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Senen Rüden die ersehnte Erleichterung zu bringen. Zwischen den herrschen Eichen, Eschen und mächtige Bedern vor, in den Niedes Kamelherden aber wälzen sich zerschundene Eselchen. Unter lautem rungen die Lärche. In den Gehölzen leben das Renntier , der ges Arral- Arra!( Vorwärts)-Rufen und unaufhörlichem Bálak! Bálat! wöhnliche Hirsch, das Reh, das Elen, der Moschusochse, an den ( Achtung) kommen neue Tiere und Menschen. Die Säcke werden Flüssen verschiedene Entenarten und ein Adler von gewaltiger Größe. abgeladen und abgewogen und gleich vor den Magazinen durch Ge- Steinkohlen von guter Qualität find an verschiedenen Stellen nach treidereinigungsmaschinen für die Ausfuhr gesäubert, was natürlich gewiesen worden. Aus den Bergwerfen wird Gold, Kupfer und Eisen den Staub in den Straßen noch mehr vergrößert. Ebenso laut wie gewonnen, aber nur in geringen Mengen. Der Fischfang liefert in den Straßen geht es auch im eigentlichen Handelsviertel, der so- Wale, Lachse und namentlich in großen Massen Heringe. Die genannten Kaisseria, zu. Der Markt beginnt am Spätnachmittag. reichsten Fischgründe befinden sich in der Terpinja-( Geduld-) Bai. Dann sieht man die gewerbsmäßigen Ausrufer mit ihren Teppichen, An der Ostküste der großen Aniwa- Bai liegt eine japanische NiederPacksätteln oder anderen Artikeln umhergehen und mit lauter lassung zur Unterstüßung des Lachsfanges. An gutem Wasser fehlt Stimme ihre Waren ausbieten. Von jedem Kauf wird ein Markt- es hirgends auf der Insel. Trotzdem die Küstenlänge der Insel geld erhoben. Hier und da bildet sich eine Gruppe von Käufern, der 2550 Kilometer beträgt, sind gute Häfen oder auch nur Ankerplätze eine bietet und flugs verkündet der Auktionator den Preis, während felten. Die russischen Ansiedelungen liegen sämtlich an der Küste, in seinem fleinen Lädchen der eigentliche Besizer gelassen dem die wichtigste ist Storsakowsk an der Aniwa- Bucht, während als Handel zuschaut und sich eine neue difpfeife anraucht. Am inter - Hauptort der Provinz das Dorf Alexandrowsk an der Westküste essantesten geht es auf dem großen Marktplatz zu. Hier ist Pferde dient. Die Aniwa- Bucht ist das ganze Jahr über eisfrei. An der und Viehmarkt, Obst- und Gemüseverkauf, auch findet hier der Ver- Westküste liegt nur einer der wenigen tiefen Häfen der Insel, die fauf aller möglichen europäischen Kleinigkeiten statt. In seinem Mauka- Bucht, die aber fehr klein ist. Hier ist der Siz einer HandelsGitun( Belt) fißt der arabische Drogist mit seinen geheimnisvollen gesellschaft, die für 10 Jahre von der russischen Regierung das Pulverchen und Mixturen, daneben hat ein Barbier sein Belt auf Recht auf die Ausnutzung von Seegras, Seehunden und Fischen geschlagen, hier fesselt ein baumstarker Neger seine im Streise sigenden längs der südlichen Westküste zwischen dem Kap Notoro und der Bucht Zuhörer durch allerlei Mären und Schnurren, und daneben spielt ein von Kufsunai erworben hat. Fischerei und Jagd geben dort reiche Mann auf seiner Gimbri( arabische zweisaitige Geige). Erträge; die Verbindung mit der Ostküste wird durch Hundeschlitten vermittelt, die von Ainos geführt werden. Die wichtigste russische Niederlassung an der Westküste ist Post Dui in der Mitte des Tatarischen Golfs, in deren Nähe sich die bedeutendsten Kohlenminen befinden; von hier aus gehen Dampfer regelmäßig nach Korsakowsk, nach Wladiwostok und nach der Amurmündung. Humoristisches.
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Völkerkunde.
Die Ortschaften der Priegniß. Die slawischen Ortsnamen der Priegnis erörtert O. Vogel im Programm des Realgymnasiums zu Berleberg 1904. Dabei ergibt sich, daß deutsche Benennung 3 Städte, 49 Dörfer, 29 Höfe und 11 eingegangene Wohnstätten haben, während auf die Slawen 8 Städte, 184 Dörfer, $ 3 Höfe und 59 eingegangene Stätten fommen; 92 deutschen stehen 334 slawische Benennungen gegenüber. Jm 13. Jahrhundert haben mindestens 426 Ortschaften von ihnen bestanden, darunter 11 Städte und Marktflecken, 345 noch vorhandene und mindestens 70 eingegangene, aber dem Namen nach überlieferte Dörfer, Höfe und Sonstige Niederlassungen. Die Städte sind nach dem bekannten norddeutschen rechtwinkeligen Schema angelegt, selbst das wegen seiner Insellage scheinbar regellos hingeworfene Berleberg. Nur die Stadt Wittenberge mag früher als Rundling aufgebaut gewesen sein. Von 233 Volldörfern gehören 161 zu den Langdörfern, während 72 mehr oder weniger ausgesprochene Rundlinge sind. Entscheidend ist, ob die große Fahrstraße das Dorf durchquert oder an ihm vorbeiführt. Die Runddörfer lagern in großer Anzahl und stellenweise fast ge= schlossen gruppiert zu beiden Seiten des Oberlaufs der Stepenib, im weiteren Kreise um Putlik herum, bis zur Mündung der Dömnik, sehen sich dann breiter und dünner gesät nach Süden in der Richtung auf Wilsnack fort, treten auch im Westen und Osten immer seltener auf und verschwinden endlich gänzlich. Leider vermag man aus Mangel an Urfunden die Namenformen nur selten bis in das zwölfte Jahrhundert zurüd zu verfolgen, und bei der Unzuverlässigkeit des gedruckten Materials in Lesung und Wiedergabe der Benennungen bleibt manche Deutung unsicher oder läßt mehrere Erklärungen zu.(„ Globus ".),
Geographisches.
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- Begründung. Gnädige Frau schreiben ein Buch über Kindererziehung und haben selbst teine Kinder!?" " Ja, wo sollt' ich denn sonst die Zeit dazu her. nehmen?"
- Genügsa m. Sie haben sich ja jetzt einen Laubfrosch gekauft, Herr Müller!"
" Ja, wissen S', in meiner Wohnung war's immer so still; da hab' i' mir halt den Laubfrosch ang'schafft, damit a' bissel mehr Leben' reinkommt!"
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Erklärung. Fremder: ,, Warum treibt Ihr denn im Sommer das Vich auf die Alm?" Bauer: Damit's Blab gibt für d' Stadtleut'!" ( Fliegende Blätter ".)]
Notizen.
- Der„ Standard", das bisherige Hauptorgan der konservativen Partei Englands, ist dieser Tage für 14 Millionen Mark in andere Hände übergegangen. Das Blatt wurde in seiner Blütezeit täglich in 300 000 Exemplaren gedruckt. In der letzten Zeit war die Auflage unter 100 000 gesunken. Der Chefredakteur bezog seinerzeit 10 Prozent vom Reingewinn.-
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Sudermann hat ein neues Schauspiel geschrieben. Es spielt in der Gegenwart und behandelt einen ethischen Stoff. Titel und Aufführungstermin sind noch nicht bekannt. Aber daß das Lessing- Theater mit der Aufführung begnadet werden wird, weiß man schon.
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-Anna von Ridell" heißt ein Schauspiel, das Philipp gangmann soeben vollendet hat.
-Im Opernhaus findet in der zweiten Hälfte des Monats eine Gesamtaufführung des„ Ring des Nibelungen " statt. Für die einzelnen Teile des Werkes sind der 19., 21., 23. und 26. November in Aussicht genommen.
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ss. Die Insel Sachalin , die Japan als eine der Früchte eines erfolgreichen Krieges einzustecken hofft, wird von den EinDie Erstaufführung von Mar Dreyers Schauspiel„ Die geborenen Taratai, von den Japanern Taraputo genannt. Ihre Siebzehnjährigen", die wegen Bassermanns Erkrankung berForm ist durch die äußerst geringe Breite im Verhältnis zur Länge schoben werden mußte, ist vom Lessing Theater nunmehr eine recht merkwürdige. Sie erstreckt sich von Süd nach Nord durch auf den 19. November angesetzt worden. 8 Breitengrade oder 920 Kilometer, ist dagegen an der breitesten Stelle nur 185 und an der schmalsten gar nur 27 Kilometer breit. Der nördliche Teil liegt der Mündung des großen Amurstroms gegenüber, und aus diesem Grunde haben die Russen so großen Wert auf den Besitz diefes im übrigen fürchterlich öden Landes gelegt. Die Südspite, das Kap Notoro, wird durch die nach dem See fahrer La Pérouse benannte Meerenge von der japanischen Insel Jejo getrennt. Geographisch erscheint sie also als die natürliche nördliche Fortsetzung des japanischen Inselkranzes, und man begreift daher vollkommen, daß die Japaner sie ihrem Reich wieder einzuverleiben wünschen, zumal bis zum Jahr 1875 der füdliche Teil zu Japan gehört hat und erst dann im Austausch gegen die Sturilen an Rußland abgetreten worden ist. Die Insel Sachalin ist ihrer traurigen Beschaffenheit gemäß sehr wenig bewohnt. Die ein geborene Bevölkerung gehört dem Stamm der Giljafen, der Oropaken und den auch auf Jeso noch überlebenden Ainos an. Die Russen haben( oder hatten vielmehr vor dem Krieg) dort etwa 3000 Soldaten an verschiedenen Plätzen, die meist zur Bewachung der in den Bergwerken arbeitenden Sträflinge verwandt wurden. Die gesamte Einwohnerschaft der Insel beläuft sich bei etwa 75 000 Quadratkilometer Flächenraum auf nur gegen 7000 Menschen, die- Ein guter Patriot. Aus Neustadt bei Koburg läßt sich fast ausschließlich von Jagd und Fischfang leben, allerdings Fische die Hallesche Allgemeine Zeitung" berichten: Ein Geschäftsmann und Pelzwerk noch zur Ausfuhr zu bringen vermögen. Die Insel ist erhielt ein Schreiben eines Freundes, worin dieser um Auskunft durchweg gebirgig, wenn auch kein Gipfel über 600 Meter ansteigt. über die Kreditfähigkeit eines Herrn X. bat. Der Geschäftsmann Fast alle Berge sind vom Fuß bis zur Spike mit dichten Wäldern schrieb kurz zurüd: X. ist ein guter Patriot." Der Empfänger bedeckt. Troß des rauhen Klimas findet sich nirgends ewiger dieser Nachricht wußte mit dieser Auskunft" nichts zu machen und Schnee. Die Westküste ist im allgemeinen felfig und steil, die Ost- erkundigte sich in einem zweiten Schreiben, was der Patriotismus tüste sandig und flach; der mittlere Teil der Insel enthält viele des X. mit seiner Kreditfähigkeit zu tun habe, worauf ihm die AntSümpfe, und nur im Norden findet sich einiger fruchtbarer Acker- wort zuteil wurde: X. zahlt nur im Namen Sr. Majestät des boden. Die Wälder enthalten treffliche Bäume; auf den Höhen Königs"( also nur auf Grund gerichtlichen Urteils).- Verantwortl. Nedakteur: Paul Büttner , Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
Der„ Franks. Zeitung" wird aus Krefeld berichtet: Die diesjährige Wallfahrt nach Kevlaer, die mit dem 1. November abschloß, brachte gegen das Vorjahr wieder eine Steigerung um 40 000 Wallfahrer. In der gesamten diesjährigen Wallfahrtszeit betrug die Zahl der mit Sonderzügen Angekommenen 147 300, der mit fahrplanmäßigen Zügen Gekommenen 121 300. Dazu kommen die Pilger zu Fuße. Zur Bewältigung des Bahnverkehrs waren über 800 Züge erforderlich.