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Niederung der Schwärze folgen, gelangen wir an die Bahn, wo wir einen Uebergang suchen, um auf der anderen Seite die schöne Partie des Wasserfalles zu erreichen, die noch schöner wäre, wenn sie durch ihren Namen nicht unerfüllbare Illusionen weckte. Auf Prome­nadenwegen erreichen wir schließlich das kräftig aufstrebende Ebers­ walde  . Theater.

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Lustspielhaus.

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Ein wahrhaft guter Mensch." Komödie in drei Atten von Otto Erich Hartleben  . Im Süden der Friedrichstraße hat sich unter der Direktion von Dr. Martin Bickel ein neues Theater aufgetan. Der kleine, geschmackvoll dekorierte Saal in feinen lichten Farben macht einen freundlichen Eindruck, er wäre, wie in der Ueberbrettlperiode das Schlagwort hieß, sehr wohl geeignet zur Stätte einer intimen Kunst". Eine tüchtige Schau­spielertruppe, zum Teil Kräfte, die auf andern Berliner   Bühnen sich bereits rühmlich bewährten, ist engagiert Hans Fischer vom Deutschen  , Schönfeldt vom Lessing  , Lettinger vom Schiller-, Frau Wenck   vom Berliner   Theater. Fehlt nur noch eine Kleinig­keit das Lustspiel selbst.

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anfangs, aber ermüdet rasch durch ein verworrenes Hin und Her und das Uebermaß der Unmöglichkeiten.

Die Aufführung, die vor geladenen Gästen stattfand, zeigte ein treffliches Ensemblespiel. Diskret und fein brachte ettinger die schwierige Rolle des guten Menschen" zur Geltung. Schön= feldt gab mit frischer Verve den Münchener   Freund. Hans Fischer und Klara Wend sehr drollig das Schwiegerelternpaar. Der laute Beifall wird auf Rechnung der Darsteller zu setzen sein.­

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Humoristisches.

dt.

- Die böse Meisterin. Lehrjunge:„ Meesterin, guden Se doch' n Dogenblick in die Milch 1" Meisterin:„ Warum denn?" Lehrjunge:" Daß se sauer wird id mag so jerne Sauermilch  !"

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Neuer Beruf.„ Stehst Du nicht mehr Modell auf der

Akademie?"

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Schon längst nicht mehr! Die Konkurrenz war zu groß und die Bezahlung zu schlecht!. Ich bin jetzt Berufshörer und size angehenden Dichtern zu ihren Erstlingswerken!"

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Wieviel Komödien, die des Spielens wert gewesen, sind denn in der langen Zeit seit Hartlebens geistfunkelnder Satire„ Die Erziehung zur Ehe" aufgetaucht? Das Niveau der heimischen Produktion war Anstandshalber.( Jm Wirtshaus.)„ Du, der Sand­fo niedrig, so ganz auf die gewöhnlichste Unterhaltung zugeschnitten, bauer hat g'sagt, Du bist a' Kamel!... Laß' Dir doch das vor daß unter diesen Durchschnittskonkurrenten Blumenthal mit ein paar die vielen Leut' net g'fallen. gib ihm wenigstens anstands= drolligen, theaterwirksam zugeftuzten Schwankeinfällen gar nicht halber a' Watsch'n!" gar nicht halber a' wati'n!"-- einmal zu Unrecht Sieger blieb. Die vage Hoffnung, daß die - Deplacierte Strafe. Bader  ( zum Lehrbuben) Direktion des Lustspielhauses mitten in der allgemeinen Dürre viel Was, viermal hast Du den Herrn geschnitten?! Gleich leicht dennoch verborgene Schäße entdeckt haben könnte, sant aber rafierst Du ihn zur Straf noch einmal!" gleich in der Eröffnungsvorstellung auf Null. Hätte man irgend etwas Beträchtliches gefunden, dann wäre es ganz unverständlich, daß die Leitung als erstes, gleichsam als Programmstück des einst so geistreichen Hartleben schlimmste Missetat, den wahrhaft guten Menschen" wählen konnte. Das Stück hat nicht einmal den Vorzug einer Novität. Es erschien vor mehreren Jahren im Druck und er­lebte damals bei einer Aufführung in München   schon einen wohl verdienten Mißerfolg. Die paar Anfäße zur Charakterkomödie, die es enthält, werden unter dem Wust plump übertreibender Effekthascherei erdrückt; in jeder Szene spürt man die Absicht.

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erreicht.

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Notizen.

( Fliegende Blätter  .")

Der Kunst to art" hat eine Auflage von 20 000

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nächst bei Schuster u. Loeffler. Herausgeber ist Julius Hart  . Beter Hilles gesammelte Werte erscheinen dem­Die beiden ersten Bände enthalten vornehmlich Lyrik und Prosa­Kein Mittel war diesmal dem Autor zu schlecht. Wenn stücke und eine große Fülle von Aphorismen. Der 3. Band bringt Hartleben   in der Jugendzeit, als seine Verse von einem Nachhall dramatische Werke, der letzte Band den Roman Die Hassenburg".- sozialistischen Empfindens und tiefen Mitgefühls mit dem Volk er­Die Hinstorf'sche Buchhandlung in Wismar   bereitet eine zitterten, auch nur den allerflüchtigsten Einblick in die Arbeiter hochdeutsche Ausgabe von Reuters Stromtid" vor; bewegung genommen haben sollte, dann muß er wissen, wie tief, die Neden hat der Bearbeiter, D. Heidmüller, unberührt gelassen. wie stolzes, zurückhaltendes Selbstbewußtsein allem bourgeoisen Drei Preise von 18 000 m., 12 000 und 8000 m. hat Wesen gegenüber dem modernen proletarischen Charakter eingeprägt das Komitee für Massenverbreitung guter Volksliteratur"( Berlin  , ist. Fr aber läßt in seiner Komödie ein Streif Mexandrinenstr. 100) für Volksromane ausgesetzt. Die Arbeiten fomitee auftreten, wie es ettva die Phantasie eines sollen in hohem Grade spannend und gemeinverständlich geschrieben Post" redakteurs sich vorstellen mag. Der wahrhaft gute sein, sollen an allbekannte und alle Kreise interessierende Vorgänge Mensch", im Nebenamte Millionär, hat fich als Bermittler der letzten Zeit anknüpfen, sollen fittlich- religiöse und gut deutsche den Ausständigen angeboten. Das Komitee ist hoch entzückt von Gefimmung lehren usw. usw. Lieb Vaterland magst ruhig sein: der Ehre, einmal zu der Familientafel dieses Gönners hinzugezogen Schund wird's da genug regnen. zu werden, säuft und frißt und benimmt sich wie eine Bande vor­laut aufdringlicher Idioten, ohne jeden Funken Stolz. Der Führer preßt den widerstrebenden Doktor zur Duzbrüderschaft und die Kameraden sind darüber noch neidisch; den würdigen Abschluß bildet eine kindisch verrückte, widerwärtige Hopserei um den Gastgeber, die nicht einmal in einer Branntweinschenke vorkommen dürfte. Man schämt sich für den Dichter.

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Bernhard Shaw hat sich selbst zum Wurstel gemacht. Er hat ein Stück geschrieben, das seine eigene Dichtung" Candida" verulft. Dieser Tage wurde es in New- Yort aufgeführt. Die Zus hörer   schrieen vor Lachen.-

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- Hartlebens Angele" hat im Josefstädter Theater zu Wien   großen Beifall gefunden. Das gleiche Glück hatte ein neues Schauspiel von Karl Schönherr  : Karrner­Etwas von dieser Empfindung scheint Hartleben   selbst gespürt Leut". zu haben, wenigstens hat er für die neue Aufführung einige Das Theater des Westens hat das Tonmärchen Aenderungen vorgenommen, die wie ein Versuch, sich zu entschuldigen, Glüd" von Rudolf Frh. Proházka erworben.- aussehen. So ist z. B. aus dem offiziellen Streiffomitee eine weniger verantwortungsvolle Kommission" geworden. Im dritten Aft er­folgt sogar eine Art Nevotation. Der Führer der Arbeiter bringt dem Doktor sein Geld zurück und entpuppt sich schließlich als biedere Seele. Aber den peinlich beschämenden Eindruck kann nichts be­seitigen.

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Die erste große Opernnovität des National­Theaters wird Goldmarks, Göz von Berlichingen" sein. Die Aufführung erfolgt Anfang November,

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Vom 6. bis 8. Oktober findet in   Berlin( Reichstags­ Gebäude  ) ein musikpädagogischer Kongreß statt.- - Die Ausstellung der Sezession wird heute( Sonn­tag) 7 Uhr abends geschlossen.

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Das

Dänische Aerzte erlassen einen Aufruf, in dem sie zur Er­richtung eines Finsen Denkmals ersuchen.- Butterverfälschung durch Wasser. belgische Staatsblatt vom 27. September bringt folgenden Erlaß:" Butter, die über 18 Proz. anderer Substanzen als Fettstoffe und Salz enthält, darf nur verkauft, geliefert, zum Verkauf ausgestellt, vorrätig gehalten oder zum Verkauf versandt werden, wenn sie für den Großhandel in luftdicht verschlossenen Holzgefäßen, für den Kleinhandel in Papier oder Pappe mit versiegelter oder verbleiter Schnürung verpackt ist. Die Beschaffenheit und das genaue Verhältnis der Bestandteile außer Fettstoffe und Salz müssen durch nachfolgende unmittelbar auf der Packung in schwarzem Druck anzubringende Aufschrift angegeben werden, und zwar auf der einen Seite in französischer, auf der anderen in vlämischer Sprache, Die Aufschrift hat zu lauten: Mit Wasser gemischte Butter. Zur Nachricht! Diese Butter enthält... Prozent Wasser( Kasein, Laktose), während reine Butter nicht über 18 Prozent enthält."

Der wahrhaft gute" ist in Hartlebens Stück der kritiklos gut­mütige, blind vertrauende Mensch, den Alle ausnutzen und obendrein im Herzen verspotten. Statt der Handlung gibt es nur eine lose verbundene Szenenfolge, die ohne feinere Abschattierung, ohne Uebergänge und Entwicklung fortwährend diesen einen Gedanken wiederholt. Schlimmer als die Arbeiter, denen er helfen" will, spielen dem Doktor seine lieben Nächsten mit: die Schwiegereltern, die Frau, der Künstler freund aus München  , der nebst Weib und Kind ihm plötzlich in das Haus fällt. Der Schwiegerpapa, der seine Karriere als polnischer Gutsbesitzer begann und als Direktor eines Affentheaters abschloß, läßt sich zu Studienzwecken für eine Reise nach London   den Säckel füllen und kehrt am übernächsten Tag mit einer Trapezkünstlerin ins Haus zurück. Der Münchener, ein fideler Lumpenfert, macht der jungen Frau Doktor, die sich aus der Temperatur gleich­mäßiger Gattengüte nach Leidenschaften und Abenteuern hinaus sehnt, mit unerhörter Dreistigkeit, anscheinend erfolgreich, den Hof. In der neuen Fassung läßt der Autor sie zuletzt versöhnt zu ihrem Manne zurückkehren; was ja psychologisch wahrscheinlicher ist als die Flucht mit dem windigen Don Juan  , zugleich aber der Komödie 5644 Stüd Rebhühner an einem einzigen jede zusammenfassende Pointe nimmt. Denn in der Hauptsache Tage foll vor wenigen Jahren ein österreichischer Erzherzog ge bleibt num der Gutmütige ja doch der Sieger. Der barocke schossen haben. So berichtet ein Wiener   Blatt. Wurde da Karikaturstil, in dem das alles dargestellt wird, amüsiert wohl mit einer Kugelsprize manipuliert?

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Verantwortl. Nedakteur: Paul Büttner  , Berlin.- Druck und Verlaa: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlaasanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.