-
52
-
-
"
-
famfeit eines Hefepilzes zuzuschreiben ist. Dieser zersetzt den Alkohol Höhe über 2000 Meter eine so strenge Stälte eht, daß sämtliche und zerstört auch andere in dem Safte enthaltene Stoffe, wie dies Uhren der im Freien befindlichen Registrierinstrumente sofort auch hinzutretende Schimmelpilze tun. Diese aber erzeugen ebenso zum Stillstand famen. Drei Tage lang versagte das sonst wenig wie der Hefepilz Sorbose. In dem Saft legen mitunter die fo wetterharte selbstschreibende Thermometer infolge der großen fleinen rötlichen Effigfliegen ihre Eier ab. Aus ihnen gehen Larven Kältewirkung vollständig; die Quecksilber- Thermometer der Station hervor, die in reicher Anzahl an der gallertartigen Oberfläche des famen, da die Temperatur rapide auf-34 Grad herabgegangen Saftes erscheinen. Sie entwickeln sich hier zu vollkommenen Insekten, war, an die Grenze ihrer Registrierfähigkeit. So lange die Station die ihrerseits wieder ihre Eier in den Gefäßen ablegen. So folgen auf dem 2500 Meter hohen Gipfel des Säntis besteht, also seit mitunter mehrere Generationen, bis der eintretende Frost die Kerb reichlich 20 Jahren ist eine solche Unterbrechung in den Funktionen tiere vernichtet. Die Oberflächenhaut des Saftes kann nur durch der Instrumente infolge höherer Gewalt" noch nie vorgekommen. Schütteln der Gefäße aus dem Gleichgewicht gebracht werden, so daß Es wurde versucht, die Instrumente ins Zimmer zu nehmen, Sie zu Boden sinkt. An ihrer Stelle bildet sich eine neue Haut über um sie auffrieren" zu lassen; sobald man fte aber in dem Safte, und der Prozeß kann öfters wiederholt werden. Ist die solch aufgefrorenem Zustande wieder ins Freie stellte, kam das Menge des Saftes nicht zu groß und die Temperatur günstig, so wird treibende Uhrwerk binnen wenigen Minuten wieder zum Stillstand. die letzte Haut, die sich auf dem Safte befindet, undurchsichtig, sie Zwei Tage lang, 1. und 2. Januar, wütete in der eisigen Höhe trocknet ein und nimmt eine grünliche Färbung an. Jezt ist endlich ein orfanartiger Nordost, der in der Nacht vom 1. auf den 2. der langvierige Prozeß zu Ende. Der Saft enthält jebt zu einem unglücklicherweise noch den Zirkulations Füllofen im Instrumentensehr hohen Prozentsak die gesuchte Zuckerart, die Sorbose. In der zimmer des Observatoriums zum Verlöschen brachte. Infolgedessen Hautmasse des Saftes sind zahlreiche bewegungslose Giabchen von hatten die armen Insassen, der Beobachter Bommer und seine mikroskopischer Größe enthalten, das sind die Bakterien, die, wie sich Gattin, 15 Grad Kälte im Zimmer auszuhalten. Bald gefroren die durch Infektionsversuche mit Reinkulturen feststellen läßt, die Sorbose elektrischen Batterien zu kompaktem Eis, und dadurch wurde auch produzieren. In den Saft gelangen sie durch die erwähnten Fliegen, noch der selbstschreibende Sprung- Fueßsche Wagebarograph( für welche die Pilze übertragen. Um die Bakterien auf diese Weise ver- kontinuierliche Aufzeichnung des Luftdrucks) außer Betrieb gesetzt. schleppen zu können, müssen sie aber vorher in einem Medium, zum Um das Maß voll zu machen, gingen in derselben Nacht alle WasserBeispiel in Essig, gelebt haben, in dem die Mikroorganismen vor- gefäße, Lavoirs usw., die schon seit 15 Jahren auf der Station behanden sind. Diese bilden die Sorbose aus dem Sorbit, einem sechs- nutzt werden, durch die Sprengwirkungen der ungewohnten Kälte in wertigen Alkohol, der im Vogelbeersaft enthalten ist. Sorbose ent- die Brüche... steht aus dem Sorbit durch Orydation, die Arbeit der Bakterien beruht also darauf, daß sie den Sauerstoff der Luft an den Sorbit binden.
Dadurch geht dieser in die Zuderart über. So wird as auch erklärlich), warum der Vogelbeersaft unverschlossen der Luft ausgesetzt werden muß, falls Sorbose gewonnen werden soll. Dieser Stoff fann übrigens auch aus Aepfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen und anderen Früchten gewonnen werden, da in ihnen auch Sorbit enthalten ist. So interessant nun der Prozeß der Gewinnung des Bucers ist, so ist diese doch zu umständlich, als daß sie praktische Bedeutung erlangen fönnte. Die Sorbose gehört zu den vielen Zuckerarten, die nur im Laboratorium der Chemiker eine Rolle spielen.
Volkskunde.
-
-
#
Humoristisches.
Sterbefzene ausgepfiffen wird): Das ist nicht schön! Nicht einmal Reflegion. Schauspieler( der während seiner mit Ruhe lassen sie mich sterben!"-
-
Nach dem bekannten Sprichwort. Bauer ( zu einem anderen, der sich über seine kleinen Kartoffeln auf dem Felde beklagt):" Ja, ja, gegen die Trockenheit hilft aa die größte Dummheit nig!"
- Gleiche Seelen. Kellner: 8 wei Baar Bratwürste für Herrn Bierhuber." Wirt: Dem stellen Sie nur ein Paar hin, der ist ja schon betrunken und sieht alles doppelt." Kellner:„ Geschieht schon, er hat ja vier Paar be ( Meggendorfer- Blätter ".)
stellt."
"
Notizen.
- Die Münchener bramatische Gesellschaft bringt nächstens das Trauerspiel Der dumme Hans" bon Eduard von Keyserling und das Drama, Der reiche Jüngling" von Karl Reßner im Volkstheater zur Aufführung.
-
"
-Bolzogen wird seine Sommer- Oper mit König Midas " von Hans Hermann eröffnen.Auch im Bremer Stadt Theater hatte Leo Blech 3 Oper, Alpenkönig und Menschenfeind" großen Erfolg.
-
- Artlich und gedeesche. Wir lesen in der„ Leipziger Beitung":" Bis doch nicht so artlich( ortlich)!" ruft man im fächsi schen Nieder- und Oberlande einem zu, der sich sonderbar benimmt. Hab Dich doch nicht so!"" Sei doch nicht komisch!" würde der Städter dafür sagen, vielleicht auch„ Sei kein Frosch!" Die Bildung artlich ist nicht schriftdeutsch, eigenartig wäre das entsprechende schriftdeutsche Wort, während das einfache artig in der Mundart kaum borkommt, höchstens das Gegenteil unartig= uortch. Allerdings verwendet das Erzgebirgische die Silbe lich mehrfach an Stelle der Silbe ig, zum Beispiel zeitlch für zeitig( zeitlich uffstiehn), widerwartlch für widerwärtig. Für artlich kann aber diese Bertauschung nicht angenommen werden, würde doch das Wort die Bedeutung unartig so ziemlich in ihr Gegenteil verkehren. In Rochlik hat allerdings artlich die Bedeutung artig. Daß ein und dasselbe Wort gegenfäßliche Bedeutungen in sich vereinigen kann, beweist gedeesche oder gedäsche. Meist wird es in dem Sinne von niedergeschlagen, still, fleinlaut, demütig, fügsam, geknickt( besonders nach einer Abfanzelung) gebraucht; auch ein Pferd kann man gedeesche machen, das heißt bändigen. Man leitet das Wort von dem mittelhochdeutschen daesic= stille, in sich gekehrt, aber auch: dumm, albern ab. Letztere Bedeutung lebt in der Form dösig, es ist daher zweifelhaft, wie daesic noch eine zweite Form gedeesche entwickeln konnte. Nun wird für dieses Wort von kundiger Seite aus Dresden , auch die Bedeutung Lustig, vergnügt, sowie flint und freundlich, verzeichnet, die sich weder mit der zuerst angegebenen, noch mit denen von daesic ber Die Große Berliner Kunstausstellung 1905 einigen läßt. So hat man denn eine andere Erklärung gesucht, und wird eine umfangreiche graphische Abteilung enthalten, die zwar mit Hülfe des Hanswurst, genauer der französischen Be- einen Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der deutschen zeichnung des Hanswurst Jean Potage( eigentlich Hans Supp). Graphik geben soll. Alle Kunststätten Deutschlands werden vertreten Diese stehende und beliebte Figur der alten Komödie wurde in fein. Sachsen , zum Beispiel in Leipzig , als Schampetesche eine Berkörperung Die Pariser Freunde und Schüler des verstorbenen Bildnicht nur luftigen Uebermutes, sondern auch schmiegsamen, höflichen hauers Jules Dalou bereiten eine große Dalou Ausstellung und fleinlauten Wesens fehr oft ging es ja auch dem Hanswurst vor. traurig, tvenn er auch immer wieder in alter Lustigkeit emporschnellte Nach dem Orchideen Taumel ein Nelken. wie ein Stehäffchen( das ist Stehauf) aus Hollundermark. Unter Wahnsinn. Ein New- Yorker Millionär hat für eine neue Weglassung des ersten Namens Scham für Fear hätte sich dann ge- Nettenart, deren Blüten schneeweiß sind und nur hie und da deesche ergeben. Diese Erklärung läßt sich ja leicht anzweifeln; wie leise Karminflecke tragen, 80 000 M. gezahlt. nabe aber Ernst und Scherz sich berühren, zeigt der Umstand, daß in Großenhain vor einem Menschenalter der Leichenbitter, der mit schwarzem Stab vor einem Leichenzug einherschritt, nachdem er zuvor den Todesfall bei Verwandten und Bekannten angesagt hatte, den Namen Sechserhansworscht führte.-
-
Meteorologisches.
Ach, wir armen Klosterbrüder! Die Polizeidirektion in München hat die Verfügung erlassen, daß fortan die Volkssänger und Komiker in ihren Szenen und sonstigen Dar bietungen wirkliche Uniformen deutscher Soldaten oder Behörden sowie geistliche Kleidungen einschließlich der Mönchs- und Nonnengewänder nicht mehr benutzen dürfen. Wer dagegen fündigt und wieder fündigt, dem wird die Konzeffion entzogen.
-
-
-
-
-
-
Neue Beobachtungen am Radium. In der Pariser Akademie der Wissenschaften hielten die beiden Forscher Salomonsen und Dreher einen Vortrag über neue Erscheinungen, die sie durch Experimente mit Radium feststellten. Eine Glasplatte, die 25 Minuten den Radiumstrahlen ausgefegt war, hatte eine andere Färbung an genommen und je nach der Dauer der Einwirkung war die Farben schattierung verschieden. Gläser, die eine verschiedene chemische BuUeber den Jahresanfang auf dem Säntis wird sammensetzung hatten, zeigten auch eine verschiedene Färbung. der Frankfurter 8tg." berichtet: Böse Stunden brachte der Jahres- Bei Quarzplatten verursachte diese Färbung auch kristallographische anfang dem meteorologischen Observatorium auf dem im Sommer Erscheinungen.- von vielen Touristen besuchten Säntisgipfel im Appenzeller Ländchen. England geht jährlich so viel Land an das Meer ver Nach dem wunderschönen Dezemberwetter, das dem Hochgebirge Loren, wie Gibraltar an Boden umfaßt, und allein an der Ostbeschert war, wirkten die Silvester- und Neujahrsüberraschungen füfte bröckelt jährlich so viel Land ab, wie die Insel Helgoland doppelt empfindlich. Am Abend des 31. Dezember fegte in der enthält.-
"
-