Die Zeit, wo die Frauen sich noch manches schöne Stück Geld mit| stehen in Verbindung mit der merkwürdigen Stammes institution dem Garnelenfang verdienten und so ihren Männern zu Hülfe kom- der Raba". Ein Boran von Stand wird durch seine Heirat ein men konnten, scheint jetzt vorüber zu sein, denn jetzt wird der Fang mit Böten oder Ewern betrieben. Es haben sich Gesellschaften ge­bildet, die gleich an Ort und Stelle, z. B. in Büsum  , ihre Kochereien haben und die Tiere gekocht in alle Weltgegenden verschicken. Also auch hier tötet der Großbetrieb die Kleinen.

Die eigentliche Garnele der Nordsee   verändert sich durch das Kochen sehr wenig, sie bleibt schmubig- grau, wohingegen die Krabbe ( Palaemon) der Ostsee   sich rötlich färbt, wenigstens hat sie nach dem Kochen zahlreiche rote Gürtel. Die jetzt hier und da in den Handel kommende viel größere und viel teurere sogenannte Hummerkrabbe der Ostsee   hat nicht den feinen Geschmack der eigentlichen Garnele und der Krabbe.

ie. Die Petroleumschätze Japans  . Ueber den Ursprung der Pe­troleumindustrie auf der japanischen Hauptinsel ist wenig bekannt. Die Urbewohner bedienten sich schon in Ermangelung von Del des rohen, leichten Petroleums zur Beleuchtung ihrer Hütten. Sie gossen es in eine Flasche mit engem Halse, in die ein Baumwolldocht ein geführt wurde; die Darstellung einer solchen primitiven Lanipe ist in vielen Zeichnungen erhalten. Diese übelriechende Art der Be­Leuchtung blieb in Japan   bis in die Zeit vor vierzig Jahren Herrschend. Dann sette aus noch nicht ergründeten Einflüssen eine große industrielle Bewegung ein, und die Besizer begriffen endlich den Wert der eigentümlichen Flüssigkeit und der von ihr abgeleiteten Stoffe, namentlich der Schmieröle,

der

Baseline, des Paraffins u. a. Im Jahre 1866, als die Petroleum­felder von Baku   noch gar nicht ausgebeutet wurden, kannten die Bewohner von Nippon schon an 50 Delfelder und gruben nach einem alten Verfahren, das übrigens sogar in einigen europäischen   Ländern noch jezt angewandt wird, zahlreiche Brunnen. 1872 wurde in Tokio  eine Gesellschaft zur Ausbeutung der Petroleumlager gegründet, die aber nicht viel Erfolg hatte, weil die Bohrungen durch unerfahrene Ingenieure schlecht geleitet wurden. Ein Umschlag trat erst ein, als ein amerikanischer Geologe zum Leiter berufen wurde und ameri­fanische Methoden und Werkzeuge einführte. Lange Zeit hatte nun die Japan   Dil- Company, die 1886 in der petroleumreichen Provinz Echigo gegründet wurde, ein ausschließliches Monopol.

Raba"; und dieser muß vier bis acht Jahre nach der Heirat alle Kinder, die ihm in dieser Zeit geboren werden, fortwerfen", damit Wat versöhnt wird. Nach dieser Zeit erst wird er ein Gudda" und darf nun seine Kinder behalten."

Humoristisches.

- Hineingefallen. Eines schönen Tages ging an dem Schaufenster der 3- schen Buchhandlung in M. Herr Domkapitular B. verüber. Mit kritischem Blick musterte er die Auslagen, ob er nicht etwas fände, was feinen frommen Beichtschäflein zum Verderben ge­reichen könnte. Und siehe da, plötzlich furchte sich die Stirne des Domgewaltigen, denn in allererster Reihe prangte ein Buch, sehr elegant gebunden, mit dem Titel: Was soll ein junges Mädchen vor der Ehe wissen?"

Halt, dachte der Herr Prälat, nun haben wir endlich eine Hand­habe, um diesem verhaßten Geschäfte, das sich nicht entblödet, nackte Figuren und feberische Bücher auszustellen, auf den Buckel rücken zu

fönnen.

"

Festen Schrittes betrat er den Laden. Bitte, geben Sie mir das Buch da in der Auslage, das da mit dem gelben Einband. Verlegenes Erstaunen auf seiten des Verkäufers. Aber Herr Sapitular, das ist doch wirklich nichts für Sie."

nicht

Doch, doch, ich will es einmal sehen." istid

Aber ich kann Sie versichern, Herr Kapitular  , es ist wirklich

passend für Sie."

Wütend entgegnete derselbe: Ich wünsche das Buch zu kaufen, wieviel kostet dasselbe?"

Sechs Mart," tönte es zurück.

Hier find sechs Mart, wideln Sie mir das Buch ein." Wütend warf der Herr Kapitular   das Geld auf den Tisch und entfernte sich mit seiner Beute. Zu Hause öffnet er dann das ver­meintlich unsittliche Werk und fand zu seiner größten Verblüffung ein Kochbuch. ( Simpl.")

bitch ging dNotizen.

Die Petroleumindustrie in Japan   hat viele Eigentümlichkeiten. Romanische Meistererzähler." Unter diesem Fast alle Petroleumquellen liegen am Meeresufer, 50-60 Meter Titel gibt Friedrich S. Krauß   in Wien   bei der Deutschen  von der Küste entfernt. Einige im Meere selbst angelegte Brunnen Verlags- Aktien- Gesellschaft in Leipzig   eine Sammlung heraus, die haben sich als sehr ertragreich erwiesen und mehrere tausend Hekto- Meisterwerke romanischer Erzählungskunst alter und neuer Zeit in liter täglich geliefert. In Amaze( Provinz Echigo) wurde 1901 ein mustergültigen Uebersetzungen enthalten wird. Den Anfang machen Erfolg erzielt, der das höchste Aufsehen erregte. Nachdem eine die berühmten 100 alten Erzählungen( Cento novelle antiche), Bohrung bis zu 200 Meter niedergebracht war, stieg das Petroleum übersetzt von Prof. Dr. Jacob Ulrich in Zürich  . Daran werden sich mit Macht in die Höhe und sprudelte in einer ungeheuren Säule schließen die altfranzösischen Fabliaux u. a. Die neue Sammlung über dem Erdboden empor, so daß es im Niederfallen bis ins wird nicht nur Unterhaltung bieten, sondern auch weniger bekannte Meer hinausgetragen wurde. Die Delfelder find in Japan   Stoffe neu erschließen. Jährlich erscheinen etwa 6 Bände. überhaupt ziemlich zahlreich und auf die verschiedenen Im Rathaus zu Ochsenfurt   wurden drei Fragmente Inseln verteilt. Während einige noch in sehr primitiver eines mittelhochdeutschen Heldengedichtes, das voraussichtlich das Art ausgenugt werden, haben die von Echigo, Schinano Alexander Lied ist, gefunden. Das Alexander- Lied des Pfaffen und Totomi eine große Bedeutung erlangt. Die Stadt Amaze ist Lambrecht stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und der eigentliche Mittelpunkt der Erdöl- Industrie, wo Gewinnung und schildert romanhaft die Taten Alexanders des Großen. Lambrecht Verarbeitung mit den neuesten wissenschaftlichen und technischen lebte am Niederrhein.  - Mitteln betrieben wird. 1885 lieferten die gesamten Delfelder Japans   22-30 000, 1890 schon 45 000 und 1900 über 1 100 000 Heltoliter. Die gegenwärtigen Arbeiten gestatten den Schluß, daß die Produktion bald 6 Millionen Hektoliter jährlich erreichen wird, und dann wird Japan   unter den Petroleum liefernden Ländern der Erde den dritten Rang einnehmen. Die große japanische Del­Compagnie hat soeben eine Röhrenleitung von 200 Meilen Länge fertiggestellt, die die Delfelder von Echigo direkt mit Tokio   verbindet. Die Arten des rohen Petroleums in Japan   werden in 27 Sorten unterschieden, je nach der Dichte, die von dem ziemlich seltenen ganz leichtflüssigen Zustande bis zum Asphalt wechselt.-

Völkerkunde.

Die Gärtnerlehranstalt zu Dahlem   veranstaltet vom 27. März bis 1. April einen sechstägigen Lehrgang für Gartenfreunde. Aus dem Programm sei hervorgehoben: Ernährung der Pflanzen, zweckmäßige Düngung, Wurzeltätigkeit und Boden, der Hausgarten, Gemüsebau im Hausgarten, Zimmerpflanzen und Blumen im Hause, Champignonzucht, Obstbaumpflege, Pflanzen­frankheiten. Die einzelnen Lehrgegenstände werden von den ständigen Lehrern des Instituts vertreten. Anmeldungen find an die Direktion der königl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem   bei Steglitz  - Berlin   zu richten. Das Honorar beträgt 6 Mart.

-

worden.

"

- Die Photographische Gesellschaft gibt jest Die Meister­werte der Gemäldegalerie der tgl. Museen( Kaiser Friedrich- Museum) in Berlin  " heraus. In sorgfältiger Ausleje von charakteristischen Werken der verschiedenen Epochen geben die chrono logisch geordneten Lieferungen ein Bild der Entwickelung von van Eyck  bis Watteau  . Die Gravüren sind auf Kupferdruckpapier her gestellt, es find 153 Bilder in 12 Lieferungen zu je 125 M., die Größe der Blätter ist 50X70 Zentimeter, die Bildgröße durchschnii­lich 38X46 3entimeter.-

· Die Aufführung des Volksstückes Der Lehrer von Seespiz", das einen Konflikt zwischen einem Lehrer und einem Pfarrer behandelt, ist von der Münchener   Polizei verboten -hl. Rinderopfer in Britisch- Ostafrita. Be­Wolzogen hat die komischen Opern, Die Pfahlbauern" merkenswerte Mitteilungen über die Eingeborenenstämme des Grenz- von Wilhelm Freudenberg   und, Der neue Dirigent" gebietes von Britisch- Ostafrita enthält ein joeben dem englischen Bar- von Ludwig Weidenfels für seine Oper im Thalia- Theater iament vorgelegter Bericht über eine Expedition, die das Grenzland erworben.- zwi chen Britisch- Ostafrika   und Abessinien zum Zwed einer genauen Feststellung der Grenzlinie aufzunehmen und zu vermessen hatte. Das Land wird von den Flüssen Ganale und Daua bewässert. Es war ein großes Landgebiet zu erforschen, und dabei lernte die Expedition die verschiedenen Stämme und ihre charakteristischen Eigenschaften genau fennen. Das Gebiet wird von den Boran bevölfert, die vor Ser abessinischen Invasion südlich bis Wujjera die herrschende Macht waren. Nach ihrer Körperbeschaffenheit", heißt es in dem Bericht, sind sie eine schöne Rasse, aber was sie einst an Mut besessen haben mögen, ist gänzlich verschivunden. Sie tragen lange Speere mit Riesenflingen; ein grotester Anblick in den Händen eines so feigen Voltes. Der Boran schmückt sich mit einem Halsband aus kleinen Perlen oder geflochtenen Giraffenschwanghaaren; dann trägt er zahl­lose schwere Armreifen aus Metall und Elfenbein. Diese Armreifen sollen die Anzahl der von ihm erlegten gefährlichen Tiere bedeuten. Die Boran leben in Polygamie, wenn ihre Mittel es ihnen erlauben. Sie glauben an einen Geist Wat, der ständig Sühneopfer verlangt. Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Ihm opfern sie daher ihre Kinder und ihr Wieh. Die Kinderopfer Sonntag, den 19. März.

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-Mag Klinger arbeitet gegenwärtig an einer neuen Gruppe: Die Leidenschaft"( Weib) ringt das Genie"( athletischer Mann) zu Boden. Die nördlichste Pinie Europas  , die im Freien wächst, steht in Lausanne  , südwestlich vom Bahnhof in der früheren Kampagne Bischoff.

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Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.