst der Charakteristik, die einer Französin so gut lichkeit an der hübschen, liebenswürdigen Tochter seines Associés austeht.- hängt und, selbst pedantisch ordentlich, auch ihren Leichtsinn noch mit Technisches. einer Art Bewunderung betrachtet. Vollmers faustisch- gefühl- Vernidelungsverfahren von Edison. Ein neues boller Humor ließ in der Rolle höchst ergötzlich seine Lichter spielen. Vernickelungsverfahren hat Edison angegeben. Es besteht darin, daß Prächtig war es, wie er die junge Frau vor dem Verehrer warnte; die Oberfläche der Eisenstücke auf elektrolytischem Wege mit einem über dem unmittelbar anschaulichen Eindruck vergaß man ganz dünnen Nickelüberzuge versehen und dann in einer nicht die unglaublich fadenscheinige Motivierung dieser Scene. orydierenden Atmosphäre, z. B. Wasserstoff, bis zur Schmelztemperatur Die im Lustspiel unumgängliche Verlobung findet zwischen des Nickels erhitzt werden. Die so aufgeschmolzene Nickelschicht soll einem fleinstädtischen Fabrikantensohn und Fräulein Berndorf junior so fest halten, daß sie weder durch Strecken, noch durch Prägen Risse statt, deren leeres Köpfchen ein eingebildeter, Litteratur posierender erhält. Wenn wirklich der Schmelzpunkt des Nickels erreicht werden Modeged durch pomphaft flingende Phrasen in arge Verwirrung muß, und zwar in einer reduzierenden Atmosphäre, so ist das Vergebracht. Aber am Ende zeigt sich, daß der unscheinbare Provinzler fahren nicht leicht auszuführen, wenigstens bei größeren Gegen auch im Wort dem Konkurrenten überlegen ist. Die Begeisterung Leiht ihm Schwingen, fein feuriger Antrag läuft in eine Gallopade wirklicher Verse aus, und Gretchen, die eben schon die Hand dem andern reichen wollte, sinkt gerührt in seine Arme.
Die Aufführung war glänzend. Aus der kleinen Rolle der resoluten, mütterlich besorgten Köchin schuf Frau Schramm in alter Meisterschaft eine bis in jede Bewegung hinein einheitliche, urwüchsig- drollige Gestalt. Von den andren Darstellern standen in erster Reihe Fräulein Arnstädt, als junge, lebenslustige Verschwenderin und Herr Stägemann, der den biederen Jüngling aus der Provinz zu spielen hatte. Die Aufnahme war freundlich, nur nach dem Schlußakt regte sich schüchtern die Opposition. dt.
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ständen, wie Blechen, da Nickel etwa gleichzeitig mit dem Eisen schmilzt und die Innehaltung der richtigen Temperatur mit der größten Schwierigkeit verknüpft wäre, um nicht auch das Eiſen zum Schmelzen zu bringen, ganz abgesehen davon, daß es überhaupt schwer ist, ausgedehnte Stücke ohne Sauerstoff so hoch zu erhitzen. Stohlenstoff als Abhaltungsmittel für diesen zu benußen, ist mißlich, da er zu leicht vom Eisen aufgenommen wird und es brüchig macht. Nach einem Patent der Elektrometallurgie scheint auch in der That nur Notglut für das Verfahren notwendig zu sein. („ Techn. Rundsch.")
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Notizen.
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es. Eine französische Gesellschaft eröffnete am Mittwoch im Belle Alliance Theater ein Gastspiel. Es war ein Hartlebens neues Stück Jm grünen Baum zur allzu reichliches und buntes Programm, das sie bot. Monsieur Nachtigall" wird im Lessing Theater zur Aufführung Badin", Vaudeville in einem Aft von Courteline machte gelangen. den Anfang. Der Wizz dieses Stückes besteht darin, daß ein BureauIm Wiener Raimund Theater hat Otto Angestellter um seiner Streiche willen vor seinen Vorgesezten Fischers vieraftiges Schauspiel„ Ein deutscher Bauer" citiert wird, wobei angenommen wird, er werde selbstverständlich so einen ehrlichen Erfolg erzielt. einsichtsvoll sein und um seine Entlassung bitten. Statt dessen Auch die Komische Oper in Paris hat sich zu volksnimmt das Gespräch eine andre Wendung. Mr. Badin bittet nicht tümlichen Vorstellungen entschlossen. Die billigste Karte um Entlassung in Erkenntnis seiner Unwürdigkeit, vielmehr beantragt kostet 50 Centimes. er eine Gehaltserhöhung. Mit diesem Schlag schließt die kleine Der Kunstmaler Ernst Berger, Verfasser eines Werkes Plauderei, die von den Herren Rayma und Heldt leidlich ge- über Maltechnik übernimmt am 1. Oftober die Redaktion der sprochen und dargestellt wurde. Natürlich ist ja aus solchen Augen- Münchener kunsttechnischen Blätter", die als Beilage Blicksscenen nicht viel herauszuholen. Hauptsache bleibt die Sprache. zur Werkstatt der Kunst" erscheinen..Und diese handhabten die Herren geschickt und geschmackvoll.
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Die kanadische Regierung zahlt für jede im Lande Was dann folgte, schlug in ein ganz andres Genre. La Peur", gewonnene Gallone Roh- Petroleum eine Vergütung von 1½ Cents. Mimodrama in zwei Bildern von Michel Carré, Musik von Das fördert natürlich die Spekulation. Thatsächlich sind auch schon E. Missa, der auch das bekannte L'enfant prodigue fomponierte. mehrere Petroleumfelder erschlossen worden, besonders in Dieses Mimodrama arbeitet mit den krassesten Effekten. Es ist in Neu- Braunschweig. seiner Art für den Franzosen charakteristisch. Sicherlich gehen diese Ueber die Dalhousiequellen in Australien bringen Art Stücke, in denen kein Wort gesprochen wird und die Miene die Forschungen des Kapitäns Barsley neue Aufschlüsse. Es handelt alles ersetzt, die Handlung daher einfach und plausibel sein muß sich nach der„ Köln. 2tg." um 75 Naturbrunnen, die sich über ein und die Gegensäge grotesk und kraß herausgearbeitet werden Gebiet von etwa 30 Quadratkilometer verteilen und einzig in ihrer müssen, auf die alten Hanswursttragödien und Schattenspiele Art auf dem ganzen Erdboden dastehen. Sie liegen zwischen dem zurück. Natürlich nicht bewußt, davon ist nicht die Rede. Aber 25. und 26. Breitengrade, etwa 1400 Kilometer nördlich vom Endwie diese alten Komödien auf das französische Volk einen Reiz punkt der Eisenbahn Dodnadatta. Die meisten dieser Quellen haben ausübten, so findet auch jetzt diese Fortsetzung bei ihm günstigen ziemlich umfangreiche Wasserbecken gebildet, die auch Abflüsse( in drei Salzseen) haben; trotzdem aber täglich Hunderttausende von Rubikmetern abfließen, laufen jene kleinen Seen nicht über Folge der gewaltigen Verdunstung. Die Quellen sind sämtlich mehr oder weniger warm, haben aber ein vorzügliches und flares
Boden.
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Der Inhalt des Mimodramas ist furz folgender. Gavroche beschließt, in einer Villa zu stehlen. Er schleicht sich ein. Er wird von einem jungen Mädchen überrascht. Er zaudert nicht lange, zieht sein Messer und stößt sie nach kurzem Ringen nieder. Mit den Schätzen, Wasser. die er rasch zujanmensucht, enteilt er. Das zweite Bild spielt in der Kammer, die Gavroche mit seiner Schwester bewohnt. Sie näht und bereitet das Abendbrot. Er kommt nicht. Schließlich stürzt er Verantwortl. Redakteur: Franz Nehbein, Berlin.- Druck u. Verlao: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,
Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 2. Oktober.