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Es werden ja' ne Menge Freibilletts verteilt," beruhigte Frau Weinhold. Dann wird aber für die arme Familie nicht viel übrig bleiben. Und schließlich werden die Unkosten größer als die Einahmen." Der Direktor lächelte etwas mokant.
" Ja, soll ich vielleicht' n gewöhnlichen Kneipsaal nehmen?" fragte Frau Hendemann gereizt. Das tu' ich nicht, das ist mir zu gewöhnlich. Was ich veranstalte, muß vornehm sein, und wenn nichts übrig bleibt, tönnen wir uns nicht helfen; dann haben wir wenigstens den guten Willen gezeigt, etwas zu tun für die armen Leute."
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eine Duverture, bie spielt Herr Meher, dann die Dichterin, dann| Nachbarfarben übergeht, aber immer nur innerhalb einer Gruppe. gnädiges Fräulein mit ihrer Arie, und die Uebrigen werden wir Die Blüten der bekannten Wunderblume, dieser aus Meriko schon verteilen. Was nehmen wir denn für einen Saal? stammenden Zierpflanze z. B. entlehnen ihre Farben der oxydierten Den Bechsteinsaal?.. Der ist aber sehr groß, der wird schwer Reihe und gehen über von Gelb in Orange und schließlich in Rot ; vollzubekommen sein, jest nach der Saison. die des wilden Rosenstocks von Rotgelb in Rot . Die Blüten des als Unkraut in deutschen Aeckern vorkommenden Steinsamens ( Lithospermum) entlehnen dagegen ihre Farben aus der chanischen Gruppe und verwandeln sich daher von Blau in Violett, die der Hortensie von Blaẞrot in Blau . Bei den ber schiedenen Spielarten einer Pflanze können die Nuancen innerhalb einer Farbengruppe verschieden sein, aber es gelingt fast nie, eine Varietät zu züchten, deren Farben aus der entgegengesezten Gruppe stammen wie die der übrigen Vertreter derselben Art. Von diesem strengen Gesez, das für den Blumenzüchter von außerordentlicher Wichtigkeit ist, werden nur zwei Ausnahmen genannt, nämlich die Hyazinthe, die troß ihrer Zugehörigkeit zur chanischen Gruppe auch Stoff für ein gewagtes Lustspiel. Der Korrespondent der gelbliche Farben aufweisen kann, und die Aurikel, die aus der Frankf. 3tg." berichtet unterm 24. Mai aus Rom : Der„ Ebreo xanthischen Reihe stammt, aber auch in eine Art von rötlichem Errante" schreibt im jüngsten Blatte Roms, dem Cittadino unter Violett übergeht. In neuester Zeit hat die Gärtnerei noch einige dem Titel„ Die Geheimnisse des Beichtstuhls": Dies scheint der weitere Beispiele zu diesen beiden Ausnahmen hinzugefügt, die Titel eines Sensationsromans, während es sich doch um ein Vor- aber wegen ihrer Seltenheit keine besondere Berücksichtigung tommnis des täglichen Lebens handelt, das auf absoluter Wahrheit verdienen. Eine Folge der Gültigkeit jenes Gesetzes ist zum beruht. Sie müssen nämlich wissen, daß in einem kleinen Nefte Beispiel der Umstand, daß es zwar allenfalls gelungen ist, Siziliens ein Pfarrer lebte, der durch eine Laune des Geschicks just grüne Roſen zu züchten, daß aber noch nie jemand eine Rose daran Geschmack gefunden hatte, über seine Erfahrungen im Beicht - blaue zu Gesicht bekommen hat. Blau und Gelb stuhl Tagebuch zu führen. Eines Tages, gerade als er mit dem find also die größten Gegensäge in den Blütenfarben, sie kommen Apotheker Pharao spielte, wurde er vom Schlage getroffen und fiel felten bei den verschiedenen Vertretern in ein und derselben tot um. Bald darauf kommen die Erben. Sie haben es sehr Gattung vor, noch seltener bei ein und derselben Art und sozusagen eilig. Run, eine Träne ist schnell geflossen und schnell getrocknet. niemals an ein und derselben Blüte. Früher haben die Botaniker Die Gefühlsseite des Trauerfalls war schnell erledigt. Der finan- oft Fehler damit begangen, daß sie Arten mit gelben und blauen zielle Teil wurde noch schneller abgewickelt, das wenige Bargeld Blüten zu einer Gattung gerechnet haben. Zu den ausschließlich wurde eingesact, Haus und Weinberg verkaufte man, der Weinvorrat ranthischen Gattungen gehören die Eisblumen, die Königskerzen wurde ausgetrunken, die alte Magd durch einen leeren Händedrud( Verbascum), die ginger- und Gänsefräuter( Potentilla), die Nas abgespeist, und alle Papiere wurden dem Spezereihändler über nunkeln usw.; zu den rein chanischen die Flammenblumen( Phlox ), antwortet. Der neue Pfarrer tam, und als die ganze Gemeinde ihn das Immergrün( Vinca), die Blauſterne( Scilla) u. a. Etwa in der „ beschnüffelt“ hatte, kehrte der Stadtklatsch zur Tagesordnung zurück. Mitte stehen durch die vorwiegend rote Färbung der Blüten die Aber bald kam das Papier des alten Pfarrers als Umhüllung von Nachtferzen( Oenothera) und der Sauerklee( Oxalis). Endlich schließen Schinken, Sardellen, Käse in den Verkehr. Der erste, der seinen einige Gattungen Arten in sich, die nach ihren Blütenfarben in literarischen Hunger mit diesem Einwidelpapier stillte, war der ausgesprochener Weise zu beiden Gruppen gehören, darunter die Apotheker. Er saß gerade beim Essen. Plötzlich rief er freudvoll Gentianen der Eisenhut und die Leinpflanzen. aus: Barmherziger Gott! Was sehe ich? Die Frau des Drogenhändlers hatte ein Techtelmechtel mit dem Leutnant der Karabinieri!"„ Und die Lehrerin mit dem Amtsrichter," versezte seine Ehefrau, die ebenfalls gelesen hatte. Beide Gatten Ließen das Essen stehen, kleideten sich schnell zum Ausgehen an und Als die beiden Besucher eintraten, sanken sie vor Schreck fast um. Der Besiger des Hotels Zu den drei Zitronen" sprang dem Apotheker an den Hals und heulte:„ Also Du hast mir am Tage meiner Hochzeit Rharbarber in den Wermut gegoffen!"„ Schmutzfink!" schrillte die Frau des Gemeindearztes, welche die Frau Apotheker an den Haaren gefaßt hatte, Du also hast meinen Mann stets bis so spät festgehalten!" Und die vier Kämpfer rollten zur Erde. Uebrigens war der fleine Saal nur ein Kampfplak. Man mußte die Karabinieri holen, aber deren Wachtmeister geriet seinerseits sofort in Wortwechsel mit dem Tabathändler. Was in der nächsten Zeit vorfiel, fann ich kaum beschreiben. Der Amtsrichter mußte hundertunddreißig Klagen und eine Ohrfeige verdauen, die ihm der Mann der Elementarlehrerin verabreicht hatte, der Leutnant der Karabinieri wurde versetzt, der Apotheker ließ sich von seiner Frau scheiden, der Bürgermeister und alle Stadtverordneten mußten demissionieren, und einige Chemänner ließen auf dem Grabstein ihrer verstorbenen Gattinnen die Worte„ Treues Weib" austraßen. Wer aber den Frieden wiederherstellte, das war ein Advokat, der als Freidenker nie zur Beichte gegangen war. hielt einen Vortrag über die Freiheit des Gedankens, und zwar mit solchem Erfolge, daß ihn die begeisterte Gemeinde zum Bürgermeister wählte."
eilten in den Klub.
Aus dem Pflanzenleben.
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en. Die Entstehung der Blütenfarben. Die Botaniker sind durch ihre neuesten Forschungen zu der Erkenntnis gelangt, daß sich die große Mannigfaltigkeit der Blütenfarben in zwei Gruppen scheiden läßt, die in ihrer Entstehung sehr wenig mit einander gemein haben und als vorwiegende Bestandteile einerseits Gelb und andererseits Blau enthalten. Die Schattierungen werden durch die größere oder geringere Menge von Sauerstoff bedingt, die in den Geweben der Blüte enthalten ist. Beide Gruppen berühren fich in ihren Extremen, einmal durch die gewissermaßen neutrale grüne Farbe, sodann durch die rote, die sowohl ein Höchst- wie ein Mindestmaß des Sauerstoffgehalts darstellen fant. Die Gruppe der gelben Farben hat von De Candolle den aus dem Griechischen abgeleiteten Namen yanthisch, von deutschen Forschern die Bezeichnung orydiert erhalten, die der blauen Farben die entsprechenden Namen chanisch oder desoxydiert. Die erste Gruppe um faßt Rot, Drangerot, Orange, Orangegelb, Gelb und Grüngelb; Sie zweite Gruppe enthält Grünlichblau, Blau, Blauviolett, Biolett, Rotviolett und Rot. Zwischen beiden Gruppen steht die dem Pflanzenreiche eigentümliche und, wie gefagt, als neutral zu bezeichnende grüne Farbe. Wenn die Blüten ihre Farbe wechseln, fo geschieht das in der genannten Reihenfolge, indem eine Farbe in die Berantwortl. Redakteur: Franz Rehbein , Berlin.- Drud u. Verlag:
Humoristisches.
- Kindermund. Der Rh.- Westf. 3tg." wird gefchrieben: der ehrer fragt in der Schule: Wieviel Sinne hat der Mensch? Lehrer: falsch Emil: sechs Geduld, er gibt Ernstchen einen Klaps und stellt ihn vor die TürDer zu spät kommende Heini findet den Freund weinend auf dem Korridor und erhmdigt sich teilnehmend nach dem Grunde feiner Betrübnis. Ernst berichtet und sagt, daß der Lehrer die Anzahl der menschlichen Sime wiffen wolle. Heini: Das weißt du nicht?... fünf. Darauf Ernst: Ach mit die paar geh' man gar nicht erst herein mich hat er schon mit elf rausgeschmiffen.
Lehrer: falsch Hans: neun Ernst: elf. Den Lehrer verläßt die
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Notizen.
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Ein Kongreß für die Reproduktion von Handschriften wird vom 21.- 23. August in Lüttich stattfinden. Theaters, tritt mit Schluß dieser Spielzeit aus dem Verband der Richard Vallentin , der Oberregisseur des Kleinen Reinhardtschen Bühnen.
Im Kunstsalon Cassirer wurde eine neue Ausstellung eröffnet. Sie bringt Werte von Cézanne , van Gogh , Manet und Monet . Außerdem zwei Bilder von Arnold Böcklin .
c. Englische Schauspielerhonorare. Aus London wird berichtet: George Alexander wird im Herbst im Drury Lane eine wöchentliche Gage von 5000 M. beziehen, wenn er die Titelrolle in Hall Caines Melodrama" The Prodigal Son"( Der verlorene Sohn") spielen wird. Diese Wochengage von 5000 m. wird ihm für zwölf Wochen garantiert; die Gesamtsumme soll auf einer Bank deponiert werden, und nach der Erstaufführung ist der Schauspieler berechtigt, sofort das ganze Depot abzuheben, selbst wenn das Stück nicht so lange gespielt wird. Sollte das Stück länger als zwölf Wochen auf dem Spielplan bleiben, so erhält der Künstler für jedes weitere Auftreten die Summe von 5000 M. wöchentlich. Als die höchsten wöchentlichen Gagen, die große Schaus spieler und Schauspielerinnen erhalten haben, werden folgende aufgezählt: Dan Leno 10 000 M.; Lillian Russell 8000 M.; Yvette Guilbert 5000 M.; Edwin Booth 6000 M.; Adelaide Ristori 6000 M.; Mme. Réjane 5000 M.; Signor Salvini 4000 M.; Coquelin 4000 m. Die Patti hat sogar 20 000 m. für einen einzigen Abend erhalten, und Jenny Lind befam 100 000 m. wöchentlich, und zwar zehn Wochen lang, als sie in den sechziger Jahren zum ersten Male in Castle Garden" in New York auftrat.-
Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.