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Es ist möglich, daß auch dies Wort mit dem besprochenen beTampern zusammenhängt, weil in dem Worte lampern der Begriff des Schlaffen, Trägen, Verlangsamenden steckt.
brücke.
als Amme. Er starb im Alter von 23 Jahren und maß beim Tode Außer diesem belemmern gibt es noch in der Seemannssprache. nur 90 Zentimeter. Sein Stelett ist im Museum aufbewahrt. ein Wort, das genau ebenso lautet und hinderlich sein, behindern, Der berühmten Zwerge gibt es eine ganze Anzahl. Cicero der einen zu großen Raum einnehmen bedeutet. Man spricht hier bei hatte mehrere Male als Gegner einen zwerhfaten Redner C. Lucinius Verfrachtung von belemmernden Gütern, von einer Belemmerung. Calbus, der mit großem Talente plädierte. Alypius , ein Philosoph, Jm Niederländischen heißt es belemmeren, im Schwedischen belamra, dessen Wissen und Dialekt man rühmte, und der in Alexandrien über und über mit Waren belasten. lebte, hatte nur zwei Fuß Höhe. Auch unsere Generation hatte zahlreiche Zwerge gesehen. Im Jahre 1883 ließ sich in Paris eine holländische Zwergin fehen, die 30 Zentimeter bei ihrer Geburt maß, 0,55 mit 5 und 0,59 mit 9 Jahren bei einem Gewicht von 9 Pfund in diesem Alter. Sie hatte einen sehr kleinen Kopf, war dem Jahre 1638 ist in der„ Northampton Free Library" zutage c. Cromwell oder Grumwell? Ein interessantes Dokument aus aber durchaus feine Jdiotin, denn mit 7 Jahren sprach sie fließend holländisch und französisch und verstand englisch und deutsch . Cromwell auf eine Jahresrente von 600 m. verzichtet, die er sechs gekommen, ein Kontrakt aus dem Jahre 1638, nach dem Oliver Schließlich war noch vor kurzer Zeit in der russischen Verwaltung ein Beamter von 34 Jahren angestellt, der nur 90 Zentimeter maß Jahre bezogen hatte. Die im Britischen Museum geprüfte Urkunde und mit einer ebensolchen Zwergin verheiratet war. Der Moskauer wirft ein neues Licht auf das frühere Leben des Lord- Protektors. Arzt Benzonger hat übrigens 1887 eine Familie von Zwergen Er wird in der Urkunde als„ Oliver Crumwell",„ Gentleman" bestudieren können, was sehr selten vorkommt. Vater und Mutter zeichnet und, abgesehen von der Unterschrift, immer Crumtvell waren von normalem Wuchs( 1,79 und 1,55 Meter groß). Sie geschrieben, jezt oder ehemalig ein Diener des Night Honble, haben 9 Kinder gehabt, von denen drei tot sind; von den sechs Weber- Oliver Lord St. John von Bletsoe". Man kann also annehmen, lebenden hatte nur einer einen normalen Wuchs, die fünf anderen daß Cromwell außer seiner Beschäftigung als Viehzüchter in waren Zwerge, und ihr Wuchs variierte zwischen 0.90 und 1 Meter. St. Jbes auch als Verwalter eines der anstoßenden Güter St. Johns Alle hatten im Alter von 4 Jahren mit dem Wachstum aufgehört. tätig war. Verwalter und Diener waren damals synonyme AusDas Zwergtum ist im allgemeinen das Resultat eines frühzeitigen Die Familien Cromtvell und St. John waren immer beStillstandes des Wachstums und in allen Fällen ein pathologischer freundet und verschwägert. Die Rente wurde in halbjährlichen Zustand wie das Gigantentum. Das bestätigt auch schon der äußere Bahlungen zu Mariä Verkündigung( 25. März) und Michaelis Anblick. Anders ist dies bei zwerghaften Völkern, wie den Pygmäen( 29. September) in der südlichen Vorhalle der grauen alten Kirche Cromwells Unterschrift ist sehr Afritas, die uns Stuhlmann so anschaulich schildert. Diese machen von Cottesbrooke ausgezahlt. feinen verkrüppelten oder verkümmerten Eindruck, auch wenn sie im energisch und charakteristisch. schlechten Ernährungszustande find. Sie sind nicht schön, aber auch nicht mißgestaltet, vielmehr scheinen fie in einem jugendlichen Wachstumsstadium stehen geblieben zu ſein; eine vererbte der Bünfte mit den Geschlechtern hatte sich der Stadtadel in den a. Ausnahmegeseze gegen Adlige. In den Kämpfen rachitische Knochenerkrankung, die den kleinen Wuchs bedingen oberitalienischen Städten durch Verrat, Treulosigkeit und Grausamkönnte, hat Stuhlmann nie beobachtet. Im Verhältnis zu ihrer feit so verhaßt gemacht, daß die Zünfte nach ihrem Siege der Körpergröße find sie kräftig, aber auch beweglich und ausdauernd. Sie wissen überall in den dichten Wäldern umherzustreifen, wo rächenden Wiedervergeltung weit über das Maß hinaus die Zügel größere Leute kaum vorwärts kommen; sie treten äußerst leise auf schießen ließen. Die besiegten Geschlechter wurden 1292 in Florenz und bewegen sich vorsichtig, ohne an einen Aft anzustoßen, um nicht politischen Helotentums versetzt, von allen Aemtern, Wärden, bürgerdurch die Ordinamenta justitiae in einen Zustand vollständigen durch sein Rascheln das Wild zu verjagen. So find sie hervorragend lichen Rechten ausgeschlossen. Den Geschlechtern gegenüber wurde geeignet, sich an Wild heran zu schleichen. Von Charakter sind diese eine vollständige Umwertung aller bisher gültigen Standes- und Zwergbölfer im höchsten Grade argwöhnisch und verschlagen. Sich beobachtet zu wissen, ist ihnen unangenehm. Sowie Fremblinge ihre Klaffenanschauungen eingeführt. Niederlassungen gesehen haben, ziehen sie an einen anderen Ort. Schließlich mag noch darauf hingewiesen werden, daß die heutige Wissenschaft das Zwergtum zu vermeiden und zu beseitigen sucht. In gewissen Fällen, wo man die Ursache des Stillstandes des Wachstums bei einem Kinde hat feststellen können, sind denn auch in dieser Beziehung günstige Resultate erzielt worden.-
tann."
J. Wiese,
Kleines feuilleton.
e. Belemmert. Det janze Spiel ist belemmert, sagte Stat- Ede und schmiß die Karten auf den Tisch. Lachend strichen die anderen den Gewinn ein und bemerkten:" Natürlich is det Spiel belemmert, wenn Ede den Grand ohne Vier nicht glücklich zu Ende bringen Was Ede sagen will, wissen wir er braucht den Ausdruck, um feinen schlimmeren anwenden zu müssen. Db ihm aber ganz klar ift, was belemmert eigentlich heißt, wollen wir dahingestellt sein laffen. Es gibt im Deutschen ein Wort belampern, das z. B. in dem Simpliciffimus von Grimmelshausen in folgendem Zusammenhange vorkommt:„ Aus oben besagtem unflätigen Bad begab ich mich in ein anderes, nemlich in ein fließend Wasser, weil ich aus dem ersten so belampert stiege, daß mich wohl kein Mensch vor einen Menschen hätte halten und ansehn mögen". Man sieht leicht, daß belampert an dieser Stelle soviel wie besudelt oder beschmutzt be
deutet.
Das Tätigkeitswort belampern geht zurück auf ein namentlich im Oberdeutschen gebräuchliches lampen, dessen Sinn man aus folgender Stelle erfährt: wo auch sonst an einem anderen Teil des Leibes ein großer Schlempen heraber lampet( F. Würz, Pract. d. Wundarznei). Lampen, schlaff hangen, hat einen nahen Verwandten in dem niederdeutschen laff, schlaff, geschmacklos", von dessen Stammform es nur das eingeschobene m und die durch diesen Buchstaben verursachte andere Lautstufe des Buchstaben f trennt. Wie gesagt, ist lampen bornehmlich oberdeutsch, hat aber eine auch weit durch Mittel deutschland gehende Sippe, worin der ursprüngliche Begriff des Schlaffen mannigfach umgewandelt erscheint.
In Nassau bedeutet die Häufigkeitsbildung lampeln soviel wie langsam und nachlässig einhergehen, Lammel eine Person, bie nachlässig umhergeht und die Kleider gleichsam nachschleift. Im Oberhessischen heißt Lammel der beschmutzte untere Rand eines Weiberroces und belammeln bedeutet: den Rock am unteren Ende beschmuzen. Von diesem lammeln aus kommen wir auf den eigentlichen Sinn von belampern, das damit nächst verwandt ist. Wie nun neben lampern lämmern, so zeigt sich auch neben belampern die affimilierte Form belämmern, belemmern.
Verwandt mit dieser Wortfamilie ist auch Lappen, das nasalierte Lumpen, lumpig usw.
Geschichtliches.
Bürgerstand erhoben zu werden, Belohnung. Der interessante Erlaz In den Adelsstand gesetzt zu werden, wurde Strafe, in den lautete folgendermaßen: 1. Wer in das Adelsbuch eingetragen ist, von seinem 15. bis zum 70. Lebensjahre, hat mit 2000 Pfund Florentiner Währung Sicherheit zu leisten, daß er gefeßlich leben wolle und stellt außerdem dafür noch einen Bürgen. 2. Werden gleichwohl von einem Adligen Verbrechen begangen, so sollen für die Strafgelder alle Blutsverwandten bis ins vierte Glied, selbst uneheliche, haften. 3. Bei Aufläufen darf kein Adliger seine Wohnung berlassen, am wenigsten aber an den Ort sich begeben, wo sich der Gerichtsfahnenführer( der die Sicherheitswache von 1000 Mann bes fehligte und die Blutfahne trug) mit seinem Zuge sich befindet. 4. Bei Hochzeiten und Leichenbegängnissen der Adligen, desgleichen, wenn aus ihren Familien Mönche oder Nonnen eingekleidet oder Weltgeistliche geweiht werden, sind öffentliche Aufzüge in Begleitung der bewaffneten Haustruppen nur innerhalb des betreffenden Kirch sprengels erlaubt. 5. In der Nähe einer Brücke oder eines Haupttores darf kein Adliger ein Haus oder einen Turm befißen. 6. Gegen Urteile in Straffachen eines Adligen findet keine Richtigkeitsklage oder Rechtsberufung statt. 7. Bei Vergehen oder Verbrechen eines Bürgerlichen kann ein Adliger nur dann als Angeber auftreten, wenn sie seine Berson selbst betreffen. 8. Gegen Bürgerliche ist kein Adliger, ohne ausdrückliche Erlaubnis der Prioren, eines Zeugnisses fähig, ebensowenig ist einem Adligen Einspruch erlaubt gegen Zeugnisse der Bürgerlichen . 9. Bürgerliche verfallen in Strafe, wenn sie von einem Adligen beleidigt werden und keine Anzeige von der Beleidigung machen. 10. Auf Beleidigung eines Bürgerlichen, zumal wenn er ein obrigkeitliches Amt bekleidet, steht die Strafe, daß der bürgerliche Uebeltäter unter den niederen Adel versetzt wird, der adlige unter den hohen, beide mit ihrer ganzen Familie. 11. Geschieht die Anzeige, es sei jemand der Beihülfe oder Teilnahme an einer Mordtat berdächtig, so entscheidet für oder wider den Verdacht die Mehrzahl der schwarzen oder weißen Bohnen. Ist der für schuldig Erkannte ein Bürgerlicher, so wird er unter den niederen Adel versetzt, ein Adliger aber unter den hohen, außer der gesetzlichen Strafe. 12. Adlige, die sich um den Staat verdient gemacht, werden zur Belohnung unter die Bürgerlichen versetzt, müssen jedoch ein anderes Wappen annehmen.
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Kulturgeschichtliches.
ge. Die ältesten Schmintarten stammen aus ägyptischer Vorzeit; man tennt deren 32, und 27 von ihnen haben ein Alter von mehr als 3000, ja fogar bis 4400 Jahren. Einen mächtigen Aufschwung erfuhr die Schönheitspflege, als orientalische Pracht und Lurus in Rom heimisch geworden waren und das einst so mächtige Römerbolt bis auf die Knochen entnervt hatten. In dem Schlaraffen leben einer vornehmen Nömerin war die Toilette und Schönheitspflege die einzige Tages, arbeit"; allerdings ging in der Regel auch ber ganze Tag darüber hin. Plinius erzählt, daß sich seine Landsmänninnen täglich siebzigmal mit Eselsmilch wuschen, und als Nexo