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er
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Völkerkunde.
blutige, undurchdringuge Nebel die erschöpften Gehirne. Und schneiden, deutlich zu sehen ist. Aus dieser merkwürdigen Tatsache niemand bemerkte es, als der Regen aufhörte; ich erinnerte mich nur, daß scheint mir die Folgerung, daß sich die nordischen Germanen viel von dem dicken, aufgedunsenen, schwammigen Gefichte des Feuer- früher als die südlichen von der großen asiatischen Völkermutter werkers, der tot hingestreckt neben seinem Geschütz lag, der Regen getrennt haben, eine starke Berechtigung zu erhalten.- niederrann es muß also wohl ziemlich lange geregnet haben. Vor mir stand ein noch ganz junger Freiwilliger meldete mir, die Hand am Müßenschirm, daß der General uns bitten lasse, die Position noch zwei Stunden lang zu halten, dann würden Verstärkungen eintreffen. Ich antwortete ihm, daß ich mich noch so lange halten könne, wie ich wollte. Und als ich ihm das fagte, fiel mir plötzlich die ungewöhnliche Blässe seines Gesichtes auf: ich hatte nie im Leben ein so weißes Gesicht gesehen. Selbst die Gesichter der Toten haben mehr Farbe, als dieses jugendliche, bartlose Antlitz. Er hatte offenbar, als er zu uns unterwegs war, einen ganz gehörigen Schrecken ausgestanden und war noch nicht wieder zu sich gekommen; und die Hand hielt er wohl nur darum trampfhaft am Müzenschirm fest, weil er durch diese gewohnheitsmäßige, einfache Bewegung seine wahnsinnige Furcht zu bannen dachte.
" Fürchten Sie sich?" fragte ich ihn, während ich seinen Ellenbogen mit der Hand berührte. Aber dieser Ellenbogen war wie von Holz, und er selbst lächelte still und schwieg. Oder richtiger gesagt: nur um seine Lippen zudte etwas wie ein Lächeln, während in seinen Augen nur Jugend und Furcht lag, nichts weiter.
Frage.
Fürchten Sie sich?" wiederholte ich in freundlichem Tone meine Seine Lippen zudten, als ob sie sich mühten, ein Wort herauszubringen und in diesem Augenblick geschah ettvas Unbegreifliches, Entsetzliches, Ungeheuerliches, An meiner rechten Bade verspürte ich plöglich einen warmen Hauch, ich begann heftig zu schwanken, und bor meinen Augen starrte anstatt des bleichen Gesichtes etwas Kurzes, Stumpfes, Rotes , aus dem fich in jähem Strahl das Blut ergoß, gleich dem blutigen Schaumwein, der auf schlechtgemalten Witshausschildern aus den Champagnerflaschen quillt. Und von diesem kurzen, roten, überquellenden Etwas ging immer noch ein Rächeln aus, ein zahnloses Lachen das rote Lachen.
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Beobachtungen aus Mpororo( Deutsch - Dstafrika) von Leutnant Klinghart werden im„ Kolonialblatt" veröffentlicht. Herrschende Klasse sind, wie überall im Zwischenseengebiet, die Wahima oder Wahuma, die lediglich Viehzüchter sind und häufig ihre Weide- und Wohnpläge wechseln; die eingeborene Bantubevölkerung heißt Warru. Die Wahimajünglinge weiden das Vieh abwechselnd, und zwar so, daß jeder zwei Tage hütet und dann sechs Tage ruht. Der Hirt im Dienst bestreicht seinen Körper, bes sonders das Gesicht, mit rotem oder weißem Ton, während er sich an den sechs Ruhetagen nur mit Butter salben darf. Man behauptet, daß das Vieh nur mit Ton bestrichene Hirten dulde und jeden Waïru ( die sich nicht mit Ton beschmieren dürfen) sofort annimmt. Vor Errichtung des deutschen Postens in Mpororo wurde von den Eingeborenen viel gejagt, im Süden mit Fallgruben, im Norden mit weitmaschigen Netzen aus festen Baststricken. Diese langen, etwa 1 Meter breiten Nege wurden auf der Steppe auf etwa 80 Meter Länge halbkreisförmig zwischen Sträuchern oder eingerammten Pfählen ausgespannt, und in ihrer Nähe wurden etwa 30 besonders gewandte junge Leute mit je vier bis fünf Stoßspeeren unter GrasHaufen versteckt. Dann drückten die Treiber allmählich das Wild auf die Nezze zu, und in der Nähe derselben wurde es mit Geschrei und Steinwürfen in wilder Flucht in diese hineingejagt. Was nicht durchbrach, wurde in den Negen gefpeert. Man jagte hauptsächlich der Felle wegen, das Wildpret überließ man den Waïru. man trocknet und Büffel ist die Leber als Arznei gesucht; pulverisiert sie, vermengt sie mit einigen Kräutern und führt sie unfruchtbaren Kühen in den After ein. Das Land ist außerordentlich wildreich.
Humoristisches.
Vom
- Trost. It's wahr, daß der Sepp gefagt hat, ich wär' " Ja, aber ein erstklassiger!"-
Ich habe es fennen gelernt, dieses rote Lachen. Ich habe es gesucht und gefunden, diefes rote Lachen. Nun hatte ich begriffen, ein Efel?" was von allen diesen verstümmelten, zerrissenen, seltsam entstellten Menschenleibern ausging. Es war das rote Lachen. Es grinst vom Himmel nieder, und von der Sonne, und es wird bald die ganze Erde überfluten, dieses rote Lachen!
Sie aber tim ihre Pflicht, präzis und ruhig, wie die Schlafwandler...
Glaubhaft. Wer war's doch gleich, der die„ Kritik der reinen Vernunft" geschrieben?" Megger Fettmeyer:" J' nöt!"-
Aehnlich. Haben Sie schon einmal geautelt?" Nein, aber aus' m Wirtshaus bin ich' mal' rausgeworfen worden." ( Meggendorfer- Blätter.")
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Kleines Feuilleton.
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Notizen.
de. Sense- Lee. Es mag gleich gesagt werden, daß Lee die Der Schillerberband deutscher Frauen hat im niederdeutsche Bezeichnung für Sense ist. Das ist um so mert- Namen seiner 35 Drtsgruppen der Schillerstiftung 250000 M. würdiger, als sonst im Deutschen das Wort Sense in feinen ver- zur Förderung ihrer sagungsmäßigen Zwecke überwiesen. 50000 M. schiedenen Formen der allgemein gebräuchliche Name für dieses tamen aus Amerika . Werkzeug ist, Die ursprüngliche Form segasna tritt im Verlaufe Die Ausstellung des Deutschen Künstler. der Zeit in den verschiedensten deutschen Mundarten so verschieden bundes soll am Sonnabend, den 20. Mai im neuen auf, daß es unmöglich ist, alle diese Formen hier anzuführen. Die Sezessionsgebäude eröffnet werden.- hauptsächlichsten sind: althochdeutsch segesna, segensa, mittelhochdeutsch segense, segens, segunse, sengse, seinse, sense. Die große Mannigfaltigkeit der Formen besteht im Neuhochdeutschen weiter, um erst allmählich in der Schriftsprache bor Sense zurück zutreten. Zu Grunde liegt diesem Worte der im Germanischen und Lateinischen weitverbreitete Wortstamm sek, der schneiden bedeutet. Mancher Leser kennt wohl das lateinische secare, schneiden, sezieren ( wie die Aerzte sagen), securis, Beil und andere verwandte Wörter. : Wie man sieht, enthalten diese Wörter alle den Wortstamm sek, ebenso wie oben segasna, Sense. Das Wort sechen, schneiden, ist im Germanischen nicht enthalten, wohl aber Ableitungen davon, so außer dem erwähnten Sense, die Wörter Säge, Sachs, Sech( Pflugmesser) und das niederdeutsche Sichte, Wie bekannt, wird die Sense zum Mähen des Grases, Klees und des Getreides verwendet. In Gegenden aber, wo das Mähen des Getreides wegen der Stärke des Strohes die Arbeiter zu sehr ermüden würde, wendet man die sogenannte hauende Sense, die Sichte an.
In anderen Gegenden aber müssen sie mit der Segede( der hauenden Sense) gemacht werden.
( Moser, Osnabrücker Geschichte.) Das Kleinere und schmalere Blatt dieser Sichte ist unten an . einem ungefähr einen Meter langen Stock festgeteilt. An diesem Stock ist an dem oberen Ende rechtwinklig ein fleiner Griff für die rechte Hand befestigt. In der linken Hand hat der Hauer" den sogenannten Mahdhaken und bildet mit diesem und dem linken Fuße das mit der Sichte abgehauene Korn zu einer Garbe um. Hinter ihm versieht meistens seine Frau diese Garbe mit einem Strohband.
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In den Gegenden, wo man diese Sichte zum Niederlegen des Rornes gebraucht, besonders jenseits der Elbe, im Holsteinischen, führt die Sense den uralten Namen„ Lee". Ebenso nennt man sie im Dänischen, während das Schwedische die Form lie dafür hat. Dies uralte Wort gehört zu dem urindogermanischen Wortftamm lu, der in dem sanskritischen lunati, schneiden, und in lavi- tra, Korn Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.- Drud und Verlag:
-Friesische Goldschmiedekunst. Es ist bekannt, schreibt man der Köln . 8tg.", was für einen hohen Wert die alten Ostfriesen auf Gold- und Silberschmuck legten. Nach glaubhaften Berichten sollen die Gewänder wohlhabender Frauen dermaßen mit goldenen und silbernen Spangen, Platten usw. besetzt gewesen sein, daß man das Kleid frei hinstellen konnte. Die noch vorhandenen Urkunden über Vermächtnisse im 12. bis 15. Jahrhundert erbringen den Nachweis, wieviel Schmuck von Edelmetall zum Besize einer reichen ostfriesischen Familie gehörte. Der im Jahre 1509 vom Dollart verschlungene Flecken Torum zählte acht Goldschmiede. Um 1776 arbeiteten im damaligen Flecken Leer deren zehn, und im Jahre 1806, als die ostfriesische Goldschmiedetunst den Höhepunkt schon längst überschritten hatte, umfaßte die Emder Goldschmiedezunft immer noch 32 Meister. Später ist dann die Kunst lange ziemlich unbeachtet geblieben; ganze Haufen ihrer edelsten Erzeugnisse haben die Goldschmiede, wie sie erzählen, früher mit Bedauern in den Schmelztiegel geworfen. In neuerer Beit aber hat man die eigenartige Schönheit und die künstlerische Bedeutung des Schmuckes wieder erkannt und in Wort und Bild gewürdigt.
Südlich des oberfränkischen Städtchens Gräfenberg , bei Igensdorf , ist man auf die guterhaltenen Neste einer vorgeschicht. lichen Bauernburg gestoßen, die zwar kleiner, aber besser er halten ist, als die auf dem Donnersberg ( Haardt). Der Hauptwall hatte eine Stärke von 22 Meter. Am steilsten Abhang des Berges war eine Bastion; die weniger steilen Teile waren durch drei Wall gürtel mit Wallgräben bis zu 15 Meter Breite geschützt; gegen das Tal hin waren Vorwerke vorgeschoben.
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In dem im vorigen Jahre auf Ceylon gefimdenen Mineral Thorianit hat, nach dem B. T.", der Chemiker Ramsay ein neues radioaktives Element entdeckt, das sich in seinen chemischen Eigenschaften auffallend dem Thorium nähert, in seiner Emanation sich dagegen in sehr charakteristischer Weise sowohl von diesem als auch vom Radium unterscheidet.
Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.