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hr. Nervenkrankheiten durchleberanstrengung. Daß Ueberanstrengung als frankmachende Ursache bei den verschie densten Nervenkrankheiten in Betracht kommt, ist längst bekannt. Es wird durch dieselbe aber nicht allein das Gehin und das Rückenmark betroffen, auch die Körpernerben werden geschädigt. So erkranken die Nerven der Arme und Beine an Entzündungen, wenn diese Organe beruflich übermäßig angestrengt werden. Daher erkranken zahlreiche Arbeiter an Nervenleiden durch Ueberanstrengung, was sich an Schmerzen in den Armen und Beinen zu erkennen giebt. Fälschlicherweise wird dieser Krankheitszustand oft für Rheumatismus  gehalten. Treten zu der Ueberanstrengung noch Schädigung durch Alkohol oder Blei, wofür die Nerven sehr empfindlich sind, so wird das lebel noch gesteigert. Sehr häufig leiden auch die Kellner, welche ihre Arme und Beine übermäßig in Anspruch nehmen müssen und dabei noch mehr oder minder dem Alkoholismus frönen, an Nerben­entzündungen. Einen seltenen Fall von einer derartigen Ueber­anstrengung bei einem Kellner hatte Dr. Auerbach in Frankfurt   zu beobachten Gelegenheit. Bei einem Servierkellner waren die Muskeln und Nerven des Halses, des Nackens, der Schulter und des Rückens erkrankt, teils gelähmt, teils geschwunden. Die Ueberanstrengung machte sich hierbei in der Weise geltend, daß der Kellner beim Tragen der schweren Speiseplatten gewisse Körperhaltungen und Bewegungen je nach der Zahl der Gäste und der Reichhaltigkeit des Menus an einem Abend mehrere hundert Mal wiederholen mußte.- Humoristisches.

ist, wie er gerade das Kennzeichen der Uebergangszeit bildet. Es Wassertröpfchen zu Eisstückchen gefrieren zu lassen es hat sich ist aber klar, daß Vorgänge, die durch das Zusammenwirken an den Aeften, den Zäunen, den Wänden Rauhfrost gebildet. Wenn mehrerer Ursachen, hier also der einander folgenden hohen und nun die Stellen, an denen diese Bildung vor sich geht, ziemlich tief tiefen Temperaturen, veranlaßt sind, viel weniger leicht verständ- und nahe dem Erdboden gelegen sind, z. B. an niedrigen Sträuchern, lich und erklärbar sind, als diejenigen, die im wesentlichen auf eine dann ist in der Tat eine Verwechselung dieser zufällig so tief einzige Ursache zurückzuführen sind. Zu diesen komplizierten. Gr- liegenden Rauhfrostschicht mit dem ja auch in geringer Höhe über der scheinungen gehört der Rauhfrost. Er wird nicht nur von Laien, Erde befindlichen Tau wohl möglich. Uebrigens ist auf den er­sondern auch bei flüchtigem Hinblicken von manchem Meteorologen wähnten überkalteten Zustand auch eine andere wohlbekannte mit dem gewöhnlichen Reif verwechselt. Schon das Entstehen von meteorologische Erscheinung zurückzuführen, nämlich das Glatteis. Reif ist nicht so ganz einfach. Er bildet sich bekanntlich unmittelbar Dies entsteht bekanntlich aus eben erst gefallenem Regenwasser, und auf dem Erdboden aus dem Wasser, das sich als Tau aus der Luft das Merkwürdige daran ist die Tatsache, daß Wasser, welches sich abgeschieden hat; also zunächst bildet sich aus dem unsichtbaren, in foeben noch in tropfbar- flüssigem Zustande befand und als solches Der Luft enthaltenen Wasserdampf tropfbar- flüssiges, sichtbares die Luft durchschnitt, nun plößlich als glitzernde, ungemein glatte Wasser, und danach gefriert dies zu Eis. Damit das erstere geschehen Eisschicht den Erdboden überzieht und sein Beschreiten nur mit der tann, ist es nötig, daß der Erdboden kälter ist als die Luft; indem größten Gefahr des Ausgleitens ermöglicht. Hier waren die Regen­die warme Luft an der kalten Erde hinstreicht, beschlägt" diese tropfen ebenfalls überkaltet, langsam, unerschüttert fühlten sie sich geradeso, wie eine in der Winterluft abgekühlte Brille, die in ein in der kälteren Luft ab, blieben aber eben wegen dieses Mangels mit Wasserdampf gesättigtes warmes Zimmer getragen wird. Wie an Erschütterung flüssig nun aber prallen sie auf den Erdboden fann nun aber die weitere Abkühlung des tropfbaren Wassers an oder auf den Regenschirm des mühsam balancierend gehenden ber Erdoberfläche eintreten? Hierfür liegen zwei Möglichkeiten vor. Menschen und überziehen beide mit spiegelglattem Eise, eben mit Erstens kann eine kalte Luftschicht über die in Betracht kommende Glatteis. Erdstrecke hinfahren, so daß derselbe Boden, der früher wärmer war Medizinisches. als die Luft über ihm, nun mit einer Luft in Berührung steht, die noch weniger warm ist als er selbst; an diese Luft gibt nun die Erde einen Teil ihrer Wärme ab, und dabei wird sie so kalt, daß das auf ihr abgescht gewesene Wasser nicht mehr seine tropfbare Gestalt be­halten kann, sondern zu Eis gefriert. Die zweite Art, wie aus dem Tau Reif entstehen kann, liegt dann vor, wenn dem Tage, an dem dieser Tau fiel, schon eine Zeit strenger Kälte vorangegangen war. In dieser Beit hatten sich die tieferen Erdschichten stark ab­gekühlt, die oberste, unmittelbar der Berührung mit der Luft aus­gesetzte Erbschicht erwärmt sich, sobald ein wärmerer Lufthauch über sie Hinfährt, sie bleibt aber doch noch so kalt, daß sich auf ihr Tau bilden fann. Aber von der geringen Menge Wärme, die sie von der Luft bekommen hat, gibt sie stetig an die unter ihr befindlichen, noch sehr talten Luftschichten ab, und sie wird dabei schließlich wieder so talt, daß der Tau auf ihr zu Reif gefriert. In allen Fällen handelt es sich also bei der Bildung von Reif um allmählich in einem gewissen Beitraum fich abspielende Vorgänge. Beim Entstehen von Rauhfrost aber ist eine plöbliche Erscheinung maßgebend. Auch hier muß natürlich, damit sich die Eisstückchen, die den Rauhfrost zusammen­setzen, erscheinen können, in der Luft reichlich Wasserdampf ent­halten sein, denn schließlich ist ja der Wasserdampf der Luft der Ursprung aller Niederschläge, sowohl der in fester als auch der in flüssiger Form auftretenden. Aber vor dem Erscheinen von Rauh­frost befindet sich der Wasserdampf in Berührung mit zahlreichen Staubteilchen, und jedes Staubkörnchen bildet einen Kern, an dem sich ein kleines Wasserbläschen aus dem Wasserdampf der Luft fon­zentriert. Alle diese kleinen Wassertröpfchen und Bläschen bilden zusammen einen dichten Nebel, und zwar befindet sich der Nebel, um Rauhfrost hervorrufen zu können, in dem merkwürdigen Zu stand der Ueberfaltung. Man kann nämlich Wasser ziemlich tief unter seinen Gefrierpunkt abkühlen, ohne daß es wirklich gefriert, wenn man nämlich jede Bewegung oder Erschütterung des Wassers vermeidet. Wird dann aber das so unter seinen Gefrierpunkt ab­gekühlte, aber doch flüssig gebliebene Wasser nur im geringsten er­Schüttert, so gefriert es plöglich, und so jäh ist das Festwerden der ganzen Waffermenge, daß dabei sehr häufig das Gefäß, in dem sie sich befindet, zerschmettert wird, während, wenn das Gefrieren in normaler Weise allmählich vor sich gegangen wäre, das Eis fich den Wandungen des Gefäßes angefügt hätte. Ein interessantes Seiten­stück zu dem überkalten Wasser bilden die übersättigten Lösungen. Im allgemeinen hängt die Menge eines festen Körpers, z. B. Koch­falz, die sich in einer gewissen Menge Flüssigkeit, etwa einem Liter Wasser, auflösen kann, von der Temperatur dieses Wassers ab; Wasser von 30 Grad tann mehr Salz auflösen als solches von 20 Grad, und wenn man im Wasser von 30 Grad soviel aufgelöst hat, als in ihm Felir Dörmann hat ein Schauspiel Der stumme bei dieser Temperatur sich bergen kann, und fühlt die Mischung auf Sieger" vollendet.- 20 Grad ab, so fällt diejenige Salzmenge, die im Wasser über die-Erfolg hatten bei der Uraufführung: Frank Wede bei 20 Grad lösliche hinaus enthalten ist, in Gestalt fester Salz- tinds Schauspiel Hidalla" im Münchener Schauspielhause, tristalle heraus. Aber wenn man die Abkühlung so vorsichtig vor- Der dumme Sans", Trauerspiel von Keyserling im nimmt, daß dabei jede, auch die geringste Erschütterung der Lösung Münchener Bolts- Theater.- vermieden wird, kann man es dahin bringen, daß kein Salz aus­Der Nürnberger Volksschullehrer Georg Grosch wird fällt, sondern das nur 20 Grad warme Wasser soviel Salz gelöst behält, nächstens in einer lyrischen Tenorpartie im Münchener Hof­wie eigentlich nur bei 30 Grad in ihm Platz finden kann; solche Theater auftreten. Lösungen nennt man übersättigte Lösungen, und wenn man sie nur-Auf das Preisausschreiben zur Erlangung eines in die kleinste Erschütterung bersetzt, so fällt die ganze überschüssige fünstlerischen Platates für die diesjährige große Berliner  Salzmenge explosionsartig heraus. Also überfaltetes Wasser und Kunstausstellung waren 130 Entwürfe eingelaufen. Der übersättigte Lösungen entstehen, wenn Flüssigkeiten in größter Ruhe erſte Preis wurde dem Maler Paul Huber in Charlottenburg  unter einen gewisser: Punkt hinaus abgekühlt werden. Dies ist zugesprochen. auch bei den Nebeltröpfchen möglich, die sich in feuchter Luft bilden. Im Kunstgewerbe Museum   ist eine Ausstellung Sie können sich durch Wärme- Ausstrahlung gegen benachbarte Luft- ja panischer Kleinkunst eröffnet worden. schichten start abkühlen, dabei kann aber jeder leiseste Windhauch fehlen, und in dieser vollkommenen Ruhe geraten die Nebeltröpfchen in den überfalteten Zustand und schweben in diesem Zustand in der Luft. Sowie sie aber bei diesem Schweben an irgend einen festen Körper geraten, etwa an das Aestchen eines Baumes, oder an einen Zaun, oder an die Wand eines Hauses, so erleiden sie dabei eine Erschütterung, und diese kleine Erschütterung genügt, um die Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  , Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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-Wink. Fremder: Der Schloßherr tut wohl nicht viel zur Erhaltung seines Befigtums?" Kastellan:" Nein; wenn ich nicht ab und zu die Trink­geldbüchse aufladieren ließe, geschähe gar nichts." Boshaft. Freund: Nun und als Du hinkamst?" Arzt:" War er bereits tot!" Freund: Also ist er Dir zuvorgekommen?!- - Jm Wirtshause. Warum reißt denn der Sepp heut alleweil' s Maul auf?"

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Der trainiert sich eben auf die heutige Knödelpartie!" ( Meggendorfer- Blätter.")

Notizen.

-Direktor Jarno schreibt dem B. B.-E.", er habe nie daran gedacht und dente nicht daran, Siegfried Jacobfohn als Dramaturgen zu engagieren.

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t. Ein Herbarium, das aus über 100 000 aufgezogenen Bogen besteht und mit einer botanischen Bibliothek von fast 1600 Bänden verbunden ist, ist der Smithsonian Institution   in Washington   zum Geschenk gemacht worden. Die Sammlung gilt als das größte Herbarium, das in Amerika   von einem Privatmann zusammen­gebracht worden ist, und zeichnet sich namentlich durch großen Reich­fum an tropischen Pflanzen aus.-