NNken Set Chaussee zugeivanK. Er mochte mit der Mutter reden. Natürlich war es Markus Kabat. Aber wie er so stand, mit dem Rücken ihr zu, hatte er auch etwas von einem anderen. Er trug die Mütze,-- so hatte sie auf des Vaters Kopf gesessen. Den Rock, der Vater hatte ihn angehabt. Und der längere Markus stand jetzt gebückt, da war er auch so groß wie der Vater. Und wie sie jetzt an den Abend dachte, hob sie die Peitsche, und der Zorn war wieder da. Sie sprach auch nur kurz an- gebunden mit dem Tischler. Dafür war er fast höflich und fragte nicht. Er hatte die Miete und das Essen richtig mit zehn Talern bezahlt. Seitdem schwärmte die Mutter für dasSöhnchen". Auch sonst hatte er ein kleines Sümmchen für sich zurück- gelegt. Er hielt sich absonderlich gut. Mehr als ein Fläschchen ließ er sich die Woche in der Schänke nicht füllen. Manchmal kam es ihm selbst unheimlich vor. Aber er dachte an die Wanderschaft im Frühjahr, da holte man alles doppelt und dreifach nach. An einem Sonntag Abend war im Krug Tanzmusik. Sein Blut rebellierte.Pani Andrea," sagte er und schlug die Hacken zusammen, so geschickt, wie es nur wenige können,wie denkt Ihr darüber? Ein Schnäpschen, ein Tänzchen, ein Küßchen. Drei gute Dinge! Wollen wir hin?" Sie blickte ihn erstaunt an.Mit Euch?" und streifte seinen Anzug. Es war der alte ihres Vaters.Ich bleibe lieber hier." Er drehte sich um, rieb sich ein Streichholz an, steckte den Tabak in Brand. Ach so," antwortete er. Tie Rauchwolken stiegen nur so. Aber als wieder eine Woche um war, ließ er sich von der Pani Falk derMutter", sein Erspartes geben. Sie krähte erbärmlich. Wohin er denn wolle? In die Stadt! Natürlich würde er alles durchbringen! Nein, das würde er nicht. Früh ging er fort. Nachmittags kam er wieder, ganz nüchtern, mit einem Bündel. Er schickte die Frauen ins andere Zimmer und pfiff vor sich hin. Der Alten wurde es zu langweilig. sie ging zu einer Nachbarm schwatzen. Andrea, die Sonntag nachmittag nicht fuhr, steckte dem schönen Anton Heu in die Krippe. Da hörte sie den Schall von Schritten. Markus Kabat hatte ins Nebenzimmer geguckt, es leer gefunden und suchte die Frauen nun. Als sie sich umwandte, staunte sie, fuhr nach der Tür, starrte ihn an.Nein," sagte sie,nein!" Und dann:Seid Ihr denn das?" Eine freudige Helle kam in ihre Augen. Tie schmalen, ein wenig gepreßten Lippen öffneten sich leicht. Er lachte verlegen.Ob es so geht? Der Kaufmann sagt es, aber wer verdienen will, hat leicht reden." »Ihr seid ordentlich verändert, Pan," erwiderte sie lächelnd. Er hatte sich für das ersparte Geld einen Anzug gekaust. Er saß ihm besser als der Nachlaß des Pan Falk. Ein ganz anderer Mensch stand da vor ihr. 'Noch am Abend blickte sie ihn oft von der Seite an. Was Kleider alles machen! Er war lustig, als er merkte, daß er ihr nicht übel in seinem neuen Staat gefiel. Er erzählte wieder einmal. Und Andrea war auch gesprächiger. Ist heute wieder Tanz?" fragte die Alte. Nein," erwiderte das Mädchen bedauernd. Markus Kabat jedoch entpuppte sich als Verschwender. Nicht nur, daß er sich noch manches Stück neu anschaffte, er trug den feinen Anzug auch heufig in der Woche, wenn keine Arbeit vorlag. Andrea Falk gewöhnte sich allmählich. ihn nur so zu sehen. Und einmal nach Feierabend saßen sie zusammen, während draußen der Ostwind, der polnische Wind, seine schneidenden Lieder pfiff. Das Gespräch war ein- geschlafen. Ter Tischler hockte wieder auf der Bank, er rauchte wieder seine Pfeife. Als Andrea nach ihrem Haar griff, um es übers Ohr zu streichen, kam ihr blitzgleich die Erinnerung an damals. Er hatte auch so gesessen, auch so geraucht. und der Blick... der Blick... Sie wandte sich leicht ab. Was weiter! Man brauchte es nicht zu sehen. Sie empfand den Zorn und Abscheu gar nicht mehr. Sie wußte, daß es damals dumpf in ihr geningen hatte, daß sie ihn hätte schlagen und fortstoßen können. Aber sie brachte das iEcfühl nicht mehr auf. Wer war anders geworden? Sie? skr? Eigentlich koch keiner. Denn daß er jetzt neue Kleider trug, das konnte es doch nicht sein. Nur allerdings: er stand settdem anders vor ihr. Er hatte nichts mehr vom Vater, während er früher die Erinnerring an ihn geweckt hatte. Er war jetzt nur noch em fremder, kräftiger Bursch, namens Markus Kabat. Ein Bursch wie alle anderen. Von nun an vollzog sich in ihrem Benehmen und Ver­kehr eine ganz leise Wandlung. Niemand hätte das feststellen können, nur sie beide fühlten es. Die schöne Andrea steckte öfter eine Schleife vor; sie ward sich ihrer Schönheit ihm gegenüber mehr bewußt.' Früher hatte sie ihrer Mutter kurz das Wort ab- geschnitten, wenn sie von den Verehrern reden wollte, die gleich den Wölfen das Haus umkreist hatten. Jetzt lachte sie nur geringschätzig, aber es war ihr nicht unlieb, wenn die Mutter vor dem Tischler erzählte, wie viele der Tochter nach- gelaufen waren.Sie wagen sich nur nicht vor," krächzte die Alte.Aber im Frühjahr, wenn Ihr weg seid, kriegen sie Mut." Was sollten sie mich fürchten?" sagte Markus Kabat, Pah, die Leute! Glaubt Ihr. sie reden nicht? Daß Ihr hier wohnt und sonst noch? Wie viele haben mich ge- fragt, wann die Hochzeit ist!" Da wurde Andrea rot.Wider böse Nachbarmäuler gibt's kein Mittel," sprach sie. Und der Tischler:So, so. Die Pani Andrea und ich! Tie Pani Andrea wird sich bedanken! Aber ich glaub's nicht, daß es im Torf so heißt. Die Burschen reden anders: Seit der Grünrock in Laslowice tanzt, meinen sie, hat die schöne Andrea Herzensnot. Deshalb kommt sie nicht mehr zum Krug. Seht, das habe ich gehört! Wer wissen will, was wahr ist!" Nichts," erwiderte das Mädchen. Nun. Pani, Ihr müßt zugeben: erst Walzer und Polka und plötzlich nichts, nichts, gar nichts mehr. da macht man sich Gedanken." »Ihr denkt nicht dran, daß einer fehlt." l Fortsetzung folgt.). (Nnchdvuck verboten.) Dachpappe. Ungeachtet der umfassenden Anwendung von Asphaltpappe als DachdeckungSmaterial sind viele Bautechniker mit der richtigen An- Wendung, Behandlung und Unterhaltung der Dachpappe nicht recht vertraut. Es soll hier nicht von den verschiedenen Einbeck ungs- Methoden, nicht von der Konstruktion des Pappdaches, sondern nur von dem Material selbst die Rede sein, daS bei richtiger Behandlung eine ganz vorzügliche Eindeckung liefert. Ein Hauptvorzug des Pappdaches besteht darin, daß es infolge des minimalen Gewichtes des Dcckmatcrials die leichteste und wohl- feilste Dachkonstruktion zuläßt. Es ist jetzt nur noch Rollenpappe gebräuchlich, welche 1,l> Meter breit und 7,5 bis 20 Meter lang ge- fertigt wird. Früher, da die Teer- und Asphaltpappe noch nicht mit Maschinen hergestellt wurde, gelangte die Dachpappe tafelförmig aus den Markt. Die Rollenpappe hat jedenfalls, mag nun die Ein- deckung in einfacher oder doppelter Lage ausgeführt werden, den Vorzug der leichteren Verarbeitung und der geringeren Zahl von Fugen. Im übrigen besitzt die Dachpappe vor allem anderen Dach- deckungsmaterial den Vorzug, daß man die Fugen durch einen ge- eigneten Klebestoff vollkommen zu dichten vermag. Ziegel- und Schieferdächer werden nicht allein leichter verletzt, sondern sind auch schon infolge der großen Zahl von Fugen minder zuverlässig. Des- halb verlegt man auch für besonders solide Ausführungen, für welche man aus architektonischen Gründen das steile Schieferdach wählt, die Schieferplatten auf eine Unterlage von Dachpappe. Man traut der Schieferdeckung nicht recht, konstruiert also tatsächlich ein Pappdach, das man mit Schicferplatten verblendet. Die Pappunter- läge macht die Schieferdeckung nicht allein ruß- und schnecdicht, sondern liefert zugleich eine gute provisorische Deckung, falls es nicht möglich ist, das Schieferdach sofort auszuführen. Das Tränken der für diesen Zweck speziell erzeugten Roh- pappen mit Teer geschieht natürlich, um sie wasserdicht und gegen Witterungseinflüsse möglichst unempfindlich zu machen. Diesem Zwecke dient der in den Gasanstalten gewonnene Steinkohlcnteer, welchem die flüchtigen, leicht entzündbaren Ocle entzogen werden. In der Regel wird eine Pappe verwendet, welche mit wasserfreiem Steinkohlentcer unter Zusatz von 15 Proz. Asphalt getränkt wird. Eine gut getränkte Dachpappe ist für Feuchtigkeit undurchdringlich. Sie ist zähe und doch geschmeidig und schmiegt sich, auch ohne Hülss- konstruktion, dicht an alle Grate und Kehlen des Daches an, ge- stattet also die bequemste Eindeckung und besitzt nur den einen Fehler, daß sie architektonisch nicht vorteilhaft wirkt. Allerdings fällt