eingeborenen Leute zu überlassen. Mein Sohn war gut be-Wasfnet und Wichte auch die Maduis von ihrem Begehren abzubringen,ober er verbrachte die ganze Nacht schlaflos und stets ängstlich aufder Hut vor diesen hinterlisttgen Wilden.... Einmal verlor icheinen meiner eingeborenen Leute, der von dem Stamme der Kowakagetötet ivurde. Der Häuptling dieses Stammes war ein Fürst,dessen Höflichkeit und weltmännisches Benehmen darin bestand, daster mir sagen ließ, wenn ich in sein Dorf käme, würde es ihm einVergnügen sein, unsere Köpfe zu braten und zu essen. Auf dieseBotschaft hin war ich die ganze Ikacht wachsam und liest mein Lagermit einem Kreis von Lagerfeuern umgeben. Die Kowakas wagtensich auch nicht heran, aber einer meiner Leute war unvorsichtiggenug, in den Wald zu gehen und wurde hier getötet.' Neben seltenenSchmetterlingen hat Pratt auch mehrere schöne Exemplare vonParadiesvögeln gefangen.—Geologisches.ro. DieFortsetzungdeSSaarbruckenerKohIen.r e v i e r s. Bor einem halben Jahre etwa wurde durch Bohrlöcherauf französischem Gebiete nahe der deutschen Grenze festgestellt, dastdas Kohlenrevier von Saarbrücken sich bis nach Frankreich erstrecke.Wie L. Bailly jetzt in»La Nature' mitteilt, ist die Idee, in demIDepartemcnt Meurthe et Moselle, das an der deutschen Grenze liegt,nach Kohlen zu suchen, schon wiederholt aufgetaucht. In den Jahrent1836 bis 1330 wurde ein Bohrloch in der Nähe von Luneville her-gestellt, das indes nur bis SOI Meter tief geführt wurde und dasdas Perm nicht durchdrang, unter dem man erst auf Kohlen hättestosten können. Damals war indes die Technik noch nicht so weitborgeschritten, dast sie die Schwierigkeiten einer so tiefen Lage derKohl« hätte leicht überwinden können, noch war damals das Materialso wertvoll, dast sich die Ausbeutung besonders gut rentiert hätte.Erst im Jahre ISVO hatten sich die Verhältnisse soweit geändert, dastdas Interesse für Nachforschungen nach neuen Kohlenlagern sehrlebhaft geworden war. Inzwischen war auch das Terrain auf dem-schem Gebiet nach der französischen Seite hin geprüft worden, undman hatte Kohlenflötze an verschiedenen Punkten erbohrt. Eswurden nun auch auf französischem Boden Bohrversuche angestellt,und diese führten um die Mitte vorigen Jahres zu dem Resultat,dast bei Eplh, direkt an der Grenze(südlich von Metz) das Kohlen-terrain von Saarbrücken in weniger als 700 Meter Tiefe aufgefundenwurde. Kohle hatte man allerdings noch nicht gefunden, aber dieEntdeckung, dast sich die Ablagerung aus der Steinkohlewiest unter-irdisch von Saarbrücken her bis nach Frankreich hin fortsetze, war anund für fich sehr wichtig, und sie berechtigt zu weiteren Hoffnungen.Aus einer Tiefe von S80 Metern wurden graue Massen mit Pflanzen-abdrücken zu Tage gefördert, durch die man in den Stand gesetztwurde, die Ablagerung mit ewcr der ergiebigsten von Saarbrückenzu identifizieren. An dieser Stelle waren allerdings die Kohlen-ädern, auf die man stiest, zu dünn, als dast sich ihre Ausbeutunglohnen würde. Bald darauf stiest man vier Kilometer weiter nord-westlich in einer Tiefe von 800 Meter'auf denselben Steinkohlen-Horizont. In beiden Bohrlöchern werden die Arbeiten weitergeführt.sie erfordern indes sehr viel Zeit, da die Untersuchungen bei derWichtigkeit der Sache sehr genau geführt werden müssen. Gegen-wärtig sind ein Dutzend Bohrversuche im Gang«, alle haben dasZiel, wenigsten? 1200 bis 1300 Meter tief in die Erde einzudringen.Diese Versuche kosten den vereinigten lothringischen Kohlenberg-Werks-Gesellschaften 3 Millionen Frank, sie müssen also grostc Reich-tümer hier zu erbeuten hoffen. Ob sich die Hoffnung freilich erfüllt,ist noch sehr fraglich. Kürzlich ist man zwar im Bohrloch vonPont i Mousson in einer Tiefe von 820 Meter auf ein 70 Zenti-meter mächtiges Kohlenflötz gestosten. Indes find an einer Stellein der Nachbarschaft schon 1400 Meter Tief« erreicht worden, ohne dastman Kohle in besonderer Qualität gefunden hätte. Man ist hier alsobereits 600 Meter ttef in die Ablagerungen der Steinkohlenzeit ein-gedrungen, ohne das wertvolle Brennmaterial in einer mächtigenSchicht anzutreffen, welche die Ausbeutung lohnen würde. Bei dergrasten Tiefe, in der sich hier der Kohlenhorizont befindet, könnte nureine grotze Ergiebigkeit, die der des deutschen SaarrevierS entspräche.die Förderungskosten ausgleichen. Eine besondere Schwierigkeitbildete die graste Wasierschicht. die sich bei 400 bis 500 Meter indem Ton der Trias befindet und die eine Temperatur von 30 Gradbesitzt.—Humoristisches.— Kleines Gespräch. ST.:»Können Sie mir den Unter«schied zwischen dem früheren und dem jetzigen preustischen Militär-Verfahren erklären?'B.:»Gewist I DaS kann ich Ihnen ganz genau erklären: Beidem früheren Verfahren war die Oeffentlichkeit von vornhereinausgeschloffen und bei dem jetzigen wird sie von vornherein aus-geschloffen.'—— Der Fünfjährige. Fritzchen kommt durch Zufall gradehinzu, als Vater und Mutter in der Küche beim Zank handgreiflichwerden, wobei verschiedene Töpfe in Scherben gehen. Erstaunt bleibter an der Türe stehen, sieht einen Augenblick dem Handgemenge zuund wendet sich dann kopfschüttelnd ab mit den Worten:»N a, d abin ich ja in eine schöne Gesellschaft geraten.'Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner, Berlin.— Druck und Verlag:— Das Zeitalter der Reklame. Herr Huber und seinoreizende Frau sind jetzt auch in einem Warenhaus angestellt lZu tun haben sie weiter nichts, als den ganzen Tag in einem zwei«schläfrigen Bett zu liegen, damit es die Interessenten im G e»brauch sehen können.—(»Jugend.')Notizen.— Der Züricher E r z i e h u n g S r a t hat für die Volks-schullehrer ein Preisausschreiben für eine Arbeit über»Die sozial-pädagogischen Forderungen der Gegenwart' er«lassen.—— Rosa Berten? hat sich bis zum Schluß dieser Spielzeitdem Lessing-Theater verpflichtet.——»Grotzstadtkehricht', ein Schauspiel von AloisWohlmuth hatte bei der Uraufführung im Bolks-Theaterzu München Erfolg.—— Die Sommersaison im Neuen königl. Operntheater(Kr oll) wird am 1. Mai mit„Jung-Heidelberg', Operettein drei Akten von Karl Millöcker eröffnet.—I. Die Sängerin A ck t ö von der Pariser Großen Oper tritt am8. Mai im Opernhause als Elsa in.Lohengttn' auf.—— Joseph HellmeS berger hat eine neue Operette.Mutzt' vollendet.——»Maria Stuart', eine symphonische Dichtung vonPaul Eitel, fand bei der Erstaufführung in Plauen beifälligeAufnah», e.—— Liebermanns Bild»Raffenbleiche' ist von einemBerliner Sammler für 40 000 M. gekauft worden. Der Künstlerhatte eS seinerzeit für 2000 M. weggegeben.—— Die Wiener Gesellschaft für vervielfältigendeKunst erläßt ein P r e i S a u s s ch r e i b e n für ihr nächstes Prämien»blatt(Originalradierung, farbige Lithographie oder Algraphie).Der Preis besteht einschließlich deS VcrvielfälttgungSrecht» in 2000bis 3000 M.—— Der S o e mm e ri n g- P r e i S, der alle vier Jahre dem-jenigen deutschen Naturforscher zuerkannt wird, der die Physiologie,m weitesten Sinne deS Wortes in den, verflossenen Zeiträume ammeisten gefördert hat, ist diesmal dem Profeffor Dr. G. tz a b e r-landt in Graz für seine Arbeit„Ueber die Sinnesorgane imPflanzenreiche' verliehen worden.—— Der Bauanenhandel von Jamaika nach Eng-l a n d � nimmt inmier größere Verhältniffe an. Ein regelmäßigerDampferdienst von Manchester und ein anderer von Bristol nachder Insel sichern gegenwärtig eine Versorgung von 80 000 Bananen-büschcln wöchentlich; dieser Tage ist ein neuer Dampfer für denBriftoler Dienst vom Stapel gelaufen, der allein auf den Transportvon 60 000 Büscheln eingerichtet ist. In England ist die Bananeseit mehreren Jahren Volksnahrung.—— Aus der guten alten Zeit. Als im Jahre 1332, soschreibt man dem»Giestener Anzeiger', die Bürgermeistereien vonden Kreisämtern zum Bettcht wegen der Choleragefahr aufgefordertwurden, berichtete der poetisch veranlagte Bürgern, eister von..... aufolgendes:Hier in..... auGibt's keine Cholerau,Dies bettchten sollDer Bürgermeister Stall.Darauf erhielt er folgende Antwott vom KretSamt:Im Dienst da gibt's kein SpaßEs kost' ein' Taler. Knast.—Vuchereinlauf.El o ess er, Artur: Heinrich v. Kleist. Mit elf Voll-bilden». Berlin. Bard, Marquardt u. Co.(Sammlung»DieLiteratur'.)—— Bie, Oskar: DaS Ballett. Mir drei mehrfarbigenftunstbeilagen und vierzehn Bollbildern in Tonätzmig. Berlin.Bard. Marquardt u. Co.(Sammlung„Die Literatur'.)—— Wize, K. F.:»In der Stunde der Gedanken'.Ueber die schönen Künste. Berlin. R. Trenkel.—— Grautoff, Otto: Moritz von Schwind. Mit demBildnis Schwinds und dreizehn Vollbildern. Berlin. Bard,Marquardt u. Co.(Sammlung»Die Kunst'.)—— Morgernstern, Christian: Galgenlieder. Berlin.Bruno Cassirer.—— Dolorosa: Da sang die Frau Troubadour.Leipzig. Leipziger Verlag. Geb. 3 M.—— ffl r 6 Ruth: Ecce Mater! Roman. Leipzig. Felix Dietrich.Preis 3 M.—— Tovote, Heinz: Klein Inge. Novellen. Berlin.F. Fontane u. Co. Preis 2 M.—— M ü h s a m, Erich: Die Psychologie der Erbtante.Zürich. Cäsar Schinidt. Preis 1 M.—— Rothgießer, Georg: Eine Automobilfahrt i>die Zukunft. Berlin. Verlag dloo sinit. Preis IM.—Vorwärts Buchdruckerei u.VerlagSa,'.statt Paul Singer chEo., Berlin S W,