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und Minima des barometrischen Druckes von Westen gegen Osten[ gut. Herrn Direktor Prasch ist der Erfolg um so mehr in unseren Gegenden das Ueberwiegen westlicher Luftströmungen be- zu gönnen, als ihm verschiedene Gäste manches Unheil angerichtet dingt, durch die fortgesetzt warme Luftmengen von reichem Gehalt hatten. Eine Not des letzten Augenblicks gab ihm ein, an Stelle an Wasserdampf herbeigeführt werden. Sind diese Luftströmungen eines abgesagten Einafters die Freischütz"-Ouvertüre spielen und nun mit Wasserdampf vollkommen oder nahezu gesättigt, so müssen von Hans Pfigner dirigieren zu lassen; eine Notsünde, aus der sie, sobald sie durch das Herübergleiten über fälteren Erdboden eine dieser eine sündlose Tugend machte. Und einige Verse, die der Abkühlung erfahren, einen Teil ihres Wasserdampfes abgeben, der, Direktor dann sprach, waren jedenfalls lustiger, als die Leiden, von wenn der Ueberschuß nur gering ist, als ein mehr oder minder denen sie erzählten. dichter Nebel bemerkbar wird, während bei großem Ueberschuß un- Wie Gebärde und Musik ohne Wort, so ist auch das Wort fehlbar die weitere Verdichtung der mikroskopisch feinen Nebel- ohne Musik und ohne oder mit wenig Gebärde eine kunst­tröpfchen zu Regen oder Schnee eintritt. technische Spezialität, die die wir trotz alles Verlangens nach Aus dem Umstande, daß auch im Dezember und Januar die Ergänzung nicht missen möchten. Nur daß da der voll­Monatsisothermen für Deutschland   nahe an dem Nullpunkt liegen, fommenste Meister allein über das Unvollständige hinweghülft. während Berlin   im Dezember eine Durchschnittstemperatur von Alexander Strakosch   ist seit Generationen von Bühnen­+0,7 Grad Celsius und Hamburg   eine solche von+1,1 Grad fünstlern als ein solcher Meister weitberühmt. In seiner Rezitation Celsius hat, sinkt nur in dem auf einer weiteren Hochebene gelegenen dramatischer Kraftszenen und epischer Kleinwerke verbinden sich das München   das Monatsmittel auf 2,3 Grad Celsius erklärt Lehrhafte und Logische mit der künstlerischen Intuition so eindrings sich in Verbindung mit dem fortwährenden Einbrechen westlicher lich, daß auch bei manchem Widerspruch gegen seine individuelle Art Luftströmungen der unberechenbare Charakter unseres deutschen Winters, der eigentlich ein fortgeseßes Novemberwetter ist. Friz Borchers.

Kleines feuilleton.

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c. Der öffentliche Unterricht in Japan  . Eine bemerkenswerte Zusammenstellung über den öffentlichen Unterricht in Japan   ver­öffentlicht eine französische Zeitschrift: Japan   bejizt jetzt 5 Universi­täten, 170 Gymnasien für Knaben und 27 für Mädchen. 27 015 Elementarschulen und 600 Privatschulen. Dazu kommen 47 Semi­nare, 72 technische Schulen, 140 Stunst- und Gewerbeschulen, 120 Echulen für Ackerbau, Musif, Handel usw. Von den 5 Universitäten sund zwei staatlich und zwei privat; eine der letteren steht besonders den Frauen offen. Außerdem gedenkt die Regierung zwei weitere Universitäten in Nagasaki   und Hakodate zu begründen. Die höhere Ausbildung in praktischen Fächern geben zwei polytechnische Schulen, Dem ein Konservatorium, eine Kriegs- und eine Marineschule. Japaner ist also reichliche Gelegenheit geboten, sich im eigenen Lande auf den verschiedensten Gebieten auszubilden. Zwischen den höheren Anstalten und den Gymnasien gibt es Vorbereitungsakademien, im ganzen sechs, an denen die jungen Leute verschieden lange studieren und sich für die höheren Anstalten vorbereiten. Die Elementarschule ist obligatorisch und frei. Jeder Japaner kann lesen und schreiben. Nach vier Jahren kann jeder Schüler in eine Mittelschule eintreten, in der er vier bis fünf Jahre bleibt, und dann geht er nach dem Besuch der Vorbereitungsschule in eine höhere Schule über. Der Bildungs gang eines Japaners erfordert im ganzen 15 bis 18 Jahre.

Musik.

der Eindruck einer vollendeten und mächtigen Eigenwelt den Hörer festhält. Von zwei Abenden, die der Künstler veranstaltet, hörten wir den ersten, und wer sich den zweiten noch zunuze machen wird, tut daran auch dann gut, wenn von ihm nicht bloß für Rezitations­tunst etwas gelernt sein will.

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Humoristisches.

SZ.

Das Mutterherz. Sohn( eines Proßen, der mit seinen Eltern entzweit war, als er wieder ins väterliche Haus zurückkehrt, der Mama erzählend): Den letzten Monat hab' ich leben müssen mit 300 Mark!" Mama: ,, Armer Junge, was hast Du leiden müssen!"

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Hübsch gesagt. Junge Frau: Nehmen Sie den Braten jegt vom offenen Feuer weg, damit er sich ruhig forts entwideln kann!"

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-D, diese Lehrzeit! Dame( zu ihrem Herrn): . ,, Bitte, erzählen Sie, ich bin ganz Ohr!"

Pittolo( im Borbeigehen, für sich): Ich auch schon

fast!"-

Benüßte Gelegenheit. Schulze( zum Komman danten der Feuerwehr, die zu einem nächtlichen Brande ausrückt): Wirklich eine starke Beteiligung, wenn es in der Nacht brennt, es ist halt a jeder froh, wenn er in der Nacht einmal hinausdarf!"

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( Meggendorfer Blätter  ").

Notizen.

Die einzelnen Spezialfünfte haben jetzt keine guten Zeiten. In Aus Anlaß des bevorstehenden hundertsten Todestages der bildenden Kunst ruft man nach Einfügung des Einzelstückes in Schillers stellt die Wiener Akademie der Wissenschaften ein Gesamtleben der dekorativen" oder angewendeten" Kunst. eine Preisaufgabe. Das Thema lautet: Schiller   im Urteil Darunter leiden nicht nur das Staffeleibild", sondern auch spezielle der deutschen Nachwelt". Der Preis beträgt 2000 Kronen tünstlerische Techniken. In der Musik wird für das Gesamtkunst( 1600 Mark). Die Arbeiten müssen bis 31. Dezember 1907 ein­werk" manches Opfer an musikalischer Feintechnik gebracht; gereicht sein. Die Entscheidung erfolgt im Jahre 1908, und zivar und gar erst, was in der Mitte zwischen dem Ganzen durch eine aus fünf Mitgliedern der philosophisch- historischen Klasse und dem Einzelnen steht, wird gleichsam von beiden der Akademie gebildete Kommission. Seiten zusammengepreßt. Die Pantomime, d. h. die-Gerhart Hauptmann   schreibt an einem Roman, stumme Geberdendarstellung, mit oder ohne Musik, erweckt in uns der den Titel Der Venezianer" bekommen wird. Als Kern der die Sehnsucht nach dem erlösenden Wort". Neuere Versuche, die Handlung soll eine Sage dienen, welche die böhmischen Glasbläser da gemacht worden sind, lassen nicht eben auf dauernden Erfolg mit denen von Murano   bei Venedig   in Beziehung bringt. hoffen. Berenyis Mimodrama" Die Hand" und ein oder das andere Die nächste Neuheit des Deutschen Theaters wird Stück aus den Anfangszeiten des Ueberbrettls gingen trotz ihrer Maskerade" von Ludwig Fulda   sein. Das Schauspiel geht Trefflichkeit rasch vorüber. Nun hat" Die Geschichte eines in der zweiten Hälfte dieses Monats in Szene. Pierrot  "( L'histoire d'un pierrot"), gedichtet von Das Kleine Theater hat am 19. November einen Fernand Beissier, fomponiert von Mario Costa, an- Schnigler Abend. Neben dem Grünen Kakadu" wird Der scheinend viel Aufsehen gemacht und wurde uns vorgestern( Montag) tapfere Cassian" zum erstenmal aufgeführt werden.- im Theater des Westens   deutsch vorgeführt. Außer der Hofmannsthalschen Electra" läßt sich die Duse Pierrot verliebt sich in die Puzmacherin Louisette, recht schüchtern, auch das Schauspiel Es lebe das Leben" von Sudermann doch auch wieder mit leichtsinniger Untreue. Er tommt zurüd, läßt fich agermals von ihr weg verführen usw. Nach Jahren trifft er als verkommener Bettler vor ihrem Hause ein, erkennt ihr kleines Pierrotchen als seinen Sohn, und mit einer billigen Rührszene schließt das Stück. Durch diesen Text steht es bereits beträchtlich Die Ausführung des Falt Denkmals   in Hamm   ist unter den vererwähnten Werken und gibt auch der Musik wenig dem Charlottenburger Bildhauer Wandschneider übertragen Gelegenheit, in tieferes einzudringen. Ihr bleibt die Kleincharakteristik. worden. In dieser leistet sie allerdings so viel, daß wir schon deshalb der Ohne Strümpf' und Schuh'. Die Duncau hat in ganzen Gattung einen Wert für solche Spezialitäten zuschreiben der Villen- Kolonie Grünewald ein Grundstück erworben und errichtet fönnen. Dazu famen hier auch instrumentale Kunstgriffe: vor allem eine Tanzschule. Die Schule wird demnächst mit zehn Schülerinnen eine Mandoline, für die eigens ein Neapeler Profeffor, Raffaele eröffnet werden. Die Ausbildung dauert sieben Jahre. Moreno, berufen war; dann ein Xylophon( Holzharmonika), dessen Der stärkste Baum Deutschlands   soll in Schim3­

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übersetzen.

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-In Mainz   haben sich einige Vereine zusammengetan, um alljährlich Oratorien aufzuführen. Selbstverständlich geht also schon von einem Oratorien- Bayreuth die Rede.

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harte Töne zum Aufschlagen der Spielkarten erklingen, wenn heim( Rheinhessen  ) stehen. Es ist eine Fel dulme, deren Stamm Pierrot sein Letztes verspielt; endlich lange Metallröhren zum am Boden einen Umfang von 15,3 Meter hat. Einen Meter über Glockenschlag. dem Boden befizt der Baum noch einen Umfang von 10,7 Meter. In pantomimifchen Paraderollen ist Frau Prasch- Greven  -Professor Agassiz   von der Harvard Universität zu Cam­ berg   seit längerem Meisterin. Ihr höchst lebendiges, wenn auch bridge( Nordamerika  ) hat eine Tiefseeforschungsreise nicht sehr mannigfaches Spiel trug zum Erfolg die Hauptsache bei, nach den Inselgruppen der peruanischen Küste und die übrigen Darsteller spielten nicht nur nach dem unternommen. Der Forscher trägt die Gesamtkosten( 300 000 m.) an Opernfänger gelegten Maßstabe, sondern auch überhaupt aus eigener Tasche.-

Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin.- Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.